Sakralsprache

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Sakralsprachen oder Liturgiesprachen (von griechisch: λειτουργια leitourgia „öffentlicher Dienst“ aus leitos „öffentlich“ von λαος/laos Volk; und εργον/érgon Werk, Dienst) sind im Gottesdienst der verschiedenen Religionen verwendete Sprachen (siehe auch: Liturgie). Diese Sprachen spielen für die jeweilige Glaubensgemeinschaft eine wichtige historische Rolle, behalten mit der mit ihr verbundenen religiösen Tradition eine eigenständige Kontinuität und setzen sich allmählich von der Alltagssprache ab und werden in vielen Fällen nicht mehr außerhalb der religiösen Tradition gesprochen. Eine weit verbreitete Liturgiesprache ist Latein in der römisch-katholischen Kirche.

Liturgiesprachen im Christentum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verhältnis von Latein und Landessprache in der katholischen Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Liturgie der katholischen Kirche – genauer gesagt: der sogenannten Lateinischen Kirche – wird gegenwärtig in Deutschland und wohl weltweit ganz überwiegend volkssprachig vollzogen. Den liturgiepastoralen und -rechtlichen Ausgangspunkt hierfür bilden die Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium des Zweiten Vatikanischen Konzils und alle in dieser Frage daran anknüpfenden Rechtsakte.

Nach wie vor erscheinen aber die liturgischen Bücher der Lateinischen Kirche in einer lateinischen Editio typica, das heißt einem verbindlichen Ausgangstext, an dem, um die weltweite Einheit des Ritus zu wahren, alle volkssprachigen Ausgaben Maß nehmen. Dass und wie dies geschieht und welche ortskirchlichen Akkommodationen möglich sind, unterliegt seinerseits rechtlich geregelten Prozessen (Approbation, Konfirmierung/Rekognoszierung, ggf. Indult).

Somit kann Latein weiterhin als die Liturgiesprache der katholischen Kirche gelten.[1]

Weitere christliche Liturgiesprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den jeweiligen Volkssprachen verwenden gerade ältere christliche Kirchen weiterhin Liturgiesprachen.

Weitere Sakral- und Liturgiesprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altertum

  • Sumerisch: seit 1700 v. Chr. nicht mehr gesprochen, aber weiterhin bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. Kult- und Literatursprache zwischen Euphrat und Tigris
  • Hattisch der von den Hethitern unterworfenen Hattier als Kultsprache im Hethitischen Großreich
  • Altlatein der Priesterschaft der Salier in Rom aus spätestens frührepublikanischer Zeit
  • Etruskisch: um die Zeitenwende vom Lateinischen als Gebrauchssprache abgelöst, aber Fortleben im Kult der Haruspices bis ins 5. Jahrhundert[2]

Judentum

Zoroastrismus

Mandäer

Islam

Hinduismus

Buddhismus

Shinto

Voodoo

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Kirchensprache – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Sakralsprache – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. hierzu z. B. die Instruktion Liturgiam authenticam der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 28. März 2001; Apostolisches Schreiben Motu Proprio Magnum principium von Papst Franziskus vom 3. September 2017.
  2. Uwe Friedrich Schmidt: Praeromanica der Italoromania auf der Grundlage des LEI (A und B). Lang, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-631-58770-6, S. 9.