Landkreis Hörde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten (Stand 1929)
p1
Bestandszeitraum: 1887–1929
Bundesland: Freistaat Preußen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Verwaltungssitz: Hörde
Einwohner: 120.004 (1925)
Kreisgliederung: 20 Gemeinden
Landrat: Wilhelm Hansmann (SPD)

Der Landkreis Hörde (bis 1911 Kreis Hörde) war von 1887 bis 1929 ein Landkreis im Regierungsbezirk Arnsberg der preußischen Provinz Westfalen. Er umfasste im Wesentlichen den Süden der heutigen Stadt Dortmund sowie das heutige Gebiet von Holzwickede und Schwerte. Der Kreissitz befand sich in der bis 1928 selbständigen Stadt Hörde.

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Hörde wurde am 1. April 1887 aus dem Südteil des damaligen Landkreises Dortmund gebildet. 1888 war er in sechs Ämter und insgesamt 30 Gemeinden eingeteilt:[1]

Verwaltungsgliederung 1888
Amt Gemeinden
Annen-Wullen Annen-Wullen
Aplerbeck Aplerbeck, Berghofen, Hengsen, Holzwickede, Opherdicke, Schüren und Sölde
Barop Barop, Eichlinghofen, Menglinghausen, Persebeck und Salingen
Kirchhörde Kirchhörde und Rüdinghausen
Wellinghofen Hacheney, Lücklemberg, Niederhofen, Wellinghofen und Wichlinghofen
Westhofen Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf, Syburg, Villigst, Wandhofen und Westhofen
amtsfrei Hörde und Schwerte

1905 wurde Annen-Wullen in Annen umbenannt.[2] Die Stadt Hörde schied zum 1. April 1911 aus dem Kreis aus und wurde kreisfrei. Der Kreis Hörde hieß seitdem Landkreis Hörde.

1922 wurden Eichlinghofen, Menglinghausen, Persebeck und Salingen nach Barop sowie Hacheney, Lücklemberg, Niederhofen und Wichlinghofen nach Wellinghofen sowie Rüdinghausen nach Annen eingemeindet.[3][4][2] Damit umfasste der Landkreis zuletzt sechs Ämter und insgesamt 20 Gemeinden:

Verwaltungsgliederung 1929
Amt Gemeinden
Annen Annen
Aplerbeck Aplerbeck, Berghofen, Hengsen, Holzwickede, Opherdicke, Schüren und Sölde
Barop Barop
Kirchhörde Kirchhörde
Wellinghofen Wellinghofen
Westhofen Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf, Syburg, Villigst, Wandhofen und Westhofen
amtsfrei Schwerte

Zum 1. August 1929 wurde der Landkreis Hörde durch das Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets aufgelöst. Aplerbeck, Barop, Berghofen, Kirchhörde, Schüren, der größte Teil von Sölde, Syburg und Wellinghofen wurden nach Dortmund eingemeindet. Schwerte und das Amt Westhofen mit den Gemeinden Garenfeld, Geisecke, Holzen, Lichtendorf, Villigst, Wandhofen und Westhofen gingen an den Kreis Iserlohn über. Annen-Wullen wurde der Stadt Witten zugeordnet. Hengsen, Opherdicke und die um einen Teil Söldes vergrößerte Gemeinde Holzwickede wurden in den Landkreis Hamm (ab dem 17. Oktober 1930 Kreis Unna) eingegliedert. Die kreisfreie Stadt Hörde war bereits am 1. April 1928 nach Dortmund eingegliedert worden.

1975 wurde die Gemeinde Garenfeld in die Stadt Hagen eingemeindet. Schwerte, das Amt Westhofen – ohne größere Teile von Holzen und Lichtendorf – und die Gemeinde Ergste bildeten die neue Stadt Schwerte und wurden dem Kreis Unna zugeschlagen. Holzwickede, Hengsen und Opherdicke wurden zur neuen Gemeinde Holzwickede vereint. Holzen und Lichtendorf wurden zum größten Teil nach Dortmund eingegliedert.

Gründe für die Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 52 Zechen, die zwischen 1923 und 1925 aus wirtschaftlichen Gründen im Ruhrgebiet stillgelegt werden mussten, befanden sich sechs im Landkreis Hörde. Der daraus resultierende Steuerausfall war erheblich. Im Rahmen der Gemeindereform von 1929 wurde der Landkreis aufgelöst, da ein finanzielles Überleben nicht mehr gewährleistet werden konnte.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[5]
1890 084.403
1900 115.754
1910 141.010
1925 120.004

Landräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landrat Hörde – Siegelmarke

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. territorial.de: Ämter und Gemeinden des Kreises Hörde
  2. a b territorial.de: Amt Annen
  3. territorial.de: Amt Barop
  4. territorial.de: Amt Wellinghofen
  5. Michael Rademacher: Landkreis Dortmund. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.