Landkreis Speyer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Speyer
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Speyer hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1969)
Koordinaten: 49° 21′ N, 8° 21′ OKoordinaten: 49° 21′ N, 8° 21′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Regierungsbezirk: Pfalz
Verwaltungssitz: Speyer
Fläche: 111,55 km2
Einwohner: 37.809 (30. Jun. 1968)
Bevölkerungsdichte: 339 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: SP
Kreisschlüssel: 07 3 45
Kreisgliederung: 9 Gemeinden
Lage des Landkreises Speyer in Rheinland-Pfalz
Karte
Karte

Der Landkreis Speyer war ein Landkreis in Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung war die namensgebende Stadt Speyer, die dem Landkreis selbst allerdings nicht angehörte. Bis zu seiner Auflösung war der Landkreis Speyer der flächenmäßig kleinste Landkreis in Deutschland.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis grenzte Anfang 1969 im Uhrzeigersinn, im Nordwesten beginnend, an den Landkreis Ludwigshafen am Rhein (in Rheinland-Pfalz), an den Landkreis Mannheim (in Baden-Württemberg), an die kreisfreie Stadt Speyer (in Rheinland-Pfalz), an den Landkreis Bruchsal (in Baden-Württemberg) sowie an die Landkreise Germersheim und Neustadt an der Weinstraße (beide wiederum in Rheinland-Pfalz).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Landkreis geht auf das Landkommissariat Speyer und dem daraus 1862 hervorgegangenen bayerischen Bezirksamt Speyer zurück. Zum Bezirksamt Speyer gehörte zunächst auch der Raum Ludwigshafen. 1886 wurde der Nordteil des Bezirksamts rund um die Stadt Ludwigshafen aus dem Bezirksamt Speyer herausgelöst und bildete seitdem das Bezirksamt Ludwigshafen am Rhein.

Die Stadt Speyer schied am 1. März 1920 aus dem Bezirksamt aus und wurde zur kreisunmittelbaren Stadt. 1939 wurde das Bezirksamt Speyer wie alle bayerischen Bezirksämter in Landkreis umbenannt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Landkreis Teil der französischen Besatzungszone. Die Errichtung des Landes Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 als letztes Land in den westlichen Besatzungszonen durch die Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung unter General Marie-Pierre Kœnig angeordnet.[2] Es wurde zunächst als „rhein-pfälzisches Land“ bzw. als „Land Rheinpfalz“ bezeichnet; der Name Rheinland-Pfalz wurde erst mit der Verfassung vom 18. Mai 1947[3] festgelegt.

Im Zuge der Verwaltungsreform ging der Landkreis Speyer am 7. Juni 1969 komplett im Landkreis Ludwigshafen auf,[4] der seit 2004 Rhein-Pfalz-Kreis heißt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Einwohner Quelle
1864 31.282 [5]
1885 53.646 [6]
1900 37.938 [7]
1910 43.322 [7]
1925 23.761 [7]
1933 24.725 [7]
1939 25.784 [7]
1950 30.026 [7]
1960 34.200 [7]
1968 37.809

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Landkreis gehörten eine Stadt und acht Ortsgemeinden an:

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SP zugewiesen. Es wird in der kreisfreien Stadt Speyer durchgängig bis heute ausgegeben.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik 1969 Seite 26ff.
  2. Amtsblatt des französischen Oberkommandos in Deutschland, Nr. 35 (1946), S. 292 (Memento des Originals vom 30. August 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/deposit.dnb.de
  3. Volltext der Verfassung vom 18. Mai 1947 (Memento des Originals vom 27. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.verfassungen.de
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 165 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864, S. 74 (Digitalisat).
  6. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885, S. VI (Digitalisat).
  7. a b c d e f g Michael Rademacher: Landkreis Speyer. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.