Laura Lindemann

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Triathlon
Triathlon
Deutschland 0 Laura Lindemann
Laura Lindemann bei den European Championships in München 2022
Laura Lindemann bei den European Championships in München 2022
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 26. Juni 1996 (27 Jahre)
Geburtsort Berlin, Deutschland
Größe 169 cm
Gewicht 57 kg
Vereine
Seit 2012 Triathlon Potsdam
Seit 2017 B-Kader der DTU
Seit 2018 Perspektivkader (PK) der DTU
Erfolge
2014 Deutsche Meisterin Junioren Triathlon-Sprintdistanz
2014, 2015 2 × Europameisterin Triathlon Junioren
2014, 2015 2 × Weltmeisterin Triathlon Junioren
2015, 2018 2 × Deutsche Meisterin U23 Triathlon-Sprintdistanz
2015–2022 5 × Deutsche Meisterin Triathlon-Sprintdistanz
2016 ITU Weltmeisterin Triathlon U23
2017, 2021 2 × ETU Europameisterin Triathlon Sprintdistanz
2020 3. Rang Weltmeisterschaft Triathlon
2021, 2022 2 × Vizeeuropameisterin Triathlon Sprintdistanz Mixed Relay
2022 Vizeeuropameisterin Triathlon Kurzdistanz
Status
aktiv

Laura Lindemann (* 26. Juni 1996 in Berlin) ist eine deutsche Triathletin. Sie ist fünffache Deutsche Meisterin über die Triathlon-Sprintdistanz, Junioreneuropameisterin (2014, 2015), zweifache Junioren-Weltmeisterin (2014, 2015) U23-Weltmeisterin (2016) sowie zweifache Europameisterin auf der Triathlon-Sprintdistanz (2017, 2021).

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laura Lindemann trainierte als Kind zunächst bei den Wasserfreunden Spandau 04 und wechselte aufgrund der Empfehlung einer Vereinskollegin zur Eliteschule des Sports in Potsdam. Seither war sie im Potsdamer Schwimmverein aktiv und ihre Spezialdisziplin war das Brustschwimmen. Nachdem sie in dieser Disziplin nach Ansicht ihres Trainers ihre Leistungsgrenze erreicht hatte, wechselte sie 2012 auf dessen Empfehlung zum Triathlon.[1]

Bereits im darauf folgenden Jahr wurde sie 2013 Triathlon-Vizeeuropameisterin bei den Junioren (18–19 Jahre) und Dritte bei der Weltmeisterschaft.[2]

Junioreneuropameisterin Triathlon 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2014 wurde Laura Lindemann Triathlon-Europameisterin.[3] Im selben Monat gewann sie bei der Triathlon-EM im österreichischen Kitzbühel den Teamsprint mit dem deutschen Team (mit Lena Meißner, Valentin Wernz und Lasse Lührs) und wurde ebenso Junioreneuropameister.[4]

Juniorenweltmeisterin Triathlon 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August in Kanada wurde sie in der Einzelwertung Juniorenweltmeisterin[5], im Team-Relay gemeinsam mit ihrem Vereinskollegen Lasse Lührs sowie Anna Schmidt und Lasse Nygaard-Priester belegte sie den vierten Platz.

Im Juni 2015 gewann sie in Düsseldorf den DM-Titel der Elite und U23, im Juli verteidigte sie bei den Juniorinnen in Genf ihren Titel der Junioreneuropameisterin. Im Juli in Hamburg gelang ihr vor rund 150.000 Zuschauern an der Strecke mit Platz sieben als beste deutsche Starterin ihre bisher beste Platzierung bei einem ITU World Cup. Bei den Weltmeisterschaften im Mixed Relay wechselte Laura Lindemann auf Platz zwei liegend an ihren Teamkollegen Justus Nieschlag, nur eine 10-sekündige Zeitstrafe, weil sich der Helm der zweiten Frau im Team, Rebecca Robisch, wieder geöffnet hatte, verhinderte eine Podestplatzierung. DTU-Cheftrainer Ralf Ebli sieht Laura Lindemann als Ausnahmetalent, der Olympiasieger von Peking 2008, Jan Frodeno, äußerte im Rahmen der WM „Sie ist eine Hoffnung für die Zukunft“.[6]

