Kreis Lippe

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 51° 56′ N, 8° 51′ OKoordinaten: 51° 56′ N, 8° 51′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Detmold
Fläche: 1.246,19 km2
Einwohner: 350.588 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 281 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: LIP
Kreisschlüssel: 05 7 66
Kreisgliederung: 16 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Felix-Fechenbach-Straße 5
32756 Detmold
Website: www.kreis-lippe.de
Landrat: Axel Lehmann (SPD)
Lage des Kreises Lippe in Nordrhein-Westfalen
KarteNiederlandeBelgienNiedersachsenRheinland-PfalzHessenEssenWuppertalSolingenRemscheidHagenEnnepe-Ruhr-KreisBochumDortmundHerneGelsenkirchenBottropOberhausenMülheim an der RuhrDuisburgKreis MettmannDüsseldorfRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergMönchengladbachKrefeldKreis ViersenKreis WeselKreis KleveRhein-Erft-KreisKreis DürenRheinisch-Bergischer KreisOberbergischer KreisKreis RecklinghausenKreis BorkenKreis UnnaMärkischer KreisKreis OlpeHammKreis SoestKreis CoesfeldKreis SteinfurtKreis WarendorfLeverkusenKölnStädteregion AachenBonnRhein-Sieg-KreisStädteregion AachenKreis EuskirchenMünsterKreis Siegen-WittgensteinHochsauerlandkreisKreis PaderbornKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeBielefeld
Karte

Der Kreis Lippe ist ein Kreis im Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe) im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Kreisstadt ist Detmold.

Der Kreis steht in der Tradition des ehemaligen Landes Lippe, das 1947 Nordrhein-Westfalen beitrat und seither (neben nördlichem Rheinland und Westfalen) dessen dritten Landesteil bildet. Symbolisiert wird diese Stellung durch die Lippische Rose im Wappen Nordrhein-Westfalens. Der Name des Kreises leitet sich von dem bis 1918 regierenden Herrscherhaus her, dessen Stammsitz sich am Fluss Lippe befand, welcher das Kreisgebiet jedoch nicht berührt.[2]

Nachbarkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Lippe grenzt im Uhrzeigersinn im Nordosten beginnend an die Landkreise Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden (alle in Niedersachsen), an die Kreise Höxter, Paderborn und Gütersloh, an die kreisfreie Stadt Bielefeld sowie an die Kreise Herford und Minden-Lübbecke (alle in Nordrhein-Westfalen). Somit hat es zu allen Landkreisen in Ostwestfalen eine gemeinsame Grenze.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NiedersachsenBielefeldKreis GüterslohKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeKreis PaderbornKreis HöxterAugustdorfBad SalzuflenBarntrupBlombergDetmoldDörentrupExtertalHorn-Bad MeinbergKalletalLage (Lippe)LemgoLeopoldshöheLügdeOerlinghausenSchieder-SchwalenbergSchlangen (Gemeinde)

Der Kreis Lippe setzt sich aus folgenden zehn Städten und sechs Gemeinden zusammen (in Klammern die Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2022):[3]

