Kim Kyŏng-hŭi

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Koreanische Schreibweise
Chosŏn’gŭl 김경희
Hancha 金敬姬
Revidierte
Romanisierung
Gim Gyeong-hui
McCune-
Reischauer
Kim Kyŏnghŭi
Porträt von Kim Kyŏng-hŭi mit ihrem Vater Kim Il-sung, ihrer Mutter Kim Jong-suk und dem Bruder Kim Jong-il.

Kim Kyŏng-hŭi (* 30. Mai 1946 in Pjöngjang) ist eine nordkoreanische Politikerin. Sie ist die jüngere Schwester des verstorbenen Staatschefs Kim Jong-Il, Tochter des Staatsgründers Kim Il-Sung und Tante des aktuellen Staatschefs Kim Jong-un. Am 27. September 2010 wurde sie gemeinsam mit ihrem Neffen zum General ernannt.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kim Kyŏng-hŭi begann ihre politische Karriere 1971 im Demokratischen Frauenverband Nordkoreas. 1976 wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für internationale Kontakte beim ZK der PdAK. Sie ist Abgeordnete der Obersten Volksversammlung und seit 1987 Leiterin der Abteilung für Leichtindustrie beim Zentralkomitee der Partei der Arbeit Koreas (PdAK). Mitglied des ZK ist sie seit 1988.

1972 heiratete sie Jang Song-thaek, der wie sie General war und vom 7. Juni 2010 bis zum Dezember 2013 als stellvertretender Vorsitzender der Nationalen Verteidigungskommission fungierte.[1] Daneben war er Leiter der Verwaltungsabteilung der PdAK. Ihre einzige Tochter Jang Kum-song (1977–2006) studierte in Paris, wo sie sich das Leben nahm.[2]

Seit 2010 betreibt sie ein Restaurant in Pjöngjang.[3]

Kim Kyŏng-hŭi gilt bzw. galt aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur Herrscherdynastie als Mitglied der einflussreichsten Kreise Nordkoreas,[2] bis ihr Ehemann Jang Song-thaek im Dezember 2013 überraschend wegen Hochverrats, Drogenkonsums und zahlreicher außerehelicher Liebesbeziehungen exekutiert wurde.[4] Kim blieb von offiziellen Strafmaßnahmen unbehelligt. Sie ist allerdings von September 2013 bis Januar 2020 nicht öffentlich aufgetreten.[5] Überläufer hatten gegenüber der New York Post, dem Wall Street Journal und der südkoreanischen JoonAng Daily zufolge behauptet, sie sei nach einem „hitzigen“ Telefonat mit Kim Jong-un über die Hinrichtung ihres Ehemanns mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert worden und dort verstorben, sie habe sich lebensmüde vergiftet oder sie liege nach einer Hirnblutung im Koma.[6]

Bei den Wahlen am 9. März 2014 wurde Kim als Abgeordnete für die 13. Oberste Volksversammlung Nordkoreas gewählt. Das erste Mal nach über sechs Jahren Abwesenheit trat sie am 26. Januar 2020 zu Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr wieder öffentlich in Erscheinung. Sie war in Begleitung von Kim Jong-un und seiner Frau Ri Sol Ju.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pjöngjang bestätigt Entmachtung des Onkels von Machthaber Kim. In: Süddeutsche Zeitung. 9. Dezember 2013, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  2. a b Andreas Lorenz: Kim und seine Verwandten. In: Spiegel Online. 12. April 2013, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  3. Happy Meals in Pyongyang? In: Radio Free Asia. 15. Oktober 2010, abgerufen am 25. Dezember 2014 (englisch).
  4. Nordkorea bestätigt Hinrichtung von Kims Onkel. In: Handelsblatt. 13. Dezember 2013, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  5. Sophie Mühlmann: Ist Kim Jong-uns Tante auch tot? In: Die Welt. 6. Januar 2014, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  6. David K. Li: Kim Jong-un’s aunt died after ‘heated exchange’ with nephew: report. 30. November 2014, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  7. https://www.japantimes.co.jp/news/2020/01/26/asia-pacific/kim-jong-uns-aunt-reported-dead-makes-surprise-public-appearance-six-years-husbands-shocking-execution/