Westindische Inseln

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Westindische Inseln
Westindische Inseln
Westindische Inseln
Gewässer Karibisches Meer, Atlantik
Geographische Lage 17° 59′ N, 63° 53′ WKoordinaten: 17° 59′ N, 63° 53′ W
Westindische Inseln (Atlantischer Ozean)
Westindische Inseln (Atlantischer Ozean)
Hauptinsel Kuba Kuba

Die Westindischen Inseln („Westindien“) bestehen aus mehreren Mittelamerika und Südamerika vorgelagerten Inselgruppen im Atlantischen Ozean. Der große Inselbogen der Antillen bildet die nördliche und östliche Grenze des Karibischen Meeres. Weiter nördlich liegen die Bahamas und die Turks- und Caicosinseln (die bisweilen auch unter dem Namen „Lucayen“ zusammengefasst werden).

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Westindischen Inseln in der Karibik werden unterteilt in:

Große Antillen Kuba Kuba, Jamaika Jamaika, Hispaniola und Puerto Rico Puerto Rico
Kleine Antillen Inseln über dem Winde (Jungferninseln bis Grenada Grenada) und 
Inseln unter dem Winde (Isla Margarita bis Aruba Aruba)
sowie Barbados Barbados, Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago,
die manchmal den Inseln über dem Winde zugeordnet werden
Lucayische Inseln Bahamas Bahamas und Turksinseln und Caicosinseln Turks- und Caicosinseln

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herman Moll: A Map of the West-Indies, 1736

Bei der historischen Bezeichnung Westindien leitet sich der Namensteil …indien davon ab, dass Christoph Kolumbus eigentlich den westlichen Seeweg nach „Indien“ (das heißt Ostasien) finden wollte und sich auf seinen vier Reisen nie dessen bewusst war, einen neuen Kontinent gefunden zu haben.

Die Bezeichnung ist irreführend: Westindisch bedeutet normalerweise „im Westen von Indien“. Die Namensgebung geht hier jedoch davon aus, dass die Inseln auf dem westlichen Weg nach Indien entdeckt wurden – im Gegensatz zum bisher bekannten Indien, das immer mit der Vorstellung des Weges nach Osten verbunden war (= „Ostindien“). Dass es einen westlichen Seeweg von Spanien nach Indien gebe, war eine Vermutung, die auch durch den englischen Philosophen Roger Bacon geäußert worden war, der sich dabei auf antike Überlieferungen von Seneca, Plinius und Aristoteles berufen hatte.[1]

Der anglophone Teil der Westindischen Inseln ist als British West Indies bekannt.

Biodiversität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Karibikinseln gehören zu den 35 weltweiten Biodiversitäts-Hotspots.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landeskunde und Gewässerkunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Beese: Karibische Inseln. Westindien von Cuba bis Aruba. DuMont, Köln, 4. Aufl. 1990, ISBN 3-7701-1466-3.
  • Helmut Blume: Antillen. Tropische Inseln im Karibischen Meer. Kümmerly & Frey, Bern 1972.
  • Deutsches Hydrographisches Institut (Hrsg.): Westindien-Handbuch. Teil 2: Die Kleinen Antillen, die Virginischen Inseln und die Grossen Antillen (außer Cuba). Deutsches Hydrographisches Institut, Hamburg 1967.
  • Rudolf Glusa: Zur politischen Geographie Westindiens. Diss. Universität Münster, 1961.
  • Hans-Dieter Haas, Udo Bader, Jörg Grumptmann: Karibische Klein- und Mikrostaaten. Wirtschaftliche Außenabhängigkeit und Integrationsbestrebungen. Helmut Blume zum 65. Geburtstag. Attempto-Verlag, Tübingen 1985, ISBN 3-921552-62-1.
  • Willy Georg Kükenthal, Robert Hartmeyer: Ergebnisse einer zoologischen Forschungsreise nach Westindien im Jahre 1907. G. Fischer, Jena 1929.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Loth: Das Sklavenschiff. Die Geschichte des Sklavenhandels. Afrika, Westindien, Amerika. Union-Verlag, Berlin 1981.

Belletristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Janheinz Jahn (Hrsg.): Jubeltag auf Jamaica. Westindien in Erzählungen seiner besten zeitgenössischen Autoren. Erdmann, Herrenalb 1965.
  • Peter Schultze-Kraft (Hrsg.): Die Entdeckung Westindiens. Erzählungen aus der Karibik. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1989.
  • V. S. Naipaul: Auf der Sklavenroute. Meine Reise nach Westindien. Übersetzt von Nikolaus Stingl. Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 3-455-11274-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Henry Bridges: The Opus Maius of Roger Bacon. 2 Bände, London 1900, S. 290.