Katzwinkel (See)

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Katzwinkel
Das Gewässer im Oktober 2010
Geographische Lage Deutschland, Brandenburg, Naturpark Nuthe-Nieplitz
Zuflüsse Geringe Zuflüsse vom Fresdorfer SeeMühlenfließ; hauptsächlich Grundwasser- und Regenwassergespeist.
Abfluss → Mühlenfließ → Königsgraben → NutheHavelElbe (nur bei ausreichend hohem Wasserstand)
Orte am Ufer Stücken, Fresdorf
Ufernaher Ort Potsdam, Beelitz
Daten
Koordinaten 52° 15′ 34″ N, 13° 4′ 20″ OKoordinaten: 52° 15′ 34″ N, 13° 4′ 20″ O
Katzwinkel (See) (Brandenburg)
Katzwinkel (See) (Brandenburg)
Höhe über Meeresspiegel 42 m ü. NN
Fläche 9 Hektardep1
Länge max. ca. 800 mdep1
Breite max. ca. 200 mdep1
Maximale Tiefe 2,50 m
Mittlere Tiefe 1,50 m

Besonderheiten

Ende der 1980er-Jahre durch Austorfung entstandener Moorsee

Zugang verboten (Naturschutzgebiet)
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Der Katzwinkel ist ein neun Hektar umfassender dystroph/eutropher Flachsee in Stücken, einem Ortsteil der brandenburgischen Gemeinde Michendorf im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Er liegt rund 23 Kilometer südwestlich von Berlin im Naturpark Nuthe-Nieplitz am Westrand des Saarmunder Endmoränenbogens, einem Ostausläufer der Zauche. Der Moorsee entstand Ende der 1980er-Jahre durch Austorfung.

Naturraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Katzwinkel liegt zwischen den Dorfkernen von Stücken und Fresdorf in der weichselglazialen, sumpfigen Niederung des Mühlenfließes.[1] Der Fresdorfer Arm des Fließes entwässerte bis in die 1920er-Jahre den Fresdorfer See über den wiedervernässten Katzwinkel und den Bauernteich in den Königsgraben, der der Nuthe zufließt. Südlich des Katzwinkels vereinigt sich der Fresdorfer mit dem Kähnsdorfer Arm des Mühlenfließes. Der Kähnsdofer Arm entwässerte über den Kähnsdorfer See den Großen Seddiner See, einen 218 Hektar umfassenden Rinnenbeckensee. Aufgrund gesunkener Grundwasserstände und Verlandungsprozesse der Seen führt das Mühlenfließ nur noch selten Wasser. Östlich der Mühlenfließniederung erheben sich die Südausläufer des Saarmunder Endmoränenbogens, der die Zauche zur Nuthe-Nieplitz-Niederung, dem Kerngebiet des Naturparks Nuthe-Nieplitz, begrenzt.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landschaft mit Feuchtwiese am Westufer

Der in den 1980er-Jahren ausgetorfte Flachsee umfasst 9 Hektar. Seine maximale Tiefe beträgt 2,5 Meter, die mittlere Tiefe 1,5 Meter. Im Trophiesystem wird der Katzwinkel als eutroph (Trophiestufe III) charakterisiert.[2] Sein Huminstoffgehalt führt zu einer leicht braunen Eigenfärbung des dystrophen Gewässers. Seine Umgebung und Uferbereiche prägen Erlenbrüche und Feuchtwiesen. Der Röhrichtgürtel ist nur schwach ausgeprägt. Der Moorsee verfügt über mehrere kleine Inseln, die bei seiner Austorfung als Brutinseln für Wasservögel gezielt angelegt wurden. Insbesondere Graugänse und Höckerschwäne nutzen den Katzwinkel als Brutgebiet, Graugänse auch als Schlafplatz.[3]

Der See liegt zwar nicht in der angrenzenden Nuthe-Nieplitz-Niederung, zählt aber zum Naturschutzgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung. Über die Festlegungen des Naturschutzgebietes hinaus ist der Katzwinkel besonders geschützt – der Zutritt zum See und zu seiner Umgebung ist verboten. Rund 100 Meter westlich führt der Wanderweg zwischen Stücken und dem Kähnsdorfer See parallel am langgestreckten Katzwinkel-Areal entlang. Der sandige Weg ist Teil der 66-Seen-Regionalparkroute (Tour 16), einem Wanderweg rings um Berlin.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Atlas zur Geologie von Brandenburg, Werner Stackebrandt und Volker Manhenke (Hrsg.), Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe Brandenburg (heute Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg, LBGR) 2002, 2. Aufl., 43 Karten, ISBN 3-9808157-0-6.
  • Ökologische Charakterisierung der wichtigsten Brutgebiete für Wasservögel in Brandenburg. Schriftenreihe: Studien und Tagungsberichte des Landesumweltamtes. Band 57. Hrg.: Landesumweltamt Brandenburg (LUA). Potsdam 2008.ISSN 0948-0838

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Katzwinkel (See) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brandenburg-Viewer Im Menü Automatisierte Liegenschaftskarte anklicken, dann → Gemarkungen aktivieren.
  2. Lothar Kalbe: Zur Avifauna des Nuthe-Nieplitz-Tals 1966 bis 1996. Ökologische und ornithologische Veränderungen in 30 Jahren. In: Naturschutz und Landschaftspflege in Brandenburg – Beiträge zu Ökologie, Natur- und Gewässerschutz. Landesumweltamt Brandenburg (Hrsg.), Heft 2, 1998, S. 143, Tabelle 1)
  3. Ornithologische Arbeitsgruppe im Landschaftsförderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V.: Die Gewässer der Nuthe-Nieplitz-Niederung. (Memento des Originals vom 4. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ornithologie-nuthe-nieplitz.de
  4. Manfred Reschke: Die 66-Seen-Wanderung. Zu den Naturschönheiten rund um Berlin. Trescher Verlag, Berlin 2009, S. 184ff und Karte 27, ISBN 978-3-89794-154-0.