Name Einwohner Fläche Einw./km² Status AGS
Augustdorf 010.365 0042.18 km² 246 kreisangehörige Gemeinde 05 766 004
Bad Salzuflen 054.808 0100.05 km² 548 mittlere kreisangehörige Stadt 05 766 008
Barntrup 00.8611 0059.46 km² 145 kreisangehörige Stadt 05 766 012
Blomberg 015.407 0099.10 km² 155 kreisangehörige Stadt 05 766 016
Detmold 075.089 0129.39 km² 580 große kreisangehörige Stadt 05 766 020
Dörentrup 00.7660 0049.79 km² 154 kreisangehörige Gemeinde 05 766 024
Extertal 011.004 0092.49 km² 119 kreisangehörige Gemeinde 05 766 028
Horn-Bad Meinberg 017.290 0090.15 km² 192 kreisangehörige Stadt 05 766 032
Kalletal 013.401 0112.42 km² 119 kreisangehörige Gemeinde 05 766 036
Lage 035.423 0076.04 km² 466 mittlere kreisangehörige Stadt 05 766 040
Lemgo 040.594 0100.85 km² 403 mittlere kreisangehörige Stadt 05 766 044
Leopoldshöhe 016.614 0036.93 km² 450 kreisangehörige Gemeinde 05 766 048
Lügde 00.9364 0088.64 km² 106 kreisangehörige Stadt 05 766 052
Oerlinghausen 017.238 0032.69 km² 527 kreisangehörige Stadt 05 766 056
Schieder-Schwalenberg 00.8363 0060.04 km² 139 kreisangehörige Stadt 05 766 060
Schlangen 00.9357 0075.97 km² 123 kreisangehörige Gemeinde 05 766 064
  350.588 1246.19 km² 281 Kreis Lippe 05 766

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2022[4])


Diese 16 Kommunen werden im Zentrum des Wappens durch die 16 gelben Punkte dargestellt. Bad Salzuflen, Lage und Lemgo sind mittlere kreisangehörige Städte, Detmold ist eine große kreisangehörige Stadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe hierzu auch: Lippe (Land) und Haus Lippe.

Der Kreis steht in der Tradition des früheren Territoriums im Heiligen Römischen Reich und des späteren deutschen Bundesstaates Lippe. Die im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnten Herren zur Lippe bauten hier ihr Herrschaftsgebiet auf, wurden 1529 zu Reichsgrafen und 1789 zu Reichsfürsten erhoben. 1815 trat Lippe dem Deutschen Bund bei und war von 1871 bis 1945 Gliedstaat des Deutschen Reiches, seit 1918 als Freistaat. Seit 1932 bestanden als Verwaltungseinheiten die Kreise Detmold und Lemgo, denen 1934 auch die zuvor kreisfreien Städte Detmold und Lemgo zugeordnet wurden.

Am 21. Januar 1947 wurde der Freistaat Lippe durch die Militärverordnung Nr. 77 der britischen Besatzungsmacht mit dem Land Nordrhein-Westfalen vereinigt. Am 1. April 1947 wurde aus dem westfälischen Regierungsbezirk Minden und Lippe der neue Regierungsbezirk Minden-Lippe mit Sitz in Detmold gebildet (ab 2. Juni 1947 Regierungsbezirk Detmold). 1949 traten die vom nordrhein-westfälischen Landtag am 5. November 1948 verabschiedeten Gesetze – aufbauend auf den sogenannten Lippischen Punktationen – zur Regelung der Vereinigung des Landes Lippe mit dem Land Nordrhein-Westfalen in Kraft, woraufhin der Landesverband Lippe gebildet wurde. Die Gemeinden Lipperode und Cappel wurden dem Kreis Lippstadt zugeordnet.

1969 und 1970 erfolgte eine Neugliederung der Gemeinden in den Kreisen Lemgo (am 1. Januar 1969 durch das Lemgo-Gesetz) und Detmold (am 1. Januar 1970 durch das Detmold-Gesetz). Aus ehemals 168 selbständigen lippischen Städten und Gemeinden wurden 16 Städte und Gemeinden gebildet. Die Stadt Lügde und die Gemeinden Harzberg und Kempen-Feldrom fielen dem Kreis Detmold, die lippische Exklave Grevenhagen dem Kreis Höxter zu. Im Bielefeld-Gesetz wurden die bisherigen Kreise Lemgo und Detmold mit Wirkung von 1. Januar 1973 zum Kreis Lippe mit Sitz in Detmold zusammengelegt.

