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Liste der Klassischen Philologen an der Georg-August-Universität Göttingen

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Die Klassischen Philologen an der Georg-August-Universität Göttingen lehren seit der Gründung des Philologischen Seminars unter Johann Matthias Gesner 1734 die Fächer der Altertumswissenschaft, besonders Latinistik und Gräzistik.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Göttingen ging die Klassische Philologie wie an vielen anderen Universitäten aus einem Lehrstuhl für Poesie und Eloquenz (professio poeseos et eloquentiae) hervor, den zuerst Johann Matthias Gesner innehatte. Mit dieser Professur verbunden war die Leitung des Philologischen Seminars, das Gesner 1734 in Göttingen gegründet hatte. Diese Einrichtung, die der wissenschaftlichen Lehrerausbildung diente, wurde in den nächsten Jahrzehnten zum Vorbild für ähnliche Einrichtungen. Gesner leitete das Seminar bis zu seinem Tod (1761).

Gesners Nachfolger wurde 1763 Christian Gottlob Heyne, der sich aus bescheidenen Verhältnissen durch fleißige Forschungsarbeit emporgearbeitet hatte. Ein halbes Jahrhundert lang prägte er das wissenschaftliche Leben in Göttingen. Er stand mit berühmten Zeitgenossen in Kontakt (besonders Johann Joachim Winckelmann) und leitete die Herausbildung der Klassischen Altertumswissenschaft in die Wege, die durch seine Schüler Friedrich August Wolf, Wilhelm von Humboldt und August Wilhelm Schlegel weiterentwickelt wurde. Das Anwachsen der Studentenzahl hatte mehrere Reformen der Seminarstatuten und die Schaffung neuer Lehrstellen zur Folge.

In der Zeit nach Heynes Tod wurden mehrere Ordinarien und Extraordinarien für die Fächer eingerichtet, die im 20. Jahrhundert in drei sukzessive besetzte Lehrstühle mündeten. Der gegen den Widerstand fast des gesamten Kollegiums (mit Ausnahme von Hermann Sauppe) 1883 aus Greifswald berufene Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff regte die Berufung zahlreicher Wissenschaftler an, darunter Wilhelm Meyer, Friedrich Leo und Georg Kaibel. In den 1920er-Jahren gab es in Göttingen drei ordentliche Lehrstühle und ein planmäßiges Extraordinariat für Klassische Philologie.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er Lehrstuhlinhaber Kurt Latte wegen seiner jüdischen Herkunft zwangsweise in den Ruhestand versetzt; der emeritierte Max Pohlenz wurde an der Abhaltung von Lehrveranstaltungen gehindert. Beide Lehrstühle (der dritte war 1929 aufgegeben worden) wurden mit profilierten Nationalsozialisten besetzt, Karl Deichgräber und Hans Drexler, der von 1943 bis 1945 als Rektor der Universität fungierte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Deichgräber und Drexler in den Ruhestand versetzt. Drexler hielt keine Lehrveranstaltungen mehr, Deichgräber wurde 1951 zum Professor zur Wiederverwendung ernannt und 1958 (nach der endgültigen Emeritierung Lattes) wieder als Lehrstuhlinhaber eingesetzt. In den Nachkriegsjahrzehnten bestanden wieder drei Lehrstühle für Klassische Philologie. Das Fach wurde von langjährigen Vertretern geprägt, darunter Wolf-Hartmut Friedrich, Will Richter, Klaus Nickau, Ulrich Schindel und Carl Joachim Classen.

Das Seminar wurde 1921 mit der Alten Geschichte zum Institut für Altertumskunde vereinigt, seit der erneuten Trennung 1962 heißt es Institut (Seminar) für Klassische Philologie. Seit den 1950er-Jahren bestehen am Seminar drei ordentliche Lehrstühle, die über jeweils eine Mitarbeiter- bzw. Assistentenstelle verfügen; zusätzlich sind zwei Akademische Räte, zwei Lehrkräfte für besondere Aufgaben und verschiedene Lehrbeauftragte am Seminar tätig.

