Landkreis Görlitz

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 51° 17′ N, 14° 49′ OKoordinaten: 51° 17′ N, 14° 49′ O
Bestandszeitraum: 2008–
Bundesland: Sachsen
Verwaltungssitz: Görlitz
Fläche: 2.111,44 km2
Einwohner: 249.681 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Kreisschlüssel: 14 6 26
Kreisgliederung: 53 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Bahnhofstraße 24
02826 Görlitz
Website: www.kreis-goerlitz.de
Landrat: Stephan Meyer (CDU)
Lage des Landkreises Görlitz in Sachsen
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Karte

Der Landkreis Görlitz (obersorbisch Wokrjes Zhorjelc) ist der östlichste Landkreis Sachsens und Deutschlands. Große Kreisstädte sind neben dem Kreissitz Görlitz (von Nord nach Süd) Weißwasser, Niesky, Löbau und Zittau. Der Landkreis liegt im östlichen Teil der Oberlausitz und ist Mitglied der Euroregion Neiße.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An den Landkreis Görlitz grenzen der sächsische Landkreis Bautzen im Westen, der brandenburgische Landkreis Spree-Neiße im Norden, die polnischen Landkreise Żary (Woiwodschaft Lebus) und Zgorzelec (Woiwodschaft Niederschlesien) im Osten und die tschechischen Regionen Liberec und Ústí im Süden.

Östlichster Punkt Deutschlands zwischen Deschka und Zentendorf

Die nördlichste Landstelle des Landkreises und zugleich Ostsachsens befindet sich in Köbeln bei 51° 35′ 47″ nördlicher Breite, die südlichste in Lückendorf bei 50° 49′ 8″. Durch die Kreisstadt Görlitz verläuft der 15. Meridian, die östlichste Landstelle des Kreises und zugleich Deutschlands befindet sich einige Kilometer nördlich davon in der Gemeinde Neißeaue zwischen den Ortsteilen Deschka und Zentendorf bei 15° 02′ 31″ östlicher Länge. Der westlichste Landpunkt des Kreises befinden sich im Norden in Mulkwitz bei 14° 26′ 27″, der westlichste Punkt des südlichen Kreisgebiets liegt in Oppach bei 14° 28′ 28″.

Der Landkreis Görlitz ist in Sachsen der Landkreis mit der größten Nord-Süd-Ausdehnung und auch sein Aussehen verändert sich hauptsächlich entlang dieser Achse. Die im sorbischen Siedlungsgebiet im Norden des Landkreises häufig noch im Ortskern erkennbare Siedlungsform des slawischen Rundlings weicht gen Süden hin allmählich der des langgezogenen Waldhufendorfs. Im dichter besiedelten Süden sind Umgebindehäuser noch häufig anzutreffen.

Tagebau Nochten und Kraftwerk Boxberg bei Weißwasser im Norden des Landkreises

Im Norden ist der Landkreis relativ flach (98 m ü. NN im Neißetal von Köbeln bei Bad Muskau am südlichen Rand der Cottbuser Sandplatte) und wird vom Lausitzer Braunkohlerevier, der Muskauer Heide und dem waldreichen Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet geprägt. In südlicher Richtung steigt die Landschaft stetig an und geht in das Oberlausitzer Gefilde, die Östliche Oberlausitz (mit dem Oberlausitzer Bergbaurevier) und das Lausitzer Bergland über. Von den Königshainer Bergen mit den Erhebungen Hochstein (406 m) und Kämpferberge (415 m) ist der Blick bis fast an die nördliche Kreisgrenze frei. Nach Süden verstellt das Lausitzer Bergland mit markanten Bergen wie dem Seidelberg (424 m), der Landeskrone (420 m), dem Rotstein (455 m) sowie dem Kottmar (583 m), an dem auch eine der Spreequellen entspringt, die Sicht auf die noch höheren Berge des Zittauer Gebirges, dessen höchste Berge auf dem Kreisgebiet die Lausche (793 m) und der Hochwald (749 m) sind.

Neben der Lausitzer Neiße im Osten und der Spree im Westen durchziehen die Mandau, das Löbauer Wasser sowie der Weiße und der Schwarze Schöps den Landkreis. Mit dem Bärwalder See, der Talsperre Quitzdorf sowie dem Berzdorfer See befinden sich im Landkreis Görlitz einige der größten Standgewässer Sachsens.

