Landscheid

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Wappen Deutschlandkarte
Landscheid
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Landscheid hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 59′ N, 6° 46′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 6° 46′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Wittlich-Land
Höhe: 315 m ü. NHN
Fläche: 30,19 km2
Einwohner: 2239 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54526
Vorwahlen: 06567, 06575
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 503
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kurfürstenstraße 1
54516 Wittlich
Website: www.landscheid.de
Ortsbürgermeisterin: Marita Illigen (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Landscheid im Landkreis Bernkastel-Wittlich
KarteEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis BirkenfeldLandkreis Cochem-ZellLandkreis VulkaneifelTrierLandkreis Trier-SaarburgRhein-Hunsrück-KreisBernkastel-KuesBraunebergBurgen (bei Bernkastel-Kues)ErdenGornhausenGraach an der MoselHochscheidKestenKleinichKommenLieser (Gemeinde)LösnichLongkampMaring-NoviandMinheimMonzelfeldMülheim an der MoselNeumagen-DhronPiesportÜrzigVeldenzWintrichZeltingen-RachtigBausendorfBengel (Mosel)Diefenbach (bei Wittlich)FlußbachHontheimKinderbeuernKinheimKrövReilWillwerscheidBettenfeldDierfeldEckfeldEisenschmittGipperathGreimerath (Eifel)GroßlittgenHasborn (Eifel)Karl (Eifel)LaufeldManderscheidMeerfeldMusweilerNiederöfflingenNiederscheidweilerOberöfflingenOberscheidweilerPantenburgSchladtSchwarzenborn (Eifel)WallscheidBerglichtBreitBüdlichBurtscheid (Hunsrück)DeuselbachDhroneckenEtgertGielertGräfendhronHeidenburgHilscheidHorathImmertLückenburgMalbornMerschbachNeunkirchen (Hunsrück)RorodtSchönberg (bei Thalfang)TallingThalfangBurg (Mosel)EnkirchIrmenachLötzbeurenStarkenburg (Mosel)Traben-TrarbachAltrichArenrathBergweilerBinsfeld (Eifel)Bruch (Eifel)DierscheidDodenburgDreisEsch (bei Wittlich)Gladbach (Eifel)HeckenmünsterHeidweilerHetzerath (Eifel)HupperathKlausen (Eifel)LandscheidMinderlittgenNiersbachOsann-MonzelPlatten (bei Wittlich)PleinRivenichSalmtalSehlem (Eifel)MorbachWittlich
Karte

Landscheid (Lautschrift in Eifeler Mundart: Lähschend) in der Eifel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wittlich-Land an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landscheid liegt in der Eifel. Von der Gemeindefläche sind 57 % bewaldet und 31 % als Landwirtschaftsfläche ausgewiesen (Stand 2012).[2]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde gliedert sich in drei Ortsbezirke (Einwohner Stand 31. Dezember 2012):[3][4]

Ortsbezirk zugehörende Ortsteile[5] Einwohner
Landscheid Hof Hau, Hof Raskop 1.214
Niederkail Hof Mulbach 543
Burg Altenhof, Gut Heeg 392

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landscheid grenzt an Großlittgen, Musweiler, Hupperath, Bergweiler, Bruch, Arenrath, Binsfeld, Spangdahlem, Gransdorf, Schwarzenborn und Eisenschmitt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dank-Kapelle in der Burger Straße

Erste Spuren der Besiedlung stammen aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. Die Burscheider Mauer ist eine als Fliehburg genutzter Ringwall der Kelten.[6]

Landscheid wurde erstmals 1157 als Langescheit in einer Urkunde erwähnt. Der heutige Ortsteil Burg wurde erstmals im Jahre 1184 und im Jahr 1211 auch der Ort Niederkail in einem Dokument aufgeführt. Grundherr war das Kloster Himmerod, Landesherr das Erzstift Trier. Eine weitere Quelle besagt, dass Niederkail 1070 als Wohnort des Edelmannes Godefried von der Keyle erwähnt wurde.[7]

Ab 1794 stand das Gebiet der heutigen Gemeinde unter französischer Herrschaft, 1815 wurde es auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 ist es Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Mit Wirkung vom 1. Dezember 1975 wurden die bis dahin selbständigen Ortsgemeinden Burg (Salm) mit 390 Einwohnern, Landscheid (1135 Einwohner) und Niederkail (627 Einwohner) aufgelöst und die Ortsgemeinde Landscheid neu gebildet.[8]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Landscheid bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 1.176
1835 1.637
1871 1.584
1905 1.881
1939 1.914
1950 1.931
1961 1.982
Jahr Einwohner
1970 2.187
1987 1.982
1997 2.250
2005 2.075
2011 1.958
2017 2.115
2022 2.239[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Landscheid besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[9]

Wahl SPD CDU MOG Gesamt
2019 1 6 9 16 Sitze
2014 2 8 6 16 Sitze
2009 2 8 6 16 Sitze
2004 2 8 6 16 Sitze
  • MOG = Wählergruppe Mehrortsgemeinde Landscheid e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marita Illigen (CDU) wurde am 8. Dezember 2022 Ortsbürgermeisterin von Landscheid,[10] nachdem sie bereits als Erste Beigeordnete seit September die Amtsgeschäfte ausgeübt hatte.[11] Bei der Direktwahl am 27. November 2022 war sie mit einem Stimmenanteil von 68,3 % gewählt worden.[12]

Illigens Vorgänger Michael Comes hatte das Amt am 10. Oktober 2019 übernommen. Bei der Wiederholungswahl am 22. September war er mit einem Stimmenanteil von 50,7 % gewählt worden. Diese war notwendig geworden, weil bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 die einzige Bewerberin die notwendige Mehrheit nicht erreicht hatte.[13] Für fünf Jahre gewählt, kündigte Comes Ende Juli 2022 an, sein Amt mit Wirkung zum 31. August 2022 vorzeitig niederzulegen, wodurch eine Neuwahl erforderlich wurde.[14] Der Vorgänger von Comes, Ewald Heck, war im Oktober 2007 zum Nachfolger von Egon Birresborn gewählt worden.[13][15]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezirksregierung Trier erteilte am 5. Dezember 1980 die Genehmigung ein eigenes Wappen zu führen.

