Leinburg

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Wappen Deutschlandkarte
Leinburg
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Leinburg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 27′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 49° 27′ N, 11° 19′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Höhe: 392 m ü. NHN
Fläche: 29,44 km2
Einwohner: 6838 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 232 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91227
Vorwahlen: 09120, 09187, 09158
Kfz-Kennzeichen: LAU, ESB, HEB, N, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 5 74 139
Gemeindegliederung: 17 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Haidelbacher Straße 3
91227 Leinburg
Website: www.leinburg.de
Erster Bürgermeister: Thomas Kraußer (CSU)
Lage der Gemeinde Leinburg im Landkreis Nürnberger Land
KarteNürnbergNürnbergLandkreis RothLandkreis Erlangen-HöchstadtLandkreis BayreuthLandkreis ForchheimLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Amberg-SulzbachEngelthaler ForstZerzabelshofer ForstSchönberg (gemeindefreies Gebiet)Rückersdorfer ForstLaufamholzer ForstGünthersbühler ForstForsthof (gemeindefreies Gebiet)Fischbach (gemeindefreies Gebiet)Feuchter ForstBrunn (gemeindefreies Gebiet)Behringersdorfer ForstFeucht (Mittelfranken)Offenhausen (Mittelfranken)Alfeld (Mittelfranken)Altdorf bei NürnbergBurgthannEngelthalHappurgHenfenfeldHersbruckKirchensittenbachLauf an der PegnitzLeinburgOttensoosPommelsbrunnReichenschwandRöthenbach an der PegnitzRückersdorf (Mittelfranken)Schwaig bei NürnbergSchwarzenbruckVelden (Pegnitz)VorraWinkelhaidSchnaittachNeunkirchen am SandSimmelsdorfWinkelhaid (gemeindefreies Gebiet)Haimendorfer ForstNeuhaus an der Pegnitz
Karte
Blick auf Leinburg aus südöstlicher Richtung

Leinburg ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leinburg liegt etwa 20 Kilometer östlich von Nürnberg entfernt, direkt am Moritzberg (Frankenalb), einem Ausläufer des Fränkischen Juras. Der Moritzberg mit 603 m ist die höchste Erhebung im weiteren Umkreis. Der Haidelbach entspringt südlich des Gemeindeteils Entenberg am Nordabhang des 588 m ü. NHN hohen Berges Balcher im Waldgebiet Langes Ried und durchfließt anschließend fast das gesamte Gemeindegebiet von Ost nach West.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Leinburg, 2016

Die Gemeinde hat 17 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Forsthaus und Krämersweiher sind weitere Orte, jedoch keine amtlich benannten Gemeindeteile. Die Einöden Obermühle und Roesmühle sind mittlerweile abgebrochen.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Lauf an der Pegnitz, Ottensoos, Engelthal, Offenhausen, Altdorf bei Nürnberg, Röthenbach an der Pegnitz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name des Ortes könnte auf die lokale Leinenherstellung und den damit verbundenen Flachsanbau hindeuten, welcher in der Vergangenheit an den Hängen des Moritzberges betrieben wurde.[4]

Exulanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leinburg wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg zur neuen Heimat zahlreicher Exulanten aus Österreich, die wegen ihres evangelischen Bekenntnisses auswandern mussten.[5]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Unterhaidelbach mit deren Gemeindeteilen Weihersberg und Pühlhof eingegliedert.[6] Folgende sechs bis zur Gebietsreform in Bayern selbstständige Gemeinden gingen am 1. Mai 1978 mit ihren jeweiligen Gemeindeteilen in der neuen Einheitsgemeinde auf:[7]