Liste der Klassischen Philologen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angegeben ist in der ersten Spalte der Name der Person und ihre Lebensdaten, in der zweiten Spalte wird der Eintritt in die Universität angegeben, in der dritten Spalte das Ausscheiden. Spalte vier nennt die höchste an der Universität Göttingen erreichte Position. An anderen Universitäten kann der entsprechende Dozent eine noch weitergehende wissenschaftliche Karriere gemacht haben. Die nächste Spalte nennt Besonderheiten, den Werdegang oder andere Angaben in Bezug auf die Universität oder das Seminar. In der letzten Spalte stehen Bilder der Dozenten, was jedoch derzeit aufgrund der Bildrechte schwer ist.

Wissenschaftler von bis Funktionen Bemerkungen Bild
Johann Matthias Gesner (1691–1761) 1734 1761 Ordinarius Professor eloquentiae et poeseos, vorher Rektor der Leipziger Thomasschule, befreundet mit Johann Sebastian Bach; leitete die Universitätsbibliothek, verfasste die Schulordnung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg und den Novus Linguae Et Eruditionis Romanae Thesaurus
Christoph August Heumann (1681–1764) 1734 1764 Ordinarius Professor für Literaturgeschichte, ab 1745 auch Ordinarius für Theologie, hielt lateinische Veranstaltungen ab
Christian Adolph Klotz (1738–1771) 1762 1765 Ordinarius Professor für Literaturgeschichte, 1763 Ordinarius; 1765 Professor für Philosophie und Beredsamkeit in Halle
Jeremias Nicolaus Eyring (1739–1803) 1763 1803 Ordinarius Gesner-Schüler, zugleich tätig an der Stadtschule und Universitätsbibliothek; Privatdozent, 1773 außerordentlicher Professor der Philosophie, 1780 Ordinarius für Hebräisch und alttestamentliche Exegese; hielt Vorlesungen (privatissime) über griechische und lateinische Literatur
Christian Gottlob Heyne (1729–1812) 1763 1812 Ordinarius Nachfolger Gesners als Professor der Poesie und Beredsamkeit und Leiter der Bibliothek; durch seine Lehr- und Forschungstätigkeit sowie seine zahlreichen Schüler (besonders Friedrich August Wolf) Begründer der modernen Altertumswissenschaft
Arnold Heeren (1760–1842) 1784 1842 Ordinarius Privatdozent, 1787 Extraordinarius, 1794 Ordinarius der Philosophie, 1799 der Geschichte
Christoph Wilhelm Mitscherlich (1760–1854) 1785 1854 Ordinarius 1785 Extraordinarius, 1794 Ordinarius, 1809–1835 als Nachfolger Heynes professor eloquentiae, hielt Vorlesungen bis zum Wintersemester 1853
Immanuel Gottlieb Huschke (1761–1828) 1802 1806 Privatdozent wechselte als Ordinarius nach Rostock
Friedrich Thiersch (1784–1860) 1808 1809 Privatdozent Heyne-Schüler, nachmaliger Praeceptor Bavariae; wechselte nach München
Ernst Karl Friedrich Wunderlich (1783–1816) 1808 1816 Extraordinarius verfasste Schultextausgaben in Heynes Tradition
Ernst Schulze (1789–1817) 1812 1817 Privatdozent Heyne-Schüler; Dichter der Romantik, vernachlässigte das Lehramt und starb früh in Celle
Gottfried Seebode (1792–1868) 1812 1813 Privatdozent wechselte als Rektor, später Direktor an das Gymnasium Andreanum Hildesheim; Herausgeber des Archivs für Philologie und Pädagogik sowie von Schultextausgaben und Wörterbüchern
Georg Ludolf Dissen (1784–1837) 1813 1837 Ordinarius 1813 Extraordinarius, 1817 Ordinarius; 1835 professor eloquentiae; langjähriger Vorsteher des Seminars, legte grundlegende Editionen zu Pindar und Tibull vor
