Kunstlicht

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Tageslicht und Kunstlicht in Nevada

Kunstlicht oder auch künstliches Licht ist Licht, das durch künstliche Lichtquellen erzeugt wird, im Gegensatz zum Tageslicht. Die Geschichte des Kunstlichts reicht zurück bis an den Anfang der menschlichen Zivilisation.[1]

In der Fotografie bezeichnet es zumeist ein Licht mit einer Farbtemperatur von ca. 3400 K. Es kommt aber überall zum Einsatz, insbesondere in der Beleuchtung von Innenräumen.

Geschichte des Kunstlichts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des Kunstlicht geht einher mit der Entwicklung der menschlichen Zivilisation. Ursprung ist sicher die Trennung von Licht und Wärmequelle, die Einteilung des Feuers in verschiedene Funktionsbereiche menschlichen Lebens.

Davon abgeleitet entstanden schon in der Frühzeit frühe Formen von Fackeln. Dafür verwendete man harzhaltiges Kienholz. Ab dem Zeitpunkt, an dem Optimierung der Fackel künstliche Materialien hinzugekommen sind, die das Licht verstärkt haben, kann man von Kunstlicht sprechen. Die Kultivierung der Flamme wurde perfektioniert mit der Öllampe. Sie kann bis ins 18. Jahrhundert hinweg ihren Anspruch als Hauptlichtquelle behaupten.

Die Naturwissenschaften gaben entscheidende Impulse, die die Entwicklung des Kunstlicht bis auf unseren heutigen Stand vorantrieben. Verschiedene Verfahren ermöglichten, Licht immer präziser, effizienter und kontrollierbarer einzusetzen – vor allem mithilfe der Gasbeleuchtung. Die Geschichte des Kunstlichts erlebte eine Revolution, als verschiedene elektrische Lichtquellen im Laufe des 19. Jahrhunderts, angefangen mit Louis Jacques Thénard, entwickelt wurden.

Exemplarische Entwicklungen sind das Bremer Licht (Intensivflammenbogenlampe) von Hugo Bremer und die Siemens Bogenlampe von 1868, die älteste Leuchte von Siemens.

Verschiedene Typen von Glühlampen perfektionierten das elektrische Kunstlicht, darunter Erfindungen von Heinrich Göbel, Joseph Wilson Swan, vor allem von Thomas Alva Edison.

Erst im Jahr 1913 bekam die Glühlampe ernsthafte Konkurrenz, denn in diesem Jahr kamen die Leuchtstofflampen auf den Markt. Hier fließt kein elektrischer Strom durch einen Faden, sondern durch ein Gas, das Quecksilber enthält. Die Leuchtstofflampe hatte den entschiedenen Vorteil, dass sie kalt arbeitet und Strom effizient in Licht umsetzt. Potential brachte auch die Halogenlampe mit sich, doch erst die LED-Technologie und das politisch verordnete Glühbirnenverbot leisteten alternativen Lichttechnologien Vorschub.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. D. Rieck, Ir. L. H. Verbeck: Kunstlicht und Photographie. Eine Abhandlung über künstliche Lichtquellen und ihre Gebrauchsmöglichkeiten in der Technik der Photographie. Philips’ Technische Bibliothek, Eindhoven 1952.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Nowicki: Jeder Mensch hat das Recht auf gutes Licht. Stuttgart 2020, ISBN 978-3-00-064870-0, S. 37.