Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017/4 × 100 m der Männer

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16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 4 × 100-m-Staffel
Geschlecht Männer
Teilnehmer 16 Staffeln mit 68 Athleten
Austragungsort Vereinigtes Konigreich London
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 12. August (Vorläufe/Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Silbermedaille Vereinigte Staaten USA
Bronzemedaille Japan Japan
Das Olympiastadion London im Jahr 2017
Das siegreiche Team aus Großbritannien (v. l. n. r.): Chijindu Ujah, Adam Gemili, Danny Talbot and Nethaneel Mitchell-Blake

Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Männer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2017 fand am 12. August 2017 in London, Großbritannien, statt.

Weltmeister wurde die Staffel aus Großbritannien in der Besetzung Chijindu Ujah, Adam Gemili, Daniel Talbot und Nethaneel Mitchell-Blake.

Das Team der USA gewann die Silbermedaille mit Mike Rodgers, Justin Gatlin, Christian Coleman und Jaylen Bacon sowie dem im Vorlauf außerdem eingesetzten Beejay Lee.

Bronze ging an Japan in der Besetzung Shūhei Tada, Shōta Iizuka, Yoshihide Kiryū und Kenji Fujimitsu sowie dem im Vorlauf außerdem eingesetzten Asuka Cambridge.

Auch die hier im Vorlauf eingesetzten Läufer aus den Vereinigten Staaten und Japan erhielten entsprechendes Edelmetall.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Jamaika Jamaika
(Nesta Carter, Michael Frater,
Yohan Blake, Usain Bolt)
36,84 s OS in London, Großbritannien 11. August 2012[1]
Weltmeisterschaftsrekord 37,04 s WM in Daegu, Südkorea 4. September 2011

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siegerstaffel aus Großbritannien stellte in der Besetzung Chijindu Ujah, Adam Gemili, Daniel Talbot und Nethaneel Mitchell-Blake im Finale am 12. August mit 37,47 s eine Weltjahresbestleistung und gleichzeitig einen neuen Europarekord auf.

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den beiden Vorläufen qualifizierten sich die jeweils drei Ersten jedes Laufes – hellblau unterlegt – und zusätzlich die drei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

12. August 2017, 10:55 Uhr Ortszeit (11:55 Uhr MESZ)

Platz Bahn Land Athleten Zeit (s)
1 8 Vereinigte Staaten USA 37,70 WL
2 4 Vereinigtes Konigreich Großbritannien 37,76 SB
3 5 Japan Japan 38,21 SB
4 9 Turkei Türkei 38,44 SB
5 6 Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 38,61 SB
6 2 Niederlande Niederlande 38,66 SB
7 7 Australien Australien 38,88 SB
8 3 Barbados Barbados 39,19

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zielankunft des zweiten Vorlaufs: Usain Bolt vor Christophe Lemaitre und Zhang Peimeng, hinten im Bild Robin Erewa für die fünftplatzierten Deutschen

12. August 2017, 11:04 Uhr Ortszeit (12:04 Uhr MESZ)

Platz Bahn Land Athleten Zeit (s)
1 3 Jamaika Jamaika 37,95 SB
2 8 Frankreich Frankreich 38,03 SB
3 6 China Volksrepublik Volksrepublik China 38,20
4 5 Kanada Kanada 38,48
5 7 Deutschland Deutschland 38,66
6 4 Kuba Kuba 39,01 SB
DSQ 9 Bahamas Bahamas

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

12. August 2017, 21:50 Uhr Ortszeit (22:50 Uhr MESZ)

Im Finale kam es zu folgenden Besetzungsänderungen:

  • USA – Jaylen Bacon lief anstelle von Beejay Lee
  • Japan – Kenji Fujimitsu ersetzte Asuka Cambridge
  • Jamaika – Omar McLeod und Yohan Blake liefen anstelle von Tyquendo Tracey und Michael Campbell

Alle erwarteten den in den letzten Jahren üblichen Zweikampf zwischen den USA und Jamaika. Immer wieder hatten die US-Amerikaner in diesem Duell den Kürzeren gezogen, meist sogar durch Disqualifikationen oder vorzeitiges Ausscheiden. Aber diesmal waren sie leicht favorisiert, denn Usain Bolt hatte nicht mehr die dominierende Rolle früherer Jahre und die US-Amerikaner hatten im 100-m-Einzellauf deutlich besser abgeschnitten als Jamaika. Stark hatten sich im Vorlauf auch die Briten – Europameister von 2014 und 2016 – präsentiert. Sie waren zusammen mit China und Japan die ersten Anwärter auf die Bronzemedaille.

Stark begann Großbritannien dieses Rennen. Mit sehr guten Wechseln und Einzelleistungen führten sie nach halber Distanz vor den US-Amerikanern und Jamaika. Auch in der Zielkurve zeigte der Brite Daniel Talbot sich dem US-Amerikaner Jaylen Bacon und dem Jamaikaner Yohan Blake gewachsen und übergab den Stab mit einer deutlichen Führung an Nethaneel Mitchell-Blake. Der US-amerikanische 100-Meter-Vizeweltmeister Christian Coleman kam zwar noch bis auf eine halbe Zehntelsekunde an den britischen Schlussläufer heran, aber Großbritannien ließ sich diese überraschende Goldmedaille nicht mehr nehmen und gewann das Rennen mit Weltjahresbestleistung und neuem Europarekord. Dahinter spielte sich im letzten großen Rennen des Usain Bolt ein ziemliches Drama ab. Mitte der Zielgeraden fasste Bolt sich an den Oberschenkel, humpelte noch ein paar Schritte und gab dann auf. Die Japaner profitierten davon und gewannen die Bronzemedaille. Vierter wurde China vor Frankreich und Kanada. Die Türkei belegte Rang sieben.

Die Schlussläufer warten an der Wechselmarke (v. l. n. r.): Christian Coleman, Usain Bolt und Christophe Lemaitre
Letzter Wechsel nach erfolgter Stabübergabe
Usain Bolt humpelnd, links daneben Christophe Lemaitre und der dritte britische Läufer Daniel Talbot, ganz rechts US-Schlussläufer Christian Coleman
Resultat
Platz Bahn Land Athleten Zeit (s)
7 Vereinigtes Konigreich Großbritannien 37,47 WL/ER
4 Vereinigte Staaten USA

im Vorlauf außerdem:

37,52 SB
9 Japan Japan

im Vorlauf außerdem:

38,04 SB
4 8 China Volksrepublik Volksrepublik China 38,34
5 6 Frankreich Frankreich 38,48
6 2 Kanada Kanada 38,59
7 3 Turkei Türkei 38,73
DNF 5 Jamaika Jamaika

im Vorlauf außerdem:

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks und Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IAAF Weltrekorde. 4 × 100 m Männer (Memento des Originals vom 4. März 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/rekorde-im-sport.de, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 28. Februar 2021