Landkreis Biberach

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 48° 6′ N, 9° 48′ OKoordinaten: 48° 6′ N, 9° 48′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Region: Donau-Iller
Verwaltungssitz: Biberach an der Riß
Fläche: 1.409,49 km2
Einwohner: 206.513 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: BC
Kreisschlüssel: 08 4 26
Kreisgliederung: 45 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Rollinstraße 9
88400 Biberach
Website: https://www.biberach.de/
Landrat: Mario Glaser
Lage des Landkreises Biberach in Baden-Württemberg
KarteFrankreichSchweizÖsterreichBodenseeRheinland-PfalzHessenFreistaat BayernAlb-Donau-KreisBaden-BadenLandkreis BiberachLandkreis BöblingenBodenseekreisLandkreis Breisgau-HochschwarzwaldLandkreis CalwLandkreis EmmendingenEnzkreisLandkreis EsslingenFreiburg im BreisgauLandkreis FreudenstadtLandkreis GöppingenHeidelbergLandkreis HeidenheimLandkreis HeilbronnHeilbronnHohenlohekreisLandkreis KarlsruheKarlsruheLandkreis KonstanzLandkreis LörrachLandkreis LudwigsburgMain-Tauber-KreisMannheimNeckar-Odenwald-KreisOrtenaukreisOstalbkreisPforzheimLandkreis RastattLandkreis RavensburgRems-Murr-KreisLandkreis ReutlingenRhein-Neckar-KreisLandkreis RottweilLandkreis Schwäbisch HallSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis SigmaringenStuttgartLandkreis TübingenLandkreis TuttlingenUlmLandkreis WaldshutZollernalbkreis
Karte
Oberschwäbische Landschaft bei Biberach
Federseesteg
Der Bussen (767 m ü. NHN) bei Dürmentingen

Der Landkreis Biberach ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er bildet zusammen mit dem Alb-Donau-Kreis und der kreisfreien Stadt Ulm den baden-württembergischen Teil der Region Donau-Iller im Regierungsbezirk Tübingen. Im Jahr 2019 stand der Landkreis Biberach auf Rang 2 der wirtschaftlichen Stärke aller Landkreise Deutschlands. Der schuldenfreie Landkreis hat die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland und mehr Arbeitsplätze als Erwerbstätige. Er liegt beim Bevölkerungswachstum, der Geburtenrate, der Hauseigentumsquote, der durchschnittlichen Wohnfläche, dem Anteil der Land- und Forstwirtschaft und des produzierenden Gewerbes am BIP deutlich über dem Durchschnitt, bei den Grundstückspreisen, der Grundsteuer und der Gewerbesteuer deutlich darunter.[2][3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Biberach liegt in Oberschwaben. Die Westspitze reicht noch bis auf die Schwäbischen Alb. Die Iller bildet die natürliche Grenze zu Bayern. Die höchsten Erhebungen im Landkreis sind der Rotreiß (801 Meter) in der Gemeinde Langenenslingen und der Bussen (767 Meter) in der Gemeinde Uttenweiler, der tiefste Punkt befindet sich mit 481,7 m ü. NHN an der Westernach bei Achstetten.

Nachbarkreise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Biberach grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Reutlingen und Alb-Donau-Kreis (beide in Baden-Württemberg), an die Landkreise Neu-Ulm und Unterallgäu und an die kreisfreie Stadt Memmingen (alle in Bayern) sowie an die Landkreise Ravensburg und Sigmaringen (beide wiederum in Baden-Württemberg).

Flächenaufteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2015.[4]

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Biberach besitzt folgende 31 Naturschutzgebiete. Nach der Schutzgebietsstatistik der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)[5] stehen 3.592,83 Hektar der Kreisfläche unter Naturschutz, das sind 2,55 Prozent.

