Kasel (bei Trier)

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Wappen Deutschlandkarte
Kasel (bei Trier)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kasel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 46′ N, 6° 44′ OKoordinaten: 49° 46′ N, 6° 44′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Ruwer
Höhe: 166 m ü. NHN
Fläche: 4,53 km2
Einwohner: 1304 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 288 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54317
Vorwahl: 0651
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 056
Adresse der Verbandsverwaltung: Untere Kirchstraße 1
54320 Waldrach
Website: www.kasel.de
Ortsbürgermeister: Karl-Heinrich Ewald (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Kasel im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte
Kasel mit Weinberg Kaseler Nies’chen
Blick von Kasel nach Waldrach

Kasel (moselfränkisch: Kosel), zumindest bahnamtlich bis November 1935 Casel geschrieben,[2] ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Ruwer an, die ihren Verwaltungssitz in Waldrach hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kasel liegt zwischen Mertesdorf und Waldrach im Ruwertal, umgeben von steil ansteigenden Weinbergen. Zum Ort gehört der Wohnplatz Benninger Hof, der auf der Höhe zwischen Kasel und Trier-Tarforst gelegen ist. Der Bereich um die heutige Bahnhofstraße gehörte bis 1929 zur Gemarkung Waldrach.[3]

Über die Landesstraße 149 (ehemalige Bundesstraße 52) hat die Gemeinde Anschluss ans überregionale Straßennetz. Über die Kreisstraßen 140 und 77 besteht ein Anschluss zur Landesstraße 151.

Kasel ist ein bekannter Weinort und zählt zum moselfränkischen Sprachraum.

Durch Kasel fließt die Ruwer mit den Nebenbächen Benninger Bach und Kundelbach. Seit 1985 befindet sich ein Pegel an der Ruwer.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siedlungsreste und ein Gräberfeld aus der Römerzeit belegen eine zumindest dünne Besiedlung in dieser Periode. Der Ort Kasel wird erstmals in einer Bestätigungsurkunde des Kaisers Otto II. von 973, ausgestellt an das Kloster Oeren in Trier, als Casella (latein. „casale“ = Gehöft) erwähnt.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kasel, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

  • 1815 – 0.255
  • 1835 – 0.409
  • 1871 – 0.520
  • 1905 – 0.712
  • 1939 – 0.958
  • 1950 – 1.029
  • 1961 – 1.033
  • 1965 – 1.023
  • 1970 – 0.993
  • 1975 – 1.132
  • 1980 – 1.194
  • 1985 – 1.232
  • 1987 – 1.220
  • 1990 – 1.219
  • 1995 – 1.257
  • 2000 – 1.272
  • 2005 – 1.231
  • 2010 – 1.247

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat
8
3
5
Insgesamt 16 Sitze

Der Ortsgemeinderat in Kasel besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:[6]

Wahl SPD CDU FWG WGR Gesamt
2019 8 3 5 16 Sitze
2014 8 3 5 16 Sitze
2009 8 3 5 16 Sitze
2004 8 5 3 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Kasel e.V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl-Heinrich Ewald (SPD) ist Ortsbürgermeister von Kasel. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 67,33 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Kasel
Wappen von Kasel
Blasonierung: „Das Wappen ist geteilt und oben in zwei Felder gespalten. In Feld eins in Silber ein rotes Kreuz. In Feld zwei in Grün ein schräglinks laufendes silbernes Wellenband, diagonal überlegt mit einem goldenen Hirtenstab. Unten in Gold eine hängende grüne Weintraube mit zwei grünen Blättern.“
Wappenbegründung: Das rote Kreuz in Silber ist das Wahrzeichen von Kurtrier, zu dessen Besitz Kasel vom Mittelalter bis in die napoleonische Zeit gehörte. Das silberne Wellenband in Grün stellt die Ruwer dar. Der Hirtenstab weist auf die Trierer Frauenabtei Oeren-St. Irminen hin, die in Kasel wie auch das Trierer Stift St. Paulin Hofgüter besaß und die Grundgerichtsbarkeit innehatte. Die Traube weist auf den Weinbau hin, der seit dem Mittelalter bis heute die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde bestimmte.