Dieser Kreis stimmt in seiner territorialen Ausdehnung weitgehend mit der ehemaligen Herrschaft/Grafschaft/Fürstentum und Land Lippe überein und kann daher auf eine annähernd 900-jährige kontinuierliche Geschichte zurückblicken und kurz als „Lippe“, beziehungsweise als das „Lipperland“ aufgefasst werden.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von 1975 bis 2016
Bevölkerungspyramide für den Kreis Lippe (Datenquelle: Zensus 2011[5])
Jahr Einwohner[6]
1975 323.270
1980 328.064
1985 323.160
1990 340.202
1995 360.471
Jahr Einwohner[6]
2000 365.006
2005 360.858
2010 351.158
2015 350.750
2020 346.970

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß dem Zensus 2011 waren 51,0 % der Einwohner evangelisch, 12,5 % römisch-katholisch und 36,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[7] Die Zahl der Protestanten ist seitdem gesunken. Laut der Lippischen Landeskirche gehörten 140.276 Menschen (40,0 % der Gesamtbevölkerung) zum Stichtag 31. Dezember 2022 der Lippischen Landeskirche an. Ein Jahr zuvor zählte die Landeskirche 144.544 Mitglieder (42,1 %). 2020 waren es zum Stichtag 148.749 (43,2 %).[8] Immer mehr Lipper kehren der Kirche den Rücken. Bereits nach dem ersten Halbjahr 2022 verzeichnen die Amtsgerichte rund 1.500 Kirchenaustritte (zirka 0,5 % der Gesamtbevölkerung).[9][10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberkreisdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1. Januar 1973 bis 30. Juni 1973: Hellmuth Krüger (beauftragter Oberkreisdirektor)
  • 1. Juli 1973 bis 14. Juli 1985: Hilmar Lotz
  • 15. Juli 1985 bis 14. Juli 1993: Udo-Paul Haase
  • 15. Juli 1993 bis 30. September 1999: Helmut Kauther

Zum 1. Oktober 1999 erfolgte im Rahmen der Kommunalverfassungsreform eine Zusammenfassung des hauptamtlichen Oberkreisdirektors mit dem ehrenamtlichen Landrat zum hauptamtlichen Landrat, daher gibt es seit dem 1. Oktober 1999 keinen Oberkreisdirektor mehr.

Stadtratswahl 2020

Landräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreistag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreistagswahl Kreis Lippe 2020
Wahlbeteiligung: 54,8 %
 %
30
20
10
0
29,7 %
29,4 %
19,7 %
6,9 %
5,8 %
3,2 %
2,6 %
2,6 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−8,5 %p
−4,8 %p
+9,0 %p
+1,8 %p
+2,5 %p
−1,2 %p
−1,5 %p
+2,6 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
g Freie Wählergemeinschaft Lippe (Freie Wähler)
Sitzverteilung im Kreistag Lippe seit 2020
        
Insgesamt 60 Sitze

Durch die Wahl 2014 haben die FREIEN WÄHLER ihren Fraktionsstatus verloren. Nach gescheiterten Verhandlungen mit der AfD über die Bildung einer gemeinsamen Fraktion und ihrem Ausschluss aus der Wählergruppe haben die beiden Mandatsträger sich der CDU-Fraktion angeschlossen.[11] CDU (+ FREIE WÄHLER), GRÜNE und FDP bildeten eine Koalition.[12]

2020 zog mit der Kommunalwahl Aufbruch C als neue Partei und in den Kreistag ein.[13] SPD und GRÜNE haben für die Wahlperiode 2020–2025 eine Koalition gebildet.[14]

Wappen, Flagge und Banner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Banner Kreis Lippe

Das Wappen des Kreises zeigt in Silber (weiß) eine rote fünfblättrige Rose mit goldenen (gelben) Butzen und goldenen (gelben) Kelchblättern (siehe Lippische Rose).