Laura Lindemann war Mitglied des C-Kaders (Junioren) der Deutschen Triathlon Union (DTU).[7] Sie startet in der Triathlon-Bundesliga für den Verein Triathlon Potsdam.[8] In der französischen Meisterschaftsserie Grand Prix de Triathlon startete sie in der Saison 2015 für E. C. Sartrouville.[9] Seit 2012 wird sie am Olympiastützpunkt Potsdam von Ron Schmidt trainiert.
Laura Lindemann war Schülerin an der Sportschule Potsdam „Friedrich Ludwig Jahn“ und nutzte dort die Möglichkeiten des additiven Abiturs. Durch diese Schulzeitstreckung erhoffte sie sich die notwendige Trainingszeit für eine Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu ermöglichen, ihr Abitur plante sie 2017 abzuschließen.[1] 2014 wurde Laura Lindemann vom DOSB als Eliteschülerin des Jahres ausgezeichnet.[1] In der Triathlon-Weltmeisterschafts-Rennserie 2015 belegte sie als viertbeste Deutsche den 24. Rang.[10] Im November 2015 wurde sie als Juniorsportler des Jahres ausgezeichnet.

Im zweijährigen Qualifikationszeitraum für einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen 2016 erreichte Laura Lindemann mit Platz 65 die sechstbeste Platzierung der deutschen Athletinnen auf der ITU-Olympia-Qualifikationsliste,[11] verfehlte auch die von DTU und DOSB vereinbarten sportlichen Qualifikationskriterien.[12] Aus teamtaktischen Gründen wurde Lindemann als eine der besten Schwimmerinnen in Nationalkader trotzdem von der DTU für einen Start neben Anne Haug am 20. August in Rio de Janeiro vorgeschlagen,[13] am 12. Juli 2016 lehnte der DOSB ihre Teilnahme ab, zwei der drei Startplätze bei den Frauen, für die die Athleten der DTU die internationalen Qualifikationskriterien erfüllt hatten, sollten unbesetzt bleiben.[14][15] Am 19. Juli gab der DOSB bekannt, aufgrund einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt Lindemann doch zu nominieren.[16] Zwei Tage zuvor hatte Lindemann beim WM-Rennen in Hamburg den neunten Platz belegt und bei der Weltmeisterschaft im Mixed Relay die Bronzemedaille gewonnen.[17] Sie belegte als beste Deutsche in Rio de Janeiro den 28. Rang.

U23-Weltmeisterin Triathlon 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2016 wurde sie in Mexiko U23-Weltmeisterin auf der Olympischen Kurzdistanz. 2017 startet sie im B-Kader der DTU. Im Juni 2017 wurde sie in Düsseldorf Europameisterin auf der Sprintdistanz in der Elite-Klasse.[18] Die damals 21-Jährige holte sich in Hamburg im Juli mit dem dritten Rang ihr erstes Podium in einem Rennen der Weltmeisterschaftsserie.[19]

Im Juli 2018 wurde sie in Düsseldorf zum dritten Mal Deutsche Meisterin auf der Triathlon Sprintdistanz.[20] In der ITU-Weltmeisterschaftsrennserie 2018 belegte die damals 22-Jährige am 15. September nach dem letzten Rennen (vierter Rang) in Gold Coast (Australien) als beste Deutsche den neunten Rang. Im Juli 2019 wurde sie Vizeweltmeisterin Triathlon zusammen mit Nina Eim, Valentin Wernz und Justus Nieschlag im Team.

Im September 2020 wurde die damals 24-Jährige in Hamburg Dritte bei der Weltmeisterschaft – die Rennserie der ITU war im Zuge der Coronavirus-Pandemie auf ein einziges, entscheidendes Rennen über die Sprintdistanz reduziert worden.[21]

Im Juni 2021 wurde sie in Kitzbühel nach 2017 zum zweiten Mal ETU-Europameisterin auf der Triathlon-Sprintdistanz. Laura Lindemann wurde nominiert für einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen 2020 am 27. Juli 2021 – zusammen mit Anabel Knoll, Justus Nieschlag und Jonas Schomburg. Sie belegte in Tokio als beste Deutsche den achten Rang.

