Katherine Legge

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Katherine Legge
Katherine Legge
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
DTM
Erstes Rennen: Hockenheim 2008
Letztes Rennen: Shanghai 2010
Teams (Hersteller)
2008 Futurecom • 2009 Abt • 2010 Rosberg (alle Audi)
Statistik
Starts Siege Poles SR
31 1
Podestplätze:
Gesamtsiege:
Punkte:
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Katherine Anne Legge [ˈlɛɡ] (* 12. Juli 1980 in Guildford, Surrey, England) ist eine britische Automobilrennfahrerin. Sie fuhr 2006 und 2007 in der Champ Car World Series. Von 2008 bis 2010 war sie in der DTM aktiv. 2012 und 2013 trat sie in der IndyCar Series an.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge im Motorsport (1990–2005)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legge begann ihre Motorsportkarriere 1990 im Kartsport, in dem sie bis 1998 aktiv war. 1999 trat sie im britischen MGF Cup an. 2000 wechselte sie in den Formelsport und nahm an einem Rennen der britischen Formel Ford teil. In den nächsten zwei Jahren ging sie bei einigen Rennen der britischen Formel Renault an den Start. 2002 wurde sie als erste Frau als Rising Star des British Racing Drivers Club ausgezeichnet.[1]

2003 nahm Legge an vier Rennen der britischen Formel-3-Meisterschaft teil. Sie blieb ohne Punkte. Neben vier Rennen in der britischen Formel Renault trat Legge 2004 in der US-amerikanischen Formel Renault an und erreichte dort den zehnten Rang.

2005 startete Legge in der Atlantic Championship für die Polestar Racing Group. Beim Auftaktrennen in Long Beach gelang ihr auf Anhieb der Sieg. Damit wurde sie zur ersten Frau, die in einer großen nordamerikanischen Monoposto-Rennserie ein Rennen für sich entschied.[1] Im weiteren Saisonverlauf folgten weitere Siege in Edmonton und San José. Mit insgesamt fünf Podest-Platzierungen beendete sie die Saison als Dritter in der Meisterschaft. Sie war punktgleich mit ihrem Teamkollegen Antoine Bessette, der, da er einen Sieg weniger hatte, auf dem Platz hinter Legge lag.[2] In diesem Jahr wurde sie vom RACER-Magazin mit dem Titel „Most Promising Road Racer of The Year“ ausgezeichnet.

Im November 2005 nahm Legge für Minardi an Formel-1-Testfahrten in Vallelunga teil. Sie wurde damit zur ersten Frau nach Sarah Fisher 2002, die ein Formel-1-Auto fuhr. Nachdem sie an ihrem ersten Testtag bereits nach zwei Runden einen Unfall hatte,[3] hatte sie am zweiten Testtag nur wenig Rückstand auf Juan Cáceres, der die schnellste Zeit erzielt hatte.[4] Im Dezember testete sie ein A1GP-Fahrzeug und wurde zur ersten Frau, die ein A1GP-Auto fuhr.[5] Zu Renneinsätzen in der A1GP kam es nicht.

Champ Car (2006–2007)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihren Testfahrten in der Formel 1 und der A1GP, testete Legge in der Champ Car World Series für Rocketsports Racing und PKV Racing.[6] Anschließend wurde sie für die Saison 2006 von PKV Racing unter Vertrag genommen.[7] Ihr Teamkollege wurde Oriol Servià. Legge wurde in der Saison zur ersten Frau, die ein Champ-Car-Rennen anführte.[8] Beim Rennen in Elkhart Lake löste sich bei ihrem Fahrzeug ein Teil des Heckflügels. Das Fahrzeug verlor in einer schnellen Rechtskurve die Bodenhaftung und prallte mit hoher Geschwindigkeit seitlich in die Begrenzungsmauer, überschlug sich anschließend mehrfach und wurde vollkommen zerstört. Das Rennen wurde daraufhin unterbrochen. Legge überstand den Einschlag in die Mauer nahezu unverletzt und zog sich nur leichte Blessuren zu.[9] Am Ende der Saison lag Legge mit einem sechsten Platz als bestes Resultat auf dem 16. Gesamtrang, während ihr Teamkollege mit einer Podest-Platzierung Elfter wurde.

2007 wechselte Legge innerhalb der Champ-Car-Serie zu Dale Coyne Racing, wo Bruno Junqueira ihr Teamkollege war. Nachdem sie beim Saisonauftakt Sechste geworden war und ein Rennen später den zehnten Platz erzielt hatte, gelang ihr im weiteren Verlauf der Saison keine weitere Top-10-Platzierung. Mit 108 Punkten beendete sie die Saison auf dem 15. Platz in der Fahrerwertung. Junqueira wurde mit 233 Punkten und drei Podest-Platzierungen Gesamtsiebter. Darüber hinaus nahm Legge an einem Rennen der Rolex Sports Car Series teil.