Der 1973 im Zuge der kommunalen Gebietsreform gebildete Kreis Lippe führt mit Genehmigung vom 17. Juli 1973 die lippische Rose in seinem Wappen. Historisch gesehen ist die Rose seit Jahrhunderten Wappensymbol für die Herrschaft, die Grafschaft, das Fürstentum und den Freistaat Lippe. Seit der Zusammenlegung der beiden Kreise Detmold und Lemgo stimmt das Gebiet des Kreises Lippe im Wesentlichen mit dem des ehemaligen Landes Lippe überein. Es lag daher nahe, mit Rücksicht auf die gemeinsame Geschichte von ungewöhnlicher Kontinuität über nahezu acht Jahrhunderte die lippische Rose als neues Kreiswappen vorzusehen. Die 16 goldenen Staubgefäße symbolisieren die Städte und Gemeinden des neuen Kreises Lippe.[15]

Der Kreis führt eine Flagge mit den Farben Gelb und Rot, längsgestreift, mit dem zur Stange verschobenen Kreiswappen sowie ein Banner mit den Farben Gelb und Rot, längsgestreift mit dem Kreiswappen in der oberen Hälfte. (§ 2 der Hauptsatzung des Kreises[16])

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Lippe Platz 236 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[17]

Hochschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochschulstädte in Lippe sind Detmold und Lemgo. In Detmold ist der Sitz der Hochschule für Musik. In Lemgo befindet sich der Hauptsitz der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe; sie hat in Lippe einen weiteren Standort in Detmold und außerhalb von Lippe in Höxter.

In Horn-Bad Meinberg befindet sich das Europäische Zentrum für universitäre Studien der Senioren Ostwestfalen-Lippe.

Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Gebäude des Centrum Industrial IT (CIIT) auf dem Campus Lemgo der Hochschule OWL findet sich die Dependance der Fraunhofer-Gesellschaft

Als außeruniversitäre Forschungseinrichtungen finden sich in Detmold das Max Rubner-Institut mit dem Institut für Sicherheit und Qualität von Getreide und in Lemgo die Fraunhofer-Gesellschaft mit dem Fraunhofer IOSB-INA.

Das Gebäude, in dem sich das Fraunhofer-Institut befindet, steht auf dem Innovation Campus Lemgo und wurde im Rahmen einer public-private partnership von Privatinvestoren errichtet. Die dort angesiedelte Forschung hat den Schwerpunkt der IT-basierten Automation.

Förderung der Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Kultur hat der Kreis Lippe 2001 die Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe gegründet. Auf diesem Gebieten ist ebenfalls der Landesverband Lippe fördernd tätig.

Innovation Campus Lemgo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2016 wurde mit dem Innovation Campus Lemgo ein neues Großprojekt gestartet.[18]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flugplätze und Flughäfen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugplatz Oerlinghausen ist ein großer Segelflugplatz, auf dem auch kleine Motorflugzeuge starten und landen. Ein weiterer Flugplatz ist der Flugplatz Detmold. Nahe Blomberg befindet sich der Flugplatz Blomberg-Borkhausen.

Die nächstgelegenen Flughäfen außerhalb des Kreisgebiets sind die Flughäfen Paderborn/Lippstadt, Dortmund, Münster/Osnabrück und Hannover.

Eisenbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Lippe wird von den beiden Bahnstrecken Lager Bahn, Herford–Paderborn und der S-Bahn Hannover erschlossen. Die Bedienung im Personennahverkehr erfolgt durch die Zugläufe

  • RB 72 „Ostwestfalenbahn“ Paderborn–Detmold–Lage-Bad Salzuflen–Herford (täglich im Stundentakt)
  • RE 82 „Der Leineweber“ (Altenbeken–) Detmold–Bielefeld (im Stundentakt, sonntags alle zwei Stunden),
  • RB 73 „Der Lipperländer“ Lemgo–Lage-Oerlinghausen–Bielefeld (im Stundentakt),
  • Linie 5 der S-Bahn Hannover (Hannover-Flughafen – Hannover – Hameln – Schieder – Steinheim (Westf.) – Altenbeken – Paderborn).

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der Eurobahn und auf der S-Bahnlinie 5 von der Transdev Hannover.

