Kočevski Rog

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Berghütte am Mirna Gora im Südosten des Kočevski Rog
Kočevski Rog hinter Dolenjske Toplice

Der Kočevski Rog (deutsch Hornwald) ist ein dicht bewaldeter Karst-Höhenzug in den Dinarischen Alpen in Südost-Slowenien.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hornwald liegt auf den Gemeindegebieten von Kočevje, Dolenjske Toplice und Semič. Er erreicht im Veliki Rog („Großes Horn“, Hornbühel, Hornbüchel oder Hornbichl) 1099 Meter.

Kapelle von Podstenice im Norden des Kočevski Rog

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hornwald lag in der deutschen Sprachinsel der Gottscheer. Nach der Umsiedlung der Gottscheer aus der von Italien besetzten Gottschee 1941 bzw. der endgültigen Vertreibung 1945 blieb das Gebiet fast menschenleer. In den Jahren 1943 und 1944 befanden sich dort einige Zeit das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Sloweniens, die Führung der Osvobodilna Fronta und das Oberkommando der slowenischen Partisanen sowie Druckereien und sonstige technische Infrastruktur. Weiterhin befanden sich dort das Slowenische Zentrale Partisanenkrankenhaus und die Siedlung Kočevski rog – Baza 20 (Hornwald-Partisanen-Basis 20), die heute eine Abteilung des Dolenjski muzej Novo mesto ist. In der Nähe liegt das Skigebiet Rog-Črmošnjice bzw. Gače.

Freilichtmuseum Baza 20 im Osten des Kočevski Rog

Im Hornwald fanden nach dem Zweiten Weltkrieg Massenerschießungen durch Titopartisanen statt, bei denen die Erschossenen in Karstschluchten geworfen wurden. Unter den Opfern befanden sich viele Mitglieder der kroatischen Heimwehr, slowenische Domobranzen sowie slowenische und serbische Weißgardisten, die zuvor von den Briten an Jugoslawien ausgeliefert worden waren (vgl. Massaker von Bleiburg).[2]

Sehenswürdigkeiten, Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • France Kozina, Milan Zajec, France Dejak: Ušli so smrti [Sie sind dem Tod entronnen] (slowenisch). Hermagoras Verlag Klagenfurt. 1998. 224 Seiten.
  • Griesser-Pecar, Tamara (2003): Das zerrissene Volk. Slowenien 1941–1946. Böhlau Verlag Wien, 604 Seiten, ISBN 3-205-77062-5.
  • Mitja Ferenc, Joachim Hösler (Hrsg.): Spurensuche in der Gottschee. Deutschsprachige Siedler in Slowenien. Deutsches Kulturforum östliches Europa e.V., Potsdam 2011. 245 S.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kočevski Rog – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kočevski Rog | Think Slovenia. Abgerufen am 12. Juni 2023.
  2. Hösler Joachim: Sloweniens historische Bürde. 6. November 2006, abgerufen am 9. Juni 2023.
  3. Veliki Rog. Abgerufen am 12. Juni 2023.
  4. Mirna gora. Abgerufen am 12. Juni 2023.
  5. Sveti Peter. Abgerufen am 12. Juni 2023.
  6. Sedlata gorica (Pogorelec). Abgerufen am 12. Juni 2023.
  7. E-občina: Ledena jama na Kunču. Abgerufen am 9. Juni 2023 (slowenisch).
  8. BERGFEX-Sehenswürdigkeiten - Der Bilchenweg - Dolenjske Toplice - Ausflugsziel - Sightseeing. Abgerufen am 9. Juni 2023.
  9. E-občina: Čebelarski dom Podstenice. Abgerufen am 9. Juni 2023 (slowenisch).
  10. Paragliding365 - Fluggebiete - Europa - Slowenien - Sedlata gorica, 816 Meter - Gorica. Abgerufen am 12. Juni 2023.
  11. BERGFEX: Skigebiet SC Gače - Skiurlaub SC Gače. Abgerufen am 12. Juni 2023.
  12. Partisanenhospital Jelendol, Freilichtmuseum Kočevski rog - baza 20. Abgerufen am 9. Juni 2023 (amerikanisches Englisch).
  13. File:Dvojno brezno pri Cink krizu.jpg - Wikipedia. 28. Juli 2011, abgerufen am 9. Juni 2023 (englisch).
  14. Dvojno brezno pri Cink križu auf Katasterjam.si. Abgerufen am 9. Juni 2023.

Koordinaten: 45° 40′ N, 14° 56′ O