Lindenhardt

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Lindenhardt
Stadt Creußen
Koordinaten: 49° 50′ N, 11° 32′ OKoordinaten: 49° 49′ 44″ N, 11° 32′ 1″ O
Höhe: 557 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95473
Vorwahl: 09246
Kirche St. Michael in Lindenhardt
Kirche St. Michael in Lindenhardt

Lindenhardt ist ein Gemeindeteil der Stadt Creußen im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Lindenhardt von Osten

Der Ort wurde 1125 erstmals als „villa Lindenharde“ erwähnt und war im 12. Jahrhundert im Besitz der Pfalzgrafen von Wittelsbach. Bischof Otto von Bamberg stiftete die Kirche Unsere Liebe Frau und unterstellte sie dem Kloster Ensdorf. Später gelangte der Ort in den Besitz der Burggrafen von Nürnberg, der späteren Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach bzw. Brandenburg-Bayreuth. 1684 zerstörte ein großes Feuer das Dorf, dem auch die Kirche zum Opfer fiel. Nur fünf Häuser blieben erhalten.

Am 1. Mai 1978 wurde der bis dahin selbständige Markt Lindenhardt in die Stadt Creußen eingegliedert.[1]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorderseite des Altars

Der spätgotische Flügelaltar in der Wehrkirche St. Michael birgt ein seit 1915 Mathias Grünewald zugeschriebenes Gemälde aus dem Jahr 1503. Der vorreformatorische Marienaltar zeigt auf seiner Rückseite Christus als Schmerzensmann und die 14 Nothelfer. Eine neuere Publikation des ehemaligen Ortspfarrers Italo Bacigalupo[2] führt allerdings Hinweise an, die für Hans von Kulmbach als ausführenden Künstler sprechen könnten.[3][4]

Zentrale Gestalt der Vorderseite ist eine Skulptur der Mutter Gottes mit dem Jesuskind, flankiert von St. Veit und Otto dem Heiligen von Bamberg. Im linken Altarflügel sind als Reliefarbeiten St. Wolfgang und St. Bartholomäus zu erkennen, auf dem rechten Flügel Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde, die gemeinsam ein Modell des Bamberger Doms tragen. Schnitzwerk und Gehäuse entstammen höchstwahrscheinlich der Werkstatt von Michael Wolgemut. Die Gruppierung der Figuren verrät, dass der Altar für eine Kirche in der Diözese Bamberg bestimmt war.[5]

Der Altar befand sich ursprünglich in der St.-Bartholomäus-Kirche von Bindlach. Nachdem für diese ein neuer Barockaltar angefertigt worden war, wurde der Grünewaldaltar Anfang des Jahres 1685 der Pfarrgemeinde Lindenhardt überlassen, da deren Kirche samt Altar durch den Ortsbrand zerstört worden war. 1687 wurde er in der wiederaufgebauten Kirche von Lindenhardt aufgestellt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Lindenhardter Forst liegen die Rotmainquelle sowie der Ursprung der Fichtenohe, des Oberlaufs der Pegnitz. Durch Lindenhardt verläuft der Fränkische Marienweg.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fußballverein SV Lindenhardt spielt zurzeit in der A-Klasse Bayreuth 5.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lindenhardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676.
  2. Italo Bacigalupo bei DNB Forschungen
  3. Fast zu schön, um echt zu sein in: Süddeutsche Zeitung vom 24. Dezember 2011
  4. Grünewald: Thesen auf dem Prüfstand@1@2Vorlage:Toter Link/www.sonntagsblatt-bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in: Sonntagsblatt 13/2012 vom 25. März 2012
  5. Karl Müssel: Fünfhundert Jahre Grünewald-Altar In: Heimatkurier 1/2004 des Nordbayerischen Kuriers, S. 11 f.