  1. Allgaier Riedle: 3,0 ha, Stadt Bad Schussenried
  2. Blinder See Kanzach: 10,0 ha; Stadt Riedlingen und Gemeinde Kanzach
  3. Ehebach: 11,2 ha; Stadt Riedlingen
  4. Federsee: 1.402,0 ha; Stadt Bad Buchau und Gemeinden Alleshausen, Moosburg, Oggelshausen
  5. Flusslandschaft Donauwiesen: 556,8 ha; Stadt Riedlingen und Gemeinde Unlingen
  6. Flusslandschaft Donauwiesen zwischen Zwiefaltendorf und Munderkingen: 582,0 ha; Stadt Munderkingen und Gemeinden Emeringen, Lauterach (Alb-Donau-Kreis), Obermarchtal, Rechtenstein, Untermarchtal
  7. Gedüngtes Ried: 17,4 ha; Stadt Ehingen (Donau), Gemeinde Schemmerhofen
  8. Gutershofer Weiher: 7,6 ha; Gemeinde Attenweiler
  9. Hagnaufurter Ried: 31,5 ha; Stadt Aulendorf, Gemeinde Ingoldingen
  10. Heusteige: 16,0 ha; Gemeinde Langenenslingen
  11. Kirchhalde: 8,0 ha; Gemeinde Langenenslingen
  12. Lange Grube: 6,7 ha; Gemeinde Unlingen
  13. Mauchenmühle: 11,6 ha; Stadt Bad Wurzach, Gemeinde Eberhardzell
  14. Mohn’scher Park: 7,0 ha; Stadt Laupheim
  15. Müsse: 12,8 ha; Stadt Laupheim
  16. Nördliches Federseeried: 170,0 ha; Gemeinden Alleshausen, Seekirch, Uttenweiler
  17. Ofenwisch: 40,6 ha; Stadt Riedlingen
  18. Osterried: 119,5 ha; Stadt Riedlingen
  19. Riedschachen: 11,1 ha; Stadt Bad Schussenried
  20. Sauloch: 2,7 ha; Gemeinde Langenenslingen
  21. Schand: 16,7 ha; Stadt Laupheim
  22. Schwaigfurter Weiher: 48,1 ha; Stadt Bad Schussenried
  23. Storchenwiesen: 7,1 ha; Gemeinde Altheim
  24. Südliches Federseeried: 517,9 ha; Stadt Bad Buchau und Gemeinde Oggelshausen
  25. Tannenhalde: 33,2 ha; Gemeinden Zwiefalten und Langenenslingen
  26. Ummendorfer Ried: 121,5 ha; Stadt Biberach an der Riß und Gemeinden Hochdorf, Ummendorf
  27. Vogelfreistätte Lindenweiher: 47,0 ha; Gemeinde Hochdorf
  28. Warmtal: 30,0 ha; Gemeinde Langenenslingen
  29. Westliches Federseeried/Seelenhofer Ried: 241,0 ha; Stadt Bad Buchau und Gemeinden Alleshausen, Betzenweiler, Kanzach
  30. Wettenberger Ried: 66,6 ha; Gemeinden Hochdorf und Eberhardzell
  31. Wildes Ried: 22,6 ha; Stadt Bad Schussenried

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Biberach geht zurück auf das gleichnamige württembergische Oberamt, das nach dem Übergang der ehemals freien Reichsstadt Biberach und deren Umland an Württemberg 1806 errichtet wurde. Ferner hatten die Oberämter Ehingen, Riedlingen, Saulgau, Waldsee, Leutkirch und Zwiefalten Anteil am heutigen Kreisgebiet.

Ab 1810 gehörten die Oberämter zu den Landvogteien an der Donau bzw. am Bodensee und ab 1818 zum Donaukreis. Die meisten Oberämter wurden im Laufe der Geschichte aufgelöst und mit benachbarten zusammengelegt. Übrig blieben im 20. Jahrhundert lediglich die Oberämter Biberach, Leutkirch und Laupheim (bis 1845 war dessen Sitz in Wiblingen). 1924 wurde der Donaukreis aufgelöst, und 1934 wurden die Oberämter in Landkreise umbenannt.

Bei der Gebietsreform von 1938 wurden die Landkreise Leutkirch und Laupheim aufgelöst. Dabei kamen einige Gemeinden des Landkreises Leutkirch sowie der Großteil des Landkreises Laupheim zum Landkreis Biberach.

Bei der Kreisreform erhielt der Landkreis Biberach am 1. Januar 1973 einige Gemeinden der Landkreise Saulgau und Ehingen sowie die Gemeinden Billafingen und Langenenslingen des Landkreises Sigmaringen und gab im Gegenzug die Gemeinde Dietmanns an den Landkreis Ravensburg sowie die Gemeinden Oberbalzheim und Unterbalzheim an den Alb-Donau-Kreis ab.[6]

Bereits am 1. Oktober 1972 wurde der Ort Ellighofen von Moosbeuren nach Attenweiler umgegliedert und kam somit vom Landkreis Ehingen zum Landkreis Biberach.