Wirtschaft und Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haupteinnahmequellen des Ortes sind der Weinbau und der Tourismus.

Kasel gilt als der bekannteste Weinort im Ruwertal, das zum Weinanbaugebiet „Mosel“ (früher: „Mosel-Saar-Ruwer“) gehört. Es wird – wie für die Ruwer typisch – hauptsächlich Riesling angebaut.

Die Weinlagen des Ortes sind:

  • Kaseler Kehrnagel
  • Kaseler Herrenberg
  • Kaseler Dominikanerberg
  • Kaseler Timpert
  • Kaseler Nies’chen, die bekannteste Weinlage des Ruwertals
  • Kaseler Hitzlay, die steilste Weinlage des Ruwertals

Der Ort liegt am Saar-Hunsrück-Steig und am Ruwer-Hochwald-Radweg. Dieser entstand auf der ehemaligen Bahntrasse der Ruwertalbahn/Hochwaldbahn, die von 1889 bis 1998 betrieben wurde. Das Stationsgebäude des Haltepunktes Kasel stammt aus dem Jahre 1905.[8][3]

Kasel ist Sitz der zentralen Touristinformation der Verbandsgemeinde Ruwer. Im Ort befinden sich mehrere Hotel- und Gaststättenbetriebe sowie Vinotheken.

Ansässige Unternehmen:

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfarrkirche St. Nikolaus
    • „Doppelkirche“, entstanden aus der Erweiterung der alten Kapelle von 1781 zur dreischiffigen Basilika in den Jahren 1926/27
    • Barocker Tabernakelaltar aus dem 18. Jahrhundert
    • Älteste Weihnachtskrippe im unteren Ruwertal
    • Holzgeschnitzte, lebensgroße Christkindfigur nach bayrischem Brauch – Abschiedsgeschenk von Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, an seine Heimatpfarrei (siehe Persönlichkeiten)
  • Lourdeskapelle und Wegekreuz „Auf Hex“, sog. „Hexenkreuz“
  • Pauliner Hof
  • St. Irminenhof
  • Sauerbrunnen

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kasel

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Örtlicher Sportverein ist die SG Ruwertal 1925 e.V., die aus den ehemaligen Sportvereinen SV Waldrach und Spvgg. Kasel hervorgegangen ist.

Sportlicher Höhepunkt auf der Rasensportanlage in Kasel war am 10. November 2011 ein Testspiel des damaligen Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gegen die Luxemburgische Fußballnationalmannschaft vor 1.400 Zuschauern, das der damalige Erstligist mit 2:0 für sich entscheiden konnte.

Straßennamen weltweit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weinort Kasel ist Namensgeber folgender Straßen:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 57–59.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kasel (bei Trier) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Verzeichnis der Änderungen von Bahnhofsnamen; unter RB-Direktion "Saarbrücken"
  3. a b Als die Bahnhofstraße noch den Waldrachern gehörte, Trierischer Volksfreund, 12. April 2006
  4. Pegel Kasel 3 / Ruwer - Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Infothek
  6. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 7. Februar 2021 (siehe Ruwer, Verbandsgemeinde, achte Ergebniszeile).
  8. Haltepunkt Kasel auf hochwaldbahn.info
  9. Ortsfamilienbuch Waldrach St. Laurentius 1681–1899
  10. Trierische Chronik NF XIII, 1916/17 Kentenich, Gottfried: Der Caseler Pitt.
  11. Hermann Jakobs: Die Geschichte vom Caseler Pitt. Jahrbuch Kreis Trier-Saarburg, 1993, S. 50–57. ISSN 0942-0835
  12. Maria Peters in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank