Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung

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Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung
Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung
Gebäude des Instituts an der Domagkstraße
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: rechtlich selbstständig
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Mitgliedschaft: Leibniz-Gemeinschaft
Standort der Einrichtung: Münster
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Naturwissenschaften
Fachgebiete: Humanmedizin
Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %)
Leitung: M. Stoll, S.-M. Brand-Herrmann, H. Robenek,
Mitarbeiter: ca. 70
Anmerkung: An-Institut
Homepage: www.lifa.uni-muenster.de

Das Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster e. V. (abgekürzt: LIFA) war ein Forschungsinstitut in Münster, das als An-Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität angegliedert war.

Wissenschaftlicher Schwerpunkt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Institut erforschte die Entstehung, Verhütung und Behandlung der Arteriosklerose und förderte deren Prävention und Therapie. Hierbei wurde klinische Ursachenforschung an Patienten mit interdisziplinärer Grundlagenforschung verknüpft; auch Aspekte der epidemiologischen Forschung und der Gesundheitsvorsorge sollten weiter entwickelt werden. Das LIFA war ein Institut der Leibniz-Gemeinschaft (vollständig: Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz). Auf das LIFA geht die Entwicklung des PROCAM-Scores zurück, einem Punktwert-Score zur Errechnung des kardiovaskulären Risikos anhand von verschiedenen Biowerten.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1999 empfahl der Wissenschaftsrat die Aufnahme des Instituts für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster in die Bund-Länder-Förderung. 2005 erfolgte die Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft. Nach der Emeritierung des Geschäftsführenden Direktors Professor Assmann sahen sich seine Nachfolger wegen anderer Forschungsinteressen nicht in der Lage, die epidemiologische PROCAM-Forschung fortzuführen und im Institut erfolgte eine inhaltliche Umstrukturierung. Die Leibniz-Gemeinschaft sah infolgedessen keine wissenschaftlich oder organisatorisch akzeptable Entwicklung des Instituts und sah von einem Weiterbetrieb der Einrichtung ab.[2][3][4]

Im Zuge der Evaluierungen wurde zudem der Verdacht erhoben, dass noch vor 2010 von Professor Assmann eingeworbene Drittmittel auf Basis eines Kooperationsvertrages zwischen der Gesellschaft für Arterioskleroseforschung e.V. Münster und der Assmann-Stiftung für Prävention unter Zustimmung der Westfälischen Wilhelms-Universität und des Universitätsklinikums Münster nicht in die Institutstätigkeit, sondern in die Assmann-Stiftung für Prävention geflossen seien.[5] Hierzu bestand ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen den früheren Institutsleiter,[5] welches am 11. November 2010 eingestellt wurde.

Am 30. Juni 2014 wurde das Institut geschlossen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Über die PROCAM-Studie. In: Assmann-Stiftung für Prävention. 18. April 2013, abgerufen am 2. September 2019 (deutsch).
  2. Schwerer Schlag für die Hochschulstadt.Westfälische Nachrichten,, 9. Juli 2010, abgerufen am 27. Dezember 2023
  3. Stellungnahme zum Leibniz-Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster (LIFA). (PDF) Leibniz-Gemeinschaft, 7. Juli 2010, abgerufen am 3. September 2019.
  4. Sachstand: Zum Evaluationsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft. (PDF) WD 8 – 3000 – 074/16. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages – Fachbereich WD 8: Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Bildung und Forschung, 21. November 2016, abgerufen am 2. September 2019.
  5. a b Leibniz-Institut vor dem Aus: Bedauern und Enttäuschung. Westfälische Nachrichten vom 10. Juli 2010, abgerufen am 27. Dezember 2023

Koordinaten: 51° 57′ 38,4″ N, 7° 36′ 3,5″ O