Kat Menschik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Selbstporträt
Selbstporträt Kat Menschik

Kat Menschik (* 6. April 1968 in Luckenwalde, Bezirk Potsdam, DDR[1]) ist eine deutsche Illustratorin und Zeichnerin. Sie begann ihre berufliche Laufbahn in den 1990er Jahren als Mitherausgeberin der Comic-Magazine Spunk und der Edition A. O. C. Seit 1999 betätigt sie sich außerdem als Comiczeichnerin und verfasste die Fortsetzungsgeschichte Weltempfänger für die Berliner Beilage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Später kam die Bebilderung von Büchern hinzu. Menschik arbeitet heute als freie Illustratorin für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) und anderer deutscher Zeitungen und Magazine. Menschik illustrierte Bücher von Enn Vetemaa (Die Nixen von Estland), Haruki Murakami (Schlaf und Die Bäckereiüberfälle) und Mark Benecke (Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kat Menschik wurde 1968 in Luckenwalde geboren und wuchs in Ost-Berlin auf. Ihr Vater, Rainer Menschik (* 1943), ist studierter Grafiker und war als Gebrauchsgrafiker und Kalligraph tätig. Um die Zeit zwischen Abitur und der Aufnahme an der Kunsthochschule zu überbrücken, lernte sie Schaufenstergestalterin. Von 1992 bis 1999 studierte sie an der Hochschule der Künste Berlin Kommunikationsdesign und schloss als Meisterschülerin ab. Von 1995 bis 1996 absolvierte sie ein Austauschjahr an der Pariser École des Arts Décoratifs, was ihr mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdiensts ermöglicht wurde. Dort gab sie zusammen mit Kommilitonen das monatliche Comicmagazin Spunk heraus. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin gründete sie zusammen mit Jan Hülpüsch den Comic-Verlag Millionen, der die Edition A. O. C. herausgab. Ziel war es, wenig bekannten Zeichnern abseits vom Mainstream eine Plattform zu bieten. A. O. C. erschien bis 1999.

Arbeit als Illustratorin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1999 betätigte sich Menschik vorwiegend als Illustratorin und Comiczeichnerin. So verfasste sie in jenem Jahr für die Berliner Seiten der FAZ vier Monate lang die Fortsetzungsgeschichte Weltempfänger. 2000 wurde sie Mutter einer Tochter. Im Jahr darauf wurde sie abermals für die Berliner Seiten tätig. Parallel dazu arbeitete sie an einer Illustration einer Neuausgabe von Enn Vetemaas Die Nixen von Estland, die 2002 erschien und von Hans Magnus Enzensberger in dessen Andere Bibliothek aufgenommen wurde. Die Zeichnungen wurden von der Kritik einerseits gelobt, andererseits auch für ihre künstlerische Nähe zu Anke Feuchtenberger kritisiert, die einige Jahre zuvor ebenfalls ein Nixenbuch herausgegeben hatte.[2]

Im gleichen Jahr begann Menschik mit der Arbeit für das Feuilleton der FAS, das sie bis heute (2020) regelmäßig illustriert. Es folgten Illustrationen für andere deutsche Magazine wie Stern oder Brigitte. Buchillustrationen nahmen einen ständig bedeutender werdenden Platz in ihrem Werk ein; von 2005 bis 2011 zeichnete sie etwa die Bilder in Georgia Byngs Molly Moon, 2007 für Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen von Arnhild Kantelhardt und 2009 für Schlaf von Haruki Murakami. 2007 erhielt sie für ihre Illustrationen den Troisdorfer Bilderbuchpreis. Zuletzt illustrierte sie Der Mordbrand von Örnolfsdalur, Tilman Spreckelsens Nacherzählung einer Isländersaga und 2014 die Kalevala. Eine Sage aus dem Norden, ebenfalls von Spreckelsen nacherzählt.

Am 10. August 2014 fanden Menschiks zum Teil großformatige Illustrationen Platz auf neun Seiten der FAS, darunter im Feuilleton zu mehreren Artikeln über das Buch The Circle von Dave Eggers.

Der goldene Grubber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 5. März 2013 veröffentlichte die FAZ jeweils von Dienstag bis Freitag insgesamt 100 Folgen des Fortsetzungscomics Der goldene Grubber, der, meist in jeweils drei Bildern, die Erlebnisse der Autorin in ihrem eigenen, 4000 Quadratmeter großen Garten oder dem ihrer Nachbarn östlich von Berlin schildert.[3] Die Cartoons erschienen 2014 im Galiani Verlag Berlin. Der Band wurde von der Stiftung Buchkunst als „eines der schönsten deutschen Bücher“ ausgezeichnet.[4] Einen Beitrag dazu gab es in der ZDF-Sendung Aspekte und in zibb auf RBB. Die Wochenzeitung Der Freitag widmete dem Buch eine Sonderbeilage.[5]

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eigenständige Buchveröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchillustrationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag im Munzinger-Archiv, abgerufen am 3. Januar 2019
  2. Burkhard Müller: Das doppelte Nixchen. In: Süddeutsche Zeitung, 3. September 2002.
  3. Andreas Platthaus: Willkommen im Club der Blumenfreunde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. März 2013, abgerufen am 19. Februar 2020 (Von hier sind auch die 100 veröffentlichten Cartoons erreichbar).
  4. »Die schönsten deutschen Bücher« 2014 stehen fest! Stiftung Buchkunst, abgerufen am 19. Februar 2020. Auf dieser Seite wird ein Link zum Download weiterer Informationen angeboten. Direktdownload der Liste der 25 schönsten Bücher 2014.
  5. Sonderbeilage des Freitag, Ausgabe 19/2014: Alles ist erleuchtet: Augenfreude. Die Illustratorin Kat Menschik hat ein Buch gezeichnet, das von der Liebe zum Garten erzählt (Jakob Augstein)