Vizeeuropameisterin Triathlon 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022 wurde die 26-Jährige im August in München Vizeeuropameisterin auf der Kurzdistanz und in der gemischten Staffel holte sie mit Valentin Wernz, Simon Henseleit und Nina Eim wie im Vorjahr wieder Silber nach Deutschland. Bei der Weltmeisterschafts-Rennserie 2022 belegte Laura Lindemann als beste Deutsche den achten Rang.

Im August 2023 qualifizierte sie sich in Paris für einen Startplatz bei den Olympischen Spielen im Juli 2024.[22]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Laura Lindemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c „Die Olympischen Spiele in Rio sind auf jeden Fall ein großes Ziel“ Interview des DOSB mit Laura Lindemann
  2. Interview mit Laura Lindemann nach der WM 2013
  3. Laura Lindemann holt den EM-Titel bei den Junioren (20. Juni 2014)
  4. ETU-EM Kitzbühel: Teamsprint Junioren – Europameister 2014 (22. Juni 2014)
  5. Laura Lindemann sprintet zur Goldmedaille (30. August 2014)
  6. Ausnahmetalent darf nicht nach Rio In: Nordwest-Zeitung vom 19. Juli 2015
  7. C-Kader der DTU (Memento vom 17. Juli 2015 im Internet Archive)
  8. Triathlon Potsdam e. V. – Triathlon Bundesliga Damen
  9. https://twitter.com/laura_lindemann/status/630828533934391296
  10. ITU Points List | Elite Women (Stand 23. November 2015)
  11. ITU Olympic Qualification List: Rio 2016 | Women's Standings In: ITU 14. Mai 2016
  12. Fabian Fiedler: Über Abu Dhabi nach Rio de Janeiro (Memento vom 4. Juni 2016 im Internet Archive) In: tri-mag.de, 28. Januar 2016
  13. Frank Wechsel: DTU nominiert Lindemann, Knapp, Justus und Buchholz (Memento vom 20. Juni 2016 im Internet Archive) In: tri-mag.de 19. Juni 2016
  14. Oliver Kubanek: „Neben Anne Haug hat niemand ein persönliches Startrecht für Rio 2016“ In: Deutsche Triathlon Union 20. Mai 2016
  15. http://mobil.n-tv.de/sport/Laura-Lindemann-schreibt-an-Angela-Merkel-article18199151.html
  16. Triathletin Laura Lindemann und zwei Kanuten nachnominiert (Memento vom 7. August 2016 im Internet Archive) In: DOSB 19. Juli 2016
  17. Nathalie Mainka: Spektakulärer Zielsprint sichert WM-Bronze In: Stuttgarter Zeitung 18. Juli 2016
  18. Laura Lindemann ist Europameisterin (24. Juni 2017)
  19. Angela Merkel gab ihr den letzten Schub – Laura versetzt Hamburg in Ekstase (15. Juli 2017)
  20. DM Elite: Lindemann und Lührs jubeln in Düsseldorf (2. Juli 2018)
  21. Triathlon-WM in Hamburg: Bronze für Lindemann (5. September 2020)
  22. Nina Eim nach der Olympia-Quali: „Mein starker Wille hat mich über die letzte Runde getragen“ (17. August 2023)
  23. Best of 2016: Biggest Women’s Rising Star (12. Dezember 2016)
  24. Traditionelle Wahl: Jan Frodeno, Laura Lindemann und Dirk Leonhardt als Sportler des Jahres nominiert (18. November 2020)
  25. Lindemann stürmt in Hamburg aufs Podest (15. Juli 2017)
  26. Triathlon-WM: Juniorin Laura Lindemann holt Gold (30. August 2014)
  27. Haug und Zipf erstmals Deutsche Meister (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) (31. August 2013)
  28. Triathletin Lindemann bei Leichtathletik-Ausflug Zweite (21. Februar 2021)
  29. Triathletinnen (fast) unter sich: Laura Lindemann gewinnt 3.000-Meter-Rennen in der Halle (2. Februar 2021)
  30. Jubiläum beim 20. Potsdamer Silvesterlauf (31. Dezember 2016)