Friedrich Gottlieb Welcker (1784–1868) 1816 1819 Ordinarius Archäologe und Philologie; erforschte griechische Lyrik, Mythologie und den Epischen Zyklus; wechselte nach Bonn
Karl Otfried Müller (1797–1840) 1819 1840 Ordinarius Extraordinarius, 1823 Ordinarius, 1835 professor eloquentiae; gilt als Begründer der Fächer Klassische Archäologie und Alte Geschichte
Karl Ferdinand Ranke (1802–1876) 1841 1842 Ordinarius Leiter des Göttinger Gymnasiums; Interims-Nachfolger von Müller
Karl Hoeck (1794–1877) 1818 1875 Ordinarius Privatdozent, 1823 Extraordinarius, 1831 Ordinarius; seit 1845 Direktor der Bibliothek; lehrte vor allem Alte Geschichte
Heinrich Albert Lion (1796–1867) 1819 1826 Assessor Herausgeber verschiedener lateinischer Autoren; später Korrektor und Assessor an der Philosophischen Fakultät
Friedrich Lachmann (1800–1828) 1822 1828 Privatdozent Bruder von Karl Lachmann, Livius-Forscher, zugleich Lehrer am Göttinger Gymnasium und Assistent an der Universitätsbibliothek
Georg Heinrich Bode (1802–1846) 1828 1846 Assessor Assessor der philosophischen Fakultät und Akzessist der Universitätsbibliothek; beschäftigte sich mit der griechischen und lateinischen Literatur, verfasste eine Geschichte der Hellenischen Dichtkunst
Ernst von Leutsch (1808–1887) 1831 1887 Ordinarius Privatdozent, 1837 Extraordinarius; 1842 auf Wirken K. F. Hermanns Ordinarius; Herausgeber der Zeitschrift Philologus
August Bernhard Krische (1809–1848) 1833 1848 Extraordinarius Privatdozent und Assessor der philosophischen Fakultät, 1842 außerordentlicher Professor; Spezialist für antike Philosophie
Friedrich Wilhelm Schneidewin (1810–1856) 1836 1856 Ordinarius Privatdozent, 1837 Extraordinarius; 1842 auf Wirken K. F. Hermanns Ordinarius
Karl Friedrich Hermann (1804–1855) 1842 1855 Ordinarius Nachfolger Müllers, Philologe, Historiker und Archäologe; verfasste Schriften zur Kulturgeschichte, Altertümern, Philosophie und Geschichte
Ludwig Lange (1825–1885) 1849 1855 Extraordinarius nach der Habilitation erst Bibliotheks-Accessist, 1850 Assessor, 1853 außerordentlicher Professor; wechselte als Ordinarius nach Prag
Ernst Curtius (1814–1896) 1856 1868 Ordinarius Professor für Philologie und Archäologie; wechselte nach Berlin
Leo Meyer (1830–1910) 1856
1899
1865
1910
Extraordinarius
Honorarprofessor
Privatdozent für Deutsch, Sanskrit, Griechisch und Latein, 1862 außerordentlicher Professor; wechselte nach Dorpat; kehrte von dort 1899 als Honorarprofessor für vergleichende Grammatik der indogermanischen Sprachen zurück
Hermann Sauppe (1809–1893) 1856 1893 Ordinarius Nachfolger Karl Friedrich Hermanns; Philologe, Pädagoge und Textkritiker; Sekretär der Göttinger Akademie der Wissenschaften
Kurt Wachsmuth (1837–1905) 1869 1877 Ordinarius Nachfolger von Curtius, Professor für Philologie, Geschichte und Archäologie
August Wilmanns (1833–1917) 1875 1886 Ordinarius kaum Lehr- und Publikationstätigkeit; Direktor der Bibliothek
Karl Dilthey (1839–1907) 1878 1907 Ordinarius Nachfolger Wachsmuths; Archäologe und Philologe; 1889 nomineller Nachfolger Friedrich Wieselers auf dem Lehrstuhl für Archäologie
Ivo Bruns (1853–1901) 1880 1886 Extraordinarius Platon- und Aristotelesforscher, 1880 Habilitation in Göttingen, 1884 außerordentlicher Professor; wechselte nach Kiel
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848–1931) 1883 1897 Ordinarius Philologe, lehrte auch Alte Geschichte; Verfasser zahlreicher grundlegender Werke, Sekretär der Göttinger Akademie der Wissenschaften
Wilhelm Meyer (1845–1917) 1886 1917 Ordinarius Mittellateiner, „Wilhelm Meyer aus Speyer“; katalogisierte von 1889 bis 1895 die Bestände der Göttinger Universitätsbibliothek
Friedrich Leo (1851–1914) 1889 1914 Ordinarius Latinist; legte grundlegende Forschungen zu den Tragödien Senecas und den Komödien des Plautus vor
Wilhelm Schulze (1863–1935) 1889 1902 Ordinarius Professor für Indogermanistik, Spezialist für Sprache und Metrik der griechischen Epik und lateinische Personennamen
Alfred Gercke (1860–1922) 1890 1893 Privatdozent habilitierte sich bei Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff; wechselte 1893 als Lehrstuhlvertreter nach Königsberg
Georg Wentzel (1862–1919) 1895 1902 Privatdozent Wilamowitz-Schüler, vertrat im Wintersemester 1901/1902 den verstorbenen Georg Kaibel; wechselte 1902 als außerordentlicher Professor nach Berlin
Georg Kaibel (1849–1901) 1897 1901 Ordinarius Nachfolger von Wilamowitz; Gräzist, Komödienforscher
Eduard Schwartz (1858–1940) 1902 1909 Ordinarius Nachfolger Kaibels; berühmter Literaturhistoriker, Mitglied zahlreicher Akademien
Anton Viertel (1841–1912) 1902 1912 Honorarprofessor Leiter des Göttinger Gymnasiums; hielt Lehrveranstaltungen im Bereich der Pädagogik und Didaktik ab, besonders über die Technik des höheren Schulunterrichts
Max Pohlenz (1872–1962) 1906 1962 Ordinarius 1909 persönlicher Ordinarius, 1916 Nachfolger Wendlands, 1937 emeritiert; von 1947 bis zu seinem Tod weitere Lehrtätigkeit
Paul Wendland (1864–1915) 1909 1915 Ordinarius Nachfolger von Schwartz; beschäftigte sich mit der hellenistischen und frühchristlichen Literatur
Hermann Schultz (1881–1915) 1910 1914 Privatdozent Spezialist für griechische Literatur, Schüler von Eduard Schwartz und Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff; fiel im Ersten Weltkrieg
Giorgio Pasquali (1885–1952) 1912 1915 Extraordinarius berühmter Textkritiker und Fachtheoretiker
Richard Reitzenstein (1861–1931) 1914 1928 Ordinarius Nachfolger Leos; behandelte die Zusammenhänge zwischen paganer und christlicher Literatur
Günther Jachmann (1887–1979) 1919 1922 Ordinarius 1917 Extraordinarius, nach einem Jahr in Dorpat Ordinarius in Göttingen; wechselte nach Basel
Friedrich Focke (1890–1970) 1919 1923 Oberassistent wechselte als Privatdozent nach Breslau; später Professor in Tübingen
Hermann Fränkel (1888–1977) 1922 1935 außerplanmäßiger Professor Oberassistent, später apl. Prof. in Göttingen; 1935 über England in die USA emigriert
Wilhelm Baehrens (1885–1929) 1922 1929 Ordinarius Nachfolger Jachmanns; nach seinem Tod blieb das Ordinariat unbesetzt
Eduard Fraenkel (1888–1970) 1928 1931 Ordinarius Nachfolger Reitzensteins, erster Ordinarius jüdischer Abstammung nach Leo; emigrierte 1934 nach England
Kurt Latte (1891–1964) 1931 1957 Ordinarius Nachfolger Fraenkels, 1935 zwangsemeritiert; 1945 erneut Ordinarius
Hans Walther (1884–1971) 1932 1971 außerplanmäßiger Professor 1932 habilitiert, 1942 außerplanmäßiger Professor; Editor und Verfasser von Initien-Verzeichnissen; bis 1949 hauptamtlich im Schuldienst
Ulrich Knoche (1902–1968) 1935 1939 Extraordinarius Oberassistent, 1937 Extraordinarius; wechselte nach Hamburg
Werner Kappler (1902–1944) 1936 1941 Lehrbeauftragter Septuaginta-Forscher, 1937 habilitiert, aber erst 1938 Erteilung der venia legendi; fiel im Zweiten Weltkrieg
