Lee Hsien Loong

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Lee Hsien Loong (2010)

Lee Hsien Loong (chinesisch 李顯龍 / 李显龙, Pinyin Lǐ Xiǎnlóng, W.-G. Li Hsien-lung, Jyutping Lei4 Hin2lung4, Pe̍h-ōe-jī Lí Hián-liông; * 10. Februar 1952 in Singapur) ist ein singapurianischer Politiker und seit dem 12. August 2004 der dritte Premierminister der Republik Singapur.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist der älteste Sohn des Staatsgründers und ersten Premierministers Lee Kuan Yew. Lee Hsien Loong wurde in angesehenen Schulen wie Catholic High School und National Junior College ausgebildet. Lees erste Ehefrau starb im Jahr 1982. Er ist in zweiter Ehe mit Ho Ching, der Generaldirektorin und Geschäftsführerin der Temasek Holdings, verheiratet. Zusammen haben sie drei Söhne und eine Tochter.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als ältester Sohn Lee Kuan Yews musste sich Lee Hsien Loong wiederholt mit Vorwürfen des Nepotismus auseinandersetzen. 1979 studierte Lee Hsien Loong an der Kennedy School of Government der Harvard University. Zuvor hatte er sein Studium der Mathematik und Informatik in Cambridge, Großbritannien, mit Bestnoten abgeschlossen.

Bevor er 1984 erstmals ins Parlament gewählt wurde, bekleidete Lee Hsien Loong in der singapurischen Armee zuletzt den Rang eines Brigadegenerals.

Im Jahr 1986 wurde er Mitglied des Exekutivkomitees der regierenden People’s Action Party (PAP). Derzeit ist er deren stellvertretender Generalsekretär. In den Achtzigerjahren amtierte er zeitweilig als Handels- und Industrieminister und als Zweiter Verteidigungsminister, Ende 1990 ernannte ihn Premierminister Goh zu einem seiner Stellvertreter. Seit 1998 ist Lee Hsien Loong zusätzlich Vorsitzender der Monetary Authority of Singapore (faktisch die Zentralbank des Stadtstaates). 2001 berief ihn Goh Chok Tong zum Finanzminister. Angesichts dieser Machtfülle konnte Lee Hsien Loong seitdem als drittmächtigster Mann im Staat angesehen werden. Im November 2007 gab er das Amt des Finanzministers an Tharman Shanmugaratnam ab.

Am 12. August 2004 trat er die Nachfolge von Premierminister Goh Chok Tong an.

Außenpolitisch verursachte er Aufregung, als er am 10. Juli 2004 Taiwan einen im Nachhinein als „privat“ bezeichneten Besuch abstattete und am 28. August 2004 die taiwanische Unabhängigkeitspolitik kritisierte.

Am 1. Dezember 2005 sorgte Lee Hsien Loong bei seinem Staatsbesuch in Deutschland für einen protokollarischen Affront. Beim Abschreiten der Ehrenformation des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung verneigte er sich entgegen internationaler protokollarischer Gepflogenheiten nicht vor der Deutschen Flagge, sondern ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel stehen und ging ohne sie weiter, bis er von einem Protokollbeamten auf sein Versehen hingewiesen und gebeten wurde, auf Frau Merkel zu warten.[1] Des Weiteren sorgte er für Aufregung, als er die Todesstrafe für den Australier Van Tuong Nguyen wegen Drogenschmuggels rechtfertigte.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lee Hsien Loong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Spiegel: Peinliche Panne auf dem roten Teppich. In: Spiegel.de, 1. Dezember 2005, abgerufen am 12. Juli 2022