Kunstmuseum Ahrenshoop

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Das Kunstmuseum Ahrenshoop
Ausstellungsraum

Das Kunstmuseum Ahrenshoop ist ein durch Stiftung[1] und Verein[2] betriebenes Kunstmuseum in Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst an der Ostsee, das am 30. August 2013 eröffnet wurde.

Über das Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist ein Privatmuseum, das aus bürgerschaftlichem Engagement von Stiftung und Freundeskreis hervorgegangen ist. Die Ausstellungen spiegeln die lange Tradition des Ortes Ahrenshoop als Künstlerkolonie wider und zeigen die politische, gesellschaftliche und künstlerische Entwicklung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert auf.

Präsentiert werden u. a. Werke von Elisabeth von Eicken, Paul Müller-Kaempff, Anna Gerresheim, Cesar Klein, Alfred Partikel, Ernst Wilhelm Nay, Karl Hofer, Edmund Kesting und Wolfgang Mattheuer. Das Kunstmuseum Ahrenshoop sieht seine Aufgabe darin, die Künstlerkolonie Ahrenshoop im Kontext der zeitgeschichtlichen Konstellationen, ihrer Errungenschaften und Verwerfungen in seiner deutsch-deutschen Geschichte wiederzuentdecken.

Zusätzlich zu den Ausstellungen organisiert das Kunstmuseum Ahrenshoop zahlreiche Veranstaltungen wie Familiennachmittage, Kunstvermittlungsprogramme, Filmclubs oder die Reihe: „Kino trifft Kunst – Kunst trifft Kino“.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infobox des Kunstmuseums Ahrenshoop

Auf Initiative des Unternehmers und Kunstmäzens Guenter Roese entstand im Jahr 2005 die Idee, in der Künstlerkolonie Ahrenshoop einen Ort der Erinnerungen und des lebendigen Austauschs fest zu etablieren. Am 15. August 2008 wurde die Infobox als Dokumentationszentrum des Projektes in Betrieb genommen. Wenig später fiel die Juryentscheidung auf den Entwurf von Volker Staab, Staab Architekten Berlin. Der Bau des Museums wurde zu 50 % durch Zuschüsse des Landes Mecklenburg-Vorpommern und mit 4 Millionen Euro Fördermitteln des EFRE unterstützt.[3] Fünf Jahre später, am 16. August 2013, fand die erste Bürgerveranstaltung in Anwesenheit der Bundeskanzlerin Angela Merkel statt. Für den Museumsbetrieb ist ausschließlich der gemeinnützige Verein verantwortlich. Das Kunstmuseum Ahrenshoop finanziert sich aus erwirtschafteten Eigenmitteln, ergänzt um Förderbeiträge der Freunde und Stifter.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgehend von der für die Region typischen Bauweise reetgedeckter Häuser, bildet das Kunstmuseum Ahrenshoop eine Gruppierung von fünf Museumskuben: von außen scheinbar Einzelhäuser, weithin sichtbar dank Messing-Tafeln, von innen verschmelzen diese jedoch zu einem Gesamtgebäudekomplex, der zahlreiche Möglichkeiten für verschiedene Ausstellungsdesigns bietet.[4] Die Besonderheit hierbei sind u. a. die Tageslichträume mit Oberlicht, das durch integrierte Prismen eine Lichtverteilung bewirkt und als nahezu schattenfreies Raumlicht wahrgenommen wird. So ist das architektonische Konzept der Versuch einer Transformation dieses ländlichen Bautypus in eine zeitgemäße Museumsarchitektur.

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stiftung verfügt zurzeit über mehr als 500 Gemälde, Grafikkonvolute und Skulpturen von Künstlern, die in Ahrenshoop oder in der nahen Küstenregion gelebt, gearbeitet oder wiederkehrend als Sommergäste gewirkt haben. Die museumseigenen Sammlungsbestände werden durch Leihgaben der Gemeinde Ahrenshoop und zahlreicher privater Stifter ergänzt.

In den Dauer- und Wechselausstellungen werden, neben Arbeiten aus der Gründergeneration der Künstlerkolonie Ahrenshoop, Werke der klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst präsentiert. Positionen einer gegenständlichen Kunst der 1920er bis 1940er Jahre bis hin zu Positionen der Kunst in der DDR und zeitgenössischen Werken verarbeiten die künstlerische Wahrnehmung einer bewegenden deutschen Geschichte und bilden schließlich die Brücke zur Gegenwart. Dieser Sammlungsbestand wird durch Ankäufe und Zustiftungen kontinuierlich erweitert. Die Besonderheit der Ahrenshooper Sammlung liegt in der Vielzahl anspruchsvoller Werke der deutschen Kunstgeschichte des späten 19. und des gesamten 20. Jahrhunderts, die bisher eine zu geringe Aufmerksamkeit fanden und deren Wiederentdeckung und Neubewertung im Zuge einer differenzierten Rückschau geboten erscheint.