Karl Deichgräber (1903–1984) 1938 1968 Ordinarius Nachfolger von Pohlenz, 1946 entlassen, 1951 Professor zur Wiederverwendung, 1957 Ordinarius als Nachfolger von Latte
Karl Büchner (1910–1981) 1939 1939 Lehrstuhlvertreter Spezialist für lateinische Dichtung, Philosophie und Geschichtsschreibung; wurde zum Kriegsdienst einbezogen; ging 1943 als Professor nach Freiburg
Hans Drexler (1895–1984) 1940 1945 Ordinarius Nachfolger Lattes, Anhänger der NSDAP; 1945 emeritiert und aus der Göttinger Akademie ausgestoßen; sein Nachfolger wurde wiederum Latte
Werner Hartke (1907–1993) 1945 1948 Oberassistent zuvor Ordinarius in Königsberg; wechselte nach Rostock, später nach Berlin (HU)
Ludolf Malten (1879–1969) 1945 1958 Ordinarius persönlicher Ordinarius, dessen Professur nach seiner Emeritierung zum dritten regulären Ordinariat umgestaltet wurde
Walther Abel (1906–1987) 1946 1948 Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter Schüler von Wilamowitz und Norden, zuvor Bibliotheksrat in Berlin; wechselte als Gymnasiallehrer nach Berlin
Konrat Ziegler (1884–1974) 1946 1958 Ordinarius Lehrbeauftragter, 1950 Honorarprofessor, 1965 Emeritus; Plutarch-Forscher und Herausgeber von Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
Walter F. Otto (1874–1958) 1946 1947 Lehrstuhlvertreter vertrat den Lehrstuhl Deichgräbers
Albrecht Dihle (1923–2020) 1948 1958 außerplanmäßiger Professor Assistent, 1950 habilitiert und Oberassistent, 1956 außerplanmäßiger Professor; wechselte nach Köln, später nach Heidelberg
Wolf-Hartmut Friedrich (1907–2000) 1948 1972 Ordinarius Nachfolger Ottos, forschte über griechische Epik und Lyrik
Heinrich Dörrie (1911–1983) 1954 1957 Oberassistent bereits 1944 berufen; bis 1953 in Kriegsgefangenschaft, vertreten durch Werner Hartke und Albrecht Dihle; wechselte nach Saarbrücken, später nach Münster
Erich Reitzenstein (1897–1976) 1959 1959 Lehrstuhlvertreter vertrat die Professur Friedrich Fockes; wechselte nach Mainz
Will Richter (1910–1984) 1959 1975 Ordinarius Nachfolger Maltens, Latinist
Hans Gärtner (1934–2014) 1960 1971 Oberassistent Spezialist für griechische Fachschriftstellerei und Medizin; Assistent bei Deichgräber, später Oberassistent, 1970 habilitiert; wechselte nach Regensburg
Ernst Heitsch (1928–2019) 1960 1967 außerplanmäßiger Professor bis 1966 Privatdozent; wechselte nach Regensburg
Carl Joachim Classen (1928–2013) 1960
1973
1966
1993
Privatdozent
Ordinarius
Nachfolger Friedrichs, Spezialist für antike Rhetorik, Philosophie, Satire und Geschichtsschreibung
Jürgen Mau (1916–2007) 1961 1981 Akademischer Oberrat aus Berlin; Akademischer Rat, 1970 Oberrat; EDV-Spezialist
Eckart Mensching (1936–2007) 1963 1970 Oberassistent Beschäftigte sich mit römischen Historikern; 1969 umhabilitiert und zum Oberassistenten befördert; wechselte an die TU Berlin
Paul Gerhard Schmidt (1937–2010) 1964 1978 Privatdozent Neubegründer der Mittellateinischen Philologie an der Universität Göttingen, 1970 habilitiert; wechselte 1978 als Ordinarius seines Faches nach Marburg, 1989 nach Freiburg im Breisgau
Rolf Heine (1937–2018) 1968 2017 Akademischer Oberrat Spezialist für griechische und lateinische Grammatik und Stilistik, ab 2007 Lehrbeauftragter
Alexander Sideras (1935–2019) 1968 2006 außerplanmäßiger Professor Lehrbeauftragter für Neugriechische Philologie, 1984 Akademischer Oberrat für Byzantinistik und Neogräzistik, später apl. Prof.