DTM (2008–2010)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katherine Legge beim DTM-Saisonauftakt 2009 in Hockenheim

2008 wechselte Legge in die DTM zum Audi-Kundenteam Futurecom TME. Sie erhielt einen zwei Jahre alten Audi A4 DTM. Ihr Teamkollege war der ehemalige DTM-Vizemeister Christijan Albers. Die beiden blieben ohne Punkte. Während ein zehnter Platz das beste Ergebnis von Albers war, stellte zwei 15. Plätze Legges beste Platzierungen dar.

2009 wechselte Legge innerhalb der Audi-Teams zu Abt Sportsline und erhielt ein ein Jahr altes Modell, einen sogenannten „Jahreswagen“ des Audi A4 DTM. Beim dritten Saisonrennen auf dem Norisring fuhr Legge erstmals die schnellste Rennrunde ein. Nach einem fünften Startplatz fuhr sie allerdings wegen eines schlechten Starts nicht in die Punkteränge. Im Gegensatz zu den anderen Audi-Piloten in einem „Jahreswagen“ blieb sie punktelos.

2010 erhielt Legge ein Audi-Cockpit beim Team Rosberg in einem Jahreswagen. Während alle anderen Audi-Piloten punkteten, blieb Legge erneut ohne Punkte. Mehrere 14. Plätze waren ihre besten Positionen. Ihr Teamkollege Markus Winkelhock erreichte als bestes Ergebnis einen vierten Platz. Nach der Saison 2010 endete Legges DTM-Engagement.

IndyCar Series (2012)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Legge 2011 ohne Cockpit war, kehrte sie 2012 in den Motorsport zurück. Für Dragon Racing fuhr sie in der IndyCar Series. Ihr Teamkollege war der vierfache Champ-Car-Meister Sébastien Bourdais.[10] Nach dem vierten Rennen wechselte Dragon den Motorenlieferanten von Lotus zu Chevrolet. Da diese jedoch nicht über ausreichend Motoren verfügten, reduzierte Dragon sein Team zum sechsten Rennen auf ein Fahrzeug. Bourdais wurde als Pilot für die Straßenkurse ausgewählt, bei den verbliebenen vier Ovalrennen erhielt Legge das Cockpit.[11] Darüber hinaus wurde sie bei einem weiteren Straßenkursrennen eingesetzt, da ein zusätzlicher Motor verfügbar war. Beim Saisonfinale, dem MAVTV 500, erreichte sie mit dem neunten Platz ihre erste Top-10-Platzierung in der IndyCar Series. Legge schloss die Saison auf dem 26. Gesamtrang ab.

Langstrecke und Formel E (seit 2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl Legge für die IndyCar-Series-Saison 2013 über einen Vertrag mit Dragon Racing und dem Sponsor TrueCar verfügte, wurde sie im Vorfeld der Saison durch Sebastián Saavedra ersetzt. Saavedra erhielt sowohl ihr Cockpit, als auch ihren Sponsor.[12] Legge kündigte darauf an, gegen ihre Kündigung gerichtlich vorzugehen.[13] Legge erhielt schließlich ein Cockpit im DeltaWing in der American Le Mans Series (ALMS). Dort erreichte sie eine Podest-Platzierung und wurde Siebte in der LMP1-Wertung. Darüber hinaus bestritt sie ein Langstrecken-Rennen in der Rolex Sports Car Series. Für das diesjährige Indianapolis 500 erhielt sie ein Cockpit bei Schmidt Peterson Motorsports.

2014 erhielt Legge ein Teilzeitcockpit im DeltaWing in der neugegründeten United SportsCar Championship (USCC), die aus einer Fusion der ALMS und der Rolex Sports Car Series hervorgegangen war. Sie wurde 19. in der Prototype-Wertung. Außerdem fuhr sie ein Rennen in der Continental Tire Sports Car Challenge. Darüber hinaus trat Legge 2014/15 in der neugegründeten FIA-Formel-E-Meisterschaft für Amlin Aguri an.[14] Aufgrund einer Überschneidung mit ihrem USCC-Engagement ging sie zweimal nicht an den Start. Anschließend beendete sie ihr Formel-E-Engagement. Ein 15. Platz war ihr bestes Ergebnis. Auch in den Jahren 2015–19 trat Legge in der USCC, die mittlerweile in IMSA WeatherTech SportsCar Championship umbenannt wurde, an. 2019 war sie gemeinsam mit Christina Nielsen und Simona de Silvestro in dieser Serie Teil des einzigen Teams mit einer rein weiblichen Fahrerpaarung.[15]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legge war einige Jahre mit Peter Terting liiert.[16]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse in der IndyCar Series[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Punkte Rang
2012 Dragon Racing STP ALA LBH SAO INDY DET TXS MIL IOW TOR EDM MDO SNM BAL FON 137 26.
23 23 19 26 2230 15 18 15 24 9
2013 Schmidt Peterson Motorsports STP ALA LBH SAO INDY DET TXS MIL IOW POC TOR MDO SNM BAL HOU FON 8 37.
2633
2023 Rahal Letterman Lanigan Racing STP TXS LBH ALA IMS INDY DET ROA MDO TOR IOW1 IOW2 NSH IMS GAT POR LAG 5 37.
33

(Legende)

