Karl-Markus Gauß

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Karl-Markus Gauß in Salzburg, Oktober 2013 (Foto von Kurt Kaindl)

Karl-Markus Gauß (* 14. Mai 1954 in Salzburg) ist ein österreichischer Schriftsteller. Er lebt als Essayist und Kritiker in Salzburg und war bis 2022 Herausgeber der Zeitschrift Literatur und Kritik.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl-Markus Gauß entstammt einer donauschwäbischen Familie, sein Vater war der Verleger und Volkskundler Adalbert Karl Gauß.[1] Er studierte Germanistik und Geschichte in Salzburg und trat schon früh durch literarische Essays hervor, die er zunächst vor allem im Wiener Tagebuch veröffentlichte. Als Herausgeber betreute er gemeinsam mit Ludwig Hartinger die (nicht abgeschlossene) Werkausgabe Ernst Fischers im Frankfurter Sendler Verlag.

Ab 1991 war Gauß als Herausgeber und Chefredakteur der Literaturzeitschrift Literatur und Kritik tätig. Gauß’ Themen spiegelten sich auch in dieser Zeitschrift wider. Daneben schreibt er für die Süddeutsche Zeitung (in der er eine Kolumne hat), die Neue Zürcher Zeitung sowie regelmäßig in vielen österreichischen Zeitungen und Zeitschriften.

Ende 2006 wurde Gauß als Mitglied in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen. 2007 erhielt er das Ehrendoktorat der Philosophie der Salzburger Universität.

2022 folgte ihm Ana Marwan als Herausgeberin der Zeitschrift Literatur und Kritik nach.[2]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gauß zeichnet sich vor allem durch seine Essays aus. Er bezieht in ihnen Stellung für eine menschliche Welt; sehr prägnant und stilistisch versiert hebt er die verschiedenen Paradoxien und Perversionen des modernen Lebens hervor, ohne dabei in Kulturpessimismus zu verfallen. Immer wiederkehrendes Thema ist die Annäherung an Nationale Minderheiten und Ethnien (beispielsweise Arbëreshe, Aromunen, Gottscheer-Deutsche, Roma, Sepharden von Sarajevo und Sorben). Weitere Themen sind Mittel- und Südosteuropa. Diese Regionen hat Gauß für seine Bücher vielfach bereist, häufig gemeinsam mit dem Fotografen Kurt Kaindl.

Seine Reisereportagen befassen sich mit kulturellen Begegnungen, dem Austausch mit Intellektuellen und Schriftstellern genauso wie mit Menschen auf der Straße und in Gasthäusern. Sowohl in seinen Essays wie auch in den Reiseberichten und Journalen stellt Gauß in Österreich oft wenig bekannte mittel- und osteuropäische Schriftsteller vor.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Ohrlinger, Daniela Strigl (Hrsg.): Grenzgänge: der Schriftsteller Karl-Markus Gauß. Zsolnay, Wien 2010, ISBN 978-3-552-05513-1.
  • Christian Tanzer: Im Vergessen das Gedächtnis sein. Der Essayist Karl-Markus Gauß. Verlag Dieter Heinz, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-88099-438-6.
  • Werner Michler, Klemens Renoldner, Norbert Christian Wolf (Hrsg.): Von der Produktivkraft des Eigensinns. Die Literaturen des Karl-Markus Gauß. Otto Müller Verlag, Salzburg 2017, ISBN 978-3-7013-1243-6.
  • Germanoslavica. Zeitschrift für germano-slawische Studien. Im Auftrag des Slawischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik hg. v. Siegfried Ulbrecht. Gastherausgeber: Edgar Platen, Irena Samide und Helena Ulbrechtová. Jg. 31 (2020), H. 1–2. Themenheft „Karl-Markus Gauß“. ISSN 1210-9029.
  • Anna Pastuszka: Die Reise nach Ost- und Ostmitteleuropa in der Reiseprosa von Wolfgang Büscher und Karl-Markus Gauß. - Peter Lang-Verlag, Berlin 2019 (Lubliner Beiträge zur Germanistik und Angewandten Linguistik 10).
  • Vasile V. Poenaru: Articulate Europe à la Karl-Markus Gauß. PerNi Publishing Unlimited (Series Germanistik, Volume 5). Toronto 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karl-Markus Gauß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stefan Teppert: Gauß, Adalbert Karl. In: Ostdeutsche Biografie (Kulturportal West-Ost)
  2. Ana Marwan folgt Karl-Markus Gauß als Herausgeberin nach. In: buecher.at. 14. September 2022, abgerufen am 14. September 2022.
  3. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch PreisträgerInnen 1993-2018@1@2Vorlage:Toter Link/www.renner-institut.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., renner-institut.at, abgerufen am 1. Dezember 2019.
  4. OTS der Wirtschaftskammer Salzburg
  5. https://www.derstandard.at/consent/tcf/2059470/feengrotte-preis-an-karl-markus-gauss
  6. Feierliche Verleihung des Georg Dehio-Buchpreises 2006 an Karl-Markus Gauß und Thomas Urban am 29. November 2006 im Atrium der Deutschen Bank in Berlin-Mitte (Memento des Originals vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturforum.info In: Deutsches Kulturforum östliches Europa vom 29. November 2006
  7. Karl-Markus Gauß erhält Auszeichnung der Stadt Salzburg. In: Der Standard vom 21. November 2013
  8. Die Grünen Salzburg: Ehrenzeichen des Landes Salzburg für Karl-Markus Gauß vom 25. April 2014
  9. orf.at: Karl-Markus Gauß erhält Jean-Amery-Preis. Artikel vom 15. Dezember 2017, abgerufen am 15. Dezember 2017.
  10. Karl-Markus Gauß erhält Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2022, leipzig.de, veröffentlicht und abgerufen am 6. Dezember 2021
  11. Michael Girke: Kleine Schriften von Karl-Markus Gauss: Überall ist Weltmitte. Rezension. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Juli 2014, abgerufen am 9. April 2015.