Liste der Pröpste von Berlin

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Die Liste der Pröpste enthält die römisch-katholischen und evangelischen Pröpste von Berlin vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste erwähnte Propst in Berlin war Simeon im Jahr 1244. Die Pröpste waren nach dem Bischof die ranghöchsten regionalen Geistlichen im Bistum Brandenburg. Sie standen in enger Beziehung zu den brandenburgischen Markgrafen und Kurfürsten und waren auch als Räte und Beauftragte für diese tätig. Seit dem späten 15. Jahrhundert waren die Pröpste des Kollegiatstiftes in Kölln gleichzeitig mit der Propstei für Berlin und Kölln betraut.

Seit der Einführung der Reformation wurde 1540 eine zweite Propsteistelle in Berlin an St. Nikolai geschaffen. Die Pröpste unterstanden der Aufsicht des Generalsuperintendenten der Mark Brandenburg und übten neben ihrem Pfarramt das Aufsichtsamt über das städtische Kirchen- und Schulwesen aus, hatten also die Funktion, die auf dem Lande von Superintendenten wahrgenommen wurde. Fast immer wurden sie kurz nach Amtsantritt auch als Räte in das Kurmärkische Konsistorium berufen. Mit der Einführung von Kirchenkreisen in Berlin, an deren Spitze Superintendenten standen, wurden die Befugnisse der Pröpste eingeschränkt. Nach der Auflösung des Kollegiatstiftes in Kölln 1608 war der dortige Propst an St. Petri wohnhaft.

Seit 1814 wurden wieder katholische Pröpste an der St.-Hedwigs-Kirche ernannt.

Im 20. Jahrhundert wurde die Aufgabenstellung der evangelischen Pröpste verändert, die nun im Konsistorium der Landeskirche tätig waren und nicht mehr für Berlin zuständig.

Katholische Pröpste 1244–1544[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berlin

Kölln

  • Simeon, 1247

Berlin

Domstift Kölln

Evangelische Pröpste seit 1539[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Nikolai Berlin 1539–1945

Domstift Kölln 1567–1608

  • Jacob Stendal, 1567
  • Georg Coelestin, 1571–1579
  • Friedrich Hartwig, vor 1585
  • Matthaeus Leuthold, nach 1585–1600
  • Simon Gedicke, 1600–1608

St. Petri Kölln 1608–1945

Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg 1945–1961

Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg (West) 1961–1991

Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg (Ost)

Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg, 1991–2003

Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, ab 2004

Katholische Pröpste seit 1814[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Bünger, Gottfried Wentz: Das Bistum Brandenburg. Teil 2. (= Germania sacra. I. Abteilung: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. 3. Band.) Berlin, Leipzig 1941. S. 515f. (pdf) Pröpste bis 1469.
  • Gustav Leh: Die St.-Nikolai-Kirche zu Berlin und die Geschichte der Berlinischen Propstei. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1961, mit Liste aller Pröpste an St. Nikolai.
  • Peter Riedel: Mit Mitra und Statuten. Bischöfliches Handeln in der spätmittelalterlichen Diözese Brandenburg. Überarbeitete Dissertation Universität Potsdam (= Heinz-Dieter Heimann, Klaus Neitmann im Auftrag Brandenburgische Historische Kommission und Brandenburgisches Landeshauptarchiv [Hrsg.]: Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte. Band 19). 1. Auflage, Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte, Berlin 2018, ISBN 978-3-86732-264-5.
  • Valentin Heinrich Schmidt: Die St. Petri-Kirche in Berlin von ihrer Gründung an bis zum letzten Brande... Dietrici, Berlin 1810. S. 49ff., Pröpste an St. Petri seit 1584.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit – Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640. Berlin 2009, S. 385–390.
  2. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit – Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640. Berlin 2009, S. 275–284.
  3. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit. Mark Brandenburg 1640–1713. Berlin 2001, S. 529–534.
  4. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit. Mark Brandenburg 1640–1713. Berlin 2001, S. 332–357.
  5. Brandenburgischer Provinzialsynodenverband (Hrsg.).Evangelisches Pfarrbuch für die Mark Brandenburg. Mittler und Sohn Berlin 1941 S. 669
  6. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit – Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640. Berlin 2009, S. 33–40.
  7. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit – Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640. Berlin 2009, S. 316–324.
  8. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit – Berlin-Cölln 1640–1688. Berlin 2015, S. 186–191.
  9. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit – Berlin-Cölln 1640–1688. Berlin 2015, S. 385–390.
  10. Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz. Beiheft 8). Böhlau, Köln 2001, ISBN 978-3-412-08300-7, S. 527.
  11. Lothar Noack, Jürgen Splett: Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit. Mark Brandenburg 1640–1713. Berlin 2001, S. 245–259.