Landkreis Aalen

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Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Aalen
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Aalen hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 48° 55′ N, 10° 10′ OKoordinaten: 48° 55′ N, 10° 10′ O
Bestandszeitraum: 1938–1972
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Nordwürttemberg
Verwaltungssitz: Aalen
Fläche: 1.079 km2
Einwohner: 159.311 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 148 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: AA
Kreisschlüssel: 08 1 31
Kreisgliederung: 65 Gemeinden
Landrat: Gustav Wabro (CDU)
Lage des Landkreises Aalen in Baden-Württemberg
Karte
Karte

Der Landkreis Aalen war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Aalen, nach seiner Fläche der größte Landkreis Baden-Württembergs vor der Kreisreform, lag im Osten Baden-Württembergs an der Grenze zu Bayern.

Geografisch hatte er Anteil an der östlichen Schwäbischen Alb bzw. deren nördlichen Ausläufern. Das Kreisgebiet durchzogen die Jagst und der Kocher, zwei Nebenflüsse des Neckars.

Nachbarkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Nachbarkreise waren Anfang 1972 im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten Dinkelsbühl und Nördlingen (in Bayern) sowie Heidenheim, Schwäbisch Gmünd, Backnang, Schwäbisch Hall und Landkreis Crailsheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des Landkreises Aalen gehörte vor 1800 zu verschiedenen Herrschaften, darunter das Herzogtum Württemberg, das Markgrafschaft Ansbach, das Fürstentum Oettingen, die Fürstpropstei Ellwangen und die Reichsstädte Aalen und Bopfingen. 1803 kam das Gebiet an Württemberg, wo es zunächst zu den Oberämtern Aalen und Ellwangen sowie einigen Stabsämtern innerhalb der Landvogtei Ellwangen gehörte. 1810 wurden die Oberämter Aalen, Ellwangen und Neresheim gebildet, die zum Jagstkreis gehörten und bis 1938 bestanden. Dann wurden sie zum Landkreis Aalen vereinigt.

Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Aalen zum Regierungsbezirk Nordwürttemberg. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in einem Fall. Am 1. September 1971 wurde die Gemeinde Untergröningen, bisher Landkreis Schwäbisch Gmünd, in die Gemeinde Abtsgmünd eingemeindet und somit dem Landkreis Aalen zugeordnet.

Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Aalen aufgelöst und seine Gemeinden dem neu gebildeten Ostalbkreis zugeordnet[1], der somit auch Rechtsnachfolger des Landkreises Aalen wurde.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Jahr Einwohner
17. Mai 1939 85.059
13. September 1950 125.929
Jahr Einwohner
6. Juni 1961 142.132
27. Mai 1970 159.311

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landräte des Landkreises Aalen 1938–1972:

Die Oberamtmänner des früheren Oberamts Aalen von 1810 bis 1938 sind im Artikel Oberamt Aalen dargestellt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen des Landkreises Aalen zeigte in von Gold und Rot gespaltenem Schild vorn einen halben schwarzen Adler am Spalt, hinten eine goldene Mitra mit abhängenden Bändern. Das Wappen wurde dem Landkreis Aalen am 27. Mai 1957 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.

Der Adler steht für die ehemaligen Reichsstädte Aalen und Bopfingen sowie den Anteilen anderer Reichsstädte im Kreisgebiet. Die Mitra symbolisiert die ehemalige Fürstpropstei Ellwangen bzw. die Klöster Ellwangen und Neresheim.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Kreisgebiet führte keine Bundesautobahn (die A 7 gab es damals noch nicht). Daher wurde er nur durch die Bundesstraßen 19 und 29 und mehrere Landes- und Kreisstraßen erschlossen.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Landkreis Aalen gehörten ab 1938 zunächst 65 Gemeinden, darunter 6 Städte.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Aalen machten am 1. Januar 1970 zwei Gemeinden: Waldhausen wurde in die Stadt Aalen und Flochberg in die Stadt Bopfingen eingegliedert. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Aalen in Zusammenhang mit der Gebietsreform in Baden-Württemberg 1973 im Ostalbkreis aufging.

