Kornwestheim

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Wappen Deutschlandkarte
Kornwestheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kornwestheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 52′ N, 9° 11′ OKoordinaten: 48° 52′ N, 9° 11′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ludwigsburg
Höhe: 303 m ü. NHN
Fläche: 14,65 km2
Einwohner: 34.130 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2330 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 70806, 71638
Vorwahlen: 07154, 07141Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: LB, VAI
Gemeindeschlüssel: 08 1 18 046
Adresse der
Stadtverwaltung:
Jakob-Sigle-Platz 1
70806, 71638 Kornwestheim
Website: www.kornwestheim.de
Oberbürgermeister: Nico Lauxmann (CDU)
Lage der Stadt Kornwestheim im Landkreis Ludwigsburg
KarteErdmannhausenErdmannhausenRemseck am NeckarSchwieberdingenMarbach am NeckarMarbach am NeckarMarbach am NeckarMarbach am NeckarOberstenfeldOberstenfeldMundelsheimMundelsheimAffalterbachAspergBenningen am NeckarBesigheimBesigheimBönnigheimErligheimFreudentalGemmrigheimGroßbottwarGroßbottwarHessigheimLöchgauMurr (Gemeinde)Murr (Gemeinde)PleidelsheimPleidelsheimSteinheim an der MurrTammWalheimIngersheimFreiberg am NeckarBietigheim-BissingenBietigheim-BissingenDitzingenEberdingenKornwestheimMöglingenOberriexingenSersheimVaihingen an der EnzSachsenheimKorntal-MünchingenLudwigsburgMarkgröningenHemmingenGerlingenKirchheim am Neckar
Karte

Kornwestheim ist eine Mittelstadt in Baden-Württemberg. Sie ist die drittgrößte Stadt des Landkreises Ludwigsburg nach Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen und bildet mit Ludwigsburg ein Mittelzentrum. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart. Seit 1956 ist Kornwestheim Große Kreisstadt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte des Stadtgebiets

Kornwestheim liegt im südwestlichen Neckarbecken am Ostrand des Strohgäus auf dem so genannten Langen Feld. Im Stadtgebiet fließt der Holz- oder Gänsbach ostwärts zum Neckar. Kornwestheim liegt etwa zehn Kilometer nördlich von der Stuttgarter Innenstadt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An Kornwestheim grenzen die Gemeinde Möglingen im Westen, die Städte Ludwigsburg im Norden sowie Remseck am Neckar im Osten an, die alle zum eigenen Landkreis Ludwigsburg gehören. Im Süden liegt die kreisfreie Landeshauptstadt Stuttgart, angrenzend sind die Stadtbezirke Stammheim und Zuffenhausen.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadtgebiet Kornwestheims besteht aus der Kernstadt und dem Stadtteil Pattonville. Letzterer besteht aus dem westlichen und auf Kornwestheimer Markung liegenden Anteil der gleichnamigen Siedlung. Dieser Teil Pattonvilles wurde Anfang der 1990er Jahre Teil der Stadt Kornwestheim. Ursprünglich gehörte er überwiegend zur Gemarkung Aldingen (heute: Remseck am Neckar).

In der Kernstadt Kornwestheim werden gelegentlich Wohngebiete bzw. geografische Stadtteilbezeichnungen (Kornwestheim-Süd, Weststadt, Oststadt) unterschieden, deren Grenzen jedoch meist nicht genau festgelegt sind. In den letzten Jahren entstanden im Osten der Stadt neue Wohn- und Gewerbegebiete, vornehmlich auf den ehemaligen Standorten der Ludendorff- und der Wilkin-Kaserne, die bis Anfang der 1990er von amerikanischen Truppen genutzt wurden. Im Westen der Stadt entstand das Salamander-Areal mit Outletstores auf Teilen der ehemaligen Schuhfabrik. Weitere Teile der Fabrik wurden anderweitig gewerblich genutzt und es entstanden Loft-Wohnungen.

Auf dem Gebiet Kornwestheims liegen die abgegangenen Ortschaften Hoftstätt, Birglingen, Haiynoltz sowie Liebersheim und Wihingen (?). Die Wohnplätze Laborierbau, Solitudeallee und Tambour wurden 1973 aufgehoben. Das Wohngebiet Am Sonnenberg kam 1993 zu Ludwigsburg.

Flächenaufteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[2]

Raumplanung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kornwestheim bildet mit der benachbarten Kreisstadt Ludwigsburg ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Ludwigsburg/Kornwestheim gehören noch die Städte und Gemeinden im Süden und Osten des Landkreises Ludwigsburg, im Einzelnen sind dies:

Affalterbach, Asperg, Benningen am Neckar, Erdmannhausen, Freiberg am Neckar, Großbottwar, Hemmingen, Marbach am Neckar, Markgröningen, Möglingen, Murr, Oberstenfeld, Pleidelsheim, Remseck am Neckar, Schwieberdingen und Steinheim an der Murr.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kornwestheim (1991–2020)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 2,1 3,0 6,6 10,7 14,6 18,1 20,0 19,7 15,3 10,7 5,9 2,9 10,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,9 6,5 11,0 15,6 19,6 23,0 25,2 25,1 20,3 15,1 9,1 5,6 15,1
Mittl. Tagesmin. (°C) −0,6 −0,3 2,5 5,7 9,7 13,1 15,0 14,7 10,8 7,1 3,0 0,3 6,8
Niederschlag (mm) 39,0 33,0 41,0 36,0 76,0 75,0 81,0 72,0 50,0 53,0 50,0 49,0 Σ 655
T
e
m
p
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r
a
t
u
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4,9
−0,6
6,5
−0,3
11,0
2,5
15,6
5,7
19,6
9,7
23,0
13,1
25,2
15,0
25,1
14,7
20,3
10,8
15,1
7,1
9,1
3,0
5,6
0,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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s
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a
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39,0
33,0
41,0
36,0
76,0
75,0
81,0
72,0
50,0
53,0
50,0
49,0
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entstehung des Ortes und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leugenstein an der Römerstraße