Am 1. Januar 1976 wurden die Orte Gensenweiler, Hagnaufurt, Hervetsweiler und Wattenweiler aus der zum Landkreis Ravensburg gehörenden Stadt Bad Waldsee aus- und in die Gemeinde Ingoldingen eingegliedert.

Seit dem Abschluss der Gemeindereform 1975 umfasst der Landkreis Biberach 45 Gemeinden, darunter sechs Städte und hiervon wiederum mit Biberach und Laupheim zwei Große Kreisstädte. Größte Stadt des Kreises ist Biberach an der Riß, flächengrößte Gemeinde ist Langenenslingen, kleinste Gemeinde ist Moosburg.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungspyramide für den Kreis Biberach (Datenquelle: Zensus 2011[7].)

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Datum Einwohner
31. Dezember 1973 150.199
31. Dezember 1975 149.190
31. Dezember 1980 151.661
31. Dezember 1985 152.447
25. Mai 1987 ¹ 153.900
31. Dezember 1990 162.746
Datum Einwohner
31. Dezember 1995 175.622
31. Dezember 2000 182.979
31. Dezember 2005 188.532
31. Dezember 2010 189.312
31. Dezember 2015 194.019
31. Dezember 2020 202.250

Der Landkreis Biberach verzeichnete zwischen 2011 und 2021 einen Einwohnerzuwachs von 187.508 auf 203.244, somit um 15.736 Einwohner bzw. um 8,39 % - der höchste Wert in Baden-Württemberg im genannten Zeitraum. Quelle: Statistisches Landesamt. Basis: Zensus 2011.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreistagswahl 2019 im Landkreis Biberach
Wahlbeteiligung: 59,6 % (2014: 52,2 %)
 %
40
30
20
10
0
33,5 %
23,5 %
15,2 %
7,8 %
7,1 %
6,2 %
3,8 %
2,0 %
0,9 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−9,1 %p
+0,2 %p
+6,6 %p
+1,0 %p
−3,1 %p
+2,7 %p
+0,4 %p
+2,0 %p
−0,3 %p
−0,5 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Freie Wählervereinigung im Landkreis Biberach
d Frauen in den Kreistag
h aktiv, jung, politisch

Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.

Kreistag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf fünf Jahre gewählt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zum in den Diagrammen dargestellten Ergebnis.[8]

Sitzverteilung im
Biberacher Kreistag 2019
        
Insgesamt 57 Sitze
Ergebnisse früherer Kreistagswahlen
Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
[9]
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
%
2004
[10]
Sitze
2004
[11]
%
1999
Sitze
1999
%
1994
Sitze
1994
%
1989
Sitze
1989
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,5 19 42,6 25 37,4 26 39,9 27 43,6 25 42,4 24 47,4 26
FWV Freie Wählervereinigung im Landkreis Biberach 23,5 14 23,3 14 25,0 17 - - - - - - - -
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 15,2 9 8,6 5 8,4 4 - - - - - - 8,7 4
FRAUEN Frauen in den Kreistag 7,8 4 6,8 4 6,1 3 - - - - - - - -
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 7,1 4 10,2 6 12,0 5 12,6 7 11,4 6 14,1 7 14,1 7
ÖDP Ökologisch Demokratische Partei 6,2 4 3,3 2 3,0 1 - - - - - - - -
FDP Freie Demokratische Partei 3,8 2 3,4 2 6,1 3 4,2 2 - - - - - -
ajp Aktiv, Jung, Politisch 2,0 1 - - - - - - - -
PWL Pro Westlicher Landkreis 0,9 1,2 1 - - - - - - - -
DIE LINKE. DIE LINKE. 0,5 0 1,9 1 - - - - - - - -
WG Wählervereinigungen - - - - 40,3 23 41,3 23 39,3 21 25,8 14
Sonst. Sonstige - - - - 0,5 - - -
Gesamt 100,0 57 100,0 59 100,0 60 100,0 60 100,0 56 100,0 54 100,0 53
Wahlbeteiligung 59,6 % 52,5 % 55,13 % 57,5 % 58,9 % 71,1 % 67,5 %
  • WG: Wählervereinigungen, da sich die Ergebnisse von 1989 bis 2004 nicht auf einzelne Wählergruppen aufschlüsseln lassen.