Die größte Gemeinde des Landkreises war die Kreisstadt Aalen, die seit 1. April 1956 eine Große Kreisstadt ist. Die kleinste Gemeinde war Benzenzimmern.

In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Aalen vor der Gemeindereform. Heute gehören sie alle zum Ostalbkreis. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.[1]

frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohner
am 6. Juni 1961
Einwohner
am 27. Mai 1970
Aalen, Große Kreisstadt Aalen 33.056 37.366
Abtsgmünd Abtsgmünd 2.091 2.543
Adelmannsfelden Adelmannsfelden 1.502 1.596
Aufhausen Bopfingen 892 1.069
Baldern (Bopfingen) Bopfingen 454 472
Benzenzimmern Kirchheim am Ries 226 220
Bopfingen, Stadt Bopfingen 4.556 5.143
Dalkingen Rainau 780 910
Dewangen Aalen 1.228 1.921
Dirgenheim Kirchheim am Ries 299 320
Dorfmerkingen Neresheim 930 1.040
Ebnat Aalen 1.897 2.167
Elchingen auf dem Härtsfeld Neresheim 1.007 1.072
Ellenberg Ellenberg 1.272 1.373
Ellwangen (Jagst), Stadt Ellwangen (Jagst) 12.538 13.155
Essingen Essingen 2.734 3.293
Fachsenfeld Aalen 2.248 2.849
Flochberg Bopfingen 813
Geislingen Unterschneidheim 406 369
Goldburghausen Riesbürg 342 278
Hofen Aalen 1.910 2.162
Hohenstadt Abtsgmünd 688 677
Hülen Lauchheim 439 454
Hüttlingen Hüttlingen 3.656 4.591
Jagstzell Jagstzell 2.132 2.219
Kerkingen Bopfingen 784 810
Kirchheim am Ries Kirchheim am Ries 1.055 1.138
Kösingen Neresheim 485 510
Laubach Abtsgmünd 437 386
Lauchheim, Stadt Lauchheim 1.881 2.224
Lauterburg Essingen 441 479
Lippach Westhausen 654 794
Neresheim, Stadt Neresheim 2.228 2.879
Neubronn Abtsgmünd 282 256
Neuler Neuler 1.790 2.020
Nordhausen Unterschneidheim 326 291
Oberdorf am Ipf Bopfingen 1.634 1.747
Oberkochen, Stadt Oberkochen 7.979 8.648
Ohmenheim Neresheim 694 799
Pfahlheim Ellwangen (Jagst) 1.291 1.346
Pflaumloch Riesbürg 706 852
Pommertsweiler Abtsgmünd 748 814
Rindelbach Ellwangen (Jagst) 2.406 2.632
Röhlingen Ellwangen (Jagst) 2.324 2.862
Rosenberg Rosenberg 2.136 2.186
Röttingen Lauchheim 552 561
Schloßberg Bopfingen 1.392 1.381
Schrezheim Ellwangen (Jagst) 2.087 2.321
Schwabsberg Rainau 1.519 1.605
Schweindorf Neresheim 307 317
Stödtlen Stödtlen 1.569 1.617
Tannhausen Tannhausen 1.218 1.487
Trochtelfingen Bopfingen 927 962
Unterkochen Aalen 5.843 6.228
Unterriffingen Bopfingen 409 505
Unterschneidheim Unterschneidheim 1.027 1.150
Unterwilflingen Unterschneidheim 340 353
Utzmemmingen Riesbürg 839 913
Waldhausen Aalen 1.242
Walxheim Unterschneidheim 242 353
Wasseralfingen, Stadt Aalen 10.903 12.677
Westhausen Westhausen 3.022 3.596
Wört Wört 1.030 1.051
Zipplingen Unterschneidheim 685 776
Zöbingen Unterschneidheim 657 674

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AA zugewiesen. Es wird im Ostalbkreis durchgängig bis heute ausgegeben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 445 f.