Einzelergebnisse in der FIA-Formel-E-Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Punkte Rang
2014/15 Amlin Aguri China Volksrepublik BEI Malaysia PUT Uruguay PUN Argentinien BUE Vereinigte Staaten MIA Vereinigte Staaten LBH Monaco MON Deutschland BER Russland MOS Vereinigtes Konigreich LON 0 33.
15° 15°
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieger
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet
NC nicht klassifiziert
Rot DNQ nicht qualifiziert
Schwarz DSQ disqualifiziert
Weiß DNS nicht am Start
WD zurückgezogen
C Rennen abgesagt
Blanko nicht teilgenommen
DNP gemeldet, aber nicht teilgenommen
INJ verletzt oder krank
EX ausgeschlossen
sonstige
Formate
und
Zeichen
P/fett Pole-Position
kursiv Schnellste Rennrunde
(ab 2017/18: Schnellste Rennrunde der ersten Zehn)
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung
° FanBoost
* nicht im Ziel, aufgrund der zurück­gelegten Distanz aber gewertet
( ) Streichresultat

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2014 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten DeltaWing Racing Cars DeltaWing DWC13 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andrew Meyrick Kolumbien Gabby Chaves Ausfall Motorschaden
2015 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Claro TracFone DeltaWing Racing DeltaWing DWC13 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andrew Meyrick Mexiko Memo Rojas Rang 31
2016 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Panoz DeltaWing Racing DeltaWing DWC13 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andrew Meyrick Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sean Rayhall Ausfall Unfall
2017 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Shank Racing with Curb Agajanian Acura NSX GT3 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andy Lally Kanada Mark Wilkins Rang 30
2018 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Shank Racing with Curb Agajanian Acura NSX GT3 Portugal Álvaro Parente Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Trent Hindman Rang 24
2019 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Shank Racing with Curb Agajanian Acura NSX GT3 Danemark Christina Nielsen Brasilien Ana Beatriz Rang 26
2021 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team Hardpoint EBM Porsche 911 GT3 R Danemark Christina Nielsen Brasilien Ana Beatriz Rang 22
2022 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team Hardpoint Porsche 911 GT3 R Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rob Ferriol Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Stefan Wilson Rang 32
2023 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gradient Racing Acura NSX GT3 Evo22 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marc Miller Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sheena Monk Rang 33
2024 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gradient Racing Acura NSX GT3 Evo22 Kolumbien Tatiana Calderón Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sheena Monk Ausfall Unfall

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6
2021 Iron Lynx Ferrari 488 GTE Belgien SPA Portugal POR Italien MON Frankreich LEM Bahrain BAH Bahrain BAH
27 25 27

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Katherine Legge – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b „Fahrerporträt - Katherine Legge“ (Memento vom 21. Mai 2009 im Internet Archive) (auto-motor-und-sport.de; abgerufen am 14. Januar 2012)
  2. “2005 Toyota Atlantic Championship Presented by Yokohama” (champcarstats.com; abgerufen am 14. Januar 2012)
  3. „Frau setzt Formel-1-Auto beim Debüt in die Mauer“ (Motorsport-Total.com am 22. November 2005)
  4. „Positiver zweiter Testtag für Legge in Vallelunga“ (Motorsport-Total.com am 23. November 2005)
  5. „Erste Frau in der A1GP-Serie“ (speed-magazin.de am 1. Dezember 2005)
  6. „Legge schon morgen erstmals in einem ChampCar“ (Motorsport-Total.com am 12. Dezember 2005)
  7. “INDYCAR: CHAMPCAR/CART: PKV Racing signs Katherine Legge” (motorsport.com am 16. Februar 2006)
  8. “Dragon Racing Makes Splash with Bourdais, Legge Hires” (indiana.sbnation.com am 12. Januar 2012)
  9. „DTM - Katherine Legge im Portrait“ (Motorsport-Magazin.com am 5. Februar 2008)
  10. “Sebastien Bourdais secures full-time IndyCar return with Dragon Racing” (autosport.com am 12. Januar 2012)
  11. Pete Fink: „Dragon: Bourdais und Legge teilen sich Cockpit“. Motorsport-Total.com, 31. Mai 2012, abgerufen am 3. Juni 2012.
  12. Frederik Hackbarth: „IndyCar - Dragon Racing holt Saavedra“. Neuer Teamkollege für Bourdais. Motorsport-Total.com, 13. Februar 2013, abgerufen am 23. Februar 2013.
  13. Frederik Hackbarth: „IndyCar - Nach Dragon-Aus: Legge zieht vor Gericht“. Können nicht ohne mich weitermachen. Motorsport-Magazin.com, 14. Februar 2013, abgerufen am 23. Februar 2013.
  14. “Amlin Aguri signs Katherine Legge to race in Formula E”. fiaformulae.com, 27. Juni 2014, archiviert vom Original am 30. Juni 2014; abgerufen am 27. Juni 2014 (englisch).
  15. Katherine Legge: The woman who ‘had to fight and claw' her way into motorsport. 20. Mai 2019 (bbc.com [abgerufen am 16. August 2019]).
  16. „DTM - Lifestyle - Legge auf dem Rosenball“ (Motorsport-Magazin.com am 14. Februar 2010)