Kirchheim am Neckar

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Wappen Deutschlandkarte
Kirchheim am Neckar
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kirchheim am Neckar hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 3′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 49° 3′ N, 9° 9′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ludwigsburg
Höhe: 178 m ü. NHN
Fläche: 8,52 km2
Einwohner: 6224 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 731 Einwohner je km2
Postleitzahl: 74366
Vorwahl: 07143
Kfz-Kennzeichen: LB, VAI
Gemeindeschlüssel: 08 1 18 040
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 78
74366 Kirchheim am Neckar
Website: www.kirchheim-am-neckar.de
Bürgermeister: Uwe Seibold
Lage der Gemeinde Kirchheim am Neckar im Landkreis Ludwigsburg
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Karte

Kirchheim am Neckar ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchheim am Neckar liegt überwiegend am Rücklauf einer ehemaligen linken Schleife des Neckars, durch die heute der Mühlbach zum Fluss zieht, an dessen westlichem Ufer. Heilbronn ist im Nordnordosten in Luftlinie etwa 12 km entfernt, die Kreisstadt Ludwigsburg im Süden etwa 17 km.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nachbarkommunen sind reihum die Stadt Brackenheim im Nordwesten, die Stadt Lauffen am Neckar im Norden und Nordosten und ebenfalls noch im Nordosten die Gemeinde Neckarwestheim, die alle dem Nachbar-Landkreis Heilbronn angehören. Im eigenen Landkreis Ludwigsburg folgen die Gemeinden Gemmrigheim im Südosten, Walheim im Süden und Bönnigheim im Westen.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Kirchheim am Neckar gehören das Dorf Kirchheim am Neckar und das Gehöft Römerhof.[2]

Flächenaufteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchheim am Neckar wurde im Jahre 1003 erstmals in einer Urkunde König Heinrichs II. erwähnt. Kirchheim hatte den Status eines Reichsdorfes, dessen Bürger keine Leibeigenen waren und keine Frondienste leisten mussten. Mit dem zunehmenden Verfall der kaiserlichen Macht fürchteten die Kirchheimer die Begehrlichkeit des benachbarten Adels und stellten sich um 1400 freiwillig unter den Schutz der Grafen von Württemberg.[4] Graf Eberhard V. bestätigte 1477 die Rechte Kirchheims in einem Freiheitsbrief gegen Zahlung einer jährlichen Steuer. 1683 erhielt das Dorf die Marktrechte. Bis 1803 war Kirchheim dem Amt Brackenheim unterstellt. Nach der Gründung des Königreichs Württemberg kam der Ort 1808 zum Oberamt Besigheim. 1938, bei der württembergischen Gebietsreform während der NS-Zeit, wurde Kirchheim dem Landkreis Ludwigsburg zugeordnet. 1945 wurde der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evang. Mauritiuskirche

Seit Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert ist Kirchheim überwiegend protestantisch geprägt. Neben der evangelischen Mauritiuskirche gibt es aber inzwischen mit der Marienkirche auch wieder eine römisch-katholische Kirche im Ort. Das Christliche Centrum Kirchheim hingegen gehört zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Neben den bereits erwähnten Kirchen gibt es auch eine Moschee.

Bevölkerungsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchheim am Neckar hat einen hohen Anteil an Einwanderern und mit 24,3 % (Stand 2011[5]) den höchsten Ausländeranteil in der Region Stuttgart.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Kirchheim

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 1999 Uwe Seibold. Er wurde 2007, 2015 und 2023 wiedergewählt.[6]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Kirchheim am Neckar hat 14 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als stimmberechtigtem Vorsitzendem. Die letzte Kommunalwahl am 26. Mai 2019 brachte bei einer Wahlbeteiligung von 51,97 % folgendes Ergebnis:

Partei Stimmen Sitze Ergebnis 2014
Wählergemeinschaft Kirchheim 56,54 % 8 6 Sitze
Unabhängige Wählervereinigung Kirchheim 36,22 % 5 4 Sitze
CDU 7,24 % 1 4 Sitze

Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindewappen zeigt in Blau eine eintürmige silberne Kirche mit Dachreiter. Die Gemeindeflagge ist weiß-blau. Wappen und Flagge wurden am 18. April 1966 verliehen.

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchheim am Neckar unterhält seit 1997 freundschaftliche Beziehungen zu Piolenc in der Provence in Frankreich.

Patenschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1986 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Gemeinde Stangendorf im Schönhengstgau übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Neckartor

Kirchheim liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchheim ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Stromberg im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg zählen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Anschlussstelle Mundelsheim der Bundesautobahn 81 ist die Gemeinde an das Autobahnnetz angeschlossen. Die Bundesstraße 27 verläuft durch Kirchheim.

Der Ort liegt an der Frankenbahn (StuttgartWürzburg), Haltepunkt ist der Bahnhof Kirchheim (Neckar). Es gibt ungefähr im Halbstunden-Takt Verbindungen mit RegionalBahn-Zügen in Richtung Stuttgart und in Richtung Heilbronn. Busverbindungen bestehen nach Bönnigheim, Gemmrigheim, Walheim und Besigheim.

Auch mit dem Schiff ist Kirchheim zu erreichen, die Neckar-Personenschifffahrt bedient die Anlegestelle unterhalb des Bahnhofs.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt über eine Gemeinschaftsschule (Schule auf dem Laiern). Daneben gibt es noch je zwei kommunale und evangelische sowie einen römisch-katholischen Kindergarten.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Konrad Braun (um 1495–1563), Theologe, Hochschullehrer, fürstbischöflicher Kanzler, Leiter der Kanzlei am Reichskammergericht
  • Gottfried Kaelble (1848–1911), Unternehmer
  • Christian Belschner (1854–1948), Lehrer und Historiker
  • Ulrich Rebstock (* 1951), Orientalist und Islamwissenschaftler
  • Tobias Vogt (* 1985), CDU-Politiker und Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. In Kirchheim am Neckar aufgewachsen und zur Schule gegangen. Er ist seit 2019 für die CDU Gemeinderat in Kirchheim am Neckar.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirchheim am Neckar. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Besigheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 32). J. B. Müller, Stuttgart 1853, S. 235–244 (Volltext [Wikisource]).
  • Gottlob Grünenwald: So war es... Heimatbuch für Kirchheim/Neckar. 1. Auflage. Gläser & Kümmerle, Bietigheim 1949.
  • Gottlob Grünenwald: So war es... Heimatbuch für Kirchheim/Neckar. 2. Auflage. Bearbeitet von Jürgen Klooz. Geschichtsverein Kirchheim a. N. (Hrsg.), Druck- und Verlagsgesellschaft Bietigheim 1993.
  • Elisabeth Zipperlen: Das renovierte Gotteshaus von Kirchheim am Neckar. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 20 (1968), S. 187–193.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kirchheim am Neckar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 400–401
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Kirchheim am Neckar.
  4. Erhard Nietzschmann: Die Freien auf dem Lande. Ehemalige deutsche Reichsdörfer und ihre Wappen. Melchior, Wolfenbüttel 2013, ISBN 978-3-944289-16-8, S. 50.
  5. Statistisches Landesamt B-W. (Memento des Originals vom 24. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.baden-wuerttemberg.de
  6. Bürgermeisterwahl in Kirchheim am Neckar: Uwe Seibold bleibt im Rathaus. In: stuttgarter-nachrichten.de. 24. September 2023, abgerufen am 27. September 2023.