Karen Köhler

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Karen Köhler (2020)

Karen Köhler (* 1974 in Hamburg) ist eine deutsche Schriftstellerin, Dramatikerin und Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karen Köhler wurde in Hamburg geboren. Nach Grundschule und Abitur studierte sie in Bern an der Hochschule für Musik und Theater Schauspiel und übte den Beruf bis 2014 aus, zunächst in Festengagements, dann freiberuflich. 2008 begann sie als Autorin (Dramatik und Prosa) und als Illustratorin zu arbeiten.[1]

2010 wurde sie Mitglied im Forum Hamburger Autoren[2] und erhielt im Jahr 2011 den Hamburger Literaturförderpreis. Sie wurde 2014 zum Lesen zum Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen und erfuhr besondere Aufmerksamkeit, da sie wegen einer Windpocken-Erkrankung nicht anreisen durfte und die Organisatoren des Wettbewerbs eine digitale Teilnahme ablehnten. Aus Solidarität mit der Abwesenden gab es im Anschluss an den ersten Lesungstag eine spontane inoffizielle Lesung von Karen Köhlers Text „Il Comandante“[3] am Klagenfurter Lendhafen, die im Internet per Livestream übertragen wurde.[4] Dieser Text ist Bestandteil des Erzählbandes Wir haben Raketen geangelt[5], der nach dem Erscheinen im Sommer 2014 bis auf Platz 36 der Bestsellerliste (Hardcover Belletristik) gelangte[6], u. a. für den Aspekte-Literaturpreis nominiert war und in mehrere Sprachen übersetzt wurde.[7][8] In der Folge erhielt Köhler diverse Stipendien und Auslandsaufenthalte.

Für das DNT Weimar verfasste sie 2013 bis 2015 eine Theaterstück-Reihe (Helden-Trilogie), die sich mit dem Thema Rechtsextremismus befasst und mittlerweile bundesweit in Theatern aufgeführt wird.

Köhler wurde 2019 mit ihrem Drehbuch Cowboy & Indianer (Co-Autor: Michael Venus) für den Deutschen Drehbuchpreis nominiert, der im Rahmen der Berlinale 2019 verliehen wurde.

Für ihr Romandebüt Miroloi, das im August 2019 im Carl Hanser Verlag erschien, auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 stand und bis auf Platz 16 der Bestsellerliste (Hardcover Belletristik) gelangte,[9] erhielt sie verschiedene Stipendien, u. a. das Jahresstipendium des Deutschen Literaturfonds.

Im Dezember 2020 wurde Köhler in das PEN-Zentrum Deutschland aufgenommen.[10] Im Frühjahr 2022 trat sie aus dem Verein aus und war Mitgründerin des PEN Berlin.[11]

Seit 2020 schreibt Karen Köhler regelmäßig Texte und Kolumnen für DIE ZEIT und das ZEITmagazin.

Karen Köhler lebt in Hamburg.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prosa

  • Wir haben Raketen geangelt. Erzählungen. Carl Hanser Verlag, München 2014, ISBN 978-3-446-24602-7.
    • Ins Niederländische übersetzt von Gerrit Bussink: Vuurpijlen vangen, Podium, Amsterdam 2015, ISBN 978-90-5759-718-3.
    • Ins Französische übersetzt von Isabelle Liber: Bêtes féroces, bêtes farouches, Actes Sud, Arles 2017, ISBN 978-2-330-07577-4.
    • Ins Türkische übersetzt von Regaip Minareci: Oltalarimiza Havai Fişekler Takildi, Kalem Kültür, Istanbul 2018, ISBN 978-605-84787-9-4.
    • Ins Albanische übersetzt von Sokol Mici: Ne Kemi Kapur Raketa me Grep, Botime Dudaj, Tirana 2015, ISBN 978-99943-0-417-2.
  • Miroloi. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2019, ISBN 978-3-446-26171-6.
    • Ins Griechische übersetzt von Alexandra Paulou: Miroloi / ΜΟΙΡΟΛΟΪ, Psichogios, Athen 2020, ISBN 978-618-01-3557-2.
    • Ins Italienische übersetzt von Margherita Belardetti: L’isola di Altrove, Guanda, Mailand 2020, ISBN 978-88-235-2573-3.
    • Chinesische Ausgabe bei Pan Press, 2023[12]

Kinderbuch

Hörbuch

Hörspiel

Theater

  • Pornorama. Ein Männermärchen. Uraufführung 2010.
  • Wie ich unter einer Platane eine Erleuchtung hatte, warum sterben uncool ist und das Brot meiner Oma glücklich macht. UA 2012.
  • Ramayana. Ein Heldenversuch. UA Badische Landesbühne 2013.
  • Deine Helden – Meine Träume. UA Nationaltheater Weimar 2013.
  • Helden! Oder: Warum ich einen grünen Umhang trage und gegen die Beschissenheit der Welt ankämpfe. UA Nationaltheater Weimar 2014.
  • III Helden: Stadt. Land. Traum. UA Nationaltheater Weimar 2015.
  • ER. SIE. ES. UA Badische Landesbühne 2016.
  • Himmelwärts UA Theater Ingolstadt 2022.