  • Leinburg mit den Gemeindeteilen Heiligenmühle, Fuchsmühle, Krämersweiher und Forsthaus
  • Diepersdorf ist der größte Gemeindeteil der Gemeinde und wurde 1079 erstmals erwähnt, als König Heinrich IV. dem Dienstmann Ebbo Dieprehdesdorf schenkte. Ein Gemeindeteil der früheren Gemeinde Diepersdorf war der Weiler Scheerau.
  • Entenberg
  • Gersdorf, dessen erste Erwähnung in einer Urkunde der Burggrafen von Nürnberg im Jahre 1265 nachgewiesen ist. Im 12. Jahrhundert stand der Ort unter der Herrschaft der Staufer, dann unter dem Herzog von Bayern und dem Markgrafen von Brandenburg, der gleichzeitig Burggraf von Nürnberg war. Zur Reichsstadt Nürnberg gehörte Gersdorf im 15. Jahrhundert. Für den Namen des Ortes gibt es mehrere Deutungen, so könnte er vom höchsten Gipfel des Nonnenbergs, dem Geierstein, aber auch von dem früheren Anbau von Gerste abgeleitet sein. Zur früheren Gemeinde Gersdorf gehörten Reuth (kleiner Ort mit rund 20 Einwohnern am Nordhang des 539 Meter hohen Reuther Berges; erste urkundliche Erwähnung im 13. Jahrhundert), Pötzling und Gersberg.
  • Oberhaidelbach
  • Weißenbrunn mit den Gemeindeteilen Winn und Ernhofen

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1939: 2770 Einwohner
  • 1950: 3720 Einwohner
  • 1961: 3649 Einwohner
  • 1970: 4365 Einwohner
  • 1975: 4875 Einwohner
  • 1988: 5605 Einwohner
  • 1991: 5767 Einwohner
  • 1995: 6207 Einwohner
  • 2005: 6464 Einwohner
  • 2010: 6412 Einwohner
  • 2015: 6521 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Thomas Kraußer (CSU).[8] Dessen Vorgänger ist Joachim Lang (FWG).

Die bisherigen Bürgermeister von Leinburg (seit der Gebietsreform):

  • 1978–1987: Konrad Oberst
  • 1987–2005: Alfred Allgeyer
  • 2005–2020: Joachim Lang
  • seit 2020: Thomas Kraußer

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus 20 Gemeinderäten.

CSU SPD FWG AfD Gesamt
2020 7 6 6 1 20 Sitze
2014 6 7 7 20 Sitze
2008 6 6 8 20 Sitze
2002 7 5 8 20 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gde. Leinburg
Wappen Gde. Leinburg
Blasonierung:Geteilt; oben in blau ein gekrönter halber goldener Jungfrauenadler, unten in Silber eine grüne Hopfenranke mit sieben halbkreisförmig angeordneten Dolden und einem Blatt.“[9]
Wappenbegründung: Der Jungfrauenadler ist dem Großen Wappen der Stadt Nürnberg entnommen und weist auf die Zugehörigkeit des Gemeindegebiets zur Reichsstadt Nürnberg. Die sieben Hopfendolden repräsentieren die sieben Orte in der Gemeinde Leinburg und erinnern zugleich an den einst weit verbreiteten Hopfenanbau im Gemeindegebiet.

Dieses Wappen wird seit 1986 geführt.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Diepersdorfer Turnhalle wurde am 25. Oktober 1986 der Partnerschaftsvertrag mit Wartberg an der Krems in Österreich unter Anwesenheit des Landrats Klaus Hartmann, Bürgermeister Konrad Oberst und Bürgermeister Franz Dopf unterschrieben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brauerei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leinburger Brauerei mit dem Brauereigasthof Bub „bei Belle“

Seit 1617 wird in der Brauerei Bub Bier gebraut.

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leinburger Kirchturm St. Leonhard
  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Leonhard in Leinburg.
  • Katholische Kirche St. Joseph in Leinburg.
  • Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Entenberg.

Bau- und Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dialekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Leinburg wird Fränkisch gesprochen.

Bäder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Leinburger Ortsteil Weißenbrunn gibt es ein Naturbad, dessen Wasserzulauf der östlich des Ortes entspringende Bach Berglesgraben ist. Das Bad wurde 2011 aufwendig saniert und naturnah gestaltet.[10]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmal, Zwei Holzplatzlinden

Auf dem Gemeindegebiet befinden sich zwei geschützte Landschaftsbestandteile (Diepersdorfer Anger und Kirchloher Anger) und sechs Naturdenkmäler.

