Krankenhausseelsorge

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Die Krankenhausseelsorge ist die Seelsorge von Kirchen innerhalb von Krankenhäusern. In Deutschland wird diese Form von hauptamtlichen Seelsorgern, wie Pfarrern, Diakonen, Pastoralreferenten und Gemeindereferenten ausgeübt. Daneben gibt es auch ehrenamtliche Krankenhausseelsorger, die von hauptberuflichen Kollegen dafür qualifiziert und begleitet werden. Krankenhausseelsorge richtet sich an Patienten und Mitarbeiter der Krankenhäuser. In Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stellen sich hier besondere Probleme.[1]

Spezielle Qualifikationen in diesem Arbeitsfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Krankenhausseelsorge ist mit vielen Weiterbildungen verbunden, da das Themengebiet sehr umfangreich ist. Sie erfordert eine dem Spezialgebiet und den Anforderungen entsprechende Ausbildung und kontinuierliche begleitende Supervision. Spezielle pastoralpsychologische Seminare, die sich der Krankenhausseelsorge widmen, sind inzwischen für Absolventen des Diplomstudiengangs katholische Theologie in Deutschland obligatorischer Bestandteil der Ausbildung.

Eine wichtige Form der Fortbildung – nicht nur – für dieses Arbeitsfeld stellt die Klinische Seelsorgeausbildung dar. Daneben gibt es für spezielle Einsatz- und Themenfelder weitere qualifizierende Fortbildungen, so zum Beispiel für die Seelsorge in Kinderkliniken, mit „Menschen in verändertem Bewusstseinszustand“ – etwa auf Intensivstationen, in der Psychiatrie oder in der Geriatrie –, in palliativem Kontext als Spiritual Care oder für die Ethikberatung im klinischen Kontext, beispielsweise in Ethikkommissionen.

Rechtliche Rahmenbedingungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland ist die Krankenhausseelsorge („Anstaltsseelsorge“) in der Verfassung garantiert (Art. 140 GG in Verbindung mit Art. 141 WRV). Es handelt sich um eine gemeinsame Aufgabe von Staat und Religionsgemeinschaften. Eine res mixta wie auch die Militärseelsorge und andere. Die Seelsorger sind in der Regel Beamte auf Zeit.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Böss-Ostendorf: Wie Seelsorge wirken kann – Impulse für die Praxis. Verlag Barbara Budrich, Opladen, Berlin & Toronto 2023, ISBN 978-3-8474-2723-0.
  • Thomas Kammerer (Hrsg.): Traumland Intensivstation. Veränderte Bewusstseinszustände und Koma. Norderstedt, Books on demand, Norderstedt 2006, ISBN 3-8334-4586-6.
  • Michael Klessmann (Hrsg.): Handbuch der Krankenhausseelsorge. 3. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-62403-6; 5., überarbeitete und erweiterte Auflage, hrsg. von Traugott Roser, ebenda 2019, ISBN 978-3-525-61626-0.
  • Jutta Mader: Professionelle Krankenhausseelsorge: Chance und Aufgabe für Kirchen und konfessionelle Träger. Kohlhammer, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-17-033182-2.
  • Monika Renz: Grenzerfahrung Gott: Spirituelle Erfahrungen in Leid und Krankheit. 3. Auflage, Herder, Freiburg im Breisgau 2006, ISBN 3-451-05341-1 (Spirituelle Erfahrungen von 135 Patienten am Kantonsspital St. Gallen, Schweiz. Resultate eines Forschungsprojektes praxisnah und mit ergreifenden Patientenberichten dargestellt).
  • Monika Renz: Zeugnisse Sterbender: Todesnähe als Wandlung und letzte Reifung. 3. Auflage, Junfermann, Paderborn 2005, ISBN 3-87387-622-1 (Mit Ideenkarteikarten für Betreuer und Angehörige sowie den 10 häufigsten Fragen zum Thema).
  • Monika Renz: Hinübergehen, was beim Sterben geschieht. Annäherungen an letzte Wahrheiten unseres Lebens. Kreuz, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-451-61029-5; 6. Auflage der Gesamtauflage: Herder, Freiburg im Breisgau 2015, ISBN 978-3-451-06788-4 (= Herder Spektrum, Band 6788).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christoph Strack: "Eine Herausforderung" - Als Seelsorger an Sterbebetten in Zeiten von Corona dw.com 23. Dezember 2020, abgerufen am 24. Dezember 2020