Durch das Kornwestheimer Gebiet führte von Cannstatt her kommend eine Römerstraße, deren Verlauf teilweise als Feldweg erhalten blieb. Ein Teil von ihr wurde in Kornwestheim-Ost nahe der Theodor-Heuss-Realschule restauriert. Im Westteil der Stadt Richtung Autobahn verlief eine noch ältere Straße aus der Bronzezeit.

Kornwestheim als Ort entstand vermutlich im 4./5. Jahrhundert als alemannische Streusiedlung. Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Westheim“ um 780 n. Chr. in einer Urkundenabschrift innerhalb des Codex Laureshamensis des Klosters Lorsch. Die Namensform „Kornwestheim“ taucht 1472 erstmals auf, in der heutigen Schreibweise ist sie seit dem 17. Jahrhundert gebräuchlich.

Angenommen wird, dass es sich bei dem ursprünglichen Westheim um eine westliche Siedlung handelt, in Unterscheidung zu einer östlich gelegenen Siedlung Ostheim, deren Lage allerdings unbekannt ist. Die jüngere Forschung vermutet, dass es sich bei der östlichen Bezugssiedlung um den Nachbarort Aldingen handelte.[3] Jahrhundertelang war Kornwestheim ein wohlhabendes Bauerndorf, das von der Fruchtbarkeit der Lössböden in der unmittelbaren Nachbarschaft profitierte. 1303 verkauften die Grafen von Asperg Kornwestheim an die Herzöge von Württemberg. Zunächst gehörte es zum Amt Cannstatt und ab 1719 zum Amt bzw. ab 1756 Oberamt Ludwigsburg, welches als solches seit 1806 Bestandteil des bis 1918 bestehenden Königreichs Württemberg war.

In den Jahren 1770–1781 lebte und wirkte der Theologe und Ingenieur Philipp Matthäus Hahn als Pfarrer in Kornwestheim. Eigens für ihn wurde 1771 (durch Wilhelm Friedrich Goez) das noch heute bestehende Pfarrhaus mit integrierter Werkstatt (Pfarrstraße 7) errichtet.

Stadtwerdung ab Mitte des 19. Jahrhunderts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die verkehrsgünstige Lage mit einem seit 1846 bestehenden eigenen Bahnhof der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen brachte Kornwestheim ab dem Ende des 19. Jahrhunderts einen großen Bevölkerungszuwachs, vor allem bedingt durch den Bau der Güterumgehungsbahn 1896 und des Rangierbahnhofs 1913–1919 sowie Fabrikgründungen: Der Schuhmacher Jakob Sigle, der hier bereits 1885 seine Werkstatt eröffnet hatte, gründete 1891 gemeinsam mit dem Kaufmann Max Levi seine Schuhfabrik J. Sigle & Cie., die später überregional bekannte Salamander AG. 1898 folgte die Maschinenfabrik A. Stotz Albert Stotz, 1939 eröffnete die Firma Kreidler hier einen Betrieb.

Mit Wirkung vom 1. April 1931 erhielt Kornwestheim das Stadtrecht. Vom Oberamt Ludwigsburg gelangte die Stadt Kornwestheim 1934 zum Kreis, 1938 zum alten Landkreis und somit ab 1973 auf Grund der Kreisreform zum in heutiger Form bestehenden Landkreis Ludwigsburg.

Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht wurden ab 1934 die Hindenburgkaserne sowie die Ludendorffkaserne für Panzereinheiten gebaut und Kornwestheim wurde 1935/36 Garnisonsstadt. Der Zweite Weltkrieg forderte zahlreiche Opfer. Durch Luftangriffe der Alliierten wurden 162 Menschen getötet und 160 Gebäude zerstört. Insgesamt wurde Kornwestheim zu 8 % zerstört.[4] An der Front starben 478 Kornwestheimer Soldaten. Am 21. April 1945 übernahmen die US-amerikanischen Truppen die Besatzung und nutzten anschließend die vorhandenen Kasernen bis 1993 weiter. Die frühere Hindenburgkaserne erhielt von ihnen den Namen Wilkin Barracks.

Da Kornwestheim Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte die Stadt somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, welches 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Kornwestheim wurde am 1. April 1956 Große Kreisstadt.