Am 23. Juli 2008 hat der Kreistag einer Patenschaft zwischen dem Landkreis und dem Mittleren Transporthubschrauberregiment 25 „Oberschwaben“ in Laupheim zugestimmt.

Landrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landkreisfahne auf der ehemaligen Waldburgschen Vorburg auf dem Bussen, seit 1997 Eigentum des Landkreises (2012)

Der Landrat wird vom Kreistag für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Er ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse, hat aber in den Gremien kein Stimmrecht. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.

Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Landräte des Landkreises Biberach seit 1937:

Die Oberamtmänner des ehemaligen Oberamts sind unter Oberamt Biberach dargestellt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landkreis Biberach

Das Wappen des Landkreises Biberach zeigt in gespaltenem Schild vorne in Gold einen halben, rot bewehrten schwarzen Adler am Spalt, hinten in Rot einen mit der Krümme nach links gerichteten goldenen Abtsstab mit silbernem Velum. Das Wappen wurde am 4. März 1970 und nach der Kreisreform am 3. September 1973 neu verliehen.

Der Reichsadler steht für die zahlreichen reichsunmittelbaren Herrschaften im heutigen Kreisgebiet, vor allem die ehemals freien Reichsstädte Biberach und Buchau. Der Abtsstab mit Pannisellus steht für die ebenfalls zahlreichen teilweise reichsunmittelbaren Klöster im Kreisgebiet, die 1803 säkularisiert wurden (Ochsenhausen, Rot an der Rot, Schussenried, Buchau, Heggbach, Heiligkreuztal, Gutenzell).

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis hält einen Anteil von gut elf Prozent an den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken und nimmt über diese Beteiligung auch Einfluss auf die Geschäftspolitik der Energieversorger EnBW und EGVS. Die größten Arbeitgeber des Kreises sind unter anderem Boehringer Ingelheim, Liebherr, Handtmann, Diehl Aviation Laupheim, die Kliniken des Landkreises, Kässbohrer Geländefahrzeug, Südpack, Uhlmann, Rentschler, Feinguss Blank, Silit und Weishaupt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war noch der überwiegende Großteil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, der Strukturwandel wurde im Landkreis Biberach im Vergleich zu anderen Landkreisen schnell vollzogen.

Laut einer Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung ist der Landkreis Biberach in Sachen Zukunftsfähigkeit die Nummer eins in der Bundesrepublik Deutschland.[13] Mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 % hat der Landkreis eine der niedrigsten in Deutschland überhaupt (März 2017).[14] Somit besteht im Landkreis quasi Vollbeschäftigung, daher konzentriert sich die Agentur für Arbeit verstärkt auf die Suche nach geeigneten und qualifizierten Arbeitnehmern für die regionalen Unternehmen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Warthausen an Südbahn und Öchsle

Der Landkreis wird durch insgesamt vier Bahnstrecken erschlossen. Hinzu kommen eine Museumsbahn und eine inzwischen ganz stillgelegte Bahnlinie. Im Einzelnen sind dies:

Der ÖPNV wird durch den Donau-Iller-Nahverkehrsverbund, der auch die kreisfreie Stadt Ulm, den Alb-Donau-Kreis und den Landkreis Neu-Ulm umfasst, organisiert.

Das Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 7 Ulm – Memmingen berührt. Ferner wird es durch Bundes-, Landes- und Kreisstraßen erschlossen. Die wichtigsten Bundesstraßen sind die B 30 Ulm – Friedrichshafen, die von Biberach bis Ulm vierspurig ausgebaut ist, die B 312 Reutlingen – Memmingen, die B 311 Donaueschingen – Ulm, die auf der gesamten Strecke durch den Landkreis dreispurig ausgebaut ist und die B 465 Kirchheim unter TeckLeutkirch im Allgäu.

Kreiseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Biberach ist Träger des Kreisgymnasiums Riedlingen, des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Schwarzbach-Schule mit Schulkindergarten in Biberach und folgender beruflicher Schulen: Kreisberufsschulzentrum Biberach mit Gebhard-Müller-Schule (Kaufmännische Schule), Karl-Arnold-Schule (Gewerbliche Schule) und Matthias-Erzberger-Schule (Haus- und Landwirtschaftliche Schule), Kilian-von-Steiner Schule (Gewerbliche und Kaufmännische Schule, Technisches Gymnasium) Laupheim und Berufliche Schule (Gewerbliche, Kaufmännische und Hauswirtschaftliche Schule) Riedlingen.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Einwohner am 31. Dezember 2022[15])

Städte

  1. Bad Buchau (4636)
  2. Bad Schussenried (9118)
  3. Biberach an der Riß, Große Kreisstadt (34.008)
  4. Laupheim, Große Kreisstadt (22.863)
  5. Ochsenhausen (9261)
  6. Riedlingen (11.029)

Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften und Gemeindeverwaltungsverbände

  1. Gemeindeverwaltungsverband Bad Buchau mit Sitz in Bad Buchau; Mitgliedsgemeinden: Stadt Bad Buchau sowie Gemeinden Alleshausen, Allmannsweiler, Betzenweiler, Dürnau, Kanzach, Moosburg, Oggelshausen, Seekirch und Tiefenbach
  2. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bad Schussenried mit der Gemeinde Ingoldingen
  3. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Biberach an der Riß mit den Gemeinden Attenweiler, Eberhardzell, Hochdorf, Maselheim, Mittelbiberach, Ummendorf und Warthausen
  4. Gemeindeverwaltungsverband „Illertal“ mit Sitz in Erolzheim; Mitgliedsgemeinden: Berkheim, Dettingen an der Iller, Erolzheim, Kirchberg an der Iller und Kirchdorf an der Iller
  5. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Laupheim mit den Gemeinden Achstetten, Burgrieden und Mietingen
  6. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Ochsenhausen mit den Gemeinden Erlenmoos, Gutenzell-Hürbel und Steinhausen an der Rottum
  7. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Riedlingen mit den Gemeinden Altheim, Dürmentingen, Ertingen, Langenenslingen, Unlingen und Uttenweiler
  8. Gemeindeverwaltungsverband Rot-Tannheim mit Sitz in Rot an der Rot; Mitgliedsgemeinden: Rot an der Rot und Tannheim
  9. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Schwendi mit der Gemeinde Wain

Weitere Gemeinden

  1. Achstetten (5120)
  2. Alleshausen (551)
  3. Allmannsweiler (335)
  4. Altheim (2101)
  5. Attenweiler (1969)
  6. Berkheim (3145)
  7. Betzenweiler (776)
  8. Burgrieden (4255)
  9. Dettingen an der Iller (2718)
  10. Dürmentingen (2685)
  11. Dürnau (463)
  12. Eberhardzell (4598)
  13. Erlenmoos (1830)
  14. Erolzheim (3405)
  15. Ertingen (5444)
  16. Gutenzell-Hürbel (1867)
  17. Hochdorf (2395)
  18. Ingoldingen (3162)
  19. Kanzach (495)
  20. Kirchberg an der Iller (2196)
  21. Kirchdorf an der Iller (4006)
  22. Langenenslingen (3618)
  23. Maselheim (4686)
  24. Mietingen (4574)
  25. Mittelbiberach (4441)
  26. Moosburg (212)
  27. Oggelshausen (995)
  28. Rot an der Rot (4565)
  29. Schemmerhofen (8742)
  30. Schwendi (7061)
BayernAlb-Donau-KreisLandkreis RavensburgLandkreis ReutlingenLandkreis SigmaringenUlmAchstettenAlleshausenAllmannsweilerAltheim (bei Riedlingen)AttenweilerBad BuchauBad SchussenriedBerkheimBetzenweilerUmmendorf (bei Biberach)Biberach an der RißBurgriedenDettingen an der IllerDürmentingenDürnau (Landkreis Biberach)EberhardzellErlenmoosErolzheimRiedlingenErtingenGutenzell-HürbelHochdorf (Riß)IngoldingenKanzachKirchberg an der IllerKirchdorf an der IllerKirchdorf an der IllerLangenenslingenLaupheimLaupheimMaselheimMietingenMittelbiberachMoosburg (Federsee)OchsenhausenOggelshausenRiedlingenRiedlingenRiedlingenRot an der RotSchemmerhofenSchwendiSeekirchSteinhausen an der RottumTannheim (Württemberg)Tiefenbach (Federsee)Ummendorf (bei Biberach)UnlingenUnlingenUttenweilerWainWarthausen
  1. Seekirch (306)
  2. Steinhausen an der Rottum (2186)
  3. Tannheim (2520)
  4. Tiefenbach (537)
  5. Ummendorf (4503)
  6. Unlingen (2428)
  7. Uttenweiler (3692)
  8. Wain (1702)
  9. Warthausen (5314)

