Karl Adrian

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Karl Adrian (* 17. Februar 1861 in Salzburg; † 14. Oktober 1949 ebenda) war ein österreichischer Heimatforscher und ehrenamtlich kulturhistorisch und kulturpolitisch tätig.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adrian wurde 1880 provisorischer Lehrer in Abtenau, war dann von 1884 bis 1886 Schulleiter in Oberalm, von 1886 bis 1890 Lehrer in Hallein und anschließend bis 1916 Fachlehrer an der Bürgeroberschule in Salzburg, die er ab 1916 bis zu seiner Pensionierung 1922 als Direktor leitete.

Er war Gründungsmitglied des Vereins für Heimatschutz und Denkmalpflege in Salzburg (1908) und leitete dessen Abteilung „Sitte, Tracht und Brauch“. Er erstellte 1904 aus dem Bestand des Salzburger Museums Carolinum Augustinum eine erste volkskundliche Sammlung und richtete sie 1924 im Monatsschlössl in Hellbrunn als Altsalzburger Bauernmuseum (heute Volkskundemuseum Salzburg) ein.

Karl Adrian brachte Ideen der Volkskunde nach Salzburg. Zum Ausgangspunkt einer zukünftigen Heimatpflege wurde Karl Weinholds Aufzeichnen in Wort und Bild. Als Berater von Heimatvereinen regte Karl Adrian viele Braucherneuerungen an und galt als „Nestor der Salzburger Volkskunde“.

Zum 1. Mai 1938 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 6.344.097)[1][2] und war auch Mitglied im NSLB sowie im SS-Ahnenerbe.[3][4] Er scheint aber keine aktive Funktion ausgeübt zu haben.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war Ehrenmitglied im Trachtenverein Alpina, dem Verein für Heimatpflege sowie dem Landesverband der Trachten und Schützenvereine. Ebenso war er Ehrenmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.

1944 ernannte ihn die Wiener anthropologische Gesellschaft zum korrespondierenden Mitglied.[5]

Ihm zu Ehren ist eine Straße in Maxglan nach ihm benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bundesarchiv R 9361-V/12393
  2. Nach NS-belasteten Personen benannte Straßen in der Stadt Salzburg S. 1–12.
  3. Uwe Baur und Karin Gradwohl-Schlacher: Literatur in Österreich 1938–1945. Band 6: Salzburg. Böhlau, Wien 2021, S. 74 f. (library.oapen.org [PDF]).
  4. Helga Embacher, Barbara Huber: Kontinuitäten und Netzwerke: Das Museum unter nationalsozialistischer Verwaltung. In: Anschluss, Krieg & Trümmer. Salzburg und sein Museum im Nationalsozialismus (= Jahresschrift des Salzburg Museum. Band 60). Salzburg Museum, Salzburg 2018, S. 79.
  5. Helga Embacher & Barbara Huber, 2018, S. 79.