Neuer Stadtteil Pattonville[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der Lage zwischen Stuttgart und Ludwigsburg konnte die Stadt bei der Gebietsreform 1973 keine Nachbargemeinden eingliedern, wenngleich es Bestrebungen gab, den heute zu Remseck zählenden Nachbarort Aldingen einzugemeinden.[5] Daher zeigt das Kornwestheimer Stadtgebiet seitdem ein mehr oder weniger geschlossenes Bild. Lediglich die Aufteilung der Siedlung Pattonville im Osten Kornwestheims brachte der Stadt einen neuen Stadtteil. 1954 wurde dort die Siedlung durch die US-Armee errichtet. Nach deren Abzug im Sommer 1993 kaufte der neu gegründete Zweckverband Pattonville-Sonnenbergsiedlung das Gelände vom Bund ab und teilte es auf Kornwestheim und Remseck am Neckar auf. Als Ausgleich für die in Pattonville hinzugewonnene Fläche gab Kornwestheim seinen Anteil an der Sonnenbergsiedlung an Ludwigsburg ab, die sich zuvor zum großen Teil auf Kornwestheimer Gemarkung befunden hatte. Danach wurde Pattonville zivil besiedelt. Neubauten und Umbauten der Häuser erfolgten. Der östliche, größere Teil Pattonvilles befindet sich nach wie vor auf Aldinger Gemarkung und gehört damit zur Nachbarstadt Remseck am Neckar.[6]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kornwestheim gehörte ursprünglich zum Bistum Konstanz und war dem Landkapitel Cannstatt zugeordnet. Nach Einführung der Reformation in Württemberg und damit auch in Kornwestheim ab 1534 war die Bevölkerung über mehrere Jahrhunderte hinweg überwiegend protestantisch. Zunächst gehörte Kornwestheim zum Dekanat beziehungsweise Kirchenbezirk Cannstatt, später zum Dekanat beziehungsweise Kirchenbezirk Ludwigsburg der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die ursprünglich einzige Kirchengemeinde (Martinskirche von 1516 ff.) wurde wegen ihrer Größe aufgeteilt. Es entstanden die Johannesgemeinde (1921 als Notkirche erbaut, heutige Johanneskirche mit Gemeindehaus von 1955), die Paulusgemeinde (Kirche von 1968, aufgegeben 2019[7]) und die Thomasgemeinde (Gemeindehaus von 1975, das ökumenisch genutzt wird). Diese bilden heute zusammen die Gesamtkirchengemeinde Kornwestheim. Die Martinsgemeinde betreut auch die Protestanten des Stadtteils Pattonville (der teilweise auch zur Stadt Remseck am Neckar gehört). In Pattonville steht die 2001 eingeweihte evangelische Heilig-Geist-Kirche, in der regelmäßig Gottesdienste gehalten werden.

Ende des 19. Jahrhunderts zogen auch Katholiken nach Kornwestheim. 1920 wurde für die junge Gemeinde eine eigene Pfarrei mit der Kirche St. Martinus errichtet, die 1958 neu erbaut wurde. Das 1975 erbaute Thomasgemeindehaus wird auch von den Katholiken genutzt. Die Pfarrei St. Martinus Kornwestheim bildet heute eine eigene Seelsorgeeinheit innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Kornwestheim auch Freikirchen, darunter eine Evangelisch-methodistische Kirche. Weiterhin ist auch die Neuapostolische Kirche in Kornwestheim vertreten.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Kornwestheim. Oben ab 1595 bis 2016. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, VolkszählungsergebnisseV oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen ÄmterS (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Ein­woh­ner­zahl
00. 00. 1595 00.620
00. 00. 1694 00.470
00. 00. 1758 00.628
00. 00. 1803 00.936
00. 00. 1834 01.373
00. 00. 1855 01.441
01. 12. 1871 01.498
01. 12. 1880 01.723 V
01. 12. 1890 01.868 V
01. 12. 1900 02.628 V
01. 12. 1910 04.088 V
16. 06. 1925 07.953 V
Jahr Ein­woh­ner­zahl
16. 06. 1933 010.200 V
17. 05. 1939 014.706 V
00. 12. 1945 012.622
13. 09. 1950 020.734 V
06. 06. 1961 026.296 V
27. 05. 1970 028.843 V
31. 12. 1975 027.771 S
31. 12. 1980 027.037 S
25. 05. 1987 028.061 V
31. 12. 1990 029.198 S
31. 12. 1995 029.818 S
31. 12. 2000 029.863 S
Jahr Ein­woh­ner­zahl
31. 12. 2005 030.789 S
31. 12. 2010 031.292 S
31. 12. 2015 033.153 S
31. 12. 2020 033.743 S
V 
Volkszählungsergebnis
S 
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Kornwestheim hat 26 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis[8]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und der Oberbürgermeisterin als Vorsitzende. Die Oberbürgermeisterin ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
30
20
10
0
24,15 %
18,47 %
19,77 %
22,13 %
10,83 %
4,36 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−10,10 %p
−7,12 %p
+5,13 %p
+5,97 %p
+6,37 %p
−0,55 %p
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,45 6 34,25 9
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 18,47 5 25,59 7
FW Freie Wählervereinigung Kornwestheim e. V. 19,77 5 14,64 4
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 22,13 6 16,16 4
FDP Freie Demokratische Partei 10,83 3 4,46 1
Linke DIE LINKE 4,36 1 4,91 1
gesamt 100,0 26 100,0 26
Wahlbeteiligung 55,54 % 52,1 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Spitze der Gemeinde Kornwestheim stand ein Schultheiß, der seit 1930 die Amtsbezeichnung Bürgermeister und seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. April 1956 die Bezeichnung Oberbürgermeister führt. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Erster Bürgermeister und der 2. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.

