Kreis Nauen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten[1]
Bezirk der DDR Potsdam
Kreisstadt Nauen
Fläche 894 km² (1989)
Einwohner 76.473 (1989)
Bevölkerungsdichte 86 Einwohner/km² (1989)
Kfz-Kennzeichen D und P (1953–1990)
DK und DL (1974–1990)
NAU (1991–1993)
Der Kreis Nauen im Bezirk Potsdam

Der Kreis Nauen war eine Verwaltungseinheit im Bezirk Potsdam der DDR. Von 1990 bis 1993 bestand er als Landkreis Nauen im Land Brandenburg fort. Sein Gebiet liegt heute hauptsächlich im Landkreis Havelland in Brandenburg, teilweise auch im Land Berlin (West-Staaken). Sein Verwaltungssitz war die Stadt Nauen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Nauen erstreckte sich westlich von Berlin. Zu ihm gehörten die Nauener Platte und das Havelländische Luch.

Nachbarkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Nauen grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Neuruppin und Oranienburg, an West-Berlin und an die Kreise Potsdam-Land, Brandenburg-Land, Stadtkreis Brandenburg/Havel, Rathenow und Kyritz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis entstand am 25. Juli 1952 aus Teilen der Landkreise Osthavelland und Westhavelland.[2] Am 1. Januar 1956 wechselte die Gemeinde Wutzetz aus dem Kreis Kyritz in den Kreis Nauen und seit dem 1. Januar 1971 bildete das bis dahin zu Falkensee gehörende West-Staaken die Gemeinde Staaken im Kreis Nauen.

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Nauen umbenannt.[3] Bei der brandenburgischen Kreisreform wurde er am 6. Dezember 1993 mit dem Landkreis Rathenow zum neuen Landkreis Havelland zusammengelegt.[2] Die Verwaltung des neu gebildeten Landkreises nahm ihren Sitz in der Stadt Rathenow.

Landrat

  • 1990–1993: Burkhard Schröder (SPD)

Kreisangehörige Gemeinden und Städte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgeführt sind alle Gemeinden, die dem Kreis Nauen angehörten.[4]

Berge
Bergerdamm
Börnicke
Brädikow
Bredow
Brieselang
Buchow-Karpzow
Dallgow
Dyrotz1
Elstal
Etzin
Falkenrehde
Falkensee (Stadt)
Friesack (Stadt)
Groß Behnitz
Grünefeld
Haage
Hertefeld
Hoppenrade
Ketzin (Stadt)
Kienberg
Klein Behnitz
Knoblauch
Lietzow
Markee
Nauen (Stadt)
Niebede
Paaren im Glien
Paretz
Paulinenaue
Pausin
Perwenitz
Pessin
Priort
Retzow
Ribbeck
Schönwalde
Schwanebeck
Selbelang
Senzke
Staaken (ab 1971)
Tietzow
Tremmen
Vietznitz
Wachow
Wagenitz
Wansdorf
Warsow
Wernitz
Wustermark
Wutzetz
Zachow
Zeestow
Zootzen

Eingemeindungen vor 1990

Dyrotz, am 1. Januar 1958 zu Wustermark
Hertefeld, am 1. Januar 1967 zu Bergerdamm
Knoblauch, am 5. April 1969 zu Ketzin
Paretz, am 1. Januar 1960 zu Ketzin
Niebede, am 1. Juli 1962 zu Wachow
Schwanebeck, am 19. Mai 1974 zu Nauen

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren DK und DL begannen, zugewiesen.[5] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war DU 20-01 bis DU 40-00.[6]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen NAU. Es wurde bis Ende 1993 ausgegeben. Seit dem 4. Januar 2016 ist es im Landkreis Havelland erhältlich.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Februar 2010.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  4. Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande Brandenburg vom 25. Juli 1952 (Kreiseinteilung), Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes Brandenburg 1952, S. 15
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 542.