Lauryn Hill

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Lauryn Hill (2014)

Lauryn Hill (* 25. Mai 1975 in South Orange, New Jersey) ist eine US-amerikanische Sängerin, Rapperin, Songwriterin und Schauspielerin. Bekannt wurde sie vor allem als Lead-Sängerin der Hip-Hop-Band Fugees und als erste fünffache Grammy-Gewinnerin im Jahre 1999.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauryn Hill bei einem Konzert im Oktober 2005 im Central Park

Lauryn Hill gründete 1993 zusammen mit Wyclef Jean und Pras Michel die Band Fugees. Daneben betätigte sie sich als Schauspielerin (z. B. Sister Act 2 – In göttlicher Mission mit Whoopi Goldberg) und studierte an der Columbia University Geschichte.[1] Das erste Fugees-Album Blunted on Reality war trotz hervorragender Kritiken kein kommerzieller Erfolg. Das zweite Album, The Score (1996), verkaufte sich 17 Millionen Mal und wurde mehrmals mit Platin-Schallplatten und mit zwei Grammy Awards ausgezeichnet. Das Album enthielt auch eine Coverversion von Killing Me Softly, die sich neun Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Musik-Charts hielt. Dieser Erfolg machte alle drei Mitglieder der Fugees zu internationalen Stars.

1998 veröffentlichte Lauryn Hill ihr erstes Soloalbum, The Miseducation of Lauryn Hill, das weltweit ein großer Erfolg wurde. Es enthielt auch Doo Wop (That Thing), das als Single ausgekoppelt wurde. 1999 war sie mit The Miseducation of Lauryn Hill für elf Grammy Awards nominiert und sie gewann als erste Künstlerin in fünf Kategorien (Album of the Year, Best New Artist, Best Female R&B Vocal Performance, Best R&B Song und Best R&B Album). Der Titel des Albums ist abgeleitet von Carter G. Woodsons Buch The Miseducation Of The Negro. 1999 erhielt sie den Kora All African Music Award in der Kategorie Diaspora.[2] 2002 erschien ein Unplugged-Album, auf dem Hill zur akustischen Gitarre und ohne Begleitmusiker mehrere neue Songs vorstellte, die nie als Studioversion erschienen. 2003 sorgte sie für Schlagzeilen, als sie vor ihrem Auftritt beim Weihnachtskonzert im Vatikan in einer Ansprache den Klerus scharf kritisierte.

2012 ging sie nach langer Pause wieder auf Tour. Die Kritiken zu einigen ihrer Auftritte, z. B. ihrem Konzert im Berliner Tempodrom kritisierten eine unausgewogene Tonabmischung vor Ort.[3]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lauryn Hill hat fünf Kinder mit ihrem langjährigen Lebenspartner, dem ehemaligen American-Football-Spieler und jetzigen Musiker Rohan Marley, einem Sohn des verstorbenen Reggaemusikers Bob Marley. Ihr sechstes Kind hat laut Rohan Marley einen anderen Vater.[4][5]

2013 wurde Lauryn Hill zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung verurteilt, nachdem sie in den Jahren 2005 bis 2007 ein Einkommen in Höhe von 1,8 Millionen US-Dollar nicht versteuert hatte. Ein Gericht in Newark im Bundesstaat New Jersey ordnete zusätzlich drei Monate Hausarrest an. Hill hatte sich schuldig bekannt.[6]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1998 The Miseducation of Lauryn Hill DE9
(55 Wo.)DE
AT4
Gold
Gold

(38 Wo.)AT
CH11
Platin
Platin

(39 Wo.)CH
UK2
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(87 Wo.)UK
US1
Diamant
Diamant

(82 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. August 1998
Verkäufe weltweit: 20.000.000+[8][9][10]

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2002 MTV Unplugged No. 2.0 DE30
(10 Wo.)DE
AT2
(17 Wo.)AT
CH3
Gold
Gold