Siehe auch: Liste der Landschaften in Sachsen, Naturräume in Sachsen, Liste der Gewässer in Sachsen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jägerkaserne in der Hugo-Keller-Straße in Görlitz diente 2008–2013 als Sitz des Landratsamtes.

Der Landkreis Görlitz entstand im Zuge der sächsischen Kreisreform am 1. August 2008, als der Niederschlesische Oberlausitzkreis (NOL), die kreisfreie Stadt Görlitz und der Landkreis Löbau-Zittau zusammengelegt wurden. Diese wiederum entstanden in der sächsischen Kreisreform in den Jahren 1994/1996 größtenteils aus den seit der Verwaltungsreform von 1952 bestehenden Kreisen Weißwasser, Niesky, Görlitz-Land, Löbau, Zittau (von Nord nach Süd) sowie dem Stadtkreis Görlitz. Der nördliche Teil des Landkreises weist auch eine schlesische Vergangenheit auf, da er von 1816 bis 1945 (die Dörfer um Uhyst erst ab 1825) zur preußischen Provinz Schlesien beziehungsweise während ihrer Teilung zur Provinz Niederschlesien gehörte. Die westlich der Lausitzer Neiße liegenden Teile der Landkreise Rothenburg (Ob. Laus.) und Görlitz deckten im Wesentlichen diesen Teil des Kreisgebiets ab, während das südliche Kreisgebiet im Wesentlichen von den sächsischen Amtshauptmannschaften Löbau und Zittau abgedeckt wurde.

Der Kreistag des Landkreises Löbau-Zittau lehnte den Zusammenschluss mit dem Niederschlesischen Oberlausitzkreis (einschließlich der Stadt Görlitz) bereits frühzeitig ab und bekannte sich zu einem Zusammengehen der Landkreise Löbau-Zittau und Bautzen, da ein großer Teil der Bevölkerung diese Variante bevorzugte. Dies entsprach jedoch nicht der vorgeschlagenen Variante des Innenministeriums des Freistaates Sachsen und hatte deswegen schlechte Chancen für eine Umsetzung.

Am 4. April 2008 unterschrieben der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick sowie die Landräte Günter Vallentin (Landkreis Löbau-Zittau) und Bernd Lange (NOL) die Auseinandersetzungsvereinbarung. Auch der öffentlich-rechtliche Vertrag zwischen den beiden Landkreisen wurde beschlossen.[2]

Im Zuge der Reform erhielten die Städte Görlitz und Niesky 2008 den Titel Große Kreisstadt. Löbau, Weißwasser und Zittau hatten diesen bereits inne, so dass alle Städte im Landkreis Görlitz, die seit 1952 Kreisstädte waren, diesen Titel tragen.

Am 25. Mai 2009 erhielt der Landkreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Im Jahr 2013 konnte das modernisierte Landratsamtsgebäude im südlichen Stadtzentrum gegenüber dem Görlitzer Bahnhof bezogen werden. Bis zu seiner Fertigstellung war das Landratsamt von 2008 bis 2013 in der Jägerkaserne untergebracht. Außenstellen, die bestimmte Aufgaben wahrnehmen, gibt es in Weißwasser, Niesky, Görlitz, Löbau und Zittau.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
2008 284.790
2010 276.924
2015 260.000
2020 250.558
2021 248.273
2022 249.681

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreistag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreistag des Landkreises Görlitz wird auf fünf Jahre gewählt. Er besteht derzeit aus 86 Mitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Entsprechend der Wahl vom 26. Mai 2019 verteilen sich die Sitze wie folgt:[4]

Wahl zum Kreistag Görlitz 2019[5]
Kreistagswahl für die Legislaturperiode 2019/2024
 %
30
20
10
0
29,1
25,4
12,8
9,1
6,2
5,0
3,5
2,7
2,4
3,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
+21,1
−11,8
+0,1
−5,8
+2,1
−2,9
−0,5
−0,2
+0,5
−0,7
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
j 2014: Bürger für Görlitz e. V.: 1,9 %, ZKM: 1,3 %, DSU: 0,4 %
  2019: ZKM: 2,1 %, NPD: 1,0 %, PARTEI: 0,5 %, WIR: 0,2 %
Sitzverteilung 2019
          
