Kruchten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Kruchten
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Kruchten hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 54′ N, 6° 19′ OKoordinaten: 49° 54′ N, 6° 19′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Südeifel
Höhe: 323 m ü. NHN
Fläche: 5,38 km2
Einwohner: 398 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54675
Vorwahlen: 06566, 06526
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 069
Adresse der Verbandsverwaltung: Pestalozzistraße 7
54673 Neuerburg
Website: suedeifelinfo.de
Ortsbürgermeisterin: Franziska Hermes
Lage der Ortsgemeinde Kruchten im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
St. Maximin (Kruchten), Westseite

Kruchten ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Naturpark Südeifel. Zu Kruchten gehören auch die Weiler Neuafrika und Schwarzenbruch.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Funde von Steinbeilen und anderen Gegenständen aus der Steinzeit ist belegt, dass Kruchten schon in der Frühgeschichte besiedelt war. Auch die Römer haben Spuren hinterlassen was Münzfunde und Mauerreste bezeugen. Zudem wurden wiederholt Brandgräber südlich des Ortes entdeckt, die teilweise aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. stammen.[3] Ab etwa 400 n. Chr. wurden die Römer von den Franken verdrängt, was durch Grabstellen belegt ist.

Die Franken teilten das Gebiet in Gaue ein. Um 850 wird der Sitz des Gaugrafen von Trier nach Bitburg verlegt. Der Gau hieß fortan Bed-Gowe (Beda-Gau). Der heute noch im Volksmund gebräuchliche Ausdruck „Bekow“ bezieht sich auf den alten Gau, entspricht aber nicht mehr dem gleichen Gebiet. Aus dieser Zeit datieren erste Urkunden über Kruchten und zwar als „Cruten“ aus den Jahren 751 und 763. Ob diese Urkunden allerdings Kruchten (Eifel) oder Cruchten (Luxemburg) meinen ist nicht mit endgültiger Sicherheit feststellbar. Erste sich definitiv auf Kruchten (Cruten uff dem Ebent) beziehende Urkunde stammt aus dem Jahre 907, in der Graf Reginar Langhals das „Gut Cruten“ zurückgab an die Reichsabtei Echternach, der es vor 849 unrechtmäßig entzogen worden war.

In den folgenden Jahrhunderten wird Kruchten immer wieder unter unterschiedlichen Namen urkundlich erwähnt: 1161 Crufta – 1346 Cruchten – 1547 Crochten – 1570 Cruichten – 1623 Cruchten – 1933 Kruchten

Der südwestliche Eifelraum und damit auch Kruchten hat seine territoriale Zugehörigkeit zwar mehrfach gewechselt, blieb aber über Jahrhunderte luxemburgisch. Im Jahre 1443 kam das ganze Gebiet an das Haus Burgund, von 1482 bis zur französischen Besetzung im Jahr 1684 im Rahmen des Reunionskrieges zum Hause Habsburg. Von 1698 bis 1715 war es Teil der spanischen Niederlande, von 1715 bis 1795 zählte es im Herzogtum Luxemburg zur Grafschaft Vianden und damit zu den österreichischen Niederlanden. Von 1795 bis 1814 war es wieder Teil Frankreichs (Departement der Wälder), danach vorübergehend Teil des Generalgouvernements Niederrhein und schließlich wurde es im Jahre 1815 Teil des Königreichs Preußen und von diesem 1822 der Rheinprovinz zugeordnet, bei der es bis 1945 blieb. 1946 kam es dann zum damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kruchten, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

Jahr Einwohner
1815 215
1835 387
1871 385
1905 422
1939 519
1950 448
1961 414
Jahr Einwohner
1970 433
1987 431
1997 407
2005 398
2011 383
2017 382

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Kruchten besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franziska Hermes wurde am 25. Juli 2019 Ortsbürgermeisterin von Kruchten. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Hermes entschied.[6]

Der Vorgänger von Franziska Hermes als Ortsbürgermeister war Hermann Jakobi.[6]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Kruchten
Wappen von Kruchten
Blasonierung: „Schräglinks geteilt in Weiß und Rot mit einem Lilienendenkreuz in verwechselten Farben.“[7]
Wappenbegründung: Kruchten war lange eng verbunden sowohl mit der Abtei Echternach wie auch der Trierer Abtei St. Maximin, deren Schutzheiliger auch Patron der Pfarrkirche von Kruchten ist. Die Abtei Echternach führte als Signum ein Lilienkreuz, das mit einer Schwurhand belegt war. Davon ausgehend wurde ein Lilienkreuz als Signum für Kruchten gewählt, das im schräg-links geteilten rot-weißen Schild mit verwechselten Farben steht. Die Farben Rot-Weiß deuten auf die einstige gerichtliche Zugehörigkeit Kruchtens zur Grafschaft Vianden hin, deren Grafen die Farben Rot-Weiß führten. Die Teilung des Schildes symbolisiert zudem die Teilung der Grundherrschaft des Ortes zwischen den beiden genannten Abteien.

Das Wappen wurde entworfen von Karl E. Becker, Malberg.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Soldatenfriedhof in Kruchten-Schwarzenbruch haben 88 Soldaten des Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhe gefunden. Der Friedhof wird betreut durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kruchten

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kruchten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 94 (PDF; 2,6 MB).
  3. Eintrag zu Römisches Brandgräberfeld, Kruchten in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 1. Juni 2022.
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 29. Juli 2019.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. a b Bekanntmachung über die konstituierende Sitzung der Ortsgemeinde Kruchten. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  7. Wappen der OG Kruchten. Abgerufen am 26. März 2022.