Rathaus und Jubiläumsbrunnen
Gemeinde- bzw. Stadtoberhäupter seit 1675
  • 1675–1685: Johann Jakob Weißmann
  • 1685–1688: Johann Hieronimus Seefried
  • 1688–1694: Jakob Kaspar Sutor
  • 1694–1704: Georg David Herbst
  • 1704–1712: Johann Friedrich Lächelin
  • 1712–1716: Friedrich Jakob Weißer
  • 1716–1723: Karl Albrecht Weyller (1720–1723 neben J. J. Meylen)
  • 1720–1725: Johann Jakob Meylen
  • 1725–1727: Daniel Kaußler
  • 1727–1728: Johann Friedrich Scholl
  • 1728–1729: Georg Weiß
  • 1729–1758: Friedrich August Wolters
  • 1758–1762: Johann Andreas Siglen
  • 1762–1770: Karl David Landbeck
  • 1770–1779: Johann Andreas Siglen
  • 1779–1780: Johann Georg Kunberger
  • 1780: Johann Georg Schmid
  • 1780–1793: Johann Bernhard Löckle
  • 1793–1814: Johann Georg Sigle
  • 1815–1823: Jakob Friedrich Sigle
  • 1823–1840: Jakob Friedrich Ergenzinger
  • 1841–1855: Christoph Richt
  • 1855–1877: Thomas Hofmann
  • 1877–1887: Georg Mayer
  • 1887–1892: Karl Sigle
  • 1892–1902: Adolf Völmle
  • 1902–1930: Friedrich Siller
  • 1930–1931: Theodor Steimle
  • 1931–1933: Friedrich Siller, Amtsverweser
  • 1933–1945: Alfred Kercher, 1933 zunächst als Amtsverweser
  • 1945: Gotthilf Küntzle, kommissarisch
  • 1945–1948: Friedrich Warthmann, 1945–1946 kommissarisch
  • 1948–1954: Nathanael Schulz
  • 1954–1962: Alfred Kercher
  • 1962–1982: Siegfried Pflugfelder
  • 1982–1999: Ernst Fischer, 1982–1983 Amtsverweser
  • 1999–2007: Ulrich Rommelfanger
  • 2007–2023: Ursula Keck
  • seit 2023: Nico Lauxmann[9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Kornwestheim
Wappen von Kornwestheim
Blasonierung: „In Blau eine gebundene goldene Korngarbe aus sieben Ähren.“
Wappenbegründung: Das Stadtwappen existiert seit 1902. Die Wappenfarben mit Blasonierung wurden 1925 festgelegt, 1937 wurde es stilisiert. Die Korngarbe symbolisiert als redendes Wappen die Silbe „Korn-“ des Ortsnamens, sie ist bereits in einem Fleckensiegel von 1695 zu finden.

Die Stadtflagge ist blau-gelb.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Kornwestheim unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schusterbrunnen an der Geburtsstätte von Salamander

Unternehmen einst und jetzt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordost-Ecke des Salamander-Gebäudekomplexes. Fassade steht unter Denkmalschutz. Im Gebäude gibt es noch einen Paternosteraufzug.
Elektrizitätswerk an der Stuttgarter Straße

Die Entwicklung Kornwestheims ist untrennbar verknüpft mit der Schuh-Fabrikation und der Marke Salamander. 1885 eröffnete der damals 23-jährige Schuhmacher Jakob Sigle eine Schusterwerkstatt in der Jakobstraße. Daraus ging bereits sechs Jahre später die von ihm gemeinsam mit dem Kaufmann Max Levi gegründete mechanische Schuhfabrik J. Sigle & Cie. hervor, seit 1930 Salamander AG. Damit begann die Industrialisierung des Ortes und der Aufstieg zur Stadt.

1905 begründeten die Firma Jakob Sigle & Cie. und der Unternehmer Rudolf Moos gemeinsam die Schuhmarke Salamander. 1967, zur Zeit der größten Blüte, beschäftigte Salamander weltweit knapp 18.000 Menschen in der Schuhfabrikation.

Ab Anfang der 1970er Jahre, mit dem Niedergang der deutschen Schuhindustrie, verlief die weitere Entwicklung von Salamander krisenhaft. Die Salamander AG entwickelte sich zu einem Mischkonzern mit den Geschäftsfeldern Schuhe, Immobilien, Industrie und Service. Das Unternehmen wurde im Jahre 2000 von der EnBW AG übernommen; 2003 wurde die Schuhsparte wieder aus dem Konzern ausgegliedert. Im selben Jahr wurde das Salamander-Werk in Kornwestheim geschlossen.

Zum Jahreswechsel 2009/2010 erwarb die Immobilien-Projektgesellschaft Salamander-Areal Kornwestheim mbH den historischen Gebäudekomplex mit einer Gesamtfläche von ca. 90.000 m². Das Unternehmen ist Teil der Unternehmensgruppe Immovation AG mit Sitz in Kassel. In einem Teil der Gebäude wurde das Grundbuchzentralarchiv für Baden-Württemberg untergebracht.

Ebenfalls prägend für die Stadtgeschichte sind die Firmen Albert Stotz (Eisengießerei) und Kreidler (Mopeds u. ä.). Heute erinnern die Namen „Kreidlergelände“ und „Stotzgebiet“ an die ehemals dort ansässigen Firmen. Am Ende der Stotzstraße erinnern heute ein „Tor“ und ein Brunnen, gefertigt aus einem Gießereibehälter, an die ehemalige Nutzung dieses Geländes durch die Firma Stotz.