Kreishaus in Detmold

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Lippe wird im Nordwesten von der Bundesautobahn 2 DortmundHannover zwischen Bielefeld und Herford berührt. Die Bundesautobahn 33 im Sennegebiet von Bielefeld nach Paderborn führt westlich am Kreisgebiet vorbei.

Innerhalb des Kreises Lippe verlaufen die B 1, B 66, B 238, B 239 und die B 252. Als weitere wichtige Straßen gelten noch die Ostwestfalenstraße und die Extertalstraße.

Der Kreistag hat 2006 beschlossen, ein Projekt zum Public Private Partnership auszuschreiben. Es wird beabsichtigt, den Straßenbau, den Straßenbetrieb und die Straßenunterhaltung des Kreises zu privatisieren. Innerhalb der Bevölkerung ist dieses Vorhaben umstritten, es hat sich hierzu eine Initiativgruppe zum Bürgerbegehren gebildet. In seiner Sitzung am 6. November 2006 hat der Kreistag das Bürgerbegehren als unzulässig zurückgewiesen.

Fahrrad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kreisgebiet wird von mehreren Radfernwegen und lokalen Radwegen durchkreuzt, unter anderem von der Wellness-Route und den „BahnRadRouten“ Hellweg–Weser und Weser–Lippe, sowie dem Europaradweg R1 von Boulogne-sur-Mer am Atlantik bis St. Petersburg in Russland. Der Kreis ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen, ebenso wie die kreisangehörige Stadt Lemgo.

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die landwirtschaftliche Nutzung fällt in den einzelnen Regionen Lippes ganz unterschiedlich aus: Während in Augustdorf nur 2,8 % der Katasterfläche landwirtschaftlich genutzt werden, sind es in Leopoldshöhe 81 %. Dieser Unterschied ist vor allem auf den Teutoburger Wald zurückzuführen, denn alle Regionen, die direkt an der Bergkette liegen, haben nur eine geringe landwirtschaftlich genutzte Fläche (Augustdorf: 2,8 %, Oerlinghausen 12,2 %, Schlangen 13,8 %). In Augustdorf und Schlangen tritt als weitere Einschränkung hinzu, dass ein erheblicher Teil des jeweiligen Gemeindegebiets vom Truppenübungsplatz Senne eingenommen wird.

Gesundheitswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgestellte Krankenhausbetten im Kreis Lippe
Krankenhaus Sitz Betten
Klinikum Lippe (ehemals Krankenhaus Lippe-Detmold)
gehört zum Kreis Lippe und besitzt Betriebsstätten in Lemgo und Bad Salzuflen
Detmold 1362
Median Klinik NRZ Bad Salzuflen (Neurologisches Zentrum; Flachsheide) Bad Salzuflen 0030
Ameos Lippische Nervenklinik Dr. Spernau (LNK) (psychiatrisch-psychotherapeutisches Akutkrankenhaus) Bad Salzuflen 0101
GPZ Lippe (Gemeindepsychiatrisches Zentrum, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) mit einer Tagesklinik in Lage
gehört zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Münster) und zur Gesundheitsholding Lippe des Kreises Lippe
Detmold,
Lage (Lippe)
0064
(nur Tagesklinik)
Gesamt 1557

Daneben unterhält das Klinikum Lippe im Gesundheitszentrum in Bad Salzuflen-Schötmar eine Betriebsstelle für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit 48 Betten.

Außerhalb des Krankenhausplanung gibt es noch zahlreiche Rehabilitationskliniken:

Bad Salzuflen
Extertal-Laßbruch
  • Oberbergklinik Weserbergland, Klinik für Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik
Horn-Bad Meinberg
  • MediClin Rose Klinik
  • Dr. Becker Brunnen-Klinik, private Rehaklinik für Psychotherapie, Psychiatrie und Psychosomatik

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radio Lippe ist das private Lokalradio für den Kreis. Neben selbst produzierten Sendungen übernimmt es das Rahmenprogramm von Radio NRW.