Als Forschungszentrum verfügt das Museum über eine Spezialbibliothek und ein wachsendes Archiv zu den Themen der Künstlerkolonie und des Künstlerorts Ahrenshoop, welche auch externen Wissenschaftlern zur Verfügung stehen.

Ausstellungsprogramm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Müller-Kaempff: Abendstimmung am Darß, 1898

Dauerausstellung mit Werken der Künstlerkolonie, u. a.

Wechselausstellungen (vollständige Übersicht bis September 2018)

  • „Blickwechsel Ahrenshoop – gestern und heute“ (30. März – 18. Mai 2014)
  • „Das flüssige Element – Seestücke des 17. und 21. Jahrhunderts aus der SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin“ (25. Mai – 24. August 2014)
  • „Kalte Morgenröte – Kunst im Bann des ersten Weltkrieges“ (31. August – 2. November 2014)
  • „Die Kuh verstecken – Arbeiten auf Papier von Dieter Goltzsche“ (7. September – 2. November 2014)
  • „Signale der Unruhe. Eine deutsche Begegnung.“ Mit Werken von u. a. Anselm Kiefer, Georg Baselitz, Karl Marx und Willi Sitte (9. November 2014 – 15. März 2015)
  • Rainer Fetting – Mauerstücke“ (9. November 2014 – 25. Januar 2015)
  • „‚Aus meinem Augenfenster ...‘ Hommage an Thomas Brasch. Skulpturen, Malerei und Grafik von Alexander Polzin“ (1. Februar – 15. März 2015)
  • „Sieben auf einen Streich – Die Malerei Cesar Kleins um 1909“ (22. März – 5. Juli 2015)
  • „Mit Tübke am Strand – Leipziger Maler in Ahrenshoop“ (12. Juli – 25. Oktober 2015)
  • „Hanns Schimansky – Parcours. Zeichnungen, Faltungen“ (1. November 2015 – 13. März 2016)
  • Hubertus von der Goltz – Gedankenwege. Balanceobjekte und Installationen“ (19. März – 6. Juli 2016)
  • Lyonel Feininger – Rügen, Ribnitz, Usedom. Reisen an die Ostsee von 1892 bis 1913“ (19. März – 17. Juli 2016)
  • „‚Hier Kete!‘ – Selbst und Exotik im Werk von Kate Diehn-Bitt (1900–1978)“ (23. Juli – 23. Oktober 2016)
  • Waldemar Rösler (1882–1916) – Ein Secessionist am Meer“ (29. Oktober 2016 – 19. März 2017)
  • Joachim Böttcher – Malerei und Skulptur“ (29. Oktober 2016 – 19. März 2017)
  • Manfred Krug (1937–2016) – ‚Von nüscht kommt nüscht‘“ (4. Februar – 19. März 2017)
  • „Licht, Luft, Freiheit – 125 Jahre Künstlerkolonie Ahrenshoop“ (25. März – 8. Oktober 2017)
  • „Klassische Moderne in Ahrenshoop“ (25. März – 9. Juli 2017)
  • Egon Tschirch: Das Hohelied Salomos“ (25. März – 9. Juli 2017)
  • Michael Morgner – Existenzfiguren“ (25. März – 23. Juli 2017)
  • Ikemura und Nolde“ (15. Juli – 8. Oktober 2017)
  • Harald Metzkes: Der Ungeheuerte. Bilder vom Meer“ (15. Oktober 2017 – 11. März 2018)
  • „Baumeister für die Kunst“ (14. Oktober 2017 – 18. März 2018)
  • „Luftlinie“ – 28. Landesweite Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK (17. März – 29. April 2018)
  • Dora Koch-Stetter (1881–1968) – Ein Ahrenshooper Weltbild der Moderne“ (24. März – 2. September 2018)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kunstmuseum Ahrenshoop – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kunstmuseum-ahrenshoop.de
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kunstmuseum-ahrenshoop.de
  3. Pressemitteilung der Europäischen Union (Memento des Originals vom 2. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/presseportal.eu-kommission.de, abgerufen am 1. November 2014
  4. Neue Baubronze huldigt dem alten Reetdach in FAZ vom 3. September 2013, Seite 29
  5. Kunstmuseum Ahrenshoop. Ein neues Stück Urlaubsarchitektur auf dem Darß in DABregional, 2013, Seite 27f

Koordinaten: 54° 22′ 30,4″ N, 12° 24′ 57,3″ O