Leslie Malton

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Leslie Malton, 2018

Leslie Antonia Malton (* 15. November 1958 in Washington, D.C.) ist eine US-amerikanisch-deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin, Hörbuch- sowie Hörspielsprecherin. Sie begann ihre Karriere am Wiener Burgtheater und wurde 1993 in Dieter Wedels Vierteiler Der große Bellheim einem breiten Publikum bekannt. Malton spielte bislang in über 140 Film- und Fernsehproduktionen mit und ist derzeitige Vorsitzende des Bundesverbandes Schauspiel (BFFS).[1]

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leslie Malton ist Tochter des US-amerikanischen Diplomaten Charles Trafford Malton und der Wiener Maklerin Helga Barbara Buzzetti. Ihre ersten fünf Lebensjahre verbrachte sie in den USA. Ihre Schul- und Jugendzeit verbrachte sie in Wien, wo sie die American International School besuchte und ihr Abitur absolvierte. Bereits mit 14 Jahren hatte sie den Wunsch, Schauspielerin zu werden, und nahm Schauspielunterricht am Emerson College in Boston sowie an der Royal Academy of Dramatic Art in London. Sie hat eine elf Monate jüngere Schwester, die am Rett-Syndrom erkrankt ist.[2] 2015 erschien auch das gemeinsam mit Roswitha Quadflieg geschriebene Buch Brief an meine Schwester, in dem sie die Geschichte ihrer Schwester und der Beziehung zueinander schildert.[3]

Malton ist seit 1995 mit dem Schauspieler Felix von Manteuffel verheiratet und lebt mit ihm in Berlin. Seit 2019 hat sie neben der US-amerikanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.[4]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Karriere begann Malton am Theater. Von 1985 an war sie jahrelang Mitglied des Wiener Burgtheaters, wo sie zunächst als Ophelia in William Shakespeares Hamlet auftrat (Titelrolle Klaus Maria Brandauer; Regie Hans Hollmann). Später war sie oft in Inszenierungen von George Tabori zu sehen. 2015 spielte sie im St. Pauli Theater in der Mittelstandskomödie „Eine Stunde Ruhe“ eine Hauptrolle neben Herbert Knaup.[5]

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malton gab 1980 ihr Filmdebüt in Ulrich Schamonis Filmdrama Das Traumhaus, indem sie die Rolle der Esther spielte. Für ihre erste internationale Kinoproduktion wurde sie 1984 von dem japanischen Regisseur Masato Harada für den Rennfahrerfilm Races verpflichtet. In dieser japanisch-deutschen Koproduktion spielte sie die weibliche Hauptrolle an der Seite von Hiroyuki Watanabe, Claus Theo Gärtner, Deborah Sasson, Stuart Wolfe, Dean Reed und Patrick Stewart.

1990 erhielt sie den Goldene Kamera Nachwuchspreis für ihre drei Hauptrollen in Parfüm für eine Selbstmörderin (La Mort a dit peut-être), Die Kupferfalle und Gefährliche Verführung (Plagio / Il piccolo popolo). Ihren Durchbruch für das deutsche Publikum hatte sie 1992 mit ihrer Rolle der Gudrun Lange in Dieter Wedels Vierteiler Der große Bellheim, für die sie 1993 mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Telestar ausgezeichnet wurde.

Seit 1981 übernimmt sie regelmäßig in zahlreichen Fernsehserien und -reihen, u. a. in Tatort, Schwarz Rot Gold, Der Alte, Polizeiruf 110, Siska, Donna Leon, Wilsberg, Unter anderen Umständen, Ein starkes Team und Familie Bundschuh, Gastrollen. Von 2018 bis 2019 war sie in der RTL-Sitcom Beste Schwestern neben Mirja Boes und Sina Tkotsch als deren Serienmutter Gabriele Schönstein zu sehen. Im selben Zeitraum spielte sie in der vierteiligen ARD-Fernsehserie Weingut Wader als Käthe Wader in einer der Hauptrollen.

Sprecharbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Malton betätigt sich neben ihrer Arbeit auf der Bühne und vor der Kamera auch als Synchronsprecherin, Hörbuch- sowie Hörspielsprecherin. 2021 erschien unter dem Titel Das ABC des schönen Mordens nach einer Vorlage von Kai Magnus Sting ein gemeinsames Hörspiel mit ihrem Ehemann von Manteuffel.

Soziales Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leslie Malton unterstützte 2011 ehrenamtlich das Projekt Deutsche Winterreise des Autors Stefan Weiller als Sprecherin.[6] Das Projekt macht seit dem Jahr 2009 – in Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie dem Diakonischen Werk – bei Benefizveranstaltungen städtebezogen in einem Lieder- und Textzyklus insbesondere auf die Situation von Wohnungslosen aufmerksam.

Seit 2013 ist sie Botschafterin für Kinder mit Rett-Syndrom in Deutschland.[7]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserien und -reihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998: Alptraum im Airport (als Angela Sullivan)
  • 1999: Fremde Verwandte (als Andrea)

Theatrografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele und Features (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leslie Malton – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leslie Malton beim BFFS, abgerufen am 22. Juni 2021.
  2. Schauspielerin Leslie Malton: „Warum wurde Marion krank und nicht ich?“ Der Tagesspiegel, 27. Oktober 2013, abgerufen am 19. Oktober 2015.
  3. Leslie Malton im Munzinger-Archiv, abgerufen am 14. Juni 2016 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Leslie Malton. Deutschlandfunk, 1. September 2019
  5. WELT: Kompakt: Hamburg Jetzt: So tickt die Stadt. In: DIE WELT. 19. Juni 2015 (welt.de [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  6. Winterreise (Memento vom 16. Juli 2012 im Internet Archive)
  7. Unsere Botschafterin Leslie Malton. Elternhilfe für Kinder mit Rett-Syndrom in Deutschland e.V., 27. Oktober 2013, abgerufen am 19. Oktober 2015.
  8. Preisträger (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive) rolf-mares-preis.de, abgerufen am 22. Oktober 2013.