Kenya Defence Forces

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Streitkräfte Kenias
Kenya Defence Forces
Führung
Oberbefehlshaber: Präsident William Ruto
Verteidigungsministerin: Monica Juma
Militärischer Befehlshaber: General Robert Kibochi[1]
Militärische Führung: Chief of Defence Forces
Sitz des Hauptquartiers: Nairobi
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 24.100 (2020)[2]
Reservisten: keine
Wehrpflicht: keine
Wehrtaugliche Bevölkerung: Männer (15–54): 14.533.587

Frauen (15–54): 14.481.579 (2020)[3]

Wehrtauglichkeitsalter: 18–26 Jahre[3]
Paramilitärische Kräfte: 5.000 (2020)[2]
Haushalt
Militärbudget: 1,11 Mrd. US-Dollar (2020)[2]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 1,1 % (2020)[2]
Geschichte
Gründung: 1963
Kenianische Soldaten

Die Kenya Defence Forces (KDF) sind die Streitkräfte der Republik Kenia. Sie wurden im Jahre 1963, nach der Unabhängigkeit Kenias, aus den Teilen der King’s African Rifles gebildet. Oberbefehlshaber ist der kenianische Präsident.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der kenianischen Streitkräfte ist eng mit den britischen Kolonialtruppen in Britisch-Ostafrika verbunden. Im Jahre 1902 wurden die King’s African Rifles aus verschiedenen bestehenden Einheiten als Regiment aufgestellt. Es nahm im Gebiet der heutigen Zentralregion in Kenia im Jahre 1953 am Mau-Mau-Krieg teil. Nach der Unabhängigkeit Kenias im Jahre 1963 bildeten drei Bataillone des Regiments, die vollständig übernommen wurden, den Grundstock für die kenianischen Landstreitkräfte. Luftstreitkräfte und Marine wurden mit britischer Hilfe in den folgenden Jahren aufgebaut.

1979 wurden erstmals Frauen in die Streitkräfte Kenias aufgenommen. Das Women´s Services Corps bestand zunächst aus 150 weiblichen Soldaten.[4]

Im Jahre 1982 verübten einige Soldaten der Luftstreitkräfte einen Putschversuch. Daraufhin wurden mehr als 1000 Soldaten der Luftstreitkräfte entlassen, die Kenya Air Force als eigenständige Teilstreitkraft aufgelöst und die verbliebenen Verbände den Landstreitkräften unterstellt.[5] Die Luftstreitkräfte erhielten erst 1994 ihre Selbstständigkeit zurück. In den 1990er Jahren wurde die kenianische Armee hauptsächlich zur Grenzsicherung, während des somalischen Bürgerkrieges, an der kenianisch-somalischen Grenze eingesetzt. Seit 2007 stellt sie ein Kontingent für AMISOM in Somalia.

2019 genehmigten die USA der kenianischen Regierung umfangreiche Militärhilfe. Es wurden MD-530 Mehrzweckhubschrauber zum Kampf gegen die somalische Terrormiliz Al-Shabab geliefert.

Außerdem lieferten die USA 2019 13 AT 802-Aufklärungsflugzeuge, die USA wollen so die Aufklärungsfähigkeit der kenianischen Streitkräfte in der Grenzregion zu Somalia fundamental verbessern.[6]

Im Rahmen der ANISOM Mission sind kenianische Streitkräfte bis voraussichtlich bis zum Jahr 2025 in Somalia eingesetzt.

Am 23. März 2022 kam es in Mogadischu zu einem Anschlag bei dem 10 kenianische Soldaten getötet worden. Daraufhin haben kenianische Einheiten Offensiven gegen die Terrormiliz Al-Shabab durchgeführt.[7]

Ausländische Militärpräsenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2010 sind britische Truppen in Kenia stationiert, um zunächst kenianische Truppen in kleinem Umfang auszubilden. Die britische Mission BATUK (British Army Training Unit Kenya) umfasst ca. 100 Soldaten und bildet im Jahr tausende kenianische Soldaten aus. Hierbei werden achtwöchige Speziallehrgänge zur Terrorismusbekämpfung und zur Gesprächsführung durchgeführt. Neuerdings werden auch Pionierschulungen durchgeführt. Zudem befinden sich 260 weitere britische Spezialeinheiten in Nairobi um die kenianischen Spezialeinheiten auszubilden. Zudem werden im geringen Umfang leichte Waffen aus dem Vereinigten Königreich an die kenianische Armee geliefert.[8]

Seit 2021 sind ca. 167 US-amerikanische Spezialeinheiten in Kenia stationiert. Sie bilden kenianische Truppen in den Gebieten Häuserkampf und in Waffenkunde aus. Zudem führen sie zusätzlich dazu Operationen mit kenianischen Spezialeinheiten zusammen durch. Zudem lieferten die USA Kenia Nachtsichtfertigkeiten.[9]

