Louis Weinert-Wilton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Louis Weinert-Wilton, eigentlich Alois Weinert, (* 11. Mai 1875 in Weseritz, Böhmen; † 5. September 1945 in Prag) war ein sudetendeutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinert stammte aus einer gutbürgerlichen Familie und besuchte nach seiner Schulzeit die k.u.k. Marineakademie in Pola (heute Kroatien). Aus gesundheitlichen Gründen verließ er Akademie und Militär im Range eines Oberleutnants. Er heiratete und ließ sich mit seiner Ehefrau in Prag nieder. Dort wirkte er ab 1901 als Redakteur beim Prager Tagblatt, dessen Chefredakteur er später wurde.

1921 berief man Weinert zum „kaufmännischen Leiter“ des Neuen Deutschen Theaters in Prag. Schon als hauptberuflicher Redakteur verfasste Weinert zahlreiche Bühnenstücke. 1929 schrieb er unter seinem Pseudonym Louis Weinert-Wilton seine ersten beiden Kriminalromane. 1936 verließ er das Theater, um fortan in Prag als freier Schriftsteller zu leben. Von Weinert-Wilton erschienen zwischen 1929 und 1939 elf Kriminalromane; die meisten im Leipziger Goldmann Verlag.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Krimis von Weinert-Wilton sind in der Tradition von Edgar Wallace durchkonstruiert und spielen vorwiegend in der Londoner Unterwelt. Sprachlich sind sie ausgereifter und spannender als diejenigen seines berühmten Kollegen. Er starb 1945 in einem tschechoslowakischen Konzentrationslager für Deutsche in Prag. In den 1960er Jahren entstand im Zuge der erfolgreichen Edgar-Wallace-Filme eine eigenständige Louis-Weinert-Wilton-Kriminalfilmreihe. Etliche Romane Weinert-Wiltons werden bis heute vom Goldmann Verlag (heute: Randomhouse) immer wieder aufgelegt. Neuerdings gibt es alle Krimis auch als preiswerte EPUB-E-Books.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriminalromane
Theaterstücke
  • Die Mühlhofbäuerin. Tragödie. 1901.
  • Der Lorbeer. Schauspiel. 1902.
  • Sommernachtsträume. Schauspiel. 1902.
  • Das Wohltätigkeitsfest. Komödie. 1903.
  • Die Stärkere Stunde. Schauspiel. 1909.
  • Das Ahnenschloß. Schwank. 1909.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Armin Arnold u. a. (Hrsg.): Reclams Kriminalromanführer. Reclam, Stuttgart 1978, ISBN 3-15-010279-0.
  • Norbert Menzel: Die vergessenen Morde des Louis Weinert-Wilton. In: Norbert Klugmann, Peter Methews (Hrsg.): Schwarze Beute, Bd. 2. Rowohlt, Reinbek 1991, ISBN 3-499-42802-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]