Der WDR unterhält in Detmold ein Büro, das zum WDR-Studio Bielefeld gehört und Radio- und Fernsehbeiträge für den gesamten WDR und die ARD produziert.[19]

Die Lippische Landes-Zeitung ist die einzige werktäglich kreisweit erscheinende Lokalzeitung. Die Stadt Lügde und ihre Ortsteile zählt auch zum Verbreitungsgebiet der Tageszeitung Pyrmonter Nachrichten, einer Lokalausgabe der Deister- und Weserzeitung, Hameln. Und in der Gemeinde Schlangen erscheint neben der LZ auch das Westfälische Volksblatt, eine Lokalausgabe des Westfalen-Blattes.

Im Rahmen des Landesmediengesetzes haben Interessierte die Möglichkeit, eigene Radioproduktionen im Bürgerfunk von Radio Lippe auszustrahlen. Für diese Produktionen stehen ehrenamtlich organisierte Radiowerkstätten frei zugänglich zur Verfügung (in Detmold und in Hörste).

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Bildung des neuen Kreises wurde diesem am 1. Januar 1973 das Unterscheidungszeichen DT des ehemaligen Kreises Detmold zugeteilt. Am 1. November 1990 wurde dem Kreis das neue Unterscheidungszeichen LIP zugewiesen. Dieses wird durchgängig bis heute ausgegeben. Beide früheren Unterscheidungskennzeichen LE (Altkreis Lemgo) und DT (Altkreis Detmold) wurden bisher nicht wieder eingeführt. Es ist tradiert, dass sich mit der Einführung des LIP-Kennzeichens 1990 lange Schlangen vor der Zulassungsstelle gebildet hatten, da der Kreis Lippe mit dem Kennzeichen LIP als Nachfolger des identitätsstiftenden ehemaligen Landes Lippe angesehen wurde – nahezu jeder Lipper wollte ein Lipper Kennzeichen.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kreis Lippe – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Lippe – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Vor 70 Jahren: Lippe entscheidet sich erst 1947 für NRW. In: Wir in NRW. Das Landesportal. 20. Januar 2017, abgerufen am 27. September 2019.
  3. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  4. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  5. Datenbank Zensus 2011, Kreis Lippe, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  6. a b Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
  7. Kreis Lippe Religion (Memento vom 5. Juni 2013 im Internet Archive), Zensus 2011
  8. Zahlen zur Lippischen Landeskirche Stichtag 31. Dezember 2022, abgerufen am 2. Juli 2023
  9. Kreis Lippe: Amtsgerichte verzeichnen mehr Kirchen-Austritte. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  10. 4000 Austritte aus der Lippischen Landeskirche, abgerufen am 11. März 2022
  11. Lippische Landes-Zeitung: Freie Wähler werfen Hans Brinkmann raus. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  12. spdlippe.de (Memento vom 4. Dezember 2014 im Internet Archive)
  13. Kreistag - Kreis Lippe. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  14. Rot-Grüne Koalition in Lippe steht. In: westfalen-blatt.de. 2. Dezember 2020, abgerufen am 2. März 2024.
  15. Erich Kittel: Kreis Lippe auf der Suche nach seinem neuen Wappen. In: Lippische Landeszeitung, 207. Jahrgang, Nr. 4, 5. Januar 1973.
  16. Hauptsatzung des Kreises Lippe (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 145 kB)
  17. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  18. Website Innovation Campus Lemgo
  19. Website WDR-Büro Detmold
  20. Nadine Chmura, Regina Haunhorst: Biografie Gerhard Schröder. In: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. 7. März 2016, abgerufen am 27. September 2019.
  21. Ansprache des Landrates des Kreises Lippe
  22. WDR: Fotos: Lippe in NRW: Seit 70 Jahren ist die Rose ein Teil von uns. 21. Januar 2017, abgerufen am 1. Oktober 2022.