Lola Müthel

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Lola Müthel

Lola Müthel (bürgerlicher Geburtsname: Lütcke, später Helgar, dann Caninenberg; * 9. März 1919 in Darmstadt; † 11. Dezember 2011 in Gräfelfing[1]) war eine deutsche Schauspielerin und Hörspielsprecherin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lola Müthel war die Tochter der Operettensängerin Marga Reuter und des Regisseurs Lothar Müthel. So war der Weg zum Theater nicht weit. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Staatlichen Schauspielbühne Berlin. Entdeckt wurde Lola Müthel Ende der 1930er-Jahre von Gustaf Gründgens. Mit 17 stand sie als seine Partnerin das erste Mal auf der Bühne des Deutschen Theaters in Berlin. Neben Gründgens als Regisseur arbeitete vor allem der Regisseur Jürgen Fehling mit ihr. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte sie zunächst wieder am Deutschen Theater im Ostteil der Stadt, ging dann nach Frankfurt am Main und war auch im Zürcher Schauspielhaus zu sehen. Jedoch wurde das Frankfurter Theater ihre künstlerische Heimat. Dort lernte sie ihren zweiten Ehemann, den Schauspieler Hans Caninenberg (1913–2008) kennen, den sie 1958 heiratete. Da ihr Mann sehr viel für das noch junge Fernsehen arbeitete, ging die Familie (eine Tochter aus erster Ehe, ein Sohn mit Hans Caninenberg) in den 1960er-Jahren nach München; nach 1966 war Gräfelfing ihr Wohnort. Nach einigen Jahren als Tourneeschauspielerin holte sie Kurt Meisel Anfang der 1970er-Jahre ans Münchner Residenztheater. Hier blieb sie fest engagiert bis 1984. Seitdem arbeitete sie freiberuflich.

Lola Müthel war im Laufe ihrer Karriere in allen großen Klassikerrollen zu sehen, die das Theater zu bieten hat, was sie allerdings nicht daran hinderte, auch im Boulevardtheater oder in Musicals aufzutreten. Mit Johannes Heesters spielte sie bereits in den 1950er-Jahren in einer der ersten Musicalproduktionen in Deutschland: Kiss Me, Kate. Auch in vielen Film- und Fernsehproduktionen wirkte sie mit, u. a. an der Seite von Heinz Rühmann in Der Jugendrichter.

Sie war auch intensiv als Hörspielsprecherin tätig. So wirkte sie beispielsweise auch in zwei der berühmten Paul Temple-Hörspielen mit, nämlich 1962 in Paul Temple und der Fall Margo (Regie: Eduard Hermann) und 1966 in Paul Temple und der Fall Genf (Regie: Otto Düben).

Ihr schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[3]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeige in der SZ vom 14. Dezember 2011
  2. Müthel, Lola. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 396
  3. Lola-Müthel-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.