Wolfram Ax (1944–2020) 1970 1993 Professor Assistent, 1984 C2-Professor, wechselte nach Düsseldorf, später nach Köln
Klaus Nickau (* 1934) 1970 2000 Ordinarius Nachfolger Deichgräbers; Gräzistik, Experte für das Ammonios-Lexikon und Zenodot von Ephesos
Frank Regen (1939–2010) 1972 2004 Akademischer Oberrat Spezialist der kaiserzeitlichen Philosophie (Apuleius, Boëthius, Plotin)
Wolfgang Fauth (1924–2020) 1973 1989 außerplanmäßiger Professor Lehrer am Max-Planck-Gymnasium; 1973 Privatdozent, 1976 außerplanmäßiger Professor für Klassische Philologie unter besonderer Berücksichtigung von Mythologie
Ulrich Schindel (* 1935) 1976 2003 Ordinarius Nachfolger Richters, Spezialist für antike Rhetorik und Grammatik
Fidel Rädle (1935–2021) 1981 2000 Ordinarius Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Meinolf Vielberg (* 1958) 1987 1992 Wissenschaftlicher Assistent Wissenschaftlicher Assistent und Akademischer Rat auf Zeit, 1991 habilitiert; wechselte nach Düsseldorf
Gerrit Kloss (* 1961) 1989 2000 wissenschaftlicher Assistent Promotion 1992, Habilitation 1999; seit 1994 wissenschaftlicher Assistent, seit 2003 Ordinarius in Heidelberg
Hans Bernsdorff (* 1965) 1990 2002 Oberassistent Promotion 1990, Habilitation 1997; vertrat im Sommersemester 2000 den Lehrstuhl von Klaus Nickau, seit 2003 Ordinarius in Frankfurt
Siegmar Döpp (* 1941) 1995 2007 Ordinarius Nachfolger Classens, Kenner der römischen Literatur von der Klassik bis zur Spätantike
Marcus Deufert (* 1970) 1995 2002 Oberassistent Habilitation 2001; Oktober 2001 Oberassistent; wechselte als Ordinarius nach Leipzig
Rainer Nickel (* 1940) 1999 2004 Lehrbeauftragter Schulleiter des Max-Planck-Gymnasiums, bekannter Fachdidaktiker
Heinz-Günther Nesselrath (* 1957) 2001 Ordinarius Nachfolger Nickaus; Gräzist, Spezialist für griechisches Drama, Philosophie und Sophistik
Thomas Haye (* 1966) 2002 Ordinarius Nachfolger Rädles
Peter Kuhlmann (* 1965) 2004 Ordinarius Nachfolger Schindels; Professor für Latinistik und Fachdidaktik der Alten Sprachen
Markus Stein (* 1962) 2004 2005 Lehrkraft für besondere Aufgaben Spezialist für griechische Philosophie, Spätantike und Kirchengeschichte; wechselte nach Düsseldorf
Sibylle Ihm (* 1965) 2005 2012 außerplanmäßige Professorin Lehrkraft für besondere Aufgaben, 2010 apl. Prof.; Spezialistin für Patristik und Florilegienliteratur
Ulrike Egelhaaf-Gaiser (* 1967) 2007 Ordinaria Nachfolgerin Döpps (bis 2008 Lehrstuhlvertreterin), Literaturwissenschaftlerin
Christian Zgoll (* 1969) 2008 Privatdozent Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter, 2017 habilitiert, seit 2018 zusätzlich Lehrbeauftragter für Hethitisch; Spezialist für lateinische Dichtung der augusteischen Zeit, lateinische Prosodie und Metrik, transmediale Analyse, Komparatistik und Mythologie

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Joachim Classen (Hrsg.): Die klassische Altertumswissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen: Eine Ringvorlesung zu ihrer Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 978-3-525-35845-0.
  • Ulrich Schindel: Die Anfänge der Klassischen Philologie in Göttingen, in: Reinhard Lauer: Philologie in Göttingen: Sprach- und Literaturwissenschaft an der Georgia Augusta. Göttingen 2001, S. 9–24.
  • Cornelia Wegeler: „… wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik“: Altertumswissenschaft und Nationalsozialismus. Das Göttinger Institut für Altertumskunde 1921–1962. Böhlau, Wien 1996, ISBN 978-3-205-05212-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]