La Rioja (spanische Region)

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La Rioja (spanisch)
La Rioja
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Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Hauptstadt: Logroño
Fläche: 5.045 km²
Einwohner: 319.892 (1. Januar 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 63,4 Einw./km²
Ausdehnung: Nord–Süd: ca. 50 km
West–Ost: ca. 100 km
ISO-3166-2-Code: ES-RI
Website: larioja.org
Politik und Verwaltung
Autonomie seit: 9. Juni 1982
Präsident: Gonzalo Capellán (PP)
Vertretung in den
Cortes Generales:
Kongress: 9 Sitze
Senat: 2 Sitze
Gliederung: 1 Provinz
12 Comarques
3 Gerichtsbezirke
174 Gemeinden
Karte
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La Rioja [la'rjoxa] ist eine Provinz und autonome Gemeinschaft im Norden Spaniens mit der Hauptstadt Logroño. Weitere Städte und Ortschaften dieser für ihren Wein, den Rioja, bekannten Region sind Calahorra, Arnedo, Haro, San Asensio und Nájera. La Rioja umfasst eine Fläche von 5.045,25 km²; die Einwohnerzahl beträgt 319.892 Einwohner (Stand 1. Januar 2022). Die autonome Gemeinschaft besitzt ein eigenes Parlament, das Parlamento de La Rioja.

Wortherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermutlich ist das Wort Rioja eine Zusammensetzung aus „Río-Oja“,[2] bedeutet also „Oja-Fluss“, der durch die Region La Rioja in den Ebro fließt. Andere Meinungen bringen das Wort mit Ableitungen aus der baskischen Sprache in Verbindung.[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rioja grenzt im Westen, Süden und Osten an die autonomen Gemeinschaften Kastilien-León und Aragonien sowie im Norden an das Baskenland und an Navarra; die Nordgrenze der Region Rioja ist in etwa identisch mit dem Verlauf des Ebro.

In das fruchtbare Ebrobecken münden mehrere von Süden, d. h. aus dem maximal 2271 m hohen Iberischen Gebirge kommende Flüsse: Río Tirón, Río Najerilla, Río Iregua, Río Leza, Río Cidacos und Río Alhama.

Das Klima ist für spanische Verhältnisse im westlichen Teil der Region vergleichsweise regenreich mit kontinentalem Einfluss, warm im Sommer und kühl im Winter. Im Osten liegen die Jahresniederschläge bei 300 mm. Die Vegetation ist wüstenähnlich und Landwirtschaft gelingt nur mit der Bewässerung aus dem Ebro.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit des Römischen Reichs war die Rioja im Norden und Westen von Vaskonen und im Süden und Osten von keltischen Stämmen (Beronen und Pelendonen) besiedelt.

Im Westgotenreich gehörte der größte Teil der Rioja zum Herzogtum Kantabrien, einer Grenzmark zur Verteidigung gegen Kantabrer und Vaskonen. Nach dem Fall des Westgotenreiches im 8. Jahrhundert gehörte es zunächst wie die gesamte Halbinsel zum maurisch beherrschten Gebiet, geriet aber noch vor der Jahrtausendwende unter den Einfluss des gegen die islamische Herrschaft rebellierenden christlichen Königreichs Asturien.

Ab dem 10. Jahrhundert rangen Navarra und Kastilien um die Vorherrschaft in der Region. Im Verlauf dieser Konfrontationen trafen Alfons VII. von Kastilien und Sancho VI. von Navarra im Jahr 1176 ein Abkommen, in dem bestimmt wurde, dass Navarra ab 1177 den Westteil der Rioja an Kastilien abtreten musste.

Seit der Schaffung des provinzialen Verwaltungssystems durch die spanischen Bourbonen bis ins 19. Jahrhundert war das Gebiet der Rioja auf die spanischen Provinzen Soria und Burgos aufgeteilt. Im Rahmen der Verwaltungsreform des Rafael del Riego wurde 1833 die Provinz Logroño geschaffen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur wurde der Name der Provinz 1980 offiziell in La Rioja geändert. Seit 1982 ist La Rioja eine autonome Gemeinschaft mit eigenem Autonomiestatut innerhalb des spanischen Gesamtstaates. Die Schaffung der einwohner- und zusammen mit den Balearen auch flächenmäßig kleinsten Autonomie im Zuge der Transition in Spanien hatte historisch-politische Gründe, die mit Rücksichtnahmen auf den Interessenausgleich zwischen baskischer Unabhängigkeitsbewegung und dem kastilisch dominierten spanischen Zentralstaat zusammenhängen.

