Klingenthal

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Wappen Deutschlandkarte
Klingenthal
Deutschlandkarte, Position der Stadt Klingenthal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 22′ N, 12° 28′ OKoordinaten: 50° 22′ N, 12° 28′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Vogtlandkreis
Höhe: 569 m ü. NHN
Fläche: 50,44 km2
Einwohner: 7764 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 08248, 08267Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 037467, 037465Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: V, AE, OVL, PL, RC
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 160
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchstraße 14
08248 Klingenthal
Website: www.klingenthal.de
Oberbürgermeisterin: Judith Sandner (Freie Wähler)
Lage der Stadt Klingenthal im Vogtlandkreis
KarteTschechienBayernThüringenErzgebirgskreisLandkreis ZwickauAdorf/Vogtl.Auerbach/Vogtl.Bad BrambachBad ElsterBergen (Vogtland)BösenbrunnEichigtEllefeldElsterbergFalkenstein/Vogtl.Grünbach (Sachsen)HeinsdorfergrundKlingenthalLengenfeld (Vogtland)Limbach (Vogtland)MarkneukirchenMühlentalMuldenhammerNetzschkauNeuensalzNeumark (Vogtland)Neustadt/Vogtl.Oelsnitz/Vogtl.Pausa-MühltroffPlauenPöhlReichenbach im VogtlandWeischlitzRodewischRosenbach/Vogtl.Schöneck/Vogtl.Steinberg (Vogtland)Triebel/Vogtl.TheumaTirpersdorfTreuenWerda
Karte
Marktplatz von Klingenthal
Blick auf das Zentrum
Die Stadt vom Aschberg aus gesehen

Klingenthal, bis 2007 Klingenthal/Sa. (vogtländisch Klingedool), ist eine Große Kreisstadt im Südosten des sächsischen Vogtlandkreises. Sie befindet sich im Musikwinkel im Naturpark Erzgebirge/Vogtland. Die Stadt erlangte Bekanntheit durch den Musikinstrumentenbau sowie als Wintersport- und Ferienort im Vogtland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klingenthal liegt unmittelbar an der Grenze zu Tschechien, unweit von Kraslice (Graslitz) sowie am Fuße des Aschbergs (936 m ü. NN). Die mit 10,5 km langgestreckte Stadt ist von Nadelwald (vorwiegend Fichten) umgeben. Klingenthal befindet sich im Südosten des sächsischen Teils des historischen Vogtlands, gehört aber bezüglich des Naturraums zum Westerzgebirge. Das Stadtgebiet liegt im Naturpark Erzgebirge/Vogtland.

Durch Klingenthal fließen die Brunndöbra und die Zwota. Beide vereinigen sich an der deutsch-tschechischen Grenze zum Grenzfluss Zwotau, der in Tschechien als Svatava in die Eger mündet.

Wichtige Berge um Klingenthal:

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Klingenthal besteht aus drei Ortsteilen, von denen Mühlleiten und Zwota eine Funktion als Ortsteil mit eigenem Ortschaftsrat erfüllen.[2]

Ortsteile Gemeindeteile / Gemarkungen Bemerkungen
Klingenthal Klingenthal: mit Döhlerwald, Huth, Kriegberg (heute: Körnerberg/Friedensberg), Quittenbach und Unterklingenthal, Brunndöbra (mit Mittelberg), Sachsenberg-Georgenthal (bestehend aus Sachsenberg: Obersachsenberg und Untersachsenberg sowie Georgenthal mit Aschberg und Steindöbra)
Mühlleithen (seit 1. April 1992) Mühlleithen, Winselburg
Zwota (seit 1. Januar 2013) Oberzwota, Zwota (mit Zechenbach) 1998: gesetzlich verordnete Vereinbarung zur Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Klingenthal (erfüllende Gemeinde), Vorlage bis 30. September 1999 bei der RAB[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden Klingenthals
Stadt Schöneck im Vogtlandkreis Gemeinde Grünbach im Vogtlandkreis Gemeinde Muldenhammer im Vogtlandkreis
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Stadt Markneukirchen im Vogtlandkreis Tschechien Stadt Graslitz OT Markhausen im Bezirk Falkenau Tschechien Schwaderbach im Bezirk Falkenau

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Erwähnung Klingenthals im Kirchenbuch Schöneck

An der Zwota nahe der böhmischen Grenze wurde ab 1591 von Sebastian Köppel ein Hammerwerk errichtet, um die nahen Vorkommen an Eisenerz sowie die weitläufigen Wälder der Region zu nutzen. Am 1. Februar 1602 erfolgte dann auch die erste Erwähnung des Namens „Höllhammer“ im Kirchenbuch der Stadt Schöneck. Es lebten zu dieser Zeit dort Hammerschmiede, Bergleute und Köhler. Bergbau wurde vor allem im Bereich von Brunndöbra und im Tal des Dürrenbachs betrieben.[4] 1628 brannte das Hammerwerk ab. Es wurde bis auf das Hammergut nicht wieder aufgebaut.