(17 Wo.)CH
UK40
(3 Wo.)UK
US3
Platin
Platin

(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Mai 2002

Singles als Leadmusikerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1998 Doo Wop (That Thing)
The Miseducation of Lauryn Hill
DE17
(14 Wo.)DE
AT33
(3 Wo.)AT
CH10
(14 Wo.)CH
UK3
Platin
Platin

(9 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. Juli 1998
Ex-Factor
The Miseducation of Lauryn Hill
DE52
(4 Wo.)DE
CH22
(8 Wo.)CH
UK4
Platin
Platin

(14 Wo.)UK
US21
(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. Dezember 1998
1999 Everything Is Everything
The Miseducation of Lauryn Hill
UK20
(9 Wo.)UK
US35
Gold
Gold

(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Mai 1999

Weitere Singles

  • 1998: Nothing Even Matters
  • 1998: To Zion
  • 1998: Can’t Take My Eyes Off You
  • 2002: Mr. Intentional
  • 2007: Lose Myself
  • 2010: Repercussions
  • 2013: Neurotic Society (Compulsory Mix)
  • 2013: Consumerism
  • 2015: Feeling Good
  • 2019: A Perfect Match (mit Kali Ranks)
  • 2019: Guarding the Gates
  • 2020: Save the Day (2020) (mit Mariah Carey)

Singles als Gastmusikerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[7]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1996 If I Ruled the World (Imagine That)
It Was Written
DE4
Gold
Gold

(20 Wo.)DE
AT30
(11 Wo.)AT
CH7
(22 Wo.)CH
UK12
(7 Wo.)UK
US53
Platin
Platin

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Mai 1996
Nas feat. Lauryn Hill
1997 The Sweetest Thing
Love Jones (O.S.T)
UK18
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 11. März 1997
mit Refugee Camp All Stars
Guantanamera
The Carnival
DE29
(11 Wo.)DE
CH19
(10 Wo.)CH
UK25
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. April 1997
Wyclef Jean feat. Celia Cruz, Jeni Fujita & Lauryn Hill
All My Time
DE87
(3 Wo.)DE
UK57
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1997
Paid & Live featuring Lauryn Hill
1999 All That I Can Say
Mary
UK29
(4 Wo.)UK
US44
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. Juli 1999
Mary J. Blige feat. Lauryn Hill
Turn Your Lights Down Low
Chant Down Babylon
DE33
(14 Wo.)DE
AT22
(10 Wo.)AT
CH11
(16 Wo.)CH
UK15
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1999
Bob Marley feat. Lauryn Hill

Weitere Gastbeiträge

  • 1997: Retrospect for Life (Common feat. Lauryn Hill)
  • 2006: So High (John Legend feat. Lauryn Hill)
  • 2006: Say (Method Man feat. Lauryn Hill)
  • 2007: Summer (Kool & the Gang feat. Lauryn Hill)
  • 2019: Coming Home (Pusha T feat. Ms. Lauryn Hill)
  • 2020: We Got Love (Teyana Taylor feat. Ms. Lauryn Hill)
  • 2021: Nobody (Nas feat. Lauryn Hill)

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002: MTV Unplugged No. 2.0

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Silberne Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1999: für die Single Turn Your Lights Down Low

Goldene Schallplatte

  • Danemark Dänemark
    • 2023: für die Single Doo Wop (That Thing)
  • Frankreich Frankreich
    • 1996: für die Single If I Ruled the World (Imagine That)
    • 2002: für das Album MTV Unplugged No. 2.0
  • Italien Italien
    • 2024: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill
  • Neuseeland Neuseeland
    • 1996: für die Single If I Ruled the World (Imagine That)
  • Schweden Schweden
    • 2000: für die Single Turn Your Lights Down Low
  • Spanien Spanien
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill

Platin-Schallplatte

  • Belgien Belgien
    • 2002: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill
  • Frankreich Frankreich
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill
  • Kanada Kanada
    • 2002: für das Album MTV Unplugged No. 2.0
  • Niederlande Niederlande
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill
  • Norwegen Norwegen
    • 2000: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill
  • Schweden Schweden
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill

2× Platin-Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2019: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill
    • 2020: für die Single Doo Wop (That Thing)
  • Europa Europa
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2000: für die Single Turn Your Lights Down Low[11]

5× Platin-Schallplatte

  • Neuseeland Neuseeland
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill[11]

7× Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill

Diamantene Schallplatte

  • Japan Japan
    • 1999: für das Album The Miseducation of Lauryn Hill

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Diamant Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA) 0! S 0! G  4× Platin4 0! D 280.000 aria.com.au
 Belgien (BRMA) 0! S 0! G  Platin1 0! D 50.000 ultratop.be
 Dänemark (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 0! D 45.000 ifpi.dk
 Deutschland (BVMI) 0! S  Gold1 0! P 0! D 250.000 musikindustrie.de
 Europa (IFPI) 0! S 0! G  2× Platin2 0! D (2.000.000) ifpi.org (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)
 Frankreich (SNEP)  Silber1  2× Gold2  Platin1 0! D 650.000 infodisc.fr
 Italien (FIMI) 0! S  Gold1 0! P 0! D 50.000 fimi.it
 Japan (RIAJ) 0! S 0! G 0! P  Diamant1 1.000.000 riaj.or.jp
 Kanada (MC) 0! S 0! G  8× Platin8 0! D 800.000 musiccanada.com
 Neuseeland (RMNZ) 0! S  Gold1  7× Platin7 0! D 100.000 nztop40.co.nz
 Niederlande (NVPI) 0! S 0! G  Platin1 0! D 100.000 nvpi.nl
 Norwegen (IFPI) 0! S 0! G  Platin1 0! D 50.000 ifpi.no (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive)
 Österreich (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 0! D 25.000 ifpi.at
 Schweden (IFPI) 0! S  Gold1  Platin1 0! D 95.000 sverigetopplistan.se
 Schweiz (IFPI) 0! S  Gold1  Platin1 0! D 75.000 hitparade.ch
 Spanien (Promusicae) 0! S  Gold1 0! P 0! D 50.000 elportaldemusica.es
 Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S  2× Gold2  2× Platin2  Diamant1 13.000.000 riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) 0! S 0! G  6× Platin6 0! D 2.400.000 bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  12× Gold12  35× Platin35  2× Diamant2

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lauryn Hill – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kevin Powell, Kevin Powell: Q&A: Lauryn Hill. In: Rolling Stone. 17. September 1998, abgerufen am 30. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. List of the 1999 Kora event winners (Memento des Originals vom 7. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koraawards.org, abgerufen am 17. Februar 2010
  3. Michael Pilz: HipHop-Star Lauryn Hill kehrt nach Berlin zurück. In: morgenpost.de. 27. Januar 2012, abgerufen am 11. Februar 2024.
  4. Lauryn Hill Welcomes Sixth Child, People (online), abgerufen am 14. August 2011
  5. Lauryn Hill welcomes son (Memento vom 15. März 2012 im Internet Archive)
  6. Steuerhinterziehung: Lauryn Hill muss ins Gefängnis. In: orf.at, 7. Mai 2013, abgerufen am 21. November 2017.
  7. a b c d Chartquellen: DE AT CH UK US
  8. Jon Greig: Lauryn Hill Says She Was Called 'Crazy' For Calling Out Systemic Racism Over A Decade Ago: Now, It's 'Part Of The Mainstream Chorus' - Blavity. Abgerufen am 5. August 2021 (englisch).
  9. The Selling of 'The Miseducation of Lauryn Hill'. Abgerufen am 5. August 2021.
  10. 20 Years Since Lauryn Hill's Debut, How Much Has Changed? 29. Juni 2018, abgerufen am 5. August 2021 (englisch).
  11. a b Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).