Insgesamt 86 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2019
Sitze
2019
Prozent
2014
Sitze
2014
Prozent
2008
Sitze
2008
AfD Alternative für Deutschland 29,1 27 8,0 7
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,4 23 37,4 36 35,1 33
FW Freie Wähler Kreisverband Görlitz 12,8 11 12,7 12 15,4 14
DIE LINKE. DIE LINKE. 9,1 8 14,9 14 18,3 17
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 6,2 5 4,1 4 3,2 3
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 5,0 4 7,9 7 7,4 7
FDP Freie Demokratische Partei 3,5 3 4,2 4 6,5 6
KJIK Wählergemeinschaft für Kinder, Jugendliche und Familie 2,7 2 2,9 2 3,5 3
BfG Bürger für Görlitz 2,4 2 1,9 1 2,7 2
ZKM Zittau Kann Mehr 2,1 1 1,2 1
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 1,0 0 4,6 4 5,5 5
Die PARTEI Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative 0,5 0
WiR Wähler in Rietschen 0,2 0
DSU Deutsche Soziale Union 0,4 0 2,4 2
Gesamt 100 86 100 92 100 92
Wahlbeteiligung 61,7 % 50,4 % 46,0 %

Im Kreistag haben sich folgende Fraktionen gebildet: AfD (27 Mitglieder), CDU/FDP (26 Mitglieder), Freie Wähler (inkl. BfG und ZKM, 14 Mitglieder), GRÜNE/SPD/KJIK (11 Mitglieder), DIE LINKE. (8 Mitglieder).

Der Görlitzer Kreistag ist der erste und einzige in Sachsen überhaupt, in dem die AfD in der Legislaturperiode 2019/2024 allein die größte Fraktion stellt. Die NPD schaffte den Wiedereinzug nicht. Es sind zehn Parteien bzw. Wählervereinigungen vertreten. Anders als bisher wurden statt 92 nur 86 Sitze vergeben.

Landrat Bernd Lange (2012)

Landrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Landrat wurde im Juni 2008 Bernd Lange gewählt, der bereits von 2001 bis 2008 Landrat im Niederschlesischen Oberlausitzkreis war. Bei der Wahl am 8. Juni trat er gegen sieben weitere Kandidaten an und erhielt 42,8 % der Stimmen. Damit hatte er zwar die relative Mehrheit, verfehlte jedoch die absolute. Bei der Neuwahl am 22. Juni reichte die einfache Mehrheit, er erhielt 57,6 % der Stimmen und erreichte damit gegen die drei angetretenen Konkurrenten die absolute Mehrheit.[6] Aufgrund einer Wahlanfechtung konnte Lange sein Amt als Landrat erst später antreten.

Bei der Landratswahl am 7. Juni 2015 setzte sich Bernd Lange mit 73,0 % der Stimmen gegen Mirko Schultze (Die Linke) durch.[7]

Die Amtszeit beträgt 7 Jahre, eine erneute Wiederwahl Langes ist aus Altersgründen nicht möglich. Die nächste Landratswahl erfolgte am 12. Juni bzw. 3. Juli 2022. Dabei setzte sich der CDU-Kandidat Stephan Meyer durch.

Historische Landratswahlergebnisse
Bewerber

fett: Amtsinhaber

Vorschlag Stimmen Anteil in % gewählt Stimmen Anteil in % gewählt
erster Wahlgang zweiter Wahlgang [Anm. 1]
12. Juni 2022[8] Wahlbeteiligung: 49,4 % 3. Juli 2022[9][10] Wahlbeteiligung: 39,8 %
Sebastian Wippel AfD 36.041 35,5 keiner:

2. Wahlgang nötig

29.470 35,8
Stephan Meyer CDU 47.051 46,3 46,492 56,4 ×
Kristin Schütz FDP 8.277 8,1 nicht angetreten
Sylvio Ingo Arndt Arndt 10.273 10,1 6.439 7,8
7. Juni 2015[11] Wahlbeteiligung: 36,6 %
Bernd Lange CDU 56.743 73,0 ×
Mirko Steffen Schultze Die Linke 20.954 27,0
8. Juni 2008[12] Wahlbeteiligung: 46,1 % 22. Juni 2008[13] Wahlbeteiligung: 24,5 %
Bernd Fritz Lange CDU 46.571 42,8 keiner:

2. Wahlgang nötig

34.008 57,6 ×
Kathrin Kagelmann Die Linke 21.967 20,2 13.957 23,6
Prof. Stefan Kofner SPD 7.180 6,6 nicht angetreten
Andreas Storr NPD 7.912 7,3 3.341 5,7
Kristin Schütz FDP 6.458 5,9 nicht angetreten
Frank von Woedtke Grüne 3.864 3,6 nicht angetreten
Christfried Wiedemuth DSU 2.867 2,6 nicht angetreten
Christian Linke FW 11.877 10,9 7.771 13,2