Übersetzung

Herausgabe

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theo Breuer: Zwanzig Tage – Zwanzig Romane : Ein Buchspiel. In: Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst, 58. Ausgabe, Pop Verlag, Ludwigsburg 2019, S. 7–167.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karen Köhler – Sammlung von Bildern
  • Literatur von und über Karen Köhler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Offizielle Webpräsenz, Webseite Karen Köhler
  • Hanser Verlag, Autorenseite
  • Ingeborg-Bachmann-Preis 2014, Autorenseite
  • Interview zum Buch Wir haben Raketen geangelt. In: Bayerischer Rundfunk. 11. Dezember 2014, archiviert vom Original am 27. Dezember 2017;., BR Fernsehen LeseZeichen vom 15. Dezember 2014.
  • Verlag für Kindertheater, Autorenseite

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karenina Illustration, Hamburg
  2. Forum Hamburger Autorinnen und Autoren, Karen Köhler
  3. Il Comandante - vollständiger Text: Archivierte Kopie (Memento vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)
  4. Sandra Kegel: Wie wohl die Juroren das gefunden hätten? In: FAZ.net. 4. Juli 2014, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  5. Wir haben Raketen geangelt, Vorabdruck, Zeit Online, 18. August 2014
  6. Buchreport, Wir haben Raketen geangelt - Bestsellerliste Hardcover Belletristik, 2014
  7. Marc Reichwein: Debütband: Karen Köhler erzählt von Cowboys, Indianern und Raketen. In: welt.de. 24. August 2014, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  8. "Da ist Meisterschaft am Werk" schrieb Ursula März in Die Zeit, 21. August 2014
  9. Buchreport, Miroloi - Bestsellerliste Hardcover Belletristik, 2019
  10. Neue PEN-Mitglieder: Kehlmann und Moreno (Memento vom 22. April 2021 im Internet Archive), deutschlandfunkkultur.de, 9. Dezember 2020, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  11. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2022; abgerufen am 9. Juli 2022.
  12. Webseite Hanser Verlag
  13. Literaturstadt Reykjavik – von innen betrachtet. In: blog.goethe.de.
  14. Deutsche Botschaft in Albanien. Internetseite
  15. Karen Köhler as WiR in Amsterdam. In: www.letterenfonds.nl. Nederlands Letterenfonds
  16. Karen Köhler - Autoren. In: www.hanser-literaturverlage.de. Hanser Literaturverlage
  17. Artists in residence. Höhentrainingslager für Künstler, Laudinella (St. Moritz)
  18. Deutscher Literaturfonds - Aktuelles - Ergebnisse der Kuratoriumssitzung vom 6. und 7. November 2017. In: deutscher-literaturfonds.de.
  19. Goethe-Institut Marseille.
  20. Deutscher Drehbuchpreis 2019: Kulturstaatsministerin Monika Grütters gibt Nominierungen bekannt (VDD). In: www.drehbuchautoren.de. Nominierungen, 10. Januar 2019
  21. Deutscher Buchpreis 2019, Longlist. In: www.deutscher-buchpreis.de. Nominierungen, 20. August 2019, abgerufen am 7. September 2019
  22. Deutscher Literaturfonds. In: Deutscher Literaturfonds. 10-wöchige Stipendium an der Queen Mary University, London
  23. Stiftung Buchkunst. In: Stiftung Buchkunst. ausgezeichnete Titel 2020, abgerufen am 24. Juni 2020
  24. Reporter Forum. In: Reporter Forum. Nominierungen 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023
  25. Literaturhaus Hamburg. In: Literaturhaus Hamburg. Stipendien 2023, abgerufen am 17. Februar 2024
  26. Der LUCHS des Monats Februar 2024, lesen-in-deutschland.de, 6. Februar 2024, abgerufen am 11. Februar 2024.
  27. Hessischer Rundfunk. In: Hessischer Rundfunk.