Anzeige der Sächsischen Revolver-Orchestrion-Fabrik F.O. Glass aus dem Jahr 1904

In der Mitte des 17. Jahrhunderts führten böhmische Exulanten, die im Zuge der Gegenreformation auswanderten, den Geigenbau in Klingenthal ein. Von 1657 bis 1718 gehörte die Gegend zum albertinischen Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Zeitz. 1716 fand die Gründung einer Geigenmacherinnung statt. Ende des 18. Jahrhunderts folgte die Einführung der Bogenmacherei, der Saitenmacherei und der Fertigung von Holz- und Blechblasinstrumenten in Klingenthal. Im Jahre 1829 kamen die Mundharmonikaproduktion und die Holzkammfertigung dazu, 1852 die Herstellung der Handharmonika, des späteren Akkordeons. Klingenthal wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Weltzentrum der Harmonikaproduktion. Die älteren Zweige des Musikinstrumentengewerbes wurden durch die Harmonikainstrumente weitgehend verdrängt. Seit 1875 hat Klingenthal einen Bahnanschluss.

Klingenthal lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Voigtsberg.[5] Ab 1856 war der Ort Verwaltungssitz des Gerichtsamts Klingenthal. Im Jahr 1875 kam der Ort zur Amtshauptmannschaft Auerbach.[6] 1916 wurde die Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal eröffnet. Sie war die kürzeste und zudem einzige elektrisch betriebene sächsische Schmalspurbahn.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Keller des Rathauses und auf dem Gelände der ehemaligen Bräckleinscheune im April und Mai 1933 politische NS-Gegner misshandelt und danach in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Das zu ihrer Erinnerung errichtete Ehrenmal wurde 1994 gegen den Widerstand von Angehörigen Verfolgter abgerissen. 2016 wurde auf Initiative der VVN-BdA Vogtland im Rathaus ein „Raum der Erinnerung“ eingerichtet, in dem an die ersten Klingenthaler Opfer des Faschismus erinnert wird.

Das Stadtrecht erhielt Klingenthal am 1. Oktober 1919. Am 25. Juli 1952 wurde aus Teilen der früheren Kreise Auerbach und Oelsnitz der Kreis Klingenthal im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt) gebildet, der 1990 als sächsischer Landkreis Klingenthal fortgeführt wurde. Seit 1996 gehört Klingenthal zum Vogtlandkreis, dessen Verwaltungssitz Plauen ist. Im Unterschied zum elsässischen Klingenthal lautete der offizielle Name der Stadt bis zum 31. Januar 2007 Klingenthal/Sa. Mit Beschluss 377 (veröffentlicht im Amtsblatt der Stadt vom 9. Februar 2007) wurde der Zusatz Sa. gestrichen, die Stadt heißt nach diesem Beschluss seither nur noch Klingenthal. Seit 2019 hat sie den Status einer Großen Kreisstadt.

Die Eigenarten der Gebirgslandschaft haben den Wintersport seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Klingenthal heimisch werden lassen. Die Leistungen der Klingenthaler Skisportler haben den Ort und das Niveau des nordischen Skisportes international mitbestimmt. Nach der Jahrtausendwende wurde mehrfach der Skisprung-Weltcup in Klingenthal ausgetragen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1950 wurden Brunndöbra und Sachsenberg-Georgenthal (mit Obersachsenberg, Untersachsenberg und Georgenthal) nach Klingenthal eingemeindet. Am 1. April 1992 kam Mühlleithen hinzu, am 1. Januar 2013 schließlich Zwota.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1910 lag Klingenthal unter den 69 Kommunen der Amtshauptmannschaft Auerbach auf Rang 6 der Einwohnerstatistik. Der sprunghafte Anstieg der Einwohnerzahl im Jahre 1950 ist auf die Eingemeindung von Brunndöbra und Sachsenberg-Georgenthal zurückzuführen. Zu DDR-Zeiten war die Einwohnerzahl der stark industrialisierten Stadt bereits wieder rückläufig. Der wirtschaftliche Niedergang nach der politischen Wende begünstigte diesen Vorgang. Ein weiterer Faktor, der diese Entwicklung begünstigt, ist die Verfügbarkeit preisgünstiger Arbeit aus Tschechien, das seit 2001 per Straßen- und Eisenbahngrenzübergang mit der Stadt verbunden ist. Im Zuge der allmählichen Annäherung der Lohnniveaus der Tschechischen Republik und Deutschlands könnte sich dieser Effekt allerdings zusehends abschwächen.