Wappen von Landscheid
Wappen von Landscheid
Blasonierung: „Schild gespalten, vorne in Gold ein blauer Krummstab, hinten in Rot ein sechs-speichiges goldenes Rad.“
Wappenbegründung: Der blaue Krummstab symbolisiert das Kirchenpatronat der Äbtissin Gertrud von Nivelles. Das goldene Rad wurde aus dem Wappen der ehemals eigenständigen Gemeinde Niederkail entnommen. Durch das sechs-speichige Rad werden der ambulante Handel sowie die Landwirtschaft symbolisiert.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur- und Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Landscheid finden in Tradition zum ambulanten Handel ein Frühjahrs- und ein Weihnachtsmarkt statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Durch das Gemeindegebiet führt die BAB 60 mit der direkten Anschlussstelle Landscheid. Die B 50 verbindet Landscheid mit den Regionalzentren Wittlich und Bitburg.
  • An den ÖPNV ist Landscheid mit der RegioLinie 400 (Bitburg-Wittlich) angeschlossen.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • suki.international GmbH mit ca. 50 % Marktanteil bei sichtverpackten Kleineisenwaren in Deutschland.
  • Börner GmbH Hersteller von Haushaltsprodukten mit ca. 70 Mitarbeitern.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Landscheid gibt es neben einem Kindergarten mit Ganztagsbetreuung eine Grundschule. Weiterführende Schulen gibt es in Wittlich und Bitburg.

Energie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orte Landscheid und Burg werden über ein Wärmenetz der Firma Forstservice Raskop versorgt. Bereits seit 2011 versorgte die Firma einzelne Gewerbebetriebe und Privathäuser in Landscheid. Seit 2021 wird das Wärmenetz deutlich erweitert und eine neue Heizzentrale errichtet, die drei Heizkessel, die mit Holzhackschnitzeln betrieben werden, und zwei Pufferspeicher enthält. Es werden nach der Fertigstellung rund 200 Haushalte versorgt.[16]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jakob Marx (* 8. September 1803 in Landscheid; † 13. Februar 1876 in Trier) war ein römisch-katholischer Theologe, Kirchenhistoriker, Professor und Domkapitular in Trier.
  • Peter Zirbes (* 10. Januar 1825 in Niederkail; † 14. November 1901), war ein fahrender „Sänger“ (Poet) aus Niederkail. Im Ort gibt es eine Straße, die nach ihm benannt wurde. Sein Wohnhaus ist noch vorhanden und ist ein Besichtigungsziel der Touristen.
  • Otto Follmann (* 10. Dezember 1856; † 1926), Geologie-Professor
  • Alfred Börner (* 29. Oktober 1910 in Lichtenberg/Erzgeb.; † 2. Februar 1999 in Niederkail), langjähriger Geschäftsführer der Börner Gruppe, Sponsor des lokalen Sports, Träger der Rudolf-Diesel-Medaille, Erfinder innovativer Neuerungen im Bereich der Gemüsehobel, z. B. des V-Hobels
  • Karl Hofstätter (* 9. Dezember 1926 in Domstadtl; † 4. Dezember 2017 in Niederkail), Ortsbürgermeister von Niederkail von 1964 bis 1975, Ortsbürgermeister der Gemeinde Landscheid von 1976 bis 1989, Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Landscheid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 7. März 2023.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 87 f. (PDF; 3,3 MB).
  4. Daten zur Ortsgemeinde (Memento vom 13. April 2014 im Webarchiv archive.today)
  5. Die Mehrortsgmeinde Landscheid mit Ihren Ortsteilen stellt sich vor. Ortsgemeinde Landscheid, abgerufen am 23. Januar 2021.
  6. Eintrag zu Ringwall Burgscheider Mauer in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  7. Eintrag zu Erste Erwähnung von Niederkail in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 184 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 7. März 2023.
  10. Sitzung des Gemeinderates Landscheid am 08.12.2022. In: Mein Wittlich.Land, Ausgabe 3/2023. Abgerufen am 12. Februar 2023.
  11. Marita Illigen ist neue Bürgermeisterin von Landscheid. In: Trierischer Volksfreund. 28. November 2022, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  12. Edgar Marx (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Landscheid am 27. November 2022. Ortsgemeinde Landscheid, 27. November 2022, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  13. a b Michael Comes ist Ortsbürgermeister von Landscheid. In: Trierischer Volksfreund. 23. September 2019, abgerufen am 18. Januar 2021.
  14. Sitzung des Gemeinderates Landscheid am 06.09.2022. In: Mein Wittlich.Land, Ausgabe 41/2022. Abgerufen am 31. Oktober 2022.
  15. 80,1 Prozent stimmen für Ewald Heck. In: Trierischer Volksfreund. 28. Oktober 2007, abgerufen am 18. Januar 2021.
  16. volksfreund.de: Großes Nahwärmenetz in Landscheid geht in Betrieb