Bevölkerungsentwicklung der Provinz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Comarcas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Comarcas in der autonomen Gemeinschaft La Rioja
Comarca Gemeinden Einwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Hauptort
Alfaro 3 16.455 253,06 65 Alfaro
Alto Najerilla 17 3.249 720,45 5 Baños de Río Tobía
Arnedo 13 18.745 478,18 39 Arnedo
Calahorra 5 34.208 247,92 138 Calahorra
Camero Nuevo 13 2.061 519,58 4 Torrecilla en Cameros
Camero Viejo 12 601 298,04 2 San Román de Cameros
Cervera 7 3.864 402,79 10 Cervera del Río Alhama
Ezcaray 5 2.501 250,47 10 Ezcaray
Haro 26 19.200 444,96 43 Haro
Logroño 32 196.747 858,05 229 Logroño
Nájera 25 13.635 294,20 46 Nájera
Santo Domingo de la Calzada 16 8.626 277,55 31 Santo Domingo de la Calzada
Provinz La Rioja 174 319.892 5.045,25 63 Logroño

Gerichtsbezirke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerichtsbezirke in der autonomen Gemeinschaft La Rioja
Gerichtsbezirk Gemeinden Einwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Hauptquartier
Calahorra 34 75.843 1.556,88 49 Calahorra
Haro 49 30.523 991,35 31 Haro
Logroño 91 213.526 2.497,02 86 Logroño
Provinz La Rioja 174 319.892 5.045,25 63 Logroño
Der Ebro und Weinanbau in der Rioja
Landschaft in der Rioja

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2015 betrug das BIP der Rioja 7.890.000.000 Euro. Rund die Hälfte des BIPs fallen auf den Dienstleistungssektor, ein Viertel auf den Industriesektor. Der wichtigste Industriezweig ist die Nahrungsmittel- und die Getränkeindustrie vor der Metall- und der Textilindustrie.[5]

In der Region La Rioja liegen große Teile des Weinanbaugebietes D.O.C. Rioja, das zu den bedeutendsten in Europa gehört; siehe hierzu den Hauptartikel Rioja (Wein). Daher ist die Region am Instituto de Ciencias de la Vid y del Vino beteiligt.

Neben dem Weinbau gibt es in der Rioja im Ebrobecken wichtige Gemüseanbaugebiete. Es werden vor allem Champignons, Artischocken, Spargel und Paprika kultiviert.

Im Vergleich mit dem BIP pro Kopf der EU, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreicht La Rioja einen Index von 98 (EU-27:100, Stand 2015).[6] Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 12 %.[7]

Mit einem Wert von 0,899 erreicht La Rioja Platz 4 unter den 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens im Index der menschlichen Entwicklung.[8]

Größte Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand 1. Januar 2022

Gemeinde Einwohner
Logroño 150.020
Calahorra 24.654
Arnedo 15.017
Haro 11.634
Lardero 11.094
Alfaro 9.727
Villamediana de Iregua 8.745
Nájera 8.069
Santo Domingo de la Calzada 6.242
Autol 4.788

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: La Rioja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: La Rioja – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Henrike Knörr: Guillermo Rittwagen.
  3. Luis Vicente Elías Pastor: Revista de Folklore. Fundación Joaquín Díaz 1990/10a/114.
  4. Victoria Iñigo Mendoza: Rainfall distribution in La Rioja (Spain). In: researchgate.net. researchgate.net, Januar 2015, abgerufen am 19. Januar 2021.
  5. Datos de Economía. (Memento des Originals vom 21. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.larioja.org Instituto de Estadística de La Rioja.
  6. Eurostat. Abgerufen am 15. April 2018.
  7. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.
  8. Sub-national HDI - Area Database - Global Data Lab. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).

Koordinaten: 42° 17′ N, 2° 28′ W