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberste politische Führungsebene ist das Ministry of State for Defence, aus dem der Chief of Defence Forces, ein General, die drei Teilstreitkräfte führt. Direkt dem Ministerium nachgeordnet sind ebenfalls die Schulen für die Aus- und Weiterbildung der Offiziere:

  • Kenya Military Academy für die Ausbildung der Kadetten (Offizieranwärter)
  • Defence Staff College für die Ausbildung von Stabsoffizieren
  • National Defence College für die Aus- und Weiterbildung von Personal in Spitzenpositionen

Aktuell wird die Armee durch den Ankauf neuer Waffensysteme wie dem Mil Mi-28 Kampfhubschrauber, der Nora B-52 Haubitze und den BOV modernisiert. Dies dürfte im Zusammenhang stehen, dass Kenia immer wieder Ziel von Übergriffen durch die al-Shabaab Milizen aus Somalia ist.

Teilstreitkräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenya Army[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die rund 20.000 Mann starke Armee Kenias ist in fünf Brigaden gegliedert und verfügt über folgende Waffensysteme.

Fahrzeuge

Luftverteidigungssysteme

Artillerie

  • 6 203-mm-Haubitze 2S7
  • 9 105-mm-Haubitze Mod 56
  • 40 105-mm-Haubitze M119
  • 12 120-mm-Mörser Brandt
  • 60 81-mm-Mörser L16

Infanteriewaffen

Kenya Air Force[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kenya Air Force verfügt über 2500 Soldaten und folgende Flugzeuge und Hubschrauber (Stand 2020).[10]

Luftfahrzeuge Herkunft Verwendung Version Aktiv Bestellt Anmerkungen
Northrop F-5 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Kampfflugzeug
Schulflugzeug
F-5E
F-5F
17
6
Cessna 208 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Aufklärungsflugzeug
Transportflugzeug
2
2
Harbin Y-12 China Volksrepublik Volksrepublik China Transportflugzeug 10
Alenia C-27J Italien Italien Transportflugzeug 3
Grob G 120A Deutschland Deutschland Schulflugzeug 5
Short Tucano Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Schulflugzeug T51 12
de Havilland Canada DHC-5 Kanada Kanada Transportflugzeug 3
De Havilland DHC-8 Kanada Kanada Transportflugzeug 3
Bell AH-1 Cobra Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Kampfhubschrauber AH-1F 2
AgustaWestland AW139 Italien Italien Mehrzweckhubschrauber 3
H125 Écureuil Frankreich Frankreich Mehrzweckhubschrauber H125M 9
Hughes OH-6 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Mehrzweckhubschrauber MD500
MD530F
45
Mil Mi-8 Sowjetunion Sowjetunion Transporthubschrauber Mi-171 2
Aérospatiale SA 330 Frankreich Frankreich Transporthubschrauber 13
Bell UH-1 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Mehrzweckhubschrauber UH-1H 7
Harbin Z-9 China Volksrepublik Volksrepublik China Mehrzweckhubschrauber 6

Die letzten 16 Mil Mi-28 Kampfhubschrauber wurden ausgemustert.

Kenya Navy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kenya Navy hat eine Stärke von 1600 Soldaten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Military of Kenya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mary Wambui: Kenya: Uhuru Kenyatta Launches New Hospital for the Armed Forces. AllAfrica.com, 1. September 2021, abgerufen am 3. September 2021 (englisch).
  2. a b c d International Institute for Strategic Studies (Hrsg.): The Military Balance 2021. 121. Auflage. Taylor & Francis, 2021, ISBN 978-1-03-201227-8, S. 471–473.
  3. a b The World Factbook–Kenya. Central Intelligence Agency, abgerufen am 3. September 2021 (englisch).
  4. I joined military by accident: brigadier. 2. Juli 2020, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  5. The New York Times: Kenya Disbands its Air Force after Coup Bid vom 22. August 1982. Eingesehen am 2. Mai 2013
  6. Wayback Machine. 27. Mai 2017, abgerufen am 26. Februar 2023.
  7. Kenyan soldiers killed in Somalia: The shroud of secrecy. In: BBC News. 21. März 2022 (bbc.com [abgerufen am 26. Februar 2023]).
  8. Britisches Verteidigungsministerium: Britische Armee in Kenia. Britisches Verteidigungsministerium, 26. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2023 (englisch).
  9. Biden to send troops to Kenya as US boosts war on Al-Shabaab. Abgerufen am 26. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. World Air Forces 2021. flightglobal.com, abgerufen am 14. April 2021.