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1834 bis 1946

  • 1834: 1.577
  • 1871: 2.563
  • 1890: 4.755
  • 1910: 6.158
  • 1925: 6.471
  • 1933: 6.491
  • 1946: 6.652 *

1950 bis 1999

  • 1950: 17.399 **
  • 1960: 15.497
  • 1971: 14.062
  • 1981: 13.364
  • 1984: 13.369
  • 1998: 10.471
  • 1999: 10.203

2000 bis 2010

  • 2000: 9.999
  • 2001: 9.769
  • 2002: 9.500
  • 2003: 9.315
  • 2004: 9.116
  • 2007: 8.674
  • 2008: 8.575
  • 2010: 8.268

2012 bis 2018

  • 2012: 9.167
  • 2013: 9.078
  • 2015: 8.783
  • 2018: 8.365

* 29. Oktober     ** 31. August

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2019[8]
Wahlbeteiligung: 57,6 %
 %
50
40
30
20
10
0
39,4 %
33,2 %
27,5 %
n. k. %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−5,8 %p
+9,5 %p
+9,0 %p
−3,70 %p
−9,00 %p
Stadtrat Klingenthal – Sitzverteilung 2019
   
Insgesamt 18 Sitze
  • Pro: 6
  • FWG: 5
  • CDU: 7

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 18 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:[9]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Judith Sandner (2024)

Bis März 2010 war Reiner Schneidenbach (CDU) Bürgermeister von Klingenthal, ab April 2010 hatte Enrico Bräunig (SPD) dieses Amt inne. Er wurde zum 31. Dezember 2012 in den Ruhestand verabschiedet.[7] Bei der ersten Sitzung des Stadtrats am 10. Januar 2013 wurde die Hauptamtsleiterin Inge Schneider zur Amtsverweserin bestimmt, die die Geschäfte des Bürgermeisters bis zu dessen Neuwahl übernahm. Die Bürgermeisterwahl fand am 24. März 2013 statt. Bei dieser Wahl setzte sich der bisherige Bürgermeister von Zwota, Thomas Hennig (damals parteilos, später der CDU beigetreten), gegen vier Mitbewerber durch. Auf ihn entfielen 97,59 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 50,2 %.[10] Mit der Erklärung zur Großen Kreisstadt wurde Bürgermeister Thomas Hennig am 8. August 2019 zum Oberbürgermeister.[11] Mit seinem Amtsantritt als Landrat des Vogtlandkreises am 15. August 2022 wurde das Oberbürgermeisteramt vakant. Die dafür erforderliche Neuwahl fand am 27. November statt. Judith Sandner von den Freien Wählern erhielt 92,6 % der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 31,2 %.[12]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2022 Judith Yvonne Sandner FWG 92,0
2020 Thomas Hennig CDU 99,2
2013 97,5
2010 Enrico Bräunig Bräunig 47,6
2006 Reiner Schneidenbach CDU 50,9

Wappen, Flagge und Dienstsiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klingenthal unterhält Städtepartnerschaften mit:

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rundkirche
„Zum Friedefürsten“
Jugendherberge Klingenthal, dahinter der „Otto Hermann Böhm Turm“
Vogtland Arena

Museen und Freilandanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Musik- und Wintersportmuseum Klingenthal
  • Arboretum „An der Braunleithe“ des Forstbezirks Adorf (im Ortsteil Brunndöbra, an der Forststraße)[14]
  • Tierpark Klingenthal auf der Richard-Wagner-Höhe (1963 eröffnet)[15]
  • Harmonikamuseum Zwota im ehemaligen Schulgebäude
  • Akkordeon-Schaumanufaktur – seit 1. Januar 2011 geschlossen

