Katja Flint

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Katja Flint, 2020

Katja Flint (* 11. November 1959 in Stadthagen) ist eine deutsche Schauspielerin und Fotografin. Ihren Durchbruch hatte sie in Dominik Grafs Actionthriller Die Sieger. International wurde Flint durch ihre Rolle der Marlene Dietrich in Joseph Vilsmaiers Filmbiografie Marlene bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katja Flint wurde 1959 als Tochter eines Chemikers geboren.[1] Sie hat zwei Geschwister. Ihr Bruder wurde Manager, ihre Schwester Modedesignerin.[1] Sie wuchs von 1966 bis 1972 in Utah in den USA auf, in Deutschland machte sie ihr Abitur.[1]

Ursprünglich wollte Flint Ärztin werden, erfüllte jedoch nicht den Numerus clausus und überbrückte die Wartezeit mit einer Ausbildung als Kosmetikerin.[1] Im Anschluss daran absolvierte sie eine Visagistenschule und studierte Theaterwissenschaften, Jazz-Tanz und klassisches Ballett.[1] Ab 1980 nahm sie drei Jahre lang Schauspielunterricht bei Professorin Margret Langen von der Otto-Falckenberg-Schule in München, wo sie u. a. am Residenztheater erste schauspielerische Erfahrungen sammelte.[1]

Ihr Kinodebüt gab sie 1982 an der Seite von Thomas Gottschalk und Mike Krüger als Internatsschülerin in der Filmkomödie Piratensender Powerplay. Im Jahr 1983 folgte unter der Regie von Roland Suso Richter ihre erste Hauptrolle auf der Leinwand in dem Independent-Film Kolp, einem Schwarzmarkt-Jugenddrama aus dem Nachkriegsdeutschland. Es folgten u. a. die Kinofilme Vergeßt Mozart (1985), Der Stein des Todes (1987) und Der demokratische Terrorist (1992). Ihr Durchbruch als Filmschauspielerin gelang ihr 1994 an der Seite von Herbert Knaup in Dominik Grafs Actionthriller Die Sieger in der Rolle der Staatssekretärsehefrau Melba Dessaul. International bekannt wurde Flint 2000 als Marlene Dietrich in dem gleichnamigen Film von Joseph Vilsmaier, der mit dem Hollywood Film Award ausgezeichnet wurde.[2] 2001 besetzte sie Oskar Roehler als Fee Jeanny in dessen fünften Spielfilm Suck My Dick.

Ferner spielte Flint in Fernsehproduktionen wie Leo und Charlotte (1991), Regina auf den Stufen (1992), Der Venusmörder (1996), Ein großes Ding (1999), Vera Brühne (2001) und Rosa Roth (ebenfalls 2001). 2002 war sie in dem internationalen Zweiteiler Casanova – Ich liebe alle Frauen als Madame de Pompadour zu sehen. Für das Fernsehen entwickelte sie mit dem Schriftsteller Friedrich Ani sowie der Regisseurin und Autorin Nina Grosse die Figur Franziska Luginsland. Auch die Ginger aus Wie krieg ich meine Mutter groß? entstand nach einer Idee von Flint. Inzwischen wurde mit Väter Mütter Kinder eine weitere Geschichte um Ginger und ihre Patchwork-Familie gedreht. Im Kinofilm Die weiße Massai (2005) verkörperte Flint die Alkoholikerin Elisabeth, und bei einer Charakterstudie von Leander Haußmann die Lady Milford in seiner Theaterverfilmung von Kabale und Liebe (ebenfalls 2005). Daneben gastierte sie wiederholt in Krimireihen wie Ein starkes Team, Kommissar LaBréa, Nachtschicht und Marie Brand. Seit 2009 spielt sie beginnend mit der Fernsehkomödie Liebling, weck die Hühner auf an der Seite von Axel Milberg die Hauptrolle der brandenburgischen Beate Teuffel.

Seit 2014 beschäftigt sich Flint mit künstlerischer Fotografie. Zu ihrer ersten musealen Einzelausstellung in der Kunsthalle Rostock erschien im Februar 2019 im DISTANZ Verlag eine Monografie.

Katja Flint war von 1985 bis 2001 mit ihrem Schauspielkollegen Heiner Lauterbach verheiratet, den sie während der Dreharbeiten von Kolp kennenlernte. Das Paar, das sich bereits 1991 trennte, hat zusammen einen Sohn (* 1988). Mit dem Filmproduzenten Bernd Eichinger war sie fünf Jahre lang liiert.[3] Von 2001 bis 2006 war sie die Lebensgefährtin des österreichischen Schriftstellers Peter Handke. Flint lebt in Berlin.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserien und -reihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2017: Gruppenausstellung Millerntorgallery#7 Hamburg
  • 2019: Einzelausstellung Kunsthalle Rostock, Katja Flint "Eins"
  • 2019: Einzelausstellung Semjon Contemporary Berlin
  • 2020: Einzelausstellung Galerie Neuheisel, Saarbrücken[4]
  • 2021: Gruppenausstellungen Semjon Contemporary Berlin

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 23.
  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 127 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Katja Flint – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Katja Flint in: Internationales Biographisches Archiv 09/2012 vom 28. Februar 2012, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 28. Februar 2012 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Hollywood Film Award für Marlene (Memento vom 4. Februar 2008 im Internet Archive)
  3. Heiner Lauterbach und Bernd Eichinger: Katja Flint spricht über die Eigenheiten ihrer Ex-Partner. In: Focus Online. 27. Oktober 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2019; abgerufen am 14. Oktober 2018.
  4. Ausstellungen – Galerie Neuheisel. Abgerufen am 22. Januar 2021.