Landtagswahl in Baden-Württemberg 1972

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1968Landtagswahl
1972
1976
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,9
37,6
8,9
n. k.
0,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1968
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
+8,7
+8,6
−5,5
−9,8
−2,0
   
Insgesamt 120 Sitze

Die Landtagswahl in Baden-Württemberg 1972 fand am 23. April statt. Bei einer Wahlbeteiligung von 80 % gewann die von Ministerpräsident Hans Filbinger geführte CDU fast neun Prozentpunkte hinzu und konnte die absolute Mehrheit erringen. Die SPD gewann fast ebenso stark hinzu und erzielte das beste baden-württembergische Landtagswahlergebnis ihrer Geschichte, während FDP/DVP große Verluste hinnehmen musste. Die NPD schied aus dem Landtag aus. Eine CDU-Alleinregierung unter dem alten und neuen Ministerpräsidenten Filbinger löste die bisherige Große Koalition von CDU und SPD ab.

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Wahl im Jahr 1968 wurde die von Ministerpräsident Hans Filbinger geführte CDU/SPD-Koalition fortgesetzt. Oppositionsparteien im Landtag waren FDP/DVP und NPD. Die noch bei der Landtagswahl 1968 sehr erfolgreiche NPD verzichtete auf eine erneute Kandidatur und forderte stattdessen ihre Anhänger auf, die CDU zu wählen.[1] Dieser Entscheidung war eine Serie von Wahlniederlagen der NPD vorausgegangen, in denen sie ihre Landtagsmandate in allen Landtagen verloren hatte und bei keiner Wahl über die 5-%-Hürde gekommen war.

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ergebnis der Landtagswahl
vom 23. April 1972
Partei Stimmen Anteil Sitze Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
mandate
Sitze
1968
CDU 2.513.808 52,92 % 65 70 60 60
SPD 1.784.416 37,56 % 45 70 10 37
FDP/DVP 424.685 8,94 % 10 70 18
DKP 21.973 0,46 % 68
DFU 587 0,01 % 2
G 172 0,00 % 1
Einzelbewerber 4.996 0,11 % 4
gültige Stimmen
 
4.750.637
 
100,00 %
99,00 %
120
 
285
 
70
 
127
 
ungültige Stimmen 48.138 1,00 %
Wähler
Wahlbeteiligung
4.798.775
 
100,00 %
  80,00 %
Nichtwähler 1.199.952 20,00 %
Wahlberechtigte 5.998.727 100,00 %
Ergebnisse nach Regierungsbezirken[2]
Nordwürttemberg Nordbaden Südbaden Südwürttemberg-
Hohenzollern
Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze Anzahl/
Stimmen
% Kreis-
wahl-
vor-
schläge
Direkt-
man-
date
Sitze
Wahlberechtigte 2.332.312 1.329.484 1.258.451 1.078.480
Wähler 1.899.820 81,5 1.044.005 78,5 987.927 78,5 867.023 80,4
Gültige Stimmen 1.884.244 99,2 1.031.034 98,8 976.324 98,8 859.035 99,1
CDU 915.047 48,6 27 22 23 525.224 50,9 16 12 14 544.020 55,7 14 13 14 529.517 61,6 13 13 14
SPD 755.496 40,1 27 5 18 422.592 41,0 16 4 11 343.291 35,2 14 1 9 263.037 30,6 13 7
FDP/DVP 200.593 10,6 27 5 77.099 7,5 16 2 84.081 8,6 14 2 62.912 7,3 13 1
DKP 7.731 0,4 26 5.947 0,6 16 4.932 0,5 14 3.363 0,4 12
DFU 381 0,0 1 206 0,0 1
G 172 0,0 1
Einzelbewerber 4.996 0,3 4

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landtagswahl war die letzte Landtagswahl in Baden-Württemberg, bei der es kein Überhangmandat gab.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Mitglieder des Landtags von Baden-Württemberg (6. Wahlperiode)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.) u. a.: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 4: Die Länder seit 1918. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Klett-Cotta, Stuttgart 2003, ISBN 3-608-91468-4, S. 644.
  2. Statistisches Landesamt: Endgültige Ergebnisse der Wahl zum Landtag von Baden-Württemberg am 23. April 1972 (PDF; 6,9 MB)