Karl II. (Mecklenburg)

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Karl als Erbprinz. Porträt von Johann Georg Ziesenis d. J. (1770), Royal Collection

Karl II., Herzog zu Mecklenburg [-Strelitz][1] (* 10. Oktober 1741 in Mirow; † 6. November 1816 in Neustrelitz; vollständiger Name Karl Ludwig Friedrich, auch Carl) war ab 1794 als (regierender) Herzog zu Mecklenburg, ab 28. Juni 1815 als Großherzog von Mecklenburg regierender Fürst im Landesteil Mecklenburg-Strelitz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl II., Marmorbüste am Friedrich-Wilhelm-Buttel-Platz in Neustrelitz

Herzog Karl war der zweite Sohn und das sechste Kind des in Mirow apanagierten Herzogs (Prinzen) Karl (Ludwig Friedrich) aus einer Nebenlinie des herzoglichen Hauses Mecklenburg-Strelitz und dessen Ehefrau Elisabeth Albertine, geb. Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen. Unter seinem Schwager, dem englischen König Georg III., diente er früh in der hannoverschen Armee und nahm in dieser am Kampf Graf Wilhelms zu Schaumburg-Lippe zugunsten Portugals gegen Spanien (1763/64) teil. 1776 wurde er Gouverneur von Hannover, Kommandeur der Fußgarde und Generalleutnant mit der Würde eines „Generals en chef der Infanterie“ (später eines Feldmarschalls).

Nachdem sein Onkel Adolf Friedrich III., regierender Herzog im (Teil-)Herzogtum Mecklenburg-Strelitz, im Jahre 1752 ohne männliche Nachfahren verstorben war, ging der Strelitzsche Thron zunächst an Karls älteren Bruder Adolf Friedrich IV. und nach dessen Tod im Jahre 1794 an Karl, der seit 1752 Erbprinz von Mecklenburg-Strelitz war und den Landsteil bis zu seinem Tod als Karl II. regierte.

Karl II. nahm zügig Verwaltungsreformen in seinem Landesteil in Angriff. Er reduzierte die Anzahl von Amtsbezirken, förderte den Landbau, stellte eine Polizei auf, gründete 1812 eine Medizinalbehörde und führte die Schulpflicht ein. 1806 trat sein Land dem Rheinbund bei. Besondere Verdienste erwarb sich Karl II. um die Freimaurer-Bewegung in Mecklenburg. Er war (nach 1770) Mitglied der Großen Landesloge von Deutschland und ab 31. Oktober 1815 Protektor der neu entstandenen St. Johannis-Loge „Zum Friedensbunde“ in Neubrandenburg.

Ins Blickfeld preußisch-deutscher Geschichte geriet Karl II., als seine Tochter, die preußische Königin Luise, im Sommer 1810 während eines seltenen Familienbesuchs auf seinem Sommersitz in Schloss Hohenzieritz schwer erkrankte und nach mehrwöchigem Krankenlager starb.

Auf dem Wiener Kongress empfing er 1815 gemeinsam mit dem Regenten des Landesteils Mecklenburg-Schwerin eine Titelaufbesserung zum Großherzog von Mecklenburg.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl heiratete am 18. September 1768 in Darmstadt Friederike (Caroline Luise), Prinzessin von Hessen-Darmstadt (* 20. August 1752; † 22. Mai 1782), eine Tochter des Prinzen Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt, mit der er zehn Kinder hatte:

Nach dem Tod seiner ersten Frau (1782) heiratete Karl am 28. September 1784 in Darmstadt deren Schwester Charlotte (Wilhelmine Christiane Marie) (1755–1785), die am 12. Dezember 1785 an den Folgen der Geburt des Sohnes starb.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karl II. (Mecklenburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In der dynastischen Zählung folgt Karl II. nicht etwa seinem Vater, wie es neuerdings häufiger irrig heißt, sondern Karl I. (1540–1610), ab 1603 regierender Herzog zu Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Güstrow
VorgängerAmtNachfolger
Adolf Friedrich IV.Herzog zu, ab 1815 Großherzog von Mecklenburg [-Strelitz]
1794–1816
Georg