Fiumei Úti Sírkert

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Mausoleum von Lajos Kossuth – das bedeutendste Grabmal des Friedhofs

Der Fiumei Úti Sírkert (deutsch Friedhof an der Fiumer Straße), umgangssprachlich und früher offiziell Kerepesi temető (deutsch Kerepescher Friedhof) genannt, ist neben dem Hauptfriedhof Új köztemető einer der bedeutendsten Friedhöfe der ungarischen Hauptstadt Budapest. Der 1847 eröffnete Friedhof liegt im VIII. Stadtbezirk Józsefváros (Josefstadt) unweit des Keleti pályaudvar (Ostbahnhof). Die Haupteinfahrt befindet sich in der Fiumei út 16.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arkaden

Auf dem Fiumei Úti Sírkert sind prominente ungarische Staatsmänner, Schriftsteller, Architekten, Schauspieler und Wissenschaftler bestattet worden, zum Teil auch in Mausoleen. Das erste bedeutende Begräbnis war das von Mihály Vörösmarty im Jahre 1855. Im Zweiten Weltkrieg kam es zu einigen Schäden. 1958 wurde vom Bildhauer Olcsai-Kiss Zoltán ein Denkmal für die Arbeiterbewegung errichtet.[1] Sowjetische Gräber wurden im nordwestlichen Teil des Friedhofs angelegt. Zu diesen zählen sowohl Gräber von Rotarmisten, die bei der Befreiung Budapests 1945 starben, als auch von Soldaten, die 1956 beim Einmarsch der Roten Armee und Niederschlagung des Volksaufstandes von ungarischen Freiheitskämpfern getötet wurden. An letztgenannte Soldaten erinnert bis heute ein „den Sowjethelden im Kampf gegen die Konterrevolution“ gewidmeter Gedenkstein.

Man findet die Mausoleen von führenden ungarischen Staatsmännern:

Das Kossuth-Mausoleum ist das größte und pompöseste Bauwerk des gesamten Friedhofs, gefolgt vom zentralen Deák-Mausoleum. Neben dem Mausoleum des Großindustriellen Ábrahám Ganz (1868 errichtet) finden sich auf dem Gelände weitere, weniger prunkvolle Mausoleen. Zu diesen zählt etwa das Batthyány-Mausoleum.

Des Weiteren ist der Kerepescher Friedhof für seine Arkaden bekannt, die von 1908 bis 1911 erbaut wurden und in ihrem Stil an norditalienische Friedhöfe erinnern. Der Künstlersektor (Feld 34), in dem große ungarische Künstler bestattet wurden, wurde 1929 geschaffen.

Der Friedhof wirkt wie eine große, stille Parkanlage.

Kegyeleti Múzeum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Areal des Friedhofs befindet sich zudem Ungarns bedeutendstes Sepulkralmuseum, das Kegyeleti Múzeum. Das Museum ist in vier Bereiche eingeteilt; drei Räume füllen eine Dauerausstellung zur ungarischen Sepulkralkultur. Führungen für Gruppen können zwei Wochen im Voraus gebucht werden.[2]

Prominentengräber (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plan des Fiumei Úti Sírkert mit Lage der Prominentengräber
Batthyány-Mausoleum
Deák-Mausoleum
Grabmal Mór Jókai

Neben den bereits angeführten Prominenten wurden folgende Personen auf dem Fiumei Úti Sírkert bestattet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lukacs Csernus, Zsigmond Triff: The Cemeteries of Budapest. Office of the Mayor, Budapest, 1999. ISBN 963-8376-98-8 (Our Budapest).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fiumei Úti Sírkert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marian Kiss (Regie): Ach du großer jiddischer Gott. In: arte.tv. ARTE G.E.I.E., 22. August 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2017; abgerufen am 24. August 2017 (ab 32:10 min.).
  2. Informationen zum Kegyeleti Múzeum auf museum.hu

Koordinaten: 47° 29′ 39,6″ N, 19° 5′ 37,9″ O