Gemeinden vor der Kreisreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Landkreis Biberach gehörten ab 1938 zunächst 87 Gemeinden, darunter vier Städte.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Biberach machte am 1. Dezember 1971 die Gemeinde Reinstetten, die sich mit der Stadt Ochsenhausen vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig.

Die noch verbliebenen Gemeinden gingen am 1. Januar 1973 im vergrößerten Landkreis Biberach auf. Zwei Gemeinden (Oberbalzheim und Unterbalzheim) kamen zum neu gebildeten Alb-Donau-Kreis, wo sie sich am 1. Januar 1974 zur Gemeinde Balzheim vereinigten. Die Gemeinde Dietmanns kam zum Landkreis Ravensburg, weil sie in die Stadt Bad Wurzach eingegliedert wurde. Zwei Jahre später, am 1. Januar 1975, wurde auch Unterschwarzach in die Stadt Bad Wurzach eingegliedert und verließ somit den Landkreis Biberach.

Die größte Gemeinde des alten Landkreises Biberach war die Kreisstadt Biberach an der Riß, die seit dem 1. Februar 1962 eine Große Kreisstadt ist. Die kleinste Gemeinde war Grodt.

Der alte Landkreis Biberach umfasste zuletzt eine Fläche von 1025 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 114.670 Einwohner. Er war damit nach dem Landkreis Aalen nach seiner Fläche der zweitgrößte Landkreis Baden-Württembergs.

In der Tabelle wird die Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Biberach bis 1970 angegeben. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Datum Einwohner
17. Mai 1939 74.553
13. September 1950 89.397
Datum Einwohner
6. Juni 1961 100.043
27. Mai 1970 114.670

In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Biberach vor der Gemeindereform. Die meisten gehören auch heute noch zum Landkreis Biberach. Lediglich Oberbalzheim und Unterbalzheim gehören zum Alb-Donau-Kreis sowie Dietmanns und Unterschwarzach gehören zum Landkreis Ravensburg.[6]