[Anm. 1] Ein zweiter Wahlgang wird nur nötig, wenn kein Kandidat aus dem ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erzielt hat und damit direkt gewählt ist. Im zweiten Wahlgang ist die relative Mehrheit für die Wahl zum Landrat ausreichend. Bewerber, die im ersten Wahlgang antreten, können vor dem zweiten Wahlgang ihre Kandidaturen zurückziehen. Ein zweiter Wahlgang wurde bisher 2008 und 2022 nötig.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen des Landkreises Görlitz

Blasonierung: „Durch einen silbernen Faden von Blau und Rot gespalten; vorn goldener Schild, worin ein rot bewehrter und gezungter schwarzer Adler mit silbernem Brustmond, dessen Höhlung mit einem Kreuz besetzt ist, hinten ein steigender doppelschwänziger golden gekrönter, bewehrter und gezungter silberner Löwe; unten, beide Felder überdeckend, durchgehende und unten anstoßende dreigezinnte schwarz gefugte goldene Mauer belegt mit einem dreiblättrigen grünen Lindenzweig.“

Der Entwurf des neuen Wappens des Landkreises Görlitz stammt vom Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch. Es beinhaltet den Niederschlesischen Adler und den Böhmischen Löwen über der Oberlausitzer Zinnenmauer. Diese wird belegt mit dem sorbischen Lindenblatt.

Am 28. Januar 2009 fand die Abstimmung dazu im Kreistag statt, dabei votierten 61 Kreisräte dafür und 21 dagegen. Der Wappenentwurf wurde dem sächsischen Staatsarchiv zur Prüfung vorgelegt. Nach positivem Bescheid wurde das Wappen am 21. April 2009 von der Landesdirektion Dresden genehmigt und ist seit Zustellung der Urkunde offizielles Hoheitszeichen des Landkreises.

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Löbau-Zittau (respektive seine bis 1994 bestehenden Vorgängerkreise Löbau und Zittau) unterhielt seit 1990 eine Partnerschaft zum Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg. Ein Jahr später folgte der Landkreis Göppingen. Im Jahr 2000 schloss man eine Partnerschaft zum polnischen Landkreis Lubań.

Der Niederschlesische Oberlausitzkreis unterhielt Partnerschaften mit den bayerischen Landkreisen Neustadt an der Waldnaab und Schwandorf, dem polnischen Landkreis Żary sowie dem tschechischen Landkreis Semily.

Der Landkreis Görlitz hat die bestehenden Partnerschaften seiner Vorgänger übernommen. Seit 2008 strebt der Landkreis eine Partnerschaft mit dem ukrainischen Rajon Wyschhorod an, dessen größte Stadt Wyschhorod etwa 27.000 Einwohner hat.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Görlitz Platz 381 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“. Der Landkreis gehört damit zu den strukturschwächsten in Deutschland.[14] Im Zukunftsatlas 2019 konnte sich der Landkreis Görlitz mit Rang 379 etwas besser positionieren, bleibt aber die wirtschaftlich schwächste Region Sachsens.[15]

Unter allen Landkreisen/kreisfreien Städte hatte 2019 der Landkreis die niedrigsten mittleren Bruttolöhne (2.380 Euro) in ganz Deutschland (bundesweit: 3.401 Euro).[16]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Bautzen aus kommend führt die Bundesautobahn 4 (Europastraße 40) in östlicher Richtung durch den Landkreis nach Görlitz. Von Görlitz aus führt die A 4 über die deutsch-polnische Grenze hinweg nach Zgorzelec, wo sie an die polnische Autostrada A4 anschließt. Weiterhin führen einige Bundesstraßen unterschiedlicher Qualität zumeist durch das dichter besiedelte südliche Kreisgebiet. Dies sind die B 6, B 96, B 98, B 99, B 115 und B 178. Nördlich der A 4 verlaufen der Großteil der B 115 sowie die B 156. Der komplette Neubau der B 160 im nördlichen Teil des Kreises ist auf unbestimmte Zeit verschoben.

Wichtige Bahnstrecken sind Dresden–Görlitz, Bischofswerda–Zittau, Cottbus–Weißwasser–Görlitz, Görlitz–Zittau, Zittau–Liberec und Węgliniec–Niesky–Hoyerswerda. Des Weiteren gibt es drei Schmalspurbahnen, die Schmalspurbahn Zittau–Kurort Oybin, Schmalspurbahn Bertsdorf–Kurort Jonsdorf und die als Museumsbahn genutzte Waldeisenbahn Muskau.

