Karl-Georg Hirsch

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Karl-Georg Hirsch (* 13. Mai 1938 in Breslau) ist ein deutscher Grafiker und Holzstecher sowie Hochschullehrer, der durch zahlreiche Buchillustrationen und Grafikfolgen bekannt geworden ist.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Lehre und Tätigkeit als Stuckateur studierte er von 1960 bis 1965 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), wo er bei Gerhard Kurt Müller diplomierte. Danach arbeitete er bis 1967 freischaffend. Dem schloss sich bis 1970 eine Assistenz an der HGB an, wobei er die Leitung der dortigen Werkstatt für Holzschnitt übernahm. 1976 lehrte er an der HGB als Dozent, von 1981 bis 1982 auch als Gastdozent für Holzschnitt und Holzstich an der Universität in der finnischen Stadt Jyväskylä. 1989 wurde Hirsch an der HGB zum Professor für Grafik und Illustration berufen, wo er viele Meisterschüler betreute, wie Grit Anton, Young-Sook Cha, Katrin Prinich-Heutzenröder, Stefan Knechtel oder Thomas M. Müller. Die Professur hatte er bis 2003 inne. In den Jahren 1990 bis 1997 war er auch Prorektor der HGB. Von 1978 bis 1987 leitete der die Zentrale Graphikgruppe im Verband Bildender Künstler der DDR (VBK).

Hirsch lebt und arbeitet in Leipzig und Dölitzsch bei Geithain.

Künstlerisches Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein umfangreiches Œuvre konzentriert sich auf die Technik des Holzstichs, umfasst aber auch Zeichnungen, Holzschnitte und Radierungen. Hirsch arbeitet vor allem mit Zwischentönen im einfachen Schwarzweiß; Farbe verwendet er, abgesehen von wenigen handkolorierten Blättern, nur ausnahmsweise. Künstlerische Inspiration schöpft er vor allem aus Lyrik und Texten der kürzeren Prosa, für die er kongeniale Illustrationen schafft. Dabei arbeitet er mit Dichtern und Schriftstellern sowie Typographen eng zusammen, um das Buch als Endprodukt eines solchen künstlerischen Schaffensprozesses als organische Einheit von Text und Illustration zur Wirkung auf den Leser zu bringen. Auch ältere Literatur fordert den engagierten Illustrator heraus, wie Texte von Puschkin, Gogol oder Stevenson. Hirsch arbeitet u. a. für den Aufbau-Verlag, die Leipziger Solomon-Presse, die Burgart-Presse Jens Henkel in Rudolstadt, wo 1996 und 2008 auch das Werkverzeichnis zu seinem buchkünstlerischen Œuvre erschien, und die Büchergilde Gutenberg. Nach ersten Arbeiten für das Leipziger Haus des Insel Verlags zu Werken von Stevenson (Insel-Bücherei Nr. 302/2 und 859, siehe unten) ist er für diesen Verlag und diese Buchreihe seit den 1990er Jahren verstärkt tätig und hat zum hundertjährigen Jubiläum der Buchreihe 2012 den seit 1912 unter der Nummer 1 im Reihenprogramm befindlichen Titel Rainer Maria Rilkes Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, mit Schabblättern illustriert; der so ausgestattete Band erhielt als Jubiläumsausgabe aber die Bandnummer 1350.

Buchwerke und Illustrationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kunstpreis der DDR (1976)
  • Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur (1983)
  • „Schönstes Buch 1999“ der Stiftung Buchkunst: Hofstaat. Eine Exlibris-Folge. Mit Texten von Peter Labuhn und Kerstin Hensel. Magdeburg, Verein der Bibliophilen u. Graphikfreunde „Willibald Pirckheimer“ 1999
  • Medaille auf der Exlibris- und Kleingrafik-Biennale 2002 in Malbork (Polen) für: Kleinstaat. Eine Exlibris-Folge. Mit Texten von Peter Labuhn und Hiltrud Lübbert. Magdeburg, Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde 2002.
  • 2011 Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig

Darstellung Hirschs in der bildenden Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bildende Kunst, Berlin, 1/1972, S. 15 (Abbildung)