Kronberger Bahn

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Frankfurt-Rödelheim–Kronberg (Taunus)
Blick aus der Luft auf die Kronberger Bahn in Bildmitte
Blick aus der Luft auf die Kronberger Bahn in Bildmitte
Streckennummer:3615
Kursbuchstrecke (DB):645.4
Streckenlänge:9,663 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:Rödelheim–Niederhöchstadt
von Frankfurt Hbf
von Frankfurt-Höchst
-0,144 Frankfurt-Rödelheim
nach Friedrichsdorf
2,531 Eschborn Süd (Regionaltangente West, geplant)
4,171 Eschborn
6,120 Niederhöchstadt
nach Bad Soden
8,220 Kronberg Süd
9,519 Kronberg (Taunus)

Die Kronberger Bahn ist eine 1874 eröffnete Eisenbahnstrecke im Westen von Frankfurt am Main und heute ein Teil der S-Bahn Rhein-Main.

Sie zweigt im Bahnhof Frankfurt-Rödelheim von der Bahnstrecke Frankfurt–Friedrichsdorf ab und führt in den Vortaunus hinein bis nach Kronberg. In Niederhöchstadt auf dem Stadtgebiet von Eschborn zweigt seit 1970/72 außerdem die Limesbahn von der Kronberger Bahn ab.

Die Strecke zählt inklusive Rödelheim sechs Stationen und wird seit 1978 von der Linie S4 befahren, die von Rödelheim weiter über die Bahnstrecke Frankfurt–Friedrichsdorf zum Hauptbahnhof verkehrt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Cronberger Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete am 1. November 1874 den Personenverkehr auf der 9,5 Kilometer langen Strecke ab dem Bahnhof Frankfurt-Rödelheim; der stets unbedeutend gebliebene Güterverkehr folgte am 1. März 1875. Die Preußische Konzession datiert vom 26. Juni 1872. Aufgabe der Bahn war es, den damals schon starken Ausflugsverkehr von Frankfurt in den Vordertaunus zu bedienen. Da hier auch schon zahlreiche wohlhabende Frankfurter Bürger ihren (Zweit-)Wohnsitz begründet hatten, begann damals der bis heute stetig wachsende Pendlerverkehr. So führte man bald auch durchgehende Züge von Frankfurt nach Kronberg.

Am 1. August 1914 ging das Eigentum an der Gesellschaft auf den Preußischen Staat über, die Strecke wurde Teil der Preußischen Staatseisenbahnen und der Eisenbahndirektion Frankfurt.[1]

Die besondere Bedeutung der Strecke zeigt sich in der Tatsache, dass die Deutsche Bundesbahn lange vor der Eröffnung der S-Bahn Rhein-Main hier – ebenso wie nach Bad Homburg – ab Sommerfahrplan 1954 einen stündlichen/halbstündlichen Taktverkehr mit Nahschnellverkehrszügen einrichtete. Seit dem 27. September 1970 fahren die Züge elektrisch. Seit dem 28. Mai 1978 ist die Strecke Teil der Linie S4 der S-Bahn Rhein-Main mit durchgehendem Verkehr zunächst bis zur Frankfurter Hauptwache.

Streckenausbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S 3 nach Bad Soden auf der Kronberger Bahn entlang des Rödelheimer Gewerbegebiets

Die Strecke erhielt am 22. Dezember 1970 einen Abzweig, die Limesbahn, von Niederhöchstadt nach Schwalbach am Taunus, der am 6. November 1972 bis Bad Soden am Taunus verlängert wurde und heute von der S3 Darmstadt–Bad Soden befahren wird.

Die Strecke war anfangs zur Gänze eingleisig; im Zuge der Integration in das S-Bahn-Netz wurde der Abschnitt Rödelheim–Niederhöchstadt sukzessive zweigleisig ausgebaut, lediglich das Teilstück Niederhöchstadt–Kronberg ist, als eine von wenigen S-Bahn-Strecken im Rhein-Main-Gebiet, nach wie vor eingleisig.

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Triebzug der DB-Baureihe 423 als S-Bahn der Linie S 4 von Kronberg nach Langen im Haltepunkt Eschborn Süd; darüber das Gebäude The Cube der Deutschen Börse

Der Haltepunkt Eschborn Süd zur Erschließung des Eschborner Banken- und Bürogebietes wurde im Zuge der S-Bahn-Eröffnung 1978 in Betrieb genommen und von 2007 bis 2008 barrierefrei umgebaut.

Zudem gab es zwischen Niederhöchstadt und Kronberg die Werkshaltestelle Werk Braun, die nur während der Hauptverkehrszeit angefahren wurde und ausschließlich für Mitarbeiter der Braun GmbH nutzbar war. Diese wurde Ende der 1990er Jahre ausgebaut und 1999 unter dem Namen Kronberg Süd für die Öffentlichkeit freigegeben und fortan von allen Zügen bedient.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cronberger Eisenbahn-Gesellschaft: Denkschrift aus Anlaß des vierzigjährigen Bestehens und der Verstaatlichung. 1874-1914. Kronberg 1914. ND: Stadt Kronberg: 100 Jahre Kronberger Eisenbahn. Kronberg 1974.
  • Stadt Kronberg: 100 Jahre Kronberger Eisenbahn. Kronberg 1974.
  • Kurt Eckert: Klein- und Nebenbahnen im Taunus. Rösler und Zimmer, Augsburg 1978, ISBN 3-87987-147-7, S. 37–47.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 17. Oktober 1914, Nr. 56. Bekanntmachung Nr. 582, S. 349.