Es gibt einen regionalen Flugplatz in Rothenburg/Oberlausitz sowie einen etwas kleineren in Görlitz. Die nächsten Flughäfen befinden sich in Dresden und Breslau.

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gymnasien befinden sich in Weißwasser, Niesky, Görlitz (zwei), Löbau, Herrnhut, Zittau und Seifhennersdorf.

Siehe auch: Liste der Schulen der Sekundarstufe I im Landkreis Görlitz

Hochschulen

Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis Görlitz besitzt 23 Naturschutzgebiete (NSG) die insgesamt eine Fläche von 3224 ha (ca. 1,54 % der Landkreisfläche) einnehmen. Das mit Abstand flächenmäßig größte davon ist das NSG „Niederspreer Teichgebiet“ mit ca. 1550 ha. Im Landkreis Görlitz befinden sich des Weiteren 280 Naturdenkmale und 170 Flächennaturdenkmale (FND). Die FND sind insgesamt ca. 315 ha (ca. 0,15 % der Landkreisgesamtfläche) groß. Die 17 Landschaftsschutzgebiete (LSG) im Landkreis Görlitz haben eine Größe von ca. 31.887 ha (15,2 % der Landkreisfläche). Die LSG „Talsperre Quitzdorf und Kollmer Höhen“, „Königshainer Berge“ und „Zittauer Gebirge“ erreichen dabei Flächengrößen von mehr als 5000 ha. Des Weiteren liegt der Naturpark Zittauer Gebirge im Landkreis.

Im Landkreis gibt es folgende 27 Naturlehrpfade: Naturlehrpfad Altes Schleifer Teichgelände mit Borstelweg, Naturerlebnispfad Landschaftsgeschichte Kreba-Neudorf, Seeadlerrundweg, Lehrpfad am Waldschulheim Stannewisch, Gewässerlehrpfad Horka-Biehain, Gehölzlehrpfad Groß Saubernitz, Granitabbau-Lehrpfad Königshainer Berge, Naturlehrpfad Landeskrone Görlitz, Naturlehrpfad Berzdorfer Halden, Naturerlebnispfad Berzdorf, Walderlebnispfad Ostritz, Naturlehrpfad am Rotstein, Großer Naturlehrpfad »Rund um Löbau«, Heimatkundlicher Lehrpfad Löbauer Berg, Oppacher Brunnenpfad, »Auf den Spuren des Pegasus«, Naturlehrpfad Obercunnersdorf, Zinzendorf-Lehrpfad Herrnhut, Waldlehrpfad und Karasek-Ringweg, Naturlehrpfad Schülerbusch, Tagebaulehrpfad Olbersdorfer See, Forstlehrpfad »Alte Leipaer Straße«, Grenzübergreifender Lehrpfad »Lausitzer und Zittauer Gebirge«, Naturlehrpfad »Rund um Waltersdorf« mit Lauschemoor, Naturlehrpfad Jonsdorfer Mühlsteinbrüche, Naturlehrpfad »Ahornzwerg und Hochwaldmännlein«, Obstgehölzlehrpfad Großschönau sowie Natur- und Kulturlehrpfad Bertsdorf-Hörnitz.[17]

Städte und Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2022,[18] offizielle sorbische Gemeindenamen in Kursivschrift)

Städte

  1. Bad Muskau (Mužakow; 3759)
  2. Bernstadt a. d. Eigen (3229)
  3. Ebersbach-Neugersdorf (11.441)
  4. Görlitz, Große Kreisstadt (56.574)
  5. Herrnhut (5849)
  6. Löbau, Große Kreisstadt (14.352)
  7. Neusalza-Spremberg (3165)
  8. Niesky, Große Kreisstadt (9249)
  9. Ostritz (2249)
  10. Reichenbach/O.L. (4844)
  11. Rothenburg/O.L. (4389)
  12. Seifhennersdorf (3628)
  13. Weißwasser/O.L., Große Kreisstadt (Běła Woda; 15.136)
  14. Zittau, Große Kreisstadt (24.794)

