Kastellplatz (Moers)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kastellplatz
Platz in Moers
Kastellplatz
Altstadt mit Stadtkirche (1899)
Basisdaten
Ort Moers
Ortsteil Altstadt
Angelegt 1763 und 1966–1974
Einmündende Straßen Kleine Allee, Klosterstraße, Haagstraße
Bauwerke Alte Sozietät, Altes Landratsamt, Weißes Haus, Terheydenhaus, Moerser Schloss, St. Josefskirche, Tersteegenhaus, historisch u. a. Zum Impel, Scheidtmannsches Haus
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr; Auto-/Radverkehr auf der West- und Ostseite
Platzgestaltung Fußgängerbereich, Seitenfahrbahnen, Parkplatz

Der Kastellplatz, kurz auch als „Kastell“ bezeichnet, befindet sich in der Nähe des Moerser Schlosses, teilweise im inneren Bereich des ehemaligen Festungssterns, der einst das Schloss umgab. Er ist neben dem Neumarkt, der sich fast direkt nördlich anschließt, einer der großen Plätze in der Moerser Innenstadt und hat einen langen trapezförmigen Grundriss.

Umgeben ist der Platz von der Alten Sozietät[1], dem Alten Landratsamt,[2] dem Weißen Haus,[3] dem Terheydenhaus[4], dem Moerser Schloss, davor das Denkmal der Luise Henriette des Bildhauers Heinrich Baucke, dem Schlosspark, der St. Josefskirche, dem Tersteegenhaus, historisch u. a. Zum Impel[5] und dem Scheidtmannschen Haus.[6]

Die Fläche des heutigen Kastellplatzes war früher Teil eines Rheinarmes, an dessen Ufern vor über 900 Jahren eine Siedlung und auf einem künstlich angelegten Hügel ein Wohnturm entstanden, aus der die heutige Stadt Moers und das Schloss hervorgingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moers’ altniederländische Festung nach 1600 – Skizze über die heutige Siedlungsstruktur gelegt (nach Boschheidgen 1917 / sogenannter Blaeu-Plan)
Stadtplan von Moers, Mercator 1591

An der Stelle des Kastellplatzes lagen im Mittelalter breite Gräben des aufgestauten Moersbaches, der die Altstadt, die Neustadt und das Schloss mit seiner Umwallung trennte.

Außer den Wassergräben schützten Mauern und Türme die Altstadt, die Neustadt und das Schloss mit seiner Vorburg und mit seinen Bastionen.

Brücken verbanden die beiden Teile der Stadt und das Schloss.

Durch den Bau der neuen Befestigung durch Moritz von Oranien (1567–1625) von 1601 bis 1620 wurden das Schloss und die Stadt in einer sternförmigen Wall- und Grabenanlage zusammengefasst.

Die Befestigungen wurden 1763/64 geschleift, der Graben zwischen Altstadt und dem Schloss verfüllt und neu bebaut. Die evangelische und die katholische Volksschule befanden sich dort, die im Zuge der Platzerweiterung und des nicht realisierten Bauvorhabens zur Errichtung einer Stadthalle 1974 abgebrochen wurden, wie zuvor 1966 ein als „Bügeleisen“ bezeichneter Häuserblock entlang der Haagstraße.[7][8]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am und um den Kastellplatz finden verschiedene Veranstaltungen statt.

Auch die Moerser Kirmes, die jedes Jahr am 1. Septemberwochenende stattfindet und sich vom Friedrich-Ebert-Platz über die Homberger Straße und Steinstraße zum Neumarkt erstreckt, nutzt den Kastellplatz.[9]

Zur Adventszeit findet auf dem Kastellplatz auch der Weihnachtsmarkt statt.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolf Strache: Moers. (= Die Schönen Bücher. Band 29 und Deutsche Städte. Band 32). DSB Verlag, Stuttgart 1965, DNB 453426514.
  • Birgit und Rainer Schiffler: Die Bau- und Kunstdenkmale. In: Der Kreis Wesel. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0288-5.
  • Gabriele M. Knoll: Der Niederrhein; Landschaft, Geschichte und Kultur am unteren Rhein. Du Mont Buchverlag, Köln 1990, ISBN 3-7701-2283-6.
  • Margret Wensky, Andrea Rönz (Hrsg.): Moers. Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Band 2: Von der preußischen Zeit bis zur Gegenwart. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2000, ISBN 3-412-04600-0.
  • Kristin Dohmen, Giesbert Knopp (Red.): Moers. Burg, Schloss – Kulturzentrum. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Grafschafter Museums und Geschichtsvereins Moers e.V.; Wernersche Verlagsgesellschaft. Worms 2004, ISBN 3-88462-205-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kastell (Moers) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesellschaft Sozietät zu Moers (Memento des Originals vom 23. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sozietaet-moers.de
  2. Geschichtsstation 08: Moers als Kreisstadt
  3. Denkmaltafel 07: Wittfeldsche Heilanstalt
  4. gmgv-moers.de Museumsverein für den Erhalt des Terheydenhauses September 2014 (Memento des Originals vom 11. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gmgv-moers.de
  5. Eintragung des Gerhard-Tersteegen-Hauses, Haagstraße 11 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Moers (Memento des Originals vom 11. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sessionnet.krz.de
  6. Geschichtsstation 10 Lehrerseminar
  7. rp-online.de 1. Oktober 2015 Das Bügeleisenhaus damals und heute
  8. gmgv-moers.de Die Städtebauliche Entwicklung der Stadt Moers im 20. Jahrhundert -3.Teil- von Thorsten Kamp
  9. Moerser Kirmes
  10. Moerser Weihnachtsmarkt, abgerufen am 10. August 2016

Koordinaten: 51° 27′ 0,9″ N, 6° 37′ 31,7″ O