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stadtorchester Klingenthal 1866 e. V.
  • Kirchenkonzerte in der Rundkirche Zum Friedefürsten
  • Internationaler Akkordeonwettbewerb
  • Männerchor Goldbergchor
  • Blasorchester Lindenkapelle
  • Akkordeonorchester Klingenthal e. V.
  • Posaunen- und Kirchenchöre der einzelnen Kirchgemeinden
  • Mundharmonika-Live Festival

Religionen und Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Evangelisch-lutherische Kirchen:
    • Stadtkirche Zum Friedefürsten (erbaut 1736–1737)
    • Lutherkirche, Brunndöbra (erbaut 1909)
    • Kirche St. Johannis, Sachsenberg-Georgenthal (erbaut 1872)
  • Römisch-katholische Kirche:
    • Kirche Maria Rosenkranz Königin (erbaut 1872)
  • Brüderbewegung (Freikirche)

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Großschanze an der Vogtland Arena
  • Jugendherberge Klingenthal
  • Wanderaussichtsturm „Otto Hermann Böhm“: – Der 1999 errichtete Aussichtsturm hat eine Gesamthöhe von 32 m und eine Standorthöhe von über 900 m ü. NN und befindet sich neben der 1929 errichteten Jugendherberge Klingenthal auf dem Aschberg knapp neben der Grenze zu Tschechien.

Naturdenkmäler in der Umgebung Klingenthals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vogtland Arena
  • Loipenzentrum Klingenthal/Mühlleithen: Rund um Klingenthal führen 110 km gespurte Loipen. Hier finden sportliche Wettkämpfe statt (zum Beispiel Kammlauf).
  • Ski-Lifte: In der Umgebung befinden sich 3 Skihänge mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad.
  • Tennisclub Klingenthal: Der TCK verfügt über 3 modern ausgestattete Tennisplätze im Stadtteil Zwota.
  • Mit dem SC Dynamo Klingenthal hatte eines der DDR-Wintersport-Leistungszentren seinen Sitz in der Stadt.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr im Mai wird der Internationaler Akkordeonwettbewerb Klingenthal durchgeführt, der bei Experten in aller Welt ein hohes Ansehen genießt.

Weiterhin finden regelmäßig Konzerte im Park statt. Zwei Blasorchester, ein Akkordeonorchester und zahlreiche kleinere Musikgruppen sind durch Rundfunk, Fernsehen und Schallplatten bekannt.

Eine weitere bedeutende Veranstaltung ist Mundharmonika-Live[16] an jedem dritten Wochenende im September. Höhepunkt des internationalen Mundharmonikafestivals ist neben den Workshops für Laien und Profis die musikalisch-kulinarische Livenacht mit Mundharmonikamusik in zahlreichen Klingenthaler Gaststätten. Die musikalische Palette reicht von Folk über Blues, Jazz, Dixieland bis zum Country.

In der Rundkirche „Zum Friedefürsten“ werden regelmäßig Kirchenkonzerte gegeben.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • C. A. Seydel Söhne, Mundharmonikafabrik
  • Gastgewerbe insbesondere für Wander- und Wintersport-Tourismus
  • Sitz einiger Firmen und Einrichtungen zur Erforschung und Entwicklung, zum Bau und zur Reparatur von Musik-Instrumenten und Musik-Elektronik
  • Metallverarbeitende Betriebe
  • Forstwirtschaft
  • Produktion medizinischer Produkte
  • Herstellung elektronischer Bauteile, zum Beispiel für die Bahnindustrie
  • Herstellung von elektronischem Zubehör für Modelleisenbahnen

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klingenthal liegt an der Eisenbahnstrecke von Zwickau nach Sokolov (Falkenau/Eger), welche heute von der Vogtlandbahn (Zwickau – Klingenthal (Grenze)) und der tschechischen Eisenbahngesellschaft GW Train Regio (Klingenthal (Grenze) – Sokolov) betrieben wird. Täglich bestehen mit der Vogtlandbahn stündlich Verbindungen nach Plauen und Zwickau Zentrum sowie nach Kraslice. Zweistündlich werden die Bahnen nach Sokolov weitergeführt. Am Wochenende verkehren einzelne Fahrten ab Sokolov bis nach Karlsbad.