Verwaltungsgemeinschaften und Verwaltungsverbände

Gemeinden

  1. Beiersdorf (1094)
  2. Bertsdorf-Hörnitz (2016)
  3. Boxberg/O.L. (Hamor; 4270)
  4. Dürrhennersdorf (922)
  5. Gablenz (Jabłońc; 1572)
  6. Groß Düben (Dźěwin; 1077)
  7. Großschönau (5276)
  8. Großschweidnitz (1258)
  9. Hähnichen (1230)
  10. Hainewalde (1526)
  11. Hohendubrau [Sitz: Weigersdorf] (Wysoka Dubrawa; 1846)
  12. Horka (1656)
  13. Jonsdorf, Kurort (1482)
  14. Kodersdorf (2342)
  15. Königshain (1179)
  16. Kottmar (7126)
  17. Krauschwitz (Krušwica; 3336)
  18. Kreba-Neudorf (Chrjebja-Nowa Wjes; 857)
  19. Lawalde (1781)
  20. Leutersdorf (3450)
  21. Markersdorf (3848)
  22. Mittelherwigsdorf (3610)
  23. Mücka (Mikow; 959)
  24. Neißeaue [Sitz: Groß Krauscha] (1682)
  25. Oderwitz (4855)
  26. Olbersdorf (4509)
  27. Oppach (2303)
  28. Oybin (1300)
  29. Quitzdorf am See [Sitz: Kollm] (Kwětanecy při jězoru; 1235)
  30. Rietschen (Rěčicy; 2507)
  31. Rosenbach (1533)
  32. Schleife (Slepo; 2443)
  33. Schönau-Berzdorf a. d. Eigen (1485)
  34. Schönbach (1063)
  35. Schöpstal [Sitz: Ebersbach] (2405)
  36. Trebendorf (Trjebin; 762)
  37. Vierkirchen [Sitz: Melaune] (1651)
  38. Waldhufen [Sitz: Jänkendorf] (2354)
  39. Weißkeißel (Wuskidź; 1223)
Bärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. August 2008 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Januar 1991 für den damaligen Landkreis und die damals kreisfreie Stadt Görlitz gültige Unterscheidungszeichen GR zugewiesen. Seit dem 9. November 2012 sind zudem die Unterscheidungszeichen LÖB (Landkreis Löbau), NOL (Niederschlesischer Oberlausitzkreis), NY (Landkreis Niesky), WSW (Landkreis Weißwasser) und ZI (Landkreis Zittau) erhältlich.

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis ist Gesellschafter der PD – Berater der öffentlichen Hand.[19]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landkreis Görlitz (Hrsg.): Zwischen Neiße, Schöps und Spree. Der Landkreis Görlitz. Verlag Gunter Oettel, Görlitz 2012, ISBN 978-3-938583-79-1.
  • Landkreis Görlitz (Hrsg.): Lebensräume im Landkreis Görlitz. Verlag Gustav Winter, Herrnhut 2012 (Digitalisat (PDF-Datei; 8,62 MB))

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Landkreis Görlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Martina Hanold, Angelika Brinkop, Thoralf Schirmer: Drei Unterschriften für einen Kreis. In: Lausitzer Rundschau, Lokal-Rundschau für Weißwasser und Niesky. 4. April 2008.
  3. Bevölkerung des Freistaates Sachsen am 31. Dezember 1990 bis 2022 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen. In: statistik.sachsen.de. Abgerufen am 21. Januar 2024.
  4. Ergebnis der Kreistagswahl 2019. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. September 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Ergebnis der Kreistagswahl 2019; vorläufige, amtliche Ergebnisse. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. Mai 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wahlen.sachsen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. Ergebnis der Landratswahl 2008. Abgerufen am 8. Dezember 2008.
  7. Ergebnis der Landratswahl 2015. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 8. Juni 2015.
  8. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: 2. Wahlgang am 3. Juli - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  10. Noch drei Kandidaten bei Landratswahl in Görlitz. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  11. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Landratswahlen Wahlergebnisse 2015 - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  12. Landratswahlen 2008. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  13. Landratswahlen 2008. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  14. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  15. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt. Abgerufen am 24. Mai 2022.
  16. Florian Diekmann, DER SPIEGEL: Löhne: Wo in Deutschland viel verdient wird - und wo wenig - DER SPIEGEL - Wirtschaft. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  17. Landkreis Görlitz (Hrsg.): Lehrpfade im Landkreis Görlitz: 27 Naturlehrpfade des Landkreises Görlitz vorgestellt. 2011
  18. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  19. Vorstellung der PD. (PDF) In: pd-g.de. 12. Mai 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2021; abgerufen am 21. Mai 2021.