Lissendorf

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Wappen Deutschlandkarte
Lissendorf
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lissendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 19′ N, 6° 36′ OKoordinaten: 50° 19′ N, 6° 36′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Gerolstein
Höhe: 430 m ü. NHN
Fläche: 10,36 km2
Einwohner: 1158 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54587
Vorwahl: 06597
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 041
Adresse der Verbandsverwaltung: Kyllweg 1
54568 Gerolstein
Website: www.gerolstein.de
Ortsbürgermeister: Rudolf Mathey
Lage der Ortsgemeinde Lissendorf im Landkreis Vulkaneifel
KarteScheidHallschlagOrmontKerschenbachReuthStadtkyllJünkerathSchüllerGönnersdorfEschFeusdorfLissendorfBirgelSteffelnWiesbaumBerndorfHillesheim (Eifel)OberbettingenBasbergKerpen (Eifel)ÜxheimNohnOberehe-StroheichWalsdorfDohm-LammersdorfDuppachKalenborn-ScheuernRockeskyllPelmBerlingenHohenfels-EssingenGerolsteinNerothBirresbornKopp (Vulkaneifel)MürlenbachDensbornSalmDreis-BrückBetteldorfDaunDockweilerHinterweilerKirchweilerKradenbachNerdlenSarmersbachGefellHörscheidDarscheidUtzerathSchönbachSteiningenSteinebergDemerathWinkel (Eifel)ImmerathStrotzbüschMückelnStrohnGillenfeldEllscheidSaxlerUdlerMehrenSchalkenmehrenÜdersdorfBrockscheidBleckhausenOberstadtfeldWallenbornNiederstadtfeldWeidenbachSchutzMeisburgDeudesfeldBorlerBongardBoxbergNeichenBeinhausenKatzwinkelHörschhausenBerenbachKötterichenHöchstbergKaperichLirstalOberelzArbachRetterathUersfeldMannebachBerebornKolverathSassenGunderathHorperathUeßMosbruchKelbergGelenbergBodenbachReimerathWelcherathBrücktalKirsbachDreesNitzLandkreis Mayen-KoblenzLandkreis Cochem-ZellLandkreis Bernkastel-WittlichEifelkreis Bitburg-PrümNordrhein-WestfalenLandkreis AhrweilerBelgien
Karte
Blick vom Möschelberg auf den Langenbaar und die Kirche von Lissendorf
St. Dionysius, Ostansicht (2020)

Lissendorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt in der Eifel. Zu Lissendorf gehören auch die Wohnplätze Dennerthof, Mühlenbachhof und Sonnenhof.[2]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Jahresniederschlag beträgt 838 mm. Die Niederschläge liegen im oberen Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 70 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 5 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lissendorf liegt an der ehemaligen Römerstraße Trier–Köln (Agrippastraße). Zahlreiche Nebenstraßen begünstigten zur Römerzeit die Besiedlung dieses Raumes. Römische Grabfunde in der Nähe des Ortes belegen diese Besiedlung.

Die erste urkundliche Nennung verdankt Lissendorf dem Prümer Urbar, einem Güterverzeichnis der Abtei Prüm aus dem Jahre 893. Im Mittelalter wurde ein Adelsgeschlecht „von Lissendorf“ erwähnt. Diese Familie erlangte jedoch nur regionale Bedeutung. Ab dem 14. Jahrhundert gelangte der Ort in den Herrschaftsbereich des Hauses Manderscheid-Blankenheim. Im 16. Jahrhundert gehörte das Dorf zur Grafschaft Gerolstein.

In der Franzosenzeit wurde Lissendorf Sitz einer Kantonalverwaltung im Saardepartement.

Ein wichtiges Datum in der neueren Ortsgeschichte war die Fertigstellung der Bahnstrecke Köln–Trier mit dem Bau des örtlichen Bahnhofs zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
Jahr Einwohner
1815 286
1835 441
1871 467
1905 624
1939 797
1950 868
Jahr Einwohner
1961 921
1970 928
1987 900
2005 1.059
2011 1.118
2017 1.116

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Lissendorf besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die 16 Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf zwei Wählergruppen.[4]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Mathey wurde am 21. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Lissendorf.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 80,50 % für fünf Jahre gewählt worden.[6]

Matheys Vorgänger Lothar Schun hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Lissendorf
Wappen von Lissendorf
Blasonierung: „In Grün das goldene Geweih mit Grind eines Achtenders.“[7]
Wappenbegründung: Die Ortsgemeinde Lissendorf hat das Wappen der ortsansässigen Adelsfamilie von Lissendorf übernommen. Die Tingierung dieses Wappens war allerdings nicht mehr rekonstruierbar. Lissendorf übernahm daher das Hirschgeweih als Figur, wählte die Farbgebung jedoch selbst.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Lissendorf gibt es 14 Einzeldenkmäler,[8] darunter

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Lissendorf liegt an der Eifelbahn (KölnEuskirchenGerolsteinTrier), auf der im Schienenpersonennahverkehr der Eifel-Express (RE 22) und die Eifel-Bahn (RB 24) verkehren.

Linie Verlauf Takt
RE 22
RB 22
Eifel-Express:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Erftstadt – Weilerswist – Euskirchen – Mechernich – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn – Mürlenbach – Densborn – Usch/Zendscheid – St. Thomas – Kyllburg – Bitburg-Erdorf – Hüttingen – Philippsheim – Speicher – Auw an der Kyll – Daufenbach – Kordel – Ehrang – Pfalzel – Trier Hbf
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein)
Stand: Wiederinbetriebnahme Kyllburg–Gerolstein am 17. April 2023
60 min
RB 24 Eifel-Bahn:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Hürth-Kalscheuren – Brühl-Kierberg – Erftstadt – Weilerswist – Weilerswist-Derkum – Euskirchen-Großbüllesheim – Euskirchen – Satzvey – Mechernich – Scheven – Kall – Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein)
Stand: Wiederinbetriebnahme Kyllburg–Gerolstein am 17. April 2023
einzelne Züge

In Lissendorf zweigte die ehemalige Bahnstrecke Dümpelfeld–Lissendorf („Mittlere Ahrtalbahn“) ab.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) und der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Caspers (1933–2015), Vorsitzender von Ford Deutschland und Präsident des Fußballvereins 1. FC Köln
  • Marco Weber (* 1975 in Daun), Politiker (FDP), in Lissendorf aufgewachsen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lissendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 110 (PDF; 2,6 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 11. Februar 2020.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  5. a b Rudolf Mathey: Neuer Ortsbürgermeister Rudolf Mathey wurde in sein Amt eingeführt und vereidigt. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 26/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 7. November 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 7. November 2020 (siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 27. Ergebniszeile).
  7. Wappenbeschreibung auf der Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Gerolstein
  8. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 35 f. (PDF; 4,6 MB).