Katrin Amunts

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Katrin Amunts (* 5. September 1962 in Potsdam) ist eine deutsche Medizinerin und Professorin für Hirnforschung. Von 2012 bis 2020 war sie Mitglied des Deutschen Ethikrates. Von 2016 bis zum Projektende 2023 leitete sie das Human Brain Project.[1]

Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1981 bis 1987 studierte Katrin Amunts Medizin mit dem Schwerpunkt Biophysik am II. Medizinischen Institut in Moskau. Schon während ihres Studiums war sie an den dortigen Instituten für Hirnforschung und für klinische Psychiatrie tätig. Nach ihrer Promotion in Moskau war Amunts zunächst wissenschaftliche Assistentin am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik in Berlin, bevor sie 1992 an das Cécile und Oskar Vogt-Institut für Hirnforschung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wechselte. 1999 schloss sie ihre Facharztausbildung im Fach Anatomie ab, in dem sie sich im folgenden Jahr auch habilitierte. Von 1999 an war Katrin Amunts als Arbeitsgruppenleiterin im Institut für Medizin des Forschungszentrums Jülich beschäftigt. Von 2004 bis 2006 war Amunts Leiterin einer von der Helmholtz-Gesellschaft geförderten Nachwuchsgruppe.

Von 2004 bis 2013 war Amunts Professorin für strukturell-funktionelles Brain Mapping an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Aachen, wo sie ab 2008 auch die Sektion für strukturell-funktionelles Brain Mapping leitete. Seit 2013 ist sie Professorin für Hirnforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Direktorin des Cécile und Oskar Vogt-Instituts für Hirnforschung des Universitätsklinikums Düsseldorf. Seit 2008 ist sie außerdem Direktorin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin (INM-1) am Forschungszentrum Jülich.

Zum April 2012 wurde sie in den Deutschen Ethikrat berufen, dem sie bis April 2020 angehörte,[2] von 2016 an als stellvertretende Vorsitzende.[3] 2022 erhielt Amunts den Hector Wissenschaftspreis und 2023 wurde sie als Mitglied der Sektion Psychologie und Kognitionswissenschaften in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen.

Amunts ist Mutter einer Tochter.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Amunts K, Schleicher A, Bürgel U, Mohlberg H, Uylings HB, Zilles K: Broca's region revisited: cytoarchitecture and intersubject variability. J Comp Neurol. 1999 Sep 20;412(2):319-41.
  • Mazziotta J, Toga A, Evans A, Fox P, Lancaster J, Zilles K, Woods R, Paus T, Simpson G, Pike B, Holmes C, Collins L, Thompson P, MacDonald D, Iacoboni M, Schormann T, Amunts K, Palomero-Gallagher N, Geyer S, Parsons L, Narr K, Kabani N, Le Goualher G, Boomsma D, Cannon T, Kawashima R, Mazoyer B: A probabilistic atlas and reference system for the human brain: International Consortium for Brain Mapping (ICBM). Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 2001 Aug 29;356(1412):1293-322. doi:10.1098/rstb.2001.0915.
  • Genon S, Reid A, Langner R, Amunts K, Eickhoff SB: How to Characterize the Function of a Brain Region. Trends Cogn Sci. 2018 Apr;22(4):350-364. doi:10.1016/j.tics.2018.01.010.
  • Paquola C, Amunts K, Evans A, Smallwood J, Bernhardt B: Closing the mechanistic gap: the value of microarchitecture in understanding cognitive networks. Trends Cogn Sci. 2022 Oct;26(10):873-886. doi:10.1016/j.tics.2022.07.001.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joachim Müller-Jung: Europas Gehirn-Großprojekt: „Wir sind den USA und China einen Schritt voraus“. In: www.faz.net. 29. September 2023, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  2. Deutscher Ethikrat in zweite Arbeitsperiode gestartet. In: Infobrief August 2012. Deutscher Ethikrat, abgerufen am 15. November 2021.
  3. Katrin Amunts neue stellvertretende Vorsitzende des Ethikrats. In: Forschungszentrum Jülich - Pressemitteilungen. 10. Mai 2016, abgerufen am 16. November 2021.