Landkreis Biberach vor der Kreisreform
frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohner
am 6. Juni 1961
Achstetten Achstetten 896
Ahlen Uttenweiler 217
Alberweiler Schemmerhofen 428
Altheim Schemmerhofen 594
Äpfingen Maselheim 787
Aßmannshardt Schemmerhofen 563
Attenweiler Attenweiler 615
Aufhofen Schemmerhofen 633
Baltringen Mietingen 554
Baustetten Laupheim 902
Bellamont Steinhausen an der Rottum 511
Berkheim Berkheim 1.496
Biberach an der Riß, Stadt Biberach an der Riß 21.524
Bihlafingen Laupheim 385
Birkenhard Warthausen 468
Birkendorf Biberach an der Riß 289
Bronnen Achstetten 308
Bühl Burgrieden 172
Burgrieden Burgrieden 1.295
Bußmannshausen Schwendi 549
Dettingen an der Iller Dettingen an der Iller 1.406
Dietmanns Bad Wurzach 703
Eberhardzell Eberhardzell 1.288
Ellwangen Rot an der Rot 765
Erlenmoos Erlenmoos 1.024
Erolzheim Erolzheim 1.550
Fischbach Ummendorf 439
Füramoos Eberhardzell 411
Grodt Ingoldingen 127
Großschafhausen Schwendi 358
Gutenzell Gutenzell-Hürbel 841
Haslach Rot an der Rot 888
Hochdorf Hochdorf 422
Höfen Warthausen 300
Hürbel Gutenzell-Hürbel 702
Ingerkingen Schemmerhofen 874
Ingoldingen Ingoldingen 649
Kirchberg an der Iller Kirchberg an der Iller 924
Kirchdorf an der Iller Kirchdorf an der Iller 1.300
Langenschemmern Schemmerhofen 688
Laupertshausen Maselheim 629
Laupheim, Stadt Laupheim 8.712
Maselheim Maselheim 1.054
Mettenberg Biberach an der Riß 343
Mietingen Mietingen 1.225
Mittelbiberach Mittelbiberach 1.497
Mittelbuch Ochsenhausen 651
Mühlhausen Eberhardzell 494
Muttensweiler Ingoldingen 280
Oberbalzheim Balzheim 462
Oberessendorf Eberhardzell 607
Oberholzheim Achstetten 459
Oberopfingen Kirchdorf an der Iller 323
Obersulmetingen Laupheim 777
Ochsenhausen, Stadt Ochsenhausen 3.621
Orsenhausen Schwendi 571
Otterswang Bad Schussenried 565
Reinstetten Ochsenhausen 1.559
Reute Mittelbiberach 369
Ringschnait Biberach an der Riß 860
Rißegg Biberach an der Riß 706
Rot an der Rot Rot an der Rot 1.589
Rot bei Laupheim Burgrieden 599
Rottum Steinhausen an der Rottum 266
Schemmerberg Schemmerhofen 778
Schönebürg Schwendi 811
Schussenried, Stadt Bad Schussenried 5.306
Schweinhausen Hochdorf 541
Schwendi Schwendi 1.669
Sießen im Wald Schwendi 671
Sinningen Kirchberg an der Iller 335
Spindelwag Rot an der Rot 310
Stafflangen Biberach an der Riß 679
Steinhausen an der Rottum Steinhausen an der Rottum 826
Steinhausen bei Schussenried Bad Schussenried 301
Stetten Achstetten 408
Sulmingen Maselheim 417
Tannheim Tannheim 1.615
Ummendorf Ummendorf 1.922
Unterbalzheim Balzheim 657
Unteressendorf Hochdorf 421
Unterschwarzach Bad Wurzach 987
Untersulmetingen Laupheim 968
Wain Wain 1.132
Walpertshofen Mietingen 193
Warthausen Warthausen 1.576
Winterstettendorf Ingoldingen 255
Winterstettenstadt Ingoldingen 491

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen BC zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Landkreis Biberach. bearb. von d. Abt. Landesbeschreibung d. Staatsarchivs Sigmaringen. Hrsg. von d. Landesarchivdir. Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Landkreis Biberach, dreibändiges Standardwerk, 1987
  • Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4
  • Bildstock und Biotech, Kirchen und Krane. Der Landkreis Biberach von Hans-Peter Biege, Dieter Ege, Kurt Diemer, Rolf Dieterich, Achim Zepp, Volker Strohmaier [Ill.]; Jost Einstein, Bernd Holtwick, Siegfried Kullen, Roland Roth, Jürgen Schattmann, Dietmar Schillig, Bernd Schwarzendorfer, Judith Seifert, bvd, 2011
  • Landkreis Biberach. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 6). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1964.
  • Literatur zum Landkreis Biberach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Landkreis Biberach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. FOCUS Online: Großes Landkreis-Ranking 2019: Das sind die erfolgreichsten Regionen Deutschlands. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  3. Im statistischen Porträt: Der Landkreis Biberach. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  4. Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung 2015
  5. Schutzgebietsstatistik der LUBW Stand: tagesaktuell
  6. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 525 f. und 544 ff.
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de Datenbank Zensus 2011, Kreis Biberach, Alter und Geschlecht
  8. Ergebnis Kreistagswahl 2019 - Lkr. BC (endg. Ergebnis), abgerufen am 10. September 2019
  9. Kreistagswahlen 2019 - Statistisches Landesamt Baden-Württemberg. Abgerufen am 12. August 2023.
  10. [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Stimmenverteilung der Kreistagswahlen 1989-2009
  11. [2]@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Sitzverteilung der Kreistagswahlen 1989-2009
  12. Biberacher Landrat reicht den Taktstock weiter. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  13. http://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/beitrag/beitrag_281107.html@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutsche-handwerks-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Regionale Statistik-Informationen. In: statistik.arbeitsagentur.de. Statistik der Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 1. Oktober 2013.
  15. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).