Südlich von Leinburg liegt das größte im Nürnberger Land befindliche Naturschutzgebiet Flechten-Kiefernwälder südlich Leinburg.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tal und der gleichnamige Bach Ursprung liegen südlich von Fuchsmühle.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Leinburger Kirchweih tanzen traditionsgemäß junge Paare den Kirwabaum aus (Kirwaverein Leinburg). Dabei treten „Plotzknecht“ und „Betz“ auf. Kirchweihen finden auch in den Ortschaften Weißenbrunn, Entenberg, Gersdorf und Diepersdorf statt.
  • Die Freiwillige Feuerwehr Leinburg veranstaltet jedes Jahr zum 1. Mai das Maibierfest vor dem Feuerwehrhaus. Traditionell gibt es dort deftige fränkische Spezialitäten.
  • Im Gemeindeteil Unterhaidelbach organisiert die Freiwillige Feuerwehr Unterhaidelbach jedes Jahr in der dritten Juliwoche ein Roßeichenfest unter der Friedenslinde.
  • In Leinburg finden zur Sonnenwende verschiedene Sonnwendfeiern im Ort und in den einzelnen Ortsteilen statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt zwischen dessen drei größeren Städten Lauf, Altdorf und Hersbruck. Die Autobahnen A 6 und A 9 umschließen Leinburg im Süden und Nordwesten und bieten über die Anschlussstellen Altdorf-Leinburg bzw. Lauf Zugang zum Fernstraßennetz. Die Staatsstraße 2240 verbindet Lauf und Altdorf, wobei sie zu einem großen Teil auf Leinburger Gebiet verläuft. Auf der Höhe von Winn zweigt die St 2404 nach Hersbruck ab. Während so mehr als die Hälfte der Leinburger Gemeindeteile an oder nahe bei einer Staatsstraße liegen, werden einige kleinere Ortschaften wie Weihersberg oder die Scheerau durch untergeordnete Straßen erschlossen.

Leinburg hat weder eine Bahnlinie noch einen Bahnhof aufzuweisen. Linienbusse fahren zur S-Bahn in Röthenbach und Altdorf.

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Leinburg und Diepersdorf befinden sich drei allgemeinärztliche Praxen, z. T. mit internistischer Ausrichtung. Je ein Zahnarzt hat sich in Leinburg, Diepersdorf und Gersdorf niedergelassen. Weitere Fachärzte finden sich nicht im Gemeindegebiet, jedoch in den umliegenden Städten.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1720 wurde im Bauernhaus des Schusters Reizmann, der auch Schulhalter war, Unterricht erteilt. Das alte, noch erhaltene Schulhaus an der Haimendorfer Straße wurde im Jahre 1868 erbaut. Dort ist jetzt eine Physiotherapie- und eine Massagepraxis untergebracht. In unmittelbarer Nähe wurde im Jahre 1911 ein neues Schulhaus gebaut, das 1966 erneuert wurde. 1977 wurde eine Schulturnhalle errichtet, 1990 ein weiteres Schulhaus angebaut und 1997 die Dreifach-Sporthalle eingeweiht. Ein weiterer Schulhausneubau, die Renovierung der alten Gebäude, und die Einrichtung des neuen Schulhofes erfolgten 2001/2002.

Freiwillige Feuerwehren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freiwillige Feuerwehr Leinburg ist als Stützpunktwehr eine der größten Feuerwehren in der Gemeinde und besteht seit 1872. Sie ist nach eigenen Angaben besonders aktiv in der Jugendarbeit. Feuerwehren finden sich außerdem in den Gemeindeteilen Diepersdorf, Entenberg, Gersdorf, Oberhaidelbach, Unterhaidelbach und Weißenbrunn.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leinburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Leinburg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
  3. Gemeinde Leinburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
  4. Leinburg. Gemeinde Leinburg, abgerufen am 15. April 2018.
  5. Konrad Barthel: Exulanten und Zuwanderer im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Altdorf bei Nürnberg von 1626 bis 1699 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 7). Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2000, ISBN 3-929865-46-7, S. 9 u. passim.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 542.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 720.
  8. Gemeinderat. Gemeinde Leinburg, abgerufen am 8. September 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Leinburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Förderverein Naturbad Weißenbrunn. Abgerufen am 6. Mai 2020.