Bis 2011 wurde der Bahnhof Klingenthal und dessen Umfeld verschönert. Dies wurde Ende September 2011 mit einem Abriss des Empfangsgebäudes eingeleitet. Von 1917 bis 1964 verkehrte im Döbratal zwischen Klingenthal und Sachsenberg-Georgenthal die elektrisch betriebene Schmalspurbahn Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal mit 1.000 mm Spurweite.

Klingenthal wird im vertakteten ÖPNV des Verkehrsverbunds Vogtland von folgenden Buslinien bedient, die abschnittsweise Stadtverkehrsfunktionen übernehmen:

Stand: 13. Februar 2022
Linie Endpunkte Verlauf Verkehrsunternehmen Klassifizierung
20+ Rodewisch ↔ Klingenthal Auerbach – Beerheide – Tannenbergsthal Verkehrsgesellschaft Vogtland PlusBus
30+ Bad ElsterKlingenthal AdorfMarkneukirchen Plauener Omnibusbetrieb PlusBus
90+ Plauen ↔ Aschberg OberlosaOelsnitzSchöneckKlingenthal Plauener Omnibusbetrieb PlusBus / TaktBus

Straßenverkehr und Grenzübergänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Klingenthal führt die B 283, ab Kreuzung Graslitzer Straße jeweils als Auerbacher Straße (nach Nordosten; ehemals Leninstraße) und Markneukirchner Straße (nach Westen). Vier Verbindungen über die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien gibt es in Klingenthal:

  • Eisenbahngrenzübergang der Linie Zwickau-Sokolov
  • PKW-Grenzübergang Klingenthal – Graslitz an der B 283
  • PKW-Grenzübergang Aschberg – Bublava (deutsch Schwaderbach)
  • Wanderübergang Klingenthal/Aschberg – Bublava

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportgymnasium am Amtsberg

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilfried Heller: Klingenthal – quo vadis? Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels in einer Kleinstadt an der sächsisch-böhmischen Grenze. Chemnitz 1995 (Beiträge zur Kommunal- und Regionalentwicklung, Heft 15), ISSN 0942-5934.
  • Wir-Verlag Walter Weller (Hrsg.): Klingenthal. Wir-Verlag Walter Weller, Aalen 1991, ISBN 3-924492-59-X.
  • Kurt Erich Dörfel: Geschichte der Orte des Amtsbezirks Klingenthal. Verlag Gustav Bergmann, Klingenthal 1930.
  • Arthur Müller: Blicke in die Vergangenheit Klingenthals und der umliegenden Orte Brunndöbra, Unter- u. Obersachsenberg, Georgenthal, Aschberg, Steindöbra, Mühlleithen mit Winselburg, Kottenheide und Zwota. Mit Berücksichtigung der böhmischen Nachbarorte. Brückner & Niemann, Leipzig 1897 (Digitalisat)
  • Richard Steche: Klingenthal. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 9. Heft: Amtshauptmannschaft Auerbach. C. C. Meinhold, Dresden 1888, S. 5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Klingenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Klingenthal – Reiseführer

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Stadt Klingenthal, § 14. Fassung vom 27. Oktober 2020 (PDF; 146 kB).
  3. Freistaat Sachsen: Gemeindegebietsreformgesetz Südwestsachsen §§ 8 und 42 vom 28. Oktober 1998. In: SächsGVBl. 1998 Nr. 20, S. 568, online auf www.revosax.sachsen.de
  4. Der Bergbau um Klingenthal im Buch „Sächsischer Erzbergbau“
  5. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 74 f.
  6. Die Amtshauptmannschaft Auerbach im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. a b Thorald Meisel: Ritt zur Fusion begann vor zehn Jahren. In: Freie Presse. 6. Januar 2020, abgerufen am 22. Januar 2020.
  8. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014
  9. Stadt Klingenthal: Der Stadtrat
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl vom 24. März 2013 auf www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 26. März 2013.
  11. Klingenthal darf sich Große Kreisstadt nennen. In: sz.de. 9. August 2019, abgerufen am 11. Dezember 2022.
  12. Thorald Meisel: Judith Sandner mit 92,6 Prozent zur Oberbürgermeisterin von Klingenthal gewählt. Mitteilung der Freien Presse vom 27. November 2022.
  13. Städtepartnerschaften. In: Website von Neuenrade. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  14. Arboretum „An der Braunleithe“ auf arboreten.de
  15. Tierpark Klingenthal auf der Website von Klingenthal
  16. Informationen von Mundharmonika live