Kratzenburg

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Wappen Deutschlandkarte
Kratzenburg
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kratzenburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 11′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 50° 11′ N, 7° 33′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Hunsrück-Mittelrhein
Höhe: 395 m ü. NHN
Fläche: 7,07 km2
Einwohner: 394 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56283
Vorwahl: 06747
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 075
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 1
56281 Emmelshausen
Website: www.kratzenburg.de
Ortsbürgermeister: Björn Seis
Lage der Ortsgemeinde Kratzenburg im Rhein-Hunsrück-Kreis
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Karte

Kratzenburg ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kratzenburg gilt als eine der ältesten Gemeinden im Vorderhunsrück. Als Cratzenberh wird es in einer auf das Jahr 975 datierten Urkunde Kaisers Otto II., die möglicherweise als Fälschung aus dem Mittelalter anzusehen ist, erstmals erwähnt. Der Ort tritt im Zusammenhang mit der Pfarrkirche St. Peter zu Boppard auf: „Das Dorf Cratzenberh im Gau Trier, in der Grafschaft des Siccos übergibt in der Urkunde der Pfarrkirche drei Königshufen.“ „Hufe“ bezeichnete bäuerliche Siedlerstellen mit Hof- und Wohngebäuden und dazugehörenden Ackerland. Eine Königshufe umfasste das Vierfache einer normalen Hufe.

Die erste sicher datierbare Urkunde, in der Kratzenburg erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1245. Danach gehörte der Ort zum Gallscheider Gericht. Kratzenburg gelangte mit dem gesamten Gerichtsbezirk im 14. Jahrhundert an Kurtrier.

Mit der Besetzung des Linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch, 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Namenspate könnte ein hölzerner, römischer Wachturm, auch „Katz“ genannt, gewesen sein. Dieser Turm soll sich einst auf dem Flurstück „Auf der Katz“ befunden haben. Crates kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „aus Holz geflochten“. Im Verlaufe der beiden germanischen Lautverschiebungen hat es sich zu „tz“ gewandelt und durch die Einflechtung von „en“ wurde die Verbindung der eingedeutschten Endung „berg“ (berh) erreicht.

Übrigens weist die Endung „berg“ (berc) eindeutig auf eine Besiedlung hin, genau wie die Namensendungen „hausen“ oder „bach“.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Kratzenburg besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Björn Seis wurde am 10. Oktober 2023 Ortsbürgermeister von Kratzenburg.[4] Bei der Direktwahl am 17. September 2023 war der bisherige Erste Beigeordnete mit einem Stimmenanteil von 83,74 % gewählt worden.[5]

Der Vorgänger von Björn Seis, Christoph Seis, hatte das Amt für achteinhalb Jahre inne. Zuletzt bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 77,10 % für weitere fünf Jahre bestätigt worden.[6] Mit Wirkung zum 1. Mai 2023 legte er das Ehrenamt jedoch vorzeitig nieder, wodurch eine Neuwahl erforderlich wurde.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Kratzenburg
Wappen von Kratzenburg
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben ein roter Balken in Gold, belegt mit einem schwarzen Schwert, unten ein silberner Schrägbalken, belegt mit drei schwarzen Schwalben.“
Wappenbegründung: Das Feld oben nimmt Bezug zum ehemaligen Wappen des Gallscheider Gerichts, das Schwert erinnert an die Gerichtsstätte Henkerstein (Enkerstein) in Kratzenburg. Die untere Schildhälfte enthält das Wappen der Familie Wilhelm von Schwalbach.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kratzenburg liegt ein Teil des Gewerbegebiets Hellerwald II, das vom Zweckverband Hellerwald II betrieben wird. Die Mitglieder dieses Zweckverbands sind die Stadt Boppard, die Gemeinde Kratzenburg und die Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein. Das Unternehmen BOMAG, das Verdichtungstechnik herstellt, erweitert zurzeit seinen Bopparder Standort in das Gewerbegebiet Hellerwald II.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gesangverein Frohsinn Kratzenburg e. V., gegründet 1907
  • Kratzenburger Carnevalsverein (KCV) gegründet 1971
  • Jugendraum „Keller“ gegründet 1966

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kratzenburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Festheft zur 1.000-Jahr-Feier; 1975
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Kratzenburg. Abgerufen am 5. Oktober 2019.
  4. Björn Seis: Team Kratzenburg neu formiert. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen, 47/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 15. Dezember 2023.
  5. Spyridon Vogt: Kratzenburg hat gewählt. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen, 38/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 26. September 2023, abgerufen am 8. Oktober 2023.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Hunsrück-Mittelrhein, Verbandsgemeinde, 13. Ergebniszeile. Abgerufen am 5. Oktober 2019.
  7. Björn Seis: Wahl des Ersten Beigeordneten der Ortsgemeinde Kratzenburg. In: Hunsrück-Mittelrhein Nachrichten Ausgabe Emmelshausen, 19/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 29. Juli 2023.