Kornwestheims verkehrsgünstige Lage an der A 81 und an der Bahnstrecke MannheimStuttgart mit dem Rangierbahnhof Kornwestheim Rbf und Personenbahnhof (PBF) bestimmt seine heutige wirtschaftliche Struktur. Eine Fülle von kleinen und mittelständischen Unternehmen sind in Kornwestheim ansässig – in der Summe ein großes wirtschaftliches Potenzial.

Der Einzelhandel in Kornwestheim wird stark beeinflusst durch den Sog der größeren Städte Stuttgart und Ludwigsburg, deren Zentren beide per S-Bahn oder mit dem Auto in weniger als 15 Minuten erreichbar sind. Der Abzug der amerikanischen Besatzung und die Aufgabe der großen Garnisonssiedlung Pattonville bedeuteten Anfang der 1990er Jahre den Wegfall eines wichtigen Wirtschaftsfaktors. Danach entstanden große Gewerbeflächen sowie Wohngebiete und Grünflächen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kornwestheim Personenbahnhof

Durch das Stadtgebiet führt die B 27, die von Stuttgart kommend weiter nach Heilbronn verläuft. Die hier als Kraftfahrtschnellstraße ausgebaute Straße hat in Kornwestheim drei Anschlussstellen. Nächste Autobahn-Anschlussstellen sind Stuttgart-Zuffenhausen und Ludwigsburg-Süd an der A 81.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kornwestheim hat einen Personenbahnhof, der vor allem von den Linien S4 (Stuttgart–MarbachBacknang) und S5 (Stuttgart–Bietigheim) des Verkehrsverbunds Stuttgart bedient wird. An Werktagen fahren morgens und nachmittags insgesamt vier Züge über die sogenannte Schusterbahn nach Untertürkheim. (Die Frankenbahn Stuttgart–Würzburg führt zwar durch Kornwestheim, hält dort aber nicht.) Den öffentlichen Personennahverkehr bedienen ferner mehrere Buslinien. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) zu benutzen. Direkt am Bahnhof in der Stammheimer Straße befindet sich der Fernbushalt Stuttgart-Nord / Kornwestheim, der hauptsächlich vom Unternehmen Flixbus angefahren wird.

Am westlichen Rande Kornwestheims liegt der Rangierbahnhof. Um die 1600 Güterwaggons werden dort täglich zu neuen Güterzügen zusammengestellt. Damit handelt es sich um die zweitgrößte Zugbildungsanlage Baden-Württembergs. An den Rangierbahnhof schließt sich einer der bedeutendsten und modernsten Container-Umschlagplätze der Deutschen Bahn an. Auf dem Gelände ist auch die Entwicklung eines Güterverkehrszentrums geplant, worunter in diesem Fall ein Gewerbegebiet für Firmen, die einen Gleisanschluss nutzen, verstanden wird.

Früher verkehrte wöchentlich noch der Autoreisezug der Deutschen Bahn von Kornwestheim nach Narbonne in Südfrankreich und zurück. Außerdem gab es mehrmals wöchentlich Autoreisezugverbindungen nach Westerland und Sassnitz. Jedoch wurden sämtliche Autoreisezugverbindungen ab Kornwestheim mit Beginn des Winterfahrplans 2007/2008 eingestellt.

Flugplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Süden von Pattonville befindet sich der sich auf Stuttgarter Gemarkung befindliche Flugplatz Pattonville, der von verschiedenen Vereinen für Segel- und Motorflug genutzt wird. Dort ist zudem der Rettungshelikopter Christoph 51 stationiert.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Tageszeitung erscheint in Kornwestheim die Kornwestheimer Zeitung, ein Kopfblatt der Stuttgarter Nachrichten.

Öffentliche Einrichtungen und Behörden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt ist das Landesamt für Flurneuordnung und Landentwicklung Baden-Württemberg ansässig. Es fungiert im Zuge der Verwaltungsstrukturreform seit dem 1. Januar 2005 als Abteilung 8 des Regierungspräsidium Stuttgart und untersteht dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Seit dem 1. Januar 2009 ist das genannte ehemalige Landesamt mit dem Landesvermessungsamt zum neuen Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) verschmolzen. Am Standort Kornwestheim ist im wesentlich die Abteilung 3 – Geodatenzentrum – des neuen Landesamtes ansässig. Zudem sind am gleichen Standort Außenstellen mehrerer Referate des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz angesiedelt.

Auf dem ehemaligen Salamander-Areal befindet sich seit dem 21. März 2012 das baden-württembergische Grundbuchzentralarchiv. Zwischen 2012 und 2017 werden dort alle papierenen Grundbuchunterlagen aus allen baden-württembergischen Grundbuchämtern zusammengeführt.[10]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kornwestheim hat ein Gymnasium (Ernst-Sigle-Gymnasium), eine Realschule (Theodor-Heuss-Realschule), eine Gemeinschaftsschule (Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeinschaftsschule), eine Förderschule (Eugen-Bolz-Schule) sowie drei weitere Grundschulen (Eugen-Bolz-Schule, Schillerschule und Silcherschule).

Der Landkreis Ludwigsburg ist Träger der Erich-Bracher-Schule – Kaufmännische Schule, die im Kornwestheimer Stadtteil Pattonville liegt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur „K“ vor dem „K

Im Oktober 2006 wurde das 1974 eröffnete städtische Kulturhaus aufgrund einer Asbest-Belastung geschlossen. Es bot bis zu 500 Personen Platz. Nach Um- und Erweiterungsbauten wurde hieraus das Ende September 2013 eröffnete Kultur- und Kongresszentrum Das K mit nun integrierter neuer Stadtbücherei. Das K bietet Platz für Veranstaltungen von bis zu 2.000 Personen. Neben einem Festsaal, der sich in einen mittleren und einen kleinen Saal teilen lässt, gibt es ein ebenso teilbares Foyer, einen Theatersaal sowie einen teilbaren Veranstaltungsraum im zweiten Obergeschoss.

Von März 2015 bis September 2019 bestand das Theater Kleinkunst im Casino im ehemaligen Offizierscasino der US-Streitkräfte in der Aldinger Straße.[11]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das 1984 begründete Schulmuseum Nordwürttemberg vermittelt im historischen Ambiente des hundertjährigen Schulhauses der Schillerschule einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der württembergischen Volksschule vom Zeitalter der Reformation bis in die Gegenwart.
Außenansicht des Museums im Kleihues-Bau
  • Das Museum im Kleihues-Bau, in dem seit 1990 die Kunstsammlung der Stadt Kornwestheim untergebracht ist, wurde von dem renommierten Architekten Josef Paul Kleihues entworfen. Das Spektrum der gezeigten Wechselausstellungen reicht von der Klassischen Moderne über Fotokunst und Comics bis hin zur zeitgenössischen Kunst. In größeren Abschnitten finden auch kulturgeschichtliche Ausstellungen statt.
  • In der Mühlhäuser Straße präsentiert der Verein für Geschichte und Heimatpflege e. V. eine Ausstellung zur Geschichte von Kornwestheim von der Frühzeit bis zur Gegenwart.
  • Das Museum Philipp Matthäus Hahn wurde 2012 vom Freundeskreis Philipp Matthäus Hahn im ehemaligen Wohnhaus Hahns in der Pfarrstraße 7 eingerichtet.

Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Neuen Friedhof erinnert eine Gedenktafel an 26 Frauen und Männer aus der Sowjetunion, die während des Zweiten Weltkriegs als Zwangsarbeiter bei der Salamander AG eingesetzt waren und in dieser Zeit verstorben sind.[12] 17 von ihnen fielen Luftangriffen im Oktober und Dezember 1944 zum Opfer, zwei wurden im Juni 1944 von der Stapoleitstelle Stuttgart hingerichtet. Zudem befindet sich auf dem Neuen Friedhof eine Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Seit 2013 werden auch in Kornwestheim durch den Künstler Gunter Demnig Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. An zwei Verlegetagen wurden bisher insgesamt acht Stolpersteine gesetzt.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das heutige Stadtzentrum liegt zwischen der Bahnlinie Stuttgart–Ludwigsburg, der Stuttgarter Straße und dem Rathaus, das 1933–1935 erbaut wurde. Der Kornwestheimer Rathausturm dient zugleich als Wasserturm – ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. In der heutigen angrenzenden Innenstadt liegen auch die im Stil des 20. Jahrhunderts entstandene katholische Sankt-Martinus-Kirche (erbaut 1920, heutiger von Hans Herkommer entworfener Bau von 1958) und das 1955 aus Gönninger Tuffstein erbaute Ensemble der evangelischen Johanneskirche mit Gemeindehaus. Im 20. Jahrhundert entstanden ferner die Christuskirche der Methodisten (1913/14) und die Kapelle der apostolischen Gemeinde (1929).

Die evangelische Martinskirche, die älteste Kirche Kornwestheims, wurde an der Stelle von bis ins 7. Jahrhundert zurückreichenden Vorgängerbauten in den Jahren 1516 bis 1524 im Auftrag des Klosters Bebenhausen vom Baumeister Hans von Ulm im spätgotischen Stil erbaut. Sie liegt im Zentrum des alten Dorfes Kornwestheim nordöstlich der heutigen Innenstadt, umgeben von alten Fachwerkhäusern wie dem Widdumhof und dem Meuleshof. Neben der Kirche steht die Zehntscheuer, früher Abgabestelle des 10. Teils der Ernte, heute zu einem Saal umgebaut.

Bemerkenswert ist auch der von der Bahn 1914 errichtete Wasserturm beim Güterbahnhof westlich der Stadt. Im Wasserturm befindet sich heute eine Gaststätte, die den Sommer über geöffnet hat und einen Einblick ins Innere des Turms ermöglicht. Das höchste Bauwerk Kornwestheims steht direkt nebenan: ein 100 Meter hoher Richtfunkturm in Stahlfachwerkbauweise der Firma Vodafone (Geographische Koordinaten: 48° 51′ 44″ N, 9° 10′ 5″ O). Direkt dahinter liegt der Recyclinghof der AVL Ludwigsburg.

Sonstige Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kornwestheim befindet sich das einzige Autokino in Baden-Württemberg.

Die Eislaufbahn an der B 27 musste im Dezember 2007 nach einem Feuer, das in einem provisorischen Anbau der Halle ausgebrochen war und diesen, ein Großteil des Zeltdaches und die Innenausstattung der Halle schwer beschädigte, geschlossen werden. 2009 wurde die Eishalle abgerissen. Auf dem Gelände der Eishalle befindet sich seit Sommer 2016 eine neue Dreifeldhalle, die Hannes-Reiber-Halle.

Im Jahr 2007 wurde die am östlichen Stadtrand liegende BMX-Bahn überholt.

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordöstliche Ecke des Stadtgartens
Blumenbeete im Stadtgarten

Hinter dem Kultur- und Kongresszentrum Das K und dem Marktplatz, in der Mitte Kornwestheims, erstreckt sich der Salamander-Stadtpark. Er konnte durch eine Spende der Salamander AG auf einer Fläche von 9,5 Hektar im Jahre 1958 fertiggestellt werden. Da er einen künstlichen See besitzt, war er zur damaligen Zeit – für die Größe der Stadt – etwas Besonderes und ist noch heute zentraler Erholungsort. Hier findet zumeist am 1. Juni-Wochenende das größte Fest von Kornwestheim, die Kornwestheimer Tage statt. Zwischen Salamander-Stadtpark und dem alten Dorfkern liegt der Stadtgarten aus dem Jahr 1938. Am östlichen Stadtrand befindet sich der Freizeitpark mit angelegten Feuerstellen, um zu grillen und ausreichend Platz für Outdooraktivitäten. In diesem Park gibt es auch einen Trimm-Dich-Pfad und einen Spielplatz.

Eine Besonderheit ist der neue Kornwestheimer Friedhof von 1903. Er ist der einzige Friedhof in Deutschland, auf dem Menschen und (Haus-)Tiere gemeinsam – wenn auch räumlich etwas getrennt – begraben liegen. Im 1628 angelegten Alten Friedhof ist heute ein Lapidarium eingerichtet.

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmal Lindenallee zwischen Kornwestheim und Ludwigsburg

In Kornwestheim gibt es neben einer Anzahl eingetragener Biotope drei einzelne Naturdenkmale, darunter unabhängig voneinander zwei Blutbuchen und eine im Lutherjahr 1883 gepflanzte sogenannte Luthereiche sowie ein flächenhaftes Naturdenkmal in Form einer etwa ein Kilometer langen Lindenallee an der L 1143 zwischen Kornwestheim und Ludwigsburg.[13] Es sind bisher keine Flächen für andere Arten von Schutzgebieten ausgewiesen.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsgruppe Kornwestheim des Schwäbischen Albvereins wurde im Jahr 2000 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.[14] Der Verein für Geschichte und Heimatpflege Kornwestheim e. V.[15] unterhält in seinem Museum eine separate Abteilung, die umfassend über die Geschichte der Firma Salamander und über Lurchi informiert.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der SV Salamander Kornwestheim (SVK) entstand im Juni 2006 durch Zusammenschluss der Vorgängervereine TV Kornwestheim (gegründet 1894), FV Salamander Kornwestheim (gegründet 1902) und ESG Kornwestheim (gegründet 1928). Zweitgrößter Verein ist die Skizunft Kornwestheim (gegründet 1937) mit den Sportarten Ski, Triathlon, Basketball, BMX und Breitensport.

Östlich am Freizeitpark angrenzend betreibt die Fliegergruppe Kornwestheim e. V. Flugsport. Ab dem Alter von 14 Jahren werden Piloten im Bereich Segelflug ausgebildet. Die Sparten Ultraleichtflug, Motorsegler und Motorflug werden auf vereinseigenen Flugzeugen durchgeführt.

Kornwestheim hat zahlreiche Sportstätten, unter anderem die Sporthalle Ost, die Rechberghalle, die Hanspeter-Sturm-Stadionhalle mit Stadion sowie zwei Sporthallen in Pattonville.

Kindersportschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1991 hat die Kindersportschule der Stadt Kornwestheim und der Kornwestheimer Sportvereine ihren Betrieb aufgenommen. Sie steht unter kommunaler Trägerschaft. Die Kindersportschule ist ein bundesweit einzigartiges Modell, das mit den kommunalen Vereinen vernetzt ist. Die Stadt Kornwestheim und elf Sportvereine haben es sich in Kooperation mit Schulen und Kindergärten zur Aufgabe gemacht, mehr Bewegung in den Kinderalltag zu bringen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eindeutig: Bewegung ist ein Grundbedürfnis für die gesunde Entwicklung von Kindern. Das Angebot ist unterteilt in mehrere Altersstufen und richtet sich an Kinder bis zwölf Jahre. Die Kindersportschule möchte mit ihrer im Grundsatz sozialen, integrativen und präventiven Ausrichtung der Anstoß für eine lebenslange Bewegungskarriere sein. Neben der guten sportlichen Ausbildung bedeutet dies, Sport und Bewegung als positives Element in das Leben der Kinder langfristig zu verankern.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus mit Weihnachtsdekoration

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Kornwestheim hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1896: Hugo von Baur, Oberst und Kommandeur des Landwehrbezirks Ludwigsburg
  • 1916: Jakob Sigle, Geheimer Kommerzienrat, Gründer der Salamander AG
  • 1916: Max Levi, Konsul, Mitbegründer der Salamander AG
  • 1927: Ernst Sigle, Ehrenvorsitzender der Salamander AG
  • 1927: Isidor Rothschild (1860–1929), Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied der Salamander AG
  • 1930: Friedrich Siller, Schultheiß
  • 1950: Karl Joos, Gründer der Bezirksbaugenossenschaft Altwürttemberg
  • 1963: Alfred Kercher, Oberbürgermeister a. D.
  • 1970: Marius Faisse, Bürgermeister der Partnerstadt Villeneuve-Saint-Georges
  • 1989: Siegfried Pflugfelder, Oberbürgermeister a. D.
  • 2004: Ernst Fischer, Oberbürgermeister a. D.
  • 2011: Siegbert Hörer, Kommunalpolitiker

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philipp-Matthäus-Hahn-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Kornwestheim, in der Philipp Matthäus Hahn von 1770 bis 1781 eine Pfarrstelle innehatte, verleiht seit 1989, in der Regel im Abstand von drei Jahren, den Philipp-Matthäus-Hahn-Preis für hervorragende Arbeiten auf den Gebieten der Theologie, der Kirchengeschichte und der Naturwissenschaften. Der Preis war zunächst mit 5000 DM dotiert (im Jahre 1989 anlässlich der Hahn-Jubiläumsjahre mit doppelter Dotation ausgestattet), seit 2002 beträgt die Dotation 3000 Euro.

Philipp-Matthäus-Hahn-Preisträger:

Philipp-Matthäus-Hahn-Medaille[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Kornwestheim verleiht seit 1966 in unregelmäßigen Abständen die Philipp-Matthäus-Hahn-Medaille an Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Stadt verdient gemacht haben. Unter den Preisträgern befindet sich unter anderem auch der ehemalige Polizeipräsident und Vorsitzender des Sportvereins SVK, Professor Doktor Hanspeter Sturm, Namensgeber der Stadion-Sporthalle.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kornwestheim. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 39). Karl Aue, Stuttgart 1859 (Volltext [Wikisource]).
  • Württembergisches Städtebuch; Band IV, Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages hrsg. von Erich Keyser. Stuttgart 1961.
  • Willi A. Boelcke: Kornwestheim: vom Alemannendorf zur Industriestadt. Hrsg. von der Stadt Kornwestheim. Kornwestheim 1972.

Kornwestheim in den Ludwigsburger Geschichtsblättern

  • Friedrich Haaß: Einiges über das Straßenwesen im Herzogtum Württemberg und der Bau der Landstraße Stuttgart–Kornwestheim–Ludwigsburg. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 1 (1900), S. 31–47.
  • Willi A. Boelcke: Kornwestheim von der Römerzeit bis ins Mittelalter. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 17 (1965), S. 7–35.
  • Willi A. Boelcke: Kornwestheim im späten Mittelalter. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 18 (1966), S. 144–162.
  • Willi A. Boelcke: Kornwestheim an der Schwelle der Neuzeit. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 19 (1967), S. 7–31.
  • Günter P. Fehring und Barbara Scholkmann: Erste Ergebnisse der Grabung in der Martinskirche zu Kornwestheim. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 19 (1967), S. 134–137.
  • Willi A. Boelcke: Kornwestheim an der Schwelle der Neuzeit. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 23 (1971), S. 113–125.
  • Willi A. Boelcke: Kornwestheim in der Neuzeit. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 23 (1971), S. 126–133.
  • Willi A. Boelcke: Kornwestheim in der Neuzeit. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 24 (1972), S. 145–235.
  • Willi A. Boelcke: Über Geschichtsschreiber und Geschichtsschreibung zur neueren Geschichte Kornwestheims, insbesondere die Leistungen und Verdienste von Ch. L. Kerner und G. Rümelin. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 25 (1973), S. 91–110.
  • Willi A. Boelcke: Der Gemeinderat in Kornwestheim 1880–1980. Strukturen und Wandlungen einer kommunalen Führungselite. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 39 (1986), S. 185–200.
  • Irmgard Sedler: Links und rechts vom Schienenstrang. Ein Nachtrag zur Jubiläumsausstellung »150 Jahre Eisenbahn in Kornwestheim«. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 52 (1998), S. 143–173.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kornwestheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kornwestheim – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Kornwestheim.
  3. Klaus Graf: Zur Geschichte der Martinskirche in Kornwestheim. (PDF; 3 MB) In: Scholkmann, Barbara und Sören Frommer: St. Martin in Kornwestheim : Archäologie und Geschichte einer Kirche. Stuttgart 2012, pp. 259–262 (Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg ; 33). Abgerufen am 7. Mai 2020.
  4. leo-bw.de
  5. Eduard Theiner (Hrsg.): Remseck am Neckar | Große Kreisstadt. Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 2004.
  6. Chronik von Pattonville 1992 - 2014. (PDF; 10 MB) In: www.pattonville.de. Zweckverband Pattonville, abgerufen am 13. Juli 2023.
  7. https://www.ev-kirche-kornwestheim.de/unsere-gemeinde.html
  8. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums
  9. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: OB-Wahl in Kornwestheim: Nico Lauxmann ist neuer Rathauschef in Kornwestheim. Abgerufen am 9. Juli 2023.
  10. Landesarchiv Baden-Württemberg: Grundbuchzentralarchiv
  11. Kleinkunstbühne Casino schließt. In: Stuttgarter Zeitung. 29. Juli 2019, abgerufen am 5. Oktober 2022.
  12. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 53, ISBN 3-89331-208-0
  13. Steckbrief des flächenhaften Naturdenkmals im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
  14. Die Eichendorff-Plakette erhielten. In: Blätter des Schwäbischen Albvereins Heft 2/2001, S. 26.
  15. Verein für Geschichte und Heimatpflege Kornwestheim e